Nu is es wirklich soweit. Das Thema Heimunterbringung hat sich zumindest vorerst erledigt.
Ich hatte in den vergangenen Tage 2 Besichtigungstermine in Einrichtungen mit einer Demenzabteilung, die sich auch mit dem Hinlaufverhalten meiner Mutter zuständig fühlten. Die erste Einrichtung hat mich sehr geschockt. Hier wurden 14 offensichtlich sehr stark demente Personen mitt 3-4 Betreuern in einen Raum gesperrt und vegetierten dort herum. Ich war nicht der Ansicht, dass meine Mutter da hin passen würde.
Die 2. Einrichtung war dagegen ausgezeichnet. Ländlich idyllisch gelegen. Auch hier gab es einen entsprechenden Bereich für 11 Patienten, aber das Ganze wirkte sehr viel ansprechender. Die Menschen machten trotz ihrer Krankheit einen relativ zufriedenen Eindruck. Das wäre das richtige gewesen, glaube ich jedenfalls. Aber dann. Ich musste meine Mutter mitnehmen, da ich sie nicht zu Hause lassen konnte, da sie mal wieder los wollte. Ich bat sie im Auto zu warten und erzählte ihr, dass ich mit einer Dame ein berufliches Gespräch führen müsse. Es würde etwa 30 Minuten dauern. Nach 20 Minuten kam eine Pflegerin zu uns und sagte, dass da eine hilflose Person rumliefe. Ich nutzte die Gelegenheit und holte meine dazu unter dem Vorwand, hier könnte man doch mal Urlaub machen. Sie hat aber wohl den Braten gerochen und sträubte sich mit aller Macht dagegen. 2 Betreuerinnen der Einrichtung redeten mit Engelszungen auf sie ein und waren wirklich bemüht sie zu beruhigen, aber mussten dann aufgeben. Ich habe zwar meine Anmeldung aufrecht erhalten, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie das gehen soll. Nun muss ich nach anderen Möglichkeiten suchen. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich unseren Hausarzt wechseln wolle, da mein bisheriger mir zu passiv war. Da habe ich auch schon einen entsprechenden Termin. Ich gehe auch davon aus, dass ein Neurologe o.ä. eingeschaltet werden muss. Vielleicht muss ja erst eine medikamentöse Einstellung erfolgen. Ansonsten werde ich einfach so weiter machen wie bisher. Ich habe bereits meine Teilzeitverlängerung beantragt.
Wir wohnen ja zusammen, da kann ich mich auch weiter kümmern. Durch den Pflegegrad 4 sind wir finanziell soweit abgesichert, dass der Verlust duch meine Teilzeit fast ausgeglichen wird. Auch meine Rente wird nicht leiden.
Ich habe in diesem Forum von einem Angehörigen oder Sohn bereits erfahren, dass man eigentlich egoistischer sein solle und man keine Gewissensbisse haben solle. Das kann ich leider nicht. Ich habe das schon von vielen Seiten gehört. Man kann mich ruhig Muttersöhnchen nennen, aber ich lasse sie nicht im Stich, da ich überzeugt bin, dass die Handlungen meiner Mutter aus einen tief sitzenden Angst resultieren. Ich bedanke mich bei allen Mitlesenden für ihre Unterstützung und bin auch weiterhin für Ratschläge dankbar.
Nu is es soweit
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Hallo Andydreas,
ich sitze hier und bin einfach nur traurig, wenn ich so etwas lese.
Sie haben jetzt, die für sie beste Entscheidung getroffen, so dass ihre Mutter mit ihrer Krankheit, die beste Betreuung bekommen kann, nämlich die eines nahen Angehörigen. Und anscheinend funktioniert es für Sie mit den Abstrichen, die Sie persönlich dabei haben werden, zur Zeit irgendwie. Und ich wünsche Ihnen von Herzen, dass es bis zum Schluss so bleiben möge oder es vielleicht sogar etwas besser wird.Wenn ich das aber auf mein Leben übertragen wollte, dann ginge das nicht, trotz allem guten Willen und Wunschdenken. Ich habe zum Beispiel noch zwei Eltern, die auch älter werden und wo ich jetzt den Schritt wagen muss, sie auf ihr Alter vorzubereiten, sofern sie es zulassen können. Mein Vater ist schwer krank, meine Mutter hat erste Anzeichen einer Demenz, die immer stärker werden. Ich habe einen Mann, der einen verantwortungsvollen Beruf hat und der mehrere Tage von zu Hause arbeiten muss und dafür braucht er Ruhe, denn er muss viel telefonieren und geistig komplex denken. Ich habe eine Schwiegermutter, die ich seit neun Jahren betreue und die auch nie etwas für ihr Alter getan hat oder voraus gedacht hat. Jetzt ist sie dement und auch sie weiß genau, was ein Altenheim ist und was ein Hotel ist. Sie hofft darauf, dass Gott sie rechtzeitig zu sich nimmt, leidet aber unendlich unter ihren Gebrechen und hat natürlich Angst. Vor allem hat sie Angst, weil sie nicht mehr mitdenken kann und andere das für sie tun müssen, da haben Sie voll umfänglich recht.
