Guten Tag,
zunächst herzlichen Dank , dass ich in diesem Forum um Rat fragen darf! Ich habe schon einiges versucht aus den Themen für mich zu finden, würde aber gerne mein persönliches Problem schildern mit Hoffnung auf Antworten:
Meine Mutter (89) ist seit einigen Jahren pflegebedürftig aufgrund körperlicher und psych.Beschwerden wie Schultergelenksarthrose, ANtriebsarmut, depr. Phasen Herzinsuffizienz und nun nachlassende geistige Fähigkeiten. Sie wurde von ambulanten Maßnahmen wie Pflegedienst 2mal/täglich betreut sowie ganz viel Einsatz meiner Schwester im gleichen Wohnort. Nun gab es innerhalb von 6 Mon. drei Vorfälle mit KKH (Herzprobl., zwei Stürze mit heftigen Verletzungen der Arme, zuletzt Gipsarm rechts für 6 Wochen), immer wieder viel Aufregung und zusätzlicher Pflegebedarf. Nach der 1. Verletzung war sie nahe meiner Heimat in einem guten Pflegeheim für 6 Wochen, fand es toll dort und sagte, wenn sie jemals ins Pflegeheim müsse, dann dorthin, hatte gute Kontakte und es war wie Urlaub für sie. Nun gab es 2,5 Mon.nach ihrer Rückkehr nachhause den nächsten Sturz mit Gipsarm (s.o.) und wir waren froh, dass sie im gleichen Heim einen Platz bekommen konnte, heimatnah war nichts zu machen. Gleichzeitig haben sich bei meiner Schwester große gesundheitliche und nun auch familiäre Probleme ergeben, sie kann und soll verständlicherweise die Betreuung nicht mehr weiter übernehmen. Dies kann meine Mutter jedoch nicht akzeptieren und ist überzeugt, sie komme auch allein klar. Immer häufiger merken wir falsche Selbsteinschätzung, von den Pflegern nun so bestätigt, sie fand nach drei Mon.ihr Zimmer noch nicht selbstständig, ist zeitlich nicht immer richtig orientiert und hat heftige Stimmungsschwankungen. Im Heim wirkt sie zufrieden und gut integriert, uns Fam.angehörigen gegenüber ist sie nun vorwiegend aggressiv und gereizt, hat nur 1 Thema, wie sie am schnellsten nachhause kommt, sagt sie weine viel wegen Heimweh.
Leider ist sie bei diesem Aufenthalt auch auf einer anderen Etage, wo weniger noch orientierte Bewohner sind, ein Etagenwechsel in die Gruppe vom Sommer war nach den ersten Wochen möglich, lehnte sie aber vehement ab. Auch die meisten Angebote des Hauses, wo sie die Bekannten vom Sommer treffen könnte, lehnt sie konsequent ab, dort seien nur Verrückte...
Ich selbst wohne fast 2 Std. Autofahrt vom Heimatort entfernt und bin nur sehr eingeschränkt belastbar, habe meinen krebskranken Mann mehrere Jahre gepflegt bis zum Tod, selbst chron.Erkrankung.
Nun habe ich mich erkundigt nach 24Std.Pflege, die meine Mutter bislang noch ablehnt, weil sie eben zunehmend meint allein klarzukommen. Dafür müsse jedoch auch ein Angehöriger für gemeinsame Einkäufe u.ä. greifbar sein, wurde mir gesagt. Auch für einen evtl. erneuten Sturz muss ja gesorgt sein - es gab schon etliche bei zunehmender Gangunsicherheit - und ich schaffe dies nicht aus der Entfernung.
Nun ist es so, dass meine Mutter bei jedem Anruf oder Besuch meinerseits Diskussionen und Vorwürfe beginnt, auf die ich versuche, nicht einzusteigen. Habe ihr die Situation mehrfach erklärt, jedesmal hat sie sich bedankt, dann wisse sie jetzt, wie sie dran ist, um zwei Tage später erneut damit anzufangen.
Mich belastet dies sehr und ich bin zum einen unsicher, ob ich sie weiterhin 1-2mal/Woche besuchen soll oder mich mehr zurückziehen? Zum anderen weiß ich, dass wir meine Mutter eigentlich nicht gegen ihren Willen im Heim belassen können, allein macht sie sich aber nicht auf den Weg, kann eh nur max. 100m am Stück laufen wegen der Herzbeschwerden.
Meine Schwester kriegt Panik bei dem Gedanken, dass meine Mutter zurückkehrt, in welcher Form auch immer, da sie bereits meinen Vater (2018 verst.) mit Alzheimer vor wenigen Jahren sehr aggressiv erlebt hat, er wurde auf richterlichen Beschluss nach stat.Psychiatrie in ein geschl. (sehr gutes) Heim verbracht. Meine Schwester ist damit seit über 10 Jahren sehr belastet und nun wird eben bei meiner Mutter ebenfalls von Demenz ausgegangen. Da sie bereits zweimal den Neurologen abgelehnt hat, des Zimmers verwiesen, konnte er keine klare Diagnose stellen. Zuvor war meine Mutter ein liebevoller Mensch.
Sowohl meine Schwester als auch ich haben die Vorsorgevollmacht für meine Mutter.
Ich wäre sehr dankbar für Hinweise.
Herzliche Grüße
Rose