Das ist ein interessanter Ansatz, Elisabetha. Das Wichtige ist dabei sicher auch, dass man in dem Rahmen in dem man sich jetzt bewegt, noch Lösungen finden kann, auch wenn sie nicht perfekt sind. Als solches verstehe ich auch ein Forum.
An alle, die noch mitlesen. Ich habe es auch ein wenig verkürzt.
Das unsere westliche Welt sprachloser ist, als die afrikanische, halte ich nicht für einen Fehler an sich, sondern es ist die Sprachlosigkeit dem gegenüber, wovor man sich fürchtet und wo kein anderer echte Antworten mehr hat oder wo man den anderen zu sehr mitbelastet, weil der auch nicht die nötigen Ressourcen besitzt. Das diese Vogelstraußpolitik mit immer weiter fortschreitendem Alter irgendwann nicht mehr funktioniert ist verständlich. Also lenkt man sich so lange es geht irgendwie selbst ab.
Aber wenn es nur ums Essen, Trinken also Versorgt sein und Sicherheit, landestypischen Sex, ohne andere Besonderheiten und über feste religiöse Vorstellungen geht, da kann man sich mit gegenseitigem Verständnis unterhalten. Damit ist es aber schnell vorbei, wenn man das ein oder andere ernsthaft in Frage stellt.
Bei Demenzkranken hilft das Klagen vielleicht auch, denn ich komme mir fast immer wie eine Klagebank vor auf die man alles ablädt, aber das, was ich dazu beitragen kann über neue Wege, die ich erarbeitet und erforscht habe, dass interessiert diese Person nicht wirklich und wenn, dann durch viel Mühe und Wiederholung, aber nicht, weil man gedanklich selbst dem Leben noch folgen kann oder will. Denn man selbst akzeptiert nur das, was man irgendwann einmal als gut und richtig angesehen hat.
Bei allen Lösungsmöglichkeiten, ist es wichtig, noch ein eigenes Ich zu haben. Meine Schwiegermutter hat dieses aber z.B. an die Söhne abgetreten und sich so gut wie nie Gedanken um die eigene Person gemacht. Das ist im fortschreitenden Alter eine explosive Mischung. Was Demenz auch immer ist, ich sehe in den Ansätzen, die glauben, Demenz wird lange vor dem Ausbruch der Krankheit unbewusst selbst psychisch teilweise angelegt, durchaus eine Möglichkeit von mehreren. Darauf versteifen darf man sich natürlich nicht, denn da stehen noch Studien aus und es gibt auch andere Möglichkeiten, wie zu hoher Hirndruck, ein B-12-Mangel und überhaupt ein Ungleichgewicht im Vitamin- und Mineralstoffhaushalt, lang anhaltende toxische Einwirkungen usw.
Ich weiß nicht, ob sich jemand für Homöopathie interessiert, unabhängig davon, ob sie etwas bewirkt oder nicht bewirkt. Ich habe einmal viel darüber gelesen und mir auch schon selbst geholfen. Es gibt hier ein Mittel, das heißt Pulsatilla. Dieses Mittel wird gerne für Mütter angewandt, die ausschließlich Mütter sind, die aber ihr eigenes Ich darüber verlieren. Oberflächliche Kurzbeschreibungen taugen da nicht viel, aber ausgiebige Beschreibungen dieses Charakterbildes sind da schon recht interessant. Dabei dachte ich, ich lese den Charakter meiner Schwiegermutter eins zu eins, zumindest in den wesentlichen Anteilen.
Das kann bei Männern aber genauso zutreffen, wenn sie nur über ihren Beruf funktionieren und sie darüber für andere kreativ da sein wollen, sie aber ansonsten kein eigenes Leben daneben mehr haben. Sobald der Beruf droht wegzufallen, bricht das ganze Leben und die eigene Ich-Definition zusammen. Ich glaube schon, dass das etwas im Gehirn bewirkt und auch in Dememzentwicklung eine Rolle spielt.
Kreuzworträtsel lösen hilft da auch nicht, denn echtes Lebensinteresse ist etwas anderes. Das ist inzwischen auch erwiesen.
Ich weiß inzwischen, dass meine Schwiegermutter von ihrer geistigen Konstellation gar nicht anders handeln kann, als sie es jetzt tut. Ihr Leben lang hat sie versucht ihre Bedürftigkeiten zu vertuschen, diese anderen unterzuordnen und sie hat alles dafür getan, dass andere doch sehen sollen wie es ihr geht, damit diese dann für sie handeln. Deshalb hat sie bei eigenen Krankheiten immer übertrieben und sie im Laufe der Jahre immer schlimmer dargestellt. Das Leben anderer ist ihr Lieblingsthema gewesen und deren Versagen und Krankheiten, alles Dinge, worauf sie oftmals auch keine Antwort hat geben können. Sie selbst handelt nicht wirklich, außer Essen, Trinken, etwas Unterhaltung, früher den großen Haushalt.
Und leider akzeptiert man auch keine anderen Menschen auf Dauer im eigenen Leben, außer wenigen Familienangehörigen, weil man sich da fremd fühlt, auch wenn die Menschen noch so freundlich und nett sind. Aber jeder Mensch hat seine Defizite. Diese wollen Demenzkranke aber nicht haben und nicht sehen, denn das triggert ihre eigenen. Das ist auch verständlich, denn einem selbst fällt das auch schwer, wenn man merkt, der andere kann mit den eigenen Überlebensstrategien nicht viel anfangen. Ich fühle mich mit fremden Menschen dann wohl, wenn ich sie einordnen kann. Und an der Stelle, wo ich mir meine Defizite angeschaut habe, da fällt mir auch der Umgang mit anderen leichter. Wenn man sich aber sein eigenes Leben nie wirklich angesehen hat, dann versteht man auch das Leben anderer nicht und sie bleiben einem fremd. Das ist vorsichtig ausgedrückt, zumindest meine Erfahrung.
Den Druck, den man dann als Familienangehöriger aushalten muss, weil man als die alleinige Ressourcenquelle akzeptiert wird, ist enorm, weil diese Personen ihr Leben von einem, in einem Maße abhängig machen, dass man selbst mit dem eigenen Überleben früher oder später Probleme bekommt und wenn man keine klaren Grenzen zieht und man sich die eigenen Ressourcen nicht sehr genau anschaut. Bei mir liegt die Grenze z.B. darinnen, dass ich abends heim gehen kann und mich um meine Arbeit, mein Essen und um meine Angelegenheiten auch noch kümmern kann. Sie ist nicht die Einzige die mich braucht.
Ich fand der Text war zu lang und zu unverständlich, deshalb habe ich ihn verändert.