Aber ich kann mich nicht vierteilen, ich habe noch eine Verantwortung anderen gegenüber und meiner Arbeit gegenüber, an der auch viele Menschen mitdranhängen.
Mir graut es zum Beispiel vor dem Umstand, den Sie zwar umschiffen können, weil sie ihr Leben auf Ihre Mutter einstellen können. Ich kann das nicht und ich glaube, den meisten Menschen ergeht es ähnlich. Ich finde es einerseits gut, dass Sie das können, auch mit den Abstrichen, die Sie haben, aber dabei ist immer zu bedenken, dass es Tage geben kann, an denen auch Sie körperlich/seelisch vielleicht mal nicht können. Und dann ist es wichtig, dass jemand da ist, der das ausgleichen kann. Ich wünsche Ihnen natürlich etwas ganz anderes und hoffe, dass es Ihnen gelingt, so wie Sie es sich vorstellen.Liebe Grüße
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Vielen Dank für die netten Worte. Ja ich bin hin- und hergerissen und Frage mich immer noch wie ich mit der neuen Situation klarkommen soll.
Die Heimunterbringung wäre für mich sicherlich der einfachere Weg gewesen, obwohl ich ja dann mein Privatleben auch völlig hätte umstellen müssen. Es ging mir dabei aber natürlich in erster Linie um meine Mutter, die ich dann gut versorgt glaubte. Aber meine Mutter hat mir nun gezeigt, dass sie das ganz anders sieht und ich kann verstehen und habe es auch verstanden.
Ja ich kann mein Leben derzeit in der Tat auf sie einstellen. Und ich bin nicht einmal unglücklich, da ich das ja auch schon kommen sah. Ich hatte sowieso ein schlechtes Gewissen. Sie sprechen allerdings genau mein Problem an. Ich habe leider keine weiteren Verwandten, die mich unterstützen könnten. Hilfe durch Pflegedienst o.ä. wurde bisher ja auf die gleiche Weise von meiner Mutter abgelehnt.
Ich habe ja schon geschrieben, dass ich nun versuchen werde mit Ärzten zu sprechen, da ich hoffe, dass ihr bei ihren Depressionen geholfen werden kann.
Jetzt müssen wir erst mal zur Ruhe kommen, falls das geht. Ich gehe davon aus, dass ihre zahllosen Ausflüge in absehbarer Zeit weniger werden, da sie bereits über Schmerzen in den Beinen und Rücken beklagt. Nochmals vielen Dank. -
Hallo Andydreas,
im Moment lassen Sie also alles beim Alten, deshalb sind Sie kein Muttersöhnchen. Sie müssen die Entscheidung so treffen, dass Sie damit auch nach dem Tod Ihrer Mutter leben können.
Eine Gedächtnisambulanz oder -sprechstunde finden Sie eigentlich in vielen großen Krankenhäusern, evtl. suchen Sie mal unter Gerontopsychiatrie oder so.
Ängste kenne ich auch von meiner Mutter. Aber da konnte ich nichts auflösen, denn sie waren zu diffus und unklar. Oder sie konnte nicht behalten, wie wir es aufgelöst hatten und es ging endlos hin und her. Sie musste Medikamente bekommen, weil sie wirklich litt. Und ja, viele Mediziner kennen die Demenz nicht richtig. Aber sie hat auch so viele Facetten. Letztendlich sind es oft die Angehörigen, die es zuerst merken. Meine Mutter konnte sich bei Arztbesuchen noch lange verstellen bzw. ging gar nicht zum Arzt, wenn es ihr schlecht ging. Von mir sind alle Daumen für Sie und Ihre Mutter gedrückt, egal in welche Richtung. Alles Gute! -
Guten Morgen Andydreas,
bitte nehmen Sie Ihre Wortwahl zu Ihrem eigenen Nutzen etwas bewußter vor. Ich habe Ihnen nicht zu mehr Egoismus geraten und behaupte auch nicht, man solle/könne ohne Gewissensbisse auskommen. Sondern: ich empfehle Ihnen (da Sie hier sehr ausgiebig über Ihre mannigfaltigen Beanspruchungen und die weitgehende Ergebnislosigkeit Ihrer umfangreichen Bemühungen berichten), daß Sie mehr auf sich und Ihr eigenes Wohlbefinden achten! Das hat mit Egoismus genau so wenig zu tun wie Geiz mit Sparsamkeit, nur setzen diejenigen, die nicht verantwortungsvoll mit Geld umgehen können, gerne beides gleich.
