Zwei pflegebedürftige Menschen

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  • Ja,er hat seine Muskulatur trainiert,hat sich beschäftigt,eigentlich nichts passiert.Er braucht seine Gartenarbeit,hält auch im Februar.Muss ich es so sehen.Bis bald,Rosina

  • Heute ist wieder ein schwerer Tag für mich,ich habe immer noch die gleichen Sorgen,bin keinen Schritt weiter,die Tabletten habe ich zurückgefahren,so dass es meiner Mutter wieder besser geht was das Schlechtsein betrifft.Leider hat aber die Inkontinent zugenommen und zwar auch die Stuhlinkontinenz.Mein Vater macht die Nacht zum Tag und den Tag über schläft er zum großen Teil.Die Medikamente werden gebracht und das Essen auch,so habe ich schon viel erreicht,der Pflegedienst kommt einmal am Tag und zieht meinen Vater an,da er die Reihenfolge der Anziehsachen verwechselt.Es wird die kleine Morgentoilette vollzogen .Soweit sogut.
    Meine Mutter liegt den ganzen Tag auf der Couch und es geht ihr nicht gut,ich weiß aber nicht,was ihr fehlt.Sie will NICHT s mehr machen, nicht mal der Tisch ist abgewischt.Sie zieht sich keine Strümpfe an,geht barfuß,alles ist vollgekleckert und schmutzig.Sie weiß nicht mehr ,wie der Geschirrspüler angeht,die Wäsche muss gemacht werden,angeblich ist die Waschmaschine kaputt,aber es ist nicht so,nur verkehrt eingestellt.Gestern war angeblich die Heizung kaputt,aber nichts war jeden Tag müssen wir etwas reparieren.Aber am schlimmsten,die Inkontinent.Ich habe Windelhosen bestellt,aber beide ziehen sie nachts nicht an.So sind jedes Mal die Betten voll,ich muss sie neu beziehen,es ist zum Ausreisen.Dann haben sie einen Nachtstuhl,der wird nicht ausgeleert,sie warten, bis ich komme.Vater hat neulich die verkehrte Herdplatte angeschaltet,da war der Wasserkocher geschmort,weil dieser auf der Herdplatte stand,das ganze Haus roch angebrannt ,ich habe den Ofen mit Grillreiniger geschruppt,um alles wieder hinzubekommen.Letzte Woche war meiner Mutter ein Zahn abgebrochen,ich müsste mit ihr zum Zahnarzt,Brücke muss gemacht werden,Ich müsste zur Krankenkasse usw,usw,Jeden 2.Tag fahre ich mittlerweile zu meinen Eltern,10 km,aber es ist immer noch nicht genug.Ich glaube,sie verstellt sich,nur damit ich komme,heute habe ich Ihnen mitgeteilt ,dass sie eine Rundumbetreuung brauchen,und dass ich mich um einen Heimplatz kümmern werde.Na,da war es passiert.Riesenstreit.
    Ich bräuchte nicht mehr kommen,sie können sich jemanden nehmen und bezahlen. Der schlimmste Spruch ist aber,sie hätten ja auch immer alles gemacht und jetzt sind wir dran etwas für sie zu machen. Und was mich ärgert,die Arbeit wird nicht anerkannt,ich kaufe ein,gehe mit beiden Friseur,Fußpflege,Wäsche ,Bügel sie auch manchmal,mache Arztbesuche,Teile das Geld ein.Bezahle alle Hausrechnunge n,organisiere Pflegedienst und Essen,alles nichts.Ich kaufe Anziehsache,nähe sie kürzer.Backe Küchen,bringe ihn,alles schön.Aber dann ,du machst doch nichts. Ist das nicht die Höhe?Ich weiß heute mit meiner Wut nicht wohin,alles geht mir durch den Kopf,am liebsten würde ich nicht mehr hingehen.Mir graut vor morgen.Wie lange soll das noch so weitergehen?LIEBE BARBARA,HABE LANGE NICHTS VON DIR GEHÖRT.Auch Sonnenblümchen und natürlich auch die anderen hier im Forum,wie verhält man sich am beste ohne psychischen Schaden zu nehmen.?

