Liebe Rosina,
auch bei mir geht der "Wahnsinn "weiter.
Nur noch Geschichten, die nicht stimmen.ICH KANN SIE NICHT MEHR HOEREN! !!!
Am 5.5. waren mein Mann und ich mit meiner Mutter beim Friseur. (Alle zum schneiden-war ja dringend nötig wegen der Corona Sperre).
Das hat sie super gemeistert mit Mundschutz.
Danach habe ich noch mit meiner Friseuse telefoniert und sie meinte, daß meine Muter aber gut drauf gewesen sei.
Sie hatte tatsächlich einen guten Tag.
Am nächsten Tag alles wieder beim alten.
Natürlich haben wir auch an Guten Tagen Wahnideen, aber sie ist dann besser drauf .
Am Do habe ich ihr einen Pfingstrosen Blumenstrauß gebracht und in die Vase gestellt-sie waren nicht da.
15 min später kam sie mit meinem Vater an und wollte sich für den Strauß bedanken-sie war gut drauf-aber auch hier gab es wieder eine Wahnidee.
Ich sagte :habt ihr einen Spaziergang gemacht?
Darauf sie :Nein, wir waren bei meinem Hausarzt, der mich sehen wollte?????
Stimmte natürlich nicht.
Aber da mein Vater ihr ja alles glaubt,ist er mit ihr in die Praxis gefahren und dort sagte man ihr,daß sie keinen Termin hätte! !!!!
Spätestens hier hätte mein Vater doch mal wieder begreifen müssen, was mit ihr los ist.
Leider begreift er es nicht und für mich geht das in die gleiche Richtung, wie bei meiner Mutter.
Er begreift nichts mehr,er hinterfragt nichts mehr.........
Mir geht es auch wie Sonnenbluemchen.
Ich nehme mir immer wieder vor, ruhig zu bleiben und nicht laut zu werden.
Das schaffe ich 2 Tage,dann kommt wieder was Unglaubliches und ich explodiere.
Irgendwie ertrage ich das alles nicht mehr und wünsche mir manchmal es wäre vorbei.
Oft schäme ich mich auch bei dem,was sie so loslässt.
Letzten Montag war ich am Rasenmaehen und da kam sie mit meinem Vater hoch und wollte Lithium Tabletten (bei Psychosen und Depressionen )abholen,die der Arzt hier abgegeben hätte.
Ein Arzt wuerde Lithium Tabletten an den Türen der Leute verteilen? ???
Und jetzt kommts :unter anderem wollte sie auch Schneeweisschen und Rosenrot abholen??????????
Ihr Pullover war mit Essen bekleckert! !!
(Wie bei einem kleinen Kind)
Ich sah sie an und sagte,ich habe keine Tabletten -hoer endlich auf mit diesen Geschichten! !! und fahr nach Hause.
Ich bin total ausgerastet.
Ich kann mir nicht immer nur sagen,daß es die Krankheit ist,die aus ihr spricht und nicht meine Mutter.
Ich würde meine Mutter auch niemals hier zu mir nehmen.
Für uns ist klar,daß der Weg ins Heim führen wird.
Was allerdings dann mit meinem Vater passiert -ich weiß es nicht.
Vielleicht machen beide noch vorher die Augen zu........
Liebe Rosina,sei froh,daß Dein Vater erlöst ist.
Ein Verlust schmerzt,gar keine Frage,aber bei dieser Krankheit wünscht man sich doch ein schnelles Ende,weil das für die Angehörigen doch auch kein Leben mehr ist.
Alles Gute
Barbara
Pflege in Coronazeiten
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Hallo,Sonnenblümchen,hallo,Barbara,es tut so gut,euch zu hören,ich weiß,dass ihr mich versteht,ihr habt die gleichen Probleme ,kämpft die gleiche Kämpfe und eure Nerven versagen euch auch manchmal,weil ihr diesen Wahnsinn nicht ertragen könnt.Einer von euch beiden hat einmal geschrieben,es ist,als hätte man ein geistesbehindertes Kind,und so ist das auch. Bei meinem Papa bin ich froh,dass er nicht lange gelitten hat,er hat seine Ruhe und ich bin schon auch etwas erleichtert,das dieses Nachtwandeln und alles andere,was war aufgehört haben,es war kein Leben mehr,
Ich weiß gar nicht,wer der schwerere Fall von beiden war.Ich dachte nur,vielleicht erholt dich jetzt meine Mutter.Ich weiß,dass ich sie nicht zu mir nehmen kann, bei aller Liebe..es ist so,das eigene Leben geht den Bach runter,mein Mann und ich ,wir haben jetzt schon so oft gestritten.ABer gut,dass das jemand versteht,meine Söhne verstehen mich auch,sie sagen auch,Heimplatz beantragen.Aber wie bekomme ich sie ohne Tränen dorthin?..Das wird noch ein harter Weg,ich glaube dieses Jahr wird für uns noch ein hartes entscheidendes Jahr werden,Aber euch auch viel Geduld und gute Nerven,eure Rosina -
Hallo Rosina,
ich schließe mich an dieser Stelle Sonnenblümchen und Barbara an.