Selbiges gilt für Unfälle: sobald ein Fahrzeug in einen Unfall verwickelt wurde, benutzen die Medien fast immer das Wort "gerast", was totaler Unsinn ist, da "rasen" eine extrem überhöhte Geschwindigkeit ist, was aber in den wenigsten Fällen Ursache von Unfällen ist. Meistens wurden die Fahrzeuge nur (mit angemessener Geschwindigkeit) gefahren.Um auf Ihre persönliche Situation zurückzukommen:
Letztlich muß jeder Mensch für sich entscheiden, wie stark sie oder er sich vereinnahmen läßt und wie wenig eigenes Leben Mensch sich überhaupt zugesteht. Wie Teuteburger hier anhand ihrer eigenen Situation geschildert hat, bleibt bei einem ausgefüllten eigenen Leben nicht so viel Zeit und Energie übrig, um sich in dem Umfang für die betreuungsbedürftige Person einzusetzen wie Sie es bei Ihrer Mutter tun.Wenn es Ihnen wichtiger ist, im bisherigen Umfang für Ihre Mutter da zu sein und dafür auf Partnerschaft, reguläre Berufstätigkeit, Hobbies/Interessen, Sport/Bewegung, Freundschaften/Gesellschaft usw. zu verzichten, dann ist das Ihr gutes Recht und Sie alleine müssen mit den Resultaten zurechtkommen. Wir anderen müssen ja auch mit unseren Entscheidungen und Ergebnissen leben.
Jedenfalls schaffen Sie es, mir ein schlechtes Gewissen zu machen :-), da ich (mittlerweile), was meinen Einsatz bei meiner Mutter betrifft, am anderen Ende der Intensitätsskala an Zeit- und Energieaufwand bin als Sie.Jedenfalls geht es mir dadurch, daß ich mich inzwischen mehr zurückhalte, wesentlich besser und meiner Mutter nur unwesentlich schlechter. Diesen Denkansatz will ich Ihnen mitgeben, daß keine lineare Verbesserung der Lebensqualität Ihrer Mutter durch umfangreicheren Einsatz von Ihnen zu erwarten ist, sondern daß Sie exponentiell viel mehr Aufwand betreiben müssen, um nur geringfügig mehr für sie zu erreichen. Oder umgekehrt: daß Sie sich deutlich mehr zurücknehmen dürften zu Ihrem eigenen Wohlergehen und die Situation Ihrer Mutter trotzdem kaum schlechter wird.
Damit wären Sie dann aber an dem Punkt, wo Sie weniger Ablenkung von Ihren eigenen Aufgaben und Ihrem eigenen Leben hätten. Vielleicht spielt das ja mit eine Rolle, daß Sie sich so übermäßig in die Betreuung Ihrer Mutter stürzen, um abgelenkt zu sein von den eigenen Baustellen. Dazu brauchen Sie hier nichts zu schreiben, aber wenn Sie möchten, können Sie sich dazu Ihre eigenen Gedanken machen und ggfs. Veränderungen herbeiführen oder alles so belassen wie es ist. Weil Sie sich so entschieden haben. Es ist schließlich Ihr Leben bzw. könnte es sein, je nach Sichtweise.
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Hallo Andydreas,
ich lese hier auch seit Wochen mit und hatte gerade gedacht, Gott ist die Frau immer noch nicht im Heim.
Wenn Sie zum Arzt gehen und sagen, meine Mutter,.... wird es Nichts mit dem gelben Schein. Sie haben Magen- Darm, unerträgliche Kopfschmerzen etc., sie schlafen nicht usw. Steht erstmal eine F-Diagnose auf dem Schein, geht die AU auch mal länger.
Und dann der Satz den ich immer zu hören bekomme, sie binden ihre Mutter viel zu sehr in Entscheidungen ein. Unsere Mütter können Entscheidungen nicht mehr überblicken!