  • Liebe Rosina,
    was Sie schreiben, das kommt mir bekannt vor. Das habe ich auch alles erlebt und wahrscheinlich die anderen, die sich um Demente kümmern, auch. Ich wage nicht mir vorzustellen, wie sich das mit 2 multipliziert anfühlt. Sie wissen selbst, dass Sie so nicht mehr weitermachen können, dass Ihre Geduld, Mühe, Pflichtgefühl usw. längst aufgebraucht sind. Das mit dem Heimplatz ist völlig richtig und Sie brauchen das Ihren Eltern auch nicht vorher anzukündigen. Bitte nehmen Sie sich etwas zurück. Wenn der Topf auf dem Herd anbrennt und schmort, dann gefährden Ihre Eltern sich und andere. Damit haben Sie sogar die Pflicht, etwas zu tun. Wenn Sie nicht mehr können - und danach klingen Ihre Worte - wer soll dann für Ihre Eltern da sein? Bitte suchen Sie sich Hilfe, damit Sie sich mal eine Auszeit nehmen können. Ganz liebe Grüße und viel Kraft!

  • Liebe Rosina,
    Ich denke oft an Dich und bin nach Deinem Bericht auch der Meinung, daß so etwas nicht mehr bewältigt werden kann.
    Mein Mann und ich waren 10 Tage in Ägypten und sind dort beide krank geworden. (Husten&Schnupfen ).
    Corona? ?
    Wollte mich beim Gesundheitsamt testen lassen-wurde aber abgelehnt,da Ägypten nicht zu den Krisengebieten zählt? ????
    Und schon wieder wird man alleingelassen und niemand hilft Dir.
    In dieser Zeit habe ich keinen Kontakt zu meinen Eltern gehabt -sie haben das wohl beide ganz gut alleine hinbekommen.
    Ich bin sehr verzweifelt und depressiv in Urlaub gefahren und habe mich oft mit dem Thema Suizid beschäftigt.
    Ich weiß nicht was passiert ist,aber ich finde mich langsam mit den "Wahngeschichten "meiner Mutter ab und versuche nicht mehr dagegen zu reden-denn das macht mich kaputt.
    Ich lasse Sie in Ihrer Welt und finde es manchmal ganz schön spannend, was Sie so alles erlebt und erzählt.
    Das Leben meiner Mutter war ein Leben voller Arbeit mit wenig Unterstützung meines Vaters.
    Eigentlich ein biederes langweiliges Leben ohne sich großartig etwas zu gönnen -Urlaub wäre reine Geldverschwendung.
    Endlich hat sie jetzt was zu "erzählen "und im Moment bringt mich vieles zum Schmunzeln.
    Natürlich ist der Schmerz über den fehlenden und nicht mehr vorhandenen Austausch immer da und ich muß damit klarkommen.
    Hoffentlich eskaliert die Situation bei uns nicht so wie bei Dir.
    Ich würde vielleicht alle Elektrogeräte ,wie Wasserkocher,aus der Wohnung entfernen.
    Zur Not auch die Waschmaschine aus dem Haus entfernen und zu Dir holen,bevor das Haus evtl.noch unter Wasser gesetzt wird.
    Alles Gute Barbara

  • Vielen Dank an alle,die mir geantwortet haben,ja,ich sehe ,es geht euch auch nicht besser ,Sonnenblümchen,ich denke oft an deine Worte,die du mal in einem anderen Artikel geschrieben hast,Ärmel hochkrempeln und los geht's,die Mäuse tanzen auf dem Tisch.Ich mache es auch,Tag für Tag,aber einige Dinge gehen eben schlecht,weil i h mich so ekelte.Ich habe auch ein schlechtes Gewissen,meine Eltern in ein Heim zu geben ,es bricht mir das Herz,aber ich weiß nicht,wie lange i ch es noch ohne Depressionen zu bekommen, aushalte.Und da bin ich bei dir ,liebe Barbara ,Depressionen sind schlimmer als jede andere Krankheit man sieht sie nicht,der Mensch hat keine Freude mehr am Leben,funktioniert nur noch und man verstellt sich vor den anderen,gibt dich lustig,damit es keiner merkt,aber die Wahrheit sieht anders aus.Ich hoffe für dich und deinen Mann,dass es nicht Corona ist,und wenn,dass du dies überwinden wirst.Denke oft an deine guten Ratschläge,habe nicht damit gerechnet,dass es dir selbst so schlecht geht und du solche Gedanken hast.Bitte werde wieder gesund,wir brauchen dich. Ja, ich muss mich wieder in den Griff bekommen.Ich habe mir heute früh gesagt,jeder der Eltern hat,muss das aushalten,jetzt bin ich halt dran.Hoffentlich kommt bald das Frühjahr,dass ich draußen arbeiten kann.Das lenkt ab.Liebe Jutta,auch du hast Recht..Ich werde mich erst einmal zurückziehen und wieder Kräfte sammeln.Heimüberlegungen sage ich manchmal,das wird aber noch ein langer Weg,glaube ich,ist nicht so schnell machbar.Ich drehe mich im Kreis,da sie nicht wollen.Gut,dass ihr mir geantwortet habt, es geht schon etwas leichter.Bis bald Rosina