Ich kann Ihren Konflikt sehr gut verstehen, denn ich stehe bald vor einer ähnlichen Entscheidung. Ich versuche mich mit meinen Gefühlen und Mental darauf vorzubereiten, denn auch ich habe immer wieder erlebt, in welchen Konflikt mich die Wünsche meiner Schwiegermutter bringen können. Auch sie verlangt nach einer verwandten Person, die Tag und Nacht für sie da ist. Aber sie selbst kann sich in keinster Weise in die Bedürfnisse des anderen hineinversetzen. Sie kennt ihre eigenen Bedürfnisse im Grunde selbst nicht. Bei ihr ist nur wichtig, dass jemand da ist. Wie das Leben dann aber funktionieren soll, das ist ihr fremd. Und das ist ein Punkt, der einen runterziehen und fertig machen kann. Ihr eigenes Haus ist für sie auch mehr und mehr ein toter Punkt.
Dass eine Person immer für einen da sein soll, das funktioniert aber noch nicht einmal im eigenen Haushalt. Man muss Putzen, Einkaufen gehen, Essen zubereiten, man hat andere Menschen, die einen mal brauchen und man hält sich nicht immer in einem einzigen Raum auf. Und genauso muss das eigene Leben gelebt werden dürfen, denn man selbst hat im Leben auch noch einiges zu lernen und sich bewusst zu machen, neben allem anderen.
Ich habe einen Mann, der gerne für seine Mutter da ist. Aber dieser Mann kann nicht ihr ständiges Gejammer, ihre Schuldzuweisungen Tag- und Nacht ertragen, was an schlechten Tagen bei ihr nun mal so ist. Er arbeitet oft von Zuhause aus und seine Arbeit ist anstrengend und verantwortungsvoll. Abends muss er auch einmal komplett abschalten können. Auch ich lasse ihn dann in Ruhe und kümmere mich um meine Angelegenheiten, beruflich und privat. Seine Worte sind: Wenn sie hier einzieht, dann ziehe ich in ihr Haus. Und das verstehe ich gut. Ich bin an mehreren Tagen in der Woche für meine Schwiegermutter da, an anderen Tagen bin ich für meine Eltern dagewesen. Beides habe ich gerne gemacht, aber alles kann ich nicht für sie tun.
Auch mein Papa ist letzten Montag gestorben und auch meine Mutter braucht mich jetzt etwas mehr. Ich habe bei ihr die Hoffnung, dass sie es besser macht, denn die Krankheit ihrer Mutter hat ihr sehr weh getan und sie an ihre Grenzen gebracht. Ich weiß auch nicht, ob meine Mutter dement werden wird. Sie ist etwas vergesslich und sie hat Epilepsie. Wir müssten das einmal ärztlich abklären lassen, sollte sich etwas verschlimmern.Ich werde meine Schwiegermutter leider auch in ein Heim geben müssen, aber ich stehe noch vor der Lage, dass kein Heim sie aufnehmen wird, denn sie wird rebellisch dagegen ankämpfen. Sie duscht sich nie, sie lässt sich nicht helfen und sie will sich nicht anpassen. Ich finde die meisten Heime auch nicht gut, aber es gibt Ausnahmen, um die man sich rechtzeitig hätte bemühen können. Meine Schwiegermutter wird man nach kurzer Zeit nach Hause entlassen, denn kein Betreuer oder ein betreuender Verwandter, kann sie zu etwas zwingen. Sie wird aber versuchen uns zu zwingen, dass wir unser Leben für sie aufopfern. Behaupten wird sie aber das Gegenteil, weil ihr die emotionale Erpressung, die sie ausübt, nicht bewusst ist. Ich sage es wie es ist und nicht, wie man mit romantischen, schönen Vorstellungen das gerne hätte. Unsere einzige Chance wäre eine Pflegekraft, die sie aber nicht akzeptieren wird. Diese müsste aber nur drei Monate mit ihr zusammen wohnen und nicht wie wir, viele Jahre, die wir sicher gesundheitlich nicht durchstehen würden. Ich würde die Pflegekraft mit meinen Verwandten gut unterstützen und ihr die nötige Freizzeit geben, die jeder Mensch braucht, um solches bewältigen zu können. Alleine kann man einen solchen Menschen nicht betreuen, wenn man noch andere nicht unwichtige Menschen im eigenen Umfeld leben hat.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen weiterhelfen. Jeder Mensch hat nur bestimmte Ressourcen zur Verfügung und diese muss er gut überlegt einsetzen, sonst geht man bei einer Überbeanspruchung selbst zu Grunde. Solches sage ich auch meiner Schwiegermutter und das hilft oftmals, denn sie ist nicht, wie Sonnenblümchens Mama, ganz dement, sondern im Grunde noch emotional und auf mütterliche Ebene gut erreichbar, wenn sie es denn will. Vielleicht sollten Sie das auch einmal versuchen. Was mir gut geholfen hat, ist, mich in einem Demenzzentrum beraten zu lassen. Denn auch hier wird vom kompletten Zusammenziehen abgeraten und es wird zu anderen Lösungen und Unterstützungen geraten. Man könnte das Haus mit künstlichem Licht heller gestalten, Seniorenbetreuerinnen einschleusen. Da habe ich auch einige Tricks anwenden müssen. Usw. Es ist nicht einfach, aber etwas Abstand muss man haben . . .