Denken Sie nicht darüber nach, warum ein Neurologe ihre Mutter im MRT haben will, man erkennt dort die Abbauprozesse im Gehirn. Geben Sie ihr endlich, auch zu ihrem eigenen Schutz die verordneten Medikamente.
Was wollen Sie mit ihrer Mutter in einer Gedächtnisambulanz? Ihren Zustand umreißen Sie sehr klar. Eine Verbesserung wird nicht mehr eintreten! Versuchen Sie Ihre Mutter in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen, z.B. Mit der Begründung der medikamentösen Einstellung. Mit Glück läuft die Anregung zur Unterbringung von dort aus, es gibt Notfallplätze in den Pflegeeinrichtungen.
Und ob ihre Mutter das möchte oder nicht, lassen sie sich endlich vom Pflegedienst helfen. Die geben Tabletten, waschen den Bedürftigen, bereiten das Essen zu usw.
Denken Sie an sich!
Schöne Grüße -
Hallo Andydreas, Ihre letzten Beiträge hören sich sehr danach an, dass Sie sich für die weitere Betreuung Ihrer Mutter entschieden haben und nur noch auf den Glücksfall warten, z.B. dass ein Platz in einem der präferierten Häuser frei wird.
Sicher haben Sie sich schon mit den Möglichkeiten des Pflegezeit-Gesetzes beschäftigt, dass genau in solchen Entscheidung unterstützen will.Sie haben lange gerungen und ganz viele Erfahrungen gemacht und geteilt. Es hat mich sehr gefreut, wie viele wertvolle Beiträge und Gedanken hier durch Ihre Offenheit und Ihr Hin- und Hergerissen sein geschrieben wurden.
Bitte schauen Sie immer mal wieder in die Beiträge. Das was Sie vor einigen Monaten noch nicht annehmen oder ausprobieren konnten, passt vielleicht jetzt oder in der nächsten Zeit.
Ich möchte zu dem Plädoyer von Gobis noch hinzufügen: Bitte denken Sie daran, dass Ihre Mutter einen hohen inneren Leidensdruck hat, der vielleicht viel stärker ist als mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten!
Ihnen viel Kraft in der Entscheidung, Ihr Martin Hamborg -
Hallo Andydreas,
wir haben vorgestern jemanden beerdigt, der sich - wie Sie - jahrelang aufopferungsvoll in gemeinsamer häuslicher Gemeinschaft lebend um seine Mutter gekümmert und diese lediglich um fünf Jahre überlebt hat.
Wie ein Bekannter von ihm sagte, war es ein armes Leben. Keine Partnerin, keine Kinder, immer nur gearbeitet und für die Mutter dagewesen. Kein eigenes Leben. Ist gestorben, als er fast das Ruhestandsalter erreicht hatte.
An Krebs natürlich, von dem ich überzeugt bin, daß er besonders gerne Leute befällt, die seelisch übermäßig beansprucht sind.Ich schreibe Ihnen das als Anregung zum Nachdenken, ob Sie Ihr Leben so gestalten, wie Sie es sich im Nachhinein wünschen würden. Damit Sie nichts bereuen, wenn es irgendwann zu spät ist zum besser machen.
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Hallo Angehöriger, ich möche Sie bitten, Ihren letzten Beitrag zu ändern und ggf. sogar zu löschen, denn auch wenn in diesem Chat mit Andydreas eine sehr persönliche Ebene besteht, ist dieser Beitrag in einem öffentlichen Forum m.E. nicht angemessen. Es ist etwas anderes, wenn ich einen sehr guten Freund in den Arm nehme und sage: Ich habe Angst um Dich, denn ich musste an Dich denken, als ich bei der Beerdigung war ... ich bin bei Dir..." Auch fachlich sollte man/frau dabei berücksichtigen, dass eine (un)beabsichtigte Schlußfolgerung nicht zulässig ist. Richtig ist: Es gibt Menschen, die krank werden und sie haben sich mehr für andere eingesetzt als üblich. Ein "weil" ist weder bewiesen, noch erlaubt und es enthält Botschaften, von denen niemand weiß, wie sie aufgenommen werden!