  • Hallo,Sonnenblümchen,vielen Dank,dass du an mich denkst,bei mir gibt es keine wesentlichen Veränderungen,es ist ein ständiges Auf und Ab.Ich versuche,nicht mehr so oft zu meinen Eltern zu fahren und das ist ihnen auch aufgefallen,dann betteln sie,dass ich sie doch besuchen soll oder wenigstens anrufen.Das tut mir dann wieder so leid,dass ich auch hinfahre.Ich schaue in wirre ,ängstliche Augen und weiß , dass ich sie nicht alleine lassen kann.Dann denke ich an deine Worte,der Geist ist krank,sie wissen nicht,was sie sagen u nd tun.Neulich kam die Nachbarin in den Garten,sie hat mir dann von meiner Mutter erzählt,was sie so alles ihr berichtet hat,da habe ich mich wieder so geärgert,weil meine Mutter ihr nur Unwahrheiten erzählt.Aber die Nachbarin sieht ja,was ich alles mache.Sie sagte,deine Mutter weiß gar nicht wie gut es ihr geht.Trotzdem habe ich mich geärgert.Aber es ist immer der gleiche Mist,ich mache mich fertig und sie merken es nicht.Ich weiß,dass es für mich keinen anderen Weg gibt,ich muss abwarten.Ich hoffe nur,dass der Pflegedienst weiter kommt,sonst wird es ganz bitter.Im Moment habe ich mich ganz gut im Griff.Ich denke auch oft an dich und Barbara.Bleibt standhaft,es wird auch wieder besser.Es grüßt Rosina

  • Liebe Rosina,
    Auch ich denke oft an Dich.
    Meine Gefuehlswelt ähnelt gerade einer Achterbahnfahrt-das liegt an den starken Schwankungen der Lewykörper Demenz.
    In einem Moment relativ klar und 15 Minuten später völlig verwirrt und wahnhaft.
    Seit über 1 Woche packt Sie täglich ihre Tasche um nun endlich aus dem Leben scheiden zu koennen und sich die Todesspritze "die heiße Nadel"geben zu lassen.
    Als sie vorgestern mit meinem Vater hier oben war und nur wirres Zeug geredet hat,bin ich fast im Wohnzimmer umgekippt.
    Ich musste raus an die frische Luft.
    Ich schaue sie an und denke:Wer bist du psychotisches Wesen, was aber auch gar nichts mehr mit meiner Mutter zu tun hat.?
    Das Schlimmste ist,daß sie davon überzeugt ist,keine Demenz zu haben und giftig und frech wird,wenn man dann doch wieder versucht ihr zu erklären, was die Krankheit mit ihr macht.
    Die Demenz ist so weit fortgeschritten, daß man nicht mehr an sie herankommt.
    Sie begreift gar nichts mehr.
    Ich merke dann für mich,daß ich wieder Abstand brauche und bleibe erst mal von meinen Eltern fern.
    Heute morgen sind mein Mann und ich dann wieder vorbeigejoggt und ich sehe dann wieder,wie hilflos sie ist.
    Das bricht auch mir wieder das Herz .
    Ich hätte sie gerne in die Psychiatrie getan um sie dort nochmal neu medikamentös einstellen zu lassen.
    Aber sie weigert sich,da sie auch dort vergiftet wurde.
    Also lassen wir alles so wie es ist und werden bei Eskalation der Lage die Polizei rufen.
    Anders geht es nicht.
    Alles GUTE für Dich
    Barbara

