Was kann ich tun

Datenschutzhinweis: Bitte achten Sie darauf, dass Sie im Forum keine persönlichen Daten von sich selbst oder von Dritten posten. Auch sollten Ihre Angaben keine Rückschlüsse auf Ihre Person zulassen.
  • Bin ziemlich verzweifelt. Mein Mann ist 60 Jahre alt und seit Monaten empfinde ich Veränderungen an ihm. Das schwankt aber auch extrem. Zweimal war ich mit ihm bei einem Neurologen. Aber gerade da hatte er eine "gute Phase" . Er mußte einen Gedächtnistest machen, den er schaffte. Als wir Draußen waren, kam die Frage (ich ahnte es schon) was meint er damit Kurzzeitgedächtnis oder Langzeitgedächrnis? Mein Mann hat viel Standards entwickelt um Situationen zu überspielen. Habe dann den Uhrentest im Internet gefunden und ihn in ein Spiel eingebaut. So ging ganz locker daran. Er hat alle Zahlen außerhalb der Uhr gesetzt und war auch lange am überlegen wie er die Zeiger setzt. Erst falsch, dann korrigierte er richtig. Seine Veränderungen: pflegt sich nicht mehr richtig, fragt mich wegen jeder Keinigkeit (exterm unsicher). Wenn ich was erkläre, wirkt sein Blick verloren (man sieht die Rädchen rattern). Alles ist jetzt zuviel für ihn, die kleinste Belastung bringt es das er ich überfordert ist. Beispiel: er ist Fußballtrainer, macht eine Aufstellung für das nächste Spiel, jetzt sagen 2 Spieler ab und das ist schon schlimm für ihn. Sobald er Druck verspürt vershlechtert sich sein Allgemeinzustand (eigene Aussage) Aber, er hat auch Tage, wo selbst ich denke, hast Du Dir alles eingebildet? Einmal nach dem er in Altersteilzeit ging, war es so schlimm, das er nicht Auto fahren konnte, hatte selber Angst, er holte mich ab mit sehr lauter Musik, weil er nicht mehr wußte wie es leiser gemacht wird Der Neurologe meinte, daß lag an dem Arbeitsstreß weil er bis zuletzt Akkord hatte. Originalton: solange man sich selber am Schopf aus der Misere ziehen kann is doch alles gut. Keiner glaubt mir, weil er nach Außern die Fassade hochhalten kann. Zum Neurologen will er nicht mehr. Ein Erfolg habe ich aber, er erzählt mir jetzt wenn er sich "komisch fühlt" und ich helfe ihm jedesmal wenn er wegen jeder Kleinigkeit fragen kommt.. Ich fühle mich sehr alleine gelassen seitdem die Ärzte quasi gesagt haben, ist doch nicht so schlimm, wird schon besser weil der Arbeitsstress weg ist.
    Wo erfahre ich was er nun hat. Oder bin ich zu kleinlich geworden, daß ich alles auf die Goldwaage lege? Ich bitte dringend um Hiilfe.

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte Frau Annegret,


    Ich kann Ihre Verzweiflung verstehen. Es ist nicht selten, dass Patienten durch eine gute "Fassade" nach Außen hin relativ lange unauffällig wirken können und es ihnen gelingt das eine oder andere Defizit durch Kompensation oder Ausweichen zu verbergen. In einem klinischen Anamnesegespräch und/oder einer neuropsychologischen Testung werden die Defizite in der Regel aber deutlich. Eine ausführliche diagnostische Abklärung in einer Gedächtnisambulanz wäre deshalb sehr wichtig. Eine entsprechende Einrichtung finden sie mit Hilfe der Suchfunktion auf der Startseite des Wegweisers Demenz.
    Durch die gelegentliche Annahme von Hilfe hat sich ihr Mann in dieser Sache ihnen ja schon etwas geöffnet. Vielleicht gelingt es Ihnen in einem nächsten Schritt ihren Mann von der Wichtigkeit einer ausführlichen Abklärung seiner Defizite zu überzeugen. Neben einem möglichen beginnenden demenziellen Geschehen kommen auch durchaus noch andere Krankheitsbilder in Frage, die nicht weniger wahrscheinlich sind und die therapeutisch recht gut zu behandeln wären.


    Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann alles Gute und scheuen Sie sich nicht weitere Fragen zu stellen,


    Marc M. Lässer

  • Sehr geehrter Herr Lässer,


    ich habe auch schon mal gedacht ob mein Mann eine Depression hat. Habe nachdem ich von von den Neurologen belächelt wurde, Informationen gesammelt. Manchmal habe ich das Gefühl als ob eine dunkle Wolke über ihm schwebt, was sicher mit seiner schweren Kindheit zu tun hat. An einem Tag vor ein paar Monaten hatte ich plötzlich das Gefühl das alles einen Sinn ergab. Soviele unmerkliche Veränderungen, die schleichend eigentlich schon vor ein paar Jahren auftraten. Mein Mann sollte eine ganz simple handwerkliche Sache erledigen. Etwas was selbst unser Enkel könnte. Er rief mich zur Hilfe und ich bemerkte das er immer wieder den falschen Ansatz wählte, immer und immer wieder, dabei sah er mich hilflos an. Da öffnete sich bei mir ein Vorhang und alle diese kleinen Unstimmigkeiten ergaben ein Gesamtbild. ISelbst als ich es ihm ganz langsam vormachte war er nicht in der Lage es zu wiederholen. Seitdem wechselt sein Verhalten von "Normal" zu kindlich verwirrt und hilflos.
    Sie haben Recht, wir müssen es abklären lassen. Nur das wird schwer, weil mein Mann das verweigert mit dem Hinweis, die Neurologen haben nichts gefunden.. Was mich stutzig macht ist das Ergebnis des Uhrentests


    Mit freundlichen Grüßen


    Annegret

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!