Ich hoffe sehr, dass ich damit nicht Ihr Urteil gegen offizielle Stelle in Deutschland bestätige, denn oich bin für manch wertvollen Beitrag von Ihnen dankbar, Ihr Martin Hamborg -
Hallo Herr Hamborg,
danke sehr. Mir wird das auch zu persönlich. Ich werde mich künftig in diesem Forum zurückhalten, da ich ja offensichtlich einige Nutzer damit nerve, was nicht meine Absicht war. Aber ich bleibe trotzdem am Ball. -
Hallo Herr Hamborg,
was sollte denn Ihrer Meinung nach wie geändert werden?
Hallo Andydreas,
zumindest mich nerven Sie nicht; ich habe Ihnen lediglich zurückgemeldet, daß es berechtigte Argumente gibt, Ihre Einstellung zu überdenken. Es ist Ihnen vollkommen freigestellt, Anregungen anzunehmen oder auch abzulehnen.
Ich reagiere nur aus meiner Denkweise heraus und wenn ich solche Texte wie Sie verfassen würde, würde ich mir entsprechende Hinweise und Empfehlungen anderer erhoffen, wie ich sie Ihnen gebe.Sollten diese unerwünscht sein, kein Problem. Brauchen Sie nur zu schreiben. Allerdings sollten Sie dies von vorneherein deutlich machen, indem Sie darauf hinweisen, daß Sie zwar unglücklich mit der Situation sind, aber nichts daran ändern wollen. So wissen alle Leser(innen), daß sie sich jegliche Mühe für Tipps sparen können.
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Hallo Andydreas,
warum verwechseln Sie Sorge oder das Gedanken machen über Ihre persönliche Situation mit einem persönlichen Angriff. Ich denke dieses Forum dient dem Austausch und ich selber erhoffe mit Tipps, wie man mit der Ausnahmesituation Demenz bei einem Angehörigen umgeht.
Nein Sie nerven nicht, aber wenn man innerlich schon ein Stückchen weiter ist, sollte es erlaubt sein, Ihnen auch Vorschläge zu machen wie man Probleme minimieren kann. Ich habe mich psych. beraten lassen. Die Seite heißt „Pflegen und Leben“? Dort können Sie über 6 Monate bis zu 8x sich mit einem Psychologen online schriftlich austauschen. Mir hat das sehr geholfen. Ebenfalls gehe ich zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige mit Frontallappen Demenz. Und in der Zusammenfassung beider Beratungen heißt es immer DENKEN SIE AN SICH.
So war zumindest mein Beitrag gemeint.
Liebe Grüße aus Leipzig -
Danke, Gobis
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Hallo,
ich habe wie bereits erwähnt den Hausarzt gewechselt. Ich fühlte mich von meinem bisherigen Arzt im Stich gelassen. Ich glaube, dass das eine richtige Entscheidung war. Mein neuer Arzt hat mir eine Einweisung in die Psychiatrie des hiesigen Krankenhauses angeboten. Dort würde sie zwar in die geschlossene Abteilung müssen, aber man würde dort wohl endlich die erforderlichen Untersuchungen vornehmen und ggf, Einstellungen vornehmen. Im besten Fall kann ich sie anschließend wieder nach Hause holen. Es ist aber wohl wahrscheinlicher, dass sie anschl. durch den Sozialdienst in einer entsprechende Einrichtung untergebracht werden wird. Ich sehe leider keine andere Möglichkeit mehr, da sie inzwischen im Schnitt 5 x am Tag die Wohnung verlässt um nach Hause zu gehen. Inzwischen treten auch schon die ersten körperlichen Beschwerden an den Knien und Rücken auf, die sie aber tapfer ignoriert.
Halten sie das auch für den richtigen Weg ?
Dange -
Hallo Andydreas,
für mich gibt es hier nicht "den" richtigen Weg. Es gibt aber Wege, die man gehen kann und manchmal auch gehen muss, wenn alles andere mehr und mehr entgleist.
Liebe Grüße
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Hallo Andydreas,
für meine Mutter war es der richtige Weg. Man konnte ihr dort die Ängste und die Unruhe nehmen. Diese Medikamente hätte ich niemals im Selbstversuch gegeben, so wie das Ihr alter Hausarzt vorgeschlagen hat. Insofern scheint der Arztwechsel richtig gewesen zu sein. Meine Mutter war in der Gerontopsychiatrie, allerdings sind die Plätze rar gesät. Mit dem Wissen, das Sie heute haben, würde ich sagen, ja, es ist der richtige Weg. Alles Gute für Sie und Ihre Mutter! -
Hallo Andydreas, ja es ist eine eche Chance, denn in der Klinik können die organischen Faktoren hinter der Unruhe viel besser erkannt und behandelt werden. Z.B. kann der Schmerz beim Laufen dazu führen, dass Ihre Mutter vor dem Schmerz fliehen will und genau deshalb noch mehr läuft.
