Es handelt sich um eine 91jährige Frau mit schon seit einigen Jahren verringerter Gedächtnisleistung. Seit dem Tod des Ehemannes vor einigen Monaten kommen noch deutliche Verlustängste, Angst-/Schlafstörungen hinzu. Eine ärztliche Behandlung hinsichtlich der dementen Ausfälle ist nie erfolgt, der Hausarzt leistet keine Unterstützung und sieht keinen Handlungsbedarf (was wollen sie ‚sie ist eben alt‘!).
Normal ist vermutlich, dass als unangenehm empfundenes, aktuelles Erleben konsequent verdrängt wird bzw. die Erinnerung daran komplett fehlt auch wenn man darauf hinweist, sicher auch dass das Kurzzeitgedächtnis sehr schlecht ist, dafür aber die eigene Kindheit überdeutlich präsent ist…
Für uns irritierend: Zunehmend werden ‚phantastische‘ Geschichten erzählt, Sachverhalte verzerrt/verfremdet oder frei erfunden, Aussagen über Menschen getroffen die unter normalen Umständen Verleumdung wären, selbst Erlebtes mit Gehörtem und Erfundenem vermischt und auch unglaublicher Unsinn erzählt – und dies jedoch alles mit einer Klarheit und Überzeugung, dass fremde Menschen die nicht wissen was Sache ist durchaus geneigt sind zu glauben! Derartige ‚Aussetzer‘ sind jedoch nur temporär. Wir fragen uns, ist dies tatsächlich nur ‚Demenz‘ oder kommt hier womöglich noch eine weitere psychische Erkrankung hinzu die behandlungsbedürftig ist. Für eine Aussage hierzu wären wir sehr dankbar.
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