  • Liebe Barbara,ich verstehe dich sehr gut weiß genau,wie du dich fühlst,diese Wahnvorstellungen sind das Schlimmste.Wir waren ja mit meiner Mutter beim Neurologen ,weil sie auch immer solche Wahnvorstellungen hatte,ich muss sagen,unter den neuen Medikamenten haben sich gerade diese Wahnvorstellungen reduziert,das macht es wirklich etwas leichter im Umgang.Ich habe gesagt,ich muss wegen meiner Migräne dorthin und ich nehme dich mal mit,soll noch einmal ein anderer Arzt nach dir schauen,sie hatte ja ihren Mantel und ihre Microwelle nicht mehr erkannt,das ist jetzt alles besser,auch mit dem Klauen.Aber sie steht jetzt halt fast nicht mehr auf und Inkontinenz ist ein großes Problem geworden.Jetzt haben wir reduziert,da kommen natürlich die Angstzustände zurück,meine Mutter hat auch immer behauptet,sie haben ihr Gift ins Schlafzimmer gespritzt,weil sie beim Stöbern nachts in alten Schränken ihre Diabetikerspritze gefunden hatte.Vielleicht ist der Weg zum Neurologen noch einen Versuch wert.Vielleicht?.ES ist jetzt wieder anders schwierig.Meine Mutter hat zu dieser Demenz noch schwere Depressionen.Vor allem Angst,Angst davor,dass mein Vater stirbt,er schläft fast den ganzen Tag,auch im Sitzen,der Unterkiefer klappt nach unten und es sieht aus wie der Tod,der Anblick ist schrecklich,steht er dann auf ,macht er nur Unsinn und vor allem die Nacht zum Tag,er steht immer nachts auf.Ich habe ja schon geschrieben,was er anstellt.Er weiß nichts mehr.KANN KAUM LAUFEN,MERKT NICHT,DASS ER ON DIE Hose macht,aber ins Heim geht nicht.Ich bin so froh,dass der Pflegedienst kommt und ihn anzieht und wäscht,die Tabletten gibt.Sonst ginge es gar nicht .Aber die Gesprä che über Heimunterkunft laufen ins Leere.Angemeldet habe ich sie,aber das wird noch ein langer Weg.Also,gib nicht auf,vielleicht mit Trick zum Neurologen.Ansonsten weiß ich auch nicht weiter ,geh joggen ,wenn du das noch kannst,das ist ein guter Ausgleich,jetzt bin ich 65 ,i ch habe das früher auch immer gemacht,leider kann ich das jetzt nicht mehr.Aber das hilft dir ganz bestimmt.Tschüß bis bald Rosina

  • Liebe Rosina,
    Wir waren von Jan.2019-Jan.2020 in Behandlung beim Neurologen.
    Unfähig, absolut unfähig.
    Ich habe ihm im Januar gesagt,daß wir nicht mehr kommen.
    Seit einem Jahr faselt der was von Psychose????!!!
    Ich kann den Ärzten mittlerweile mehr über die meiner Meinung nach klar feststehende Diagnose Lewykörper-Erkrankung erzählen.
    Wir sind jetzt wieder bei dem Psychiater und Psychotherapeuten, dessen Praxis an die Psychiatrie angrenzt, in der meine Mutter bereits 3 mal war.
    Das Vertrauen in Ärzte habe ich verloren.
    Bei Eskalation muss ich den Weg mit ihr in die Psychiatrie gehen,obwohl ich auch dort kein Vertrauen in die Ärzte habe.
    Aber was bleibt mir anderes übrig? !
    Leider ist die medikamentöse Therapie bei LewykörperDemenz mehr als schwierig,da die Medikamente die Parkinsonsymptome verstärken.
    Nur irgendwann werden wir die Dosis erhöhen müssen-auch wenn sie dann möglicherweise durch die verstärkten Parkinsonsymptome gar nicht mehr laufen kann und im Rollstuhl landet.
    Ich halte mich jetzt zurück, da sie ja nicht in die Psychiatrie will und lasse alles so weiter laufen.
    Sollte Sie irgendwann gegen mich oder meinen Vater handgreiflich werden,rufe ich die Polizei und dann wird sie von denen in die Klinik gebracht.
    LG Barbara

  • Liebe Barbara,du hast alles getan,was in deiner Macht liegt,mehr kannst du nicht tun.Mach das so,wie du das vorhast,anders geht es nicht mehr,ich weiß auch keine andere Lösung.Bleib gesund ,liebe Grüße Rosina

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