Zudem wird der Sozialdienst bei der Suche nach einer passenden Einrichtung helfen.
Aber es kann sein, dass auch diese Zeit für Sie nicht leicht wird. Vielleicht reagiert Ihre Mutter auf einige Medikamente kurzfristig stärker, als Sie es sich wünschen, vielleicht gibt es Dinge, die in der Klinik nicht rund laufen, vielleicht erleben Sie Menschen, von denen Sie denken, da passt meine Mutter nicht dazu ...
Bitte werfen Sie nicht gleich die Flinte ins Korn, wenn so etwas passiert. Fragen Sie danach, wie Sie die Behandlung durch Besuche oder Spaziergänge unterstützen können.Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Ihrer Mutter endlich eine umfassende Diagnostik und Behandlung.
Ihr Martin Hamborg -
Hallo Herr Hamborg,
das hat sich gerade leider auch wieder zerschlagen. Ich habe mit der Oberärztin des hiesigen Krankenhauses gesprochen und sie meinte, dass es keine Möglichkeit gäbe meine Mutter gegen ihren Willen aufzunehmen. Ich müsste zum Betreuungsgericht gehen und eine Zwangseinweisung veranlassen. Nur so wäre der Übergang von einem Krankenhaus in ein Pflegeheim möglich. Das kann ich ihr einfach nicht antun.
Leider ist auch kein vernünftiges Gespräch mit ihr mehr möglich. Es bleibt also bei meiner bisherigen Planung. Weitermachen wie bisher und auf einen Zusammenbruch warten.
Ich habe aus meiner Sicht jetzt alle Möglichkeiten ausgeschöpft und kann nur hoffen, dass sie nicht so sehr leidet.
Vielen Dank an alle in diesem Forum für die Unterstützung. -
Lieber Andydreas
Das tut mir alles so leid!
Ich kenne niemanden, der sich so aufopfernd kuemmert wie Sie. Sie machen mir immer ein schlechtes Gewissen, und dabei habe ich schon eins!!
Meine Mutter ist jetzt gerade wieder in der Psychiatrie, in der geschlossenen Abteilung. Sie wollte nie nie nie NIEMALS dahin. Ich habe das fuer sie entschieden, weil sie nicht mehr entscheiden kann. Und ich konnte nicht mehr, ich wuerde zusammen mit ihr wahnsinnig zu Hause werden. Sie sieht in der Psychiatrie andere, denen es aehnlich geht, sie fuehlt sich aufgehobener als hier zu Hause. Ja, die Aerzte und den Sozialdienst muss man jagen, alle sind ueberfordert, nur ist sie jetzt da wo Fachpersonal sich kuemmert. Es war kein leichter Schritt fuer mich. So wie sie frueher entschieden hat, wann ich von der Party zu kommen hab und welches Kleidchen ich zu tragen habe, so musste ich nun fuer sie entscheiden. Weil sie es nicht mehr kann. Bitte glauben Sie mir: meine Mutter ist der wichtigste Mensch fuer mich. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es ist wenn ich kein "Daheim" mehr habe. Ich konnte sie nicht mehr so leiden sehen, und ich konnte einfach nicht mehr.
Bitte denken Sie ueber eine Zwangseinweisung nach. Bei mir war es leichter, denn es lag Fremdgefaehrdung vor. Ich denke auch der Weg Krankenhaus-Kurzzeitpflege-Altersheim ist leichter.
Viel viel Kraft Ihnen!
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Hallo Sarah,
danke für die lieben Worte. Leider war das Gespräch mit der Oberärztin des hiesigen Krankenhauses aufschlussreich, denn sie teilte mir mit, dass Demenz nicht heilbar sei (ach was) und es eigentlich auch nicht notwendig sei da tiefer einzudringen. Man könne höchstens ruhigstellen und ins Heim weiterleiten. Das will ich nicht. Ich habe mich daher entschlossen das alles weiter durchzuziehen wie bisher. Ich werde noch mal mit meinem Hausarzt reden und beraten was vielleicht noch helfen könnte.
Ich wil hier wirklich niemanden ein schlechtes Gewissen machen. Ich weiß, dass ich ein Sonderling bin und mir etwas vorgenommen habe was mir wahrscheinlich irgendwann schaden könnte, aber das ist nun mal meine Entscheidung. Ich verurteile niemanden, der das anders sieht. Danke für das Verständnis.
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