Liebe Grüße an Sie und alle anderen, die hier mitlesen und schreiben
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Hallo Mitpflegende,
Sie sprechen auch mein grösstes Problem an. Mir gelingt es immer seltener die Nerven zu behalten und reagiere cholerisch. Die Schuldgefühle danach sind fürchterlich und bei allem das Schlimmste.
Ich habe mich ja bereits vor Jahren dazu entschieden die Pflege meiner Mutter alleine zu übernehmen. Sie hatte ja die sogenannte Hinlauftendenz in sehr ausgeprägter Weise entwickelt und wir sind in den letzten Jahren hunderte von Kilometern auf der Suche nach ihrem Elternhaus in der Stadt umhergelaufen. Inzwischen kann sie das alles nicht mehr und ist praktisch bettlägerig. Das macht es mir einerseits leichter. Das permanente Wechseln und waschen der Bettwäsche ist zwar nicht sehr angenehm, aber man wächst tatsächlich mit seinen Aufgaben. Die genannten Verrücktheiten lassen inzwischen stark nach. Sie schafft es nur noch gelegentlich aufzustehen und wir versuchen dann spazieren zu gehen, aber da kommen wir nicht weit. Pflegedienst, Rollstuhl, Toilettenstuhl und Rollater werden nach wie vor strikt abgelehnt.
Essen und trinken wird auch abgelehnt, so dass sie nach meiner Wahrnehmung höchstens noch 40 Kilo wiegen kann.
Ich ertappe mich praktisch täglich bei dem Gedanken, dass ich ihr eine baldige Erlösung wünsche. Aber dann meldet sich auch sofort das schlechte Gewissen, dass ich sowas denke.
Mein Hausarzt verweigert immer noch jeden Hausbesuch.
Wir sitzen also alle in einem Boot.
Ich wünsche allen viel Kraft und Nerven. -
Hallo Andydreas,
kann man diesen Arzt denn nichtmal bei der Ärztekammer melden??
Wo sind wir denn??
Der Hausarzt meiner Mutter sollte letztes Jahr am 20.9.zum Hausbesuch kommen.(ist aber nicht erschienen )
Als ich ihn auf das Thema der Demenz meiner Mutter ansprach, fiel er mir sofort ins Wort:der Neurologe zweifelt an einer Demenz??????
Ja klar,da sind wir 1 Jahr umsonst hingefahren -der war von seiner Diagnose Psychose nicht abzubringen und hat diese Diagnose auch dem Hausarzt meiner Mutter eingeimpft.
Aber als meine Mutter am Do mit meinem Vater zu ihrem Hausarzt fuhr,fest davon überzeugt einen Termin zu haben,hat er ihr gesagt,daß sie heute gar keinen Termin hätte.
Daraufhin hat er den Pflegedienst meiner Mutter angerufen und den ausgequetscht, was denn mit der Frau Pauly los sei??
Der Pflegedienst hat ihn dann über die Demenz meiner Mutter informiert und ihm auch erzählt, daß sie manchmal von ihm "FERNSPRITZEN "bekommt.
Da war er ganz erstaunt.
Vielleicht muss es solche Vorfälle geben,damit der Groschen auch bei ach so studierten Medizinern fällt.
Meine Mutter geht seit 30 Jahren zu ihm.
Glaubst Du denn,daß er auch nur einmal auf die Idee käme, nach ihr zu schauen-er weiß, daß sie bereits 3 mal in der Psychiatrie war.
Ich bin ja seit Januar wieder bei dem Psychiater, der sie nach dem 1.Aufenthalt in der Psychiatrie weiterbehandelt hat.
Tolles Gespräch mit ihm alleine am 16.1.,seitdem auch so gut wie kein Lebenszeichen von ihm.
Auch wenn eine neue Medikation vorgenommen wird-keine Nachfrage,wie die Wirkung ist usw......
Wie schonmal von mir erwähnt -Ärzte kannst Du nur für das Verschreiben gebrauchen -sonst sind sie nicht in der Lage Dir zu helfen.
Alles Gute
Barbara -
HALLO,an alle,Sonnenblümchen,dir geht es ja noch viel schlechter als mir,ich hatte deine Geschichte gar nicht mehr so in Erinnerung,kann nur sagen,was tust du dir da auch an,das Kotschmieren wäre bei mir glaube ich auch die Grenze,die ich nicht überwinden könnte.Du hast lange nicht über dich gesprochen,ich verstehe es,auch im Internet darüber zu schreiben,ist nicht einfach,man gibt ja so viel über sich auch Preis,ich habe immer die Angst,dass mich jemand erkennen könnte,deshalb würde ich am liebsten danach alles wieder löschen.Bei dir ist es wahrscheinlich ebenso,dann denke ich aber,dass es mir auch hilft,jemanden,der nicht weiß,wovon ich rede,brauche ich das alles nicht erzählen,Du hast jetzt den Schritt der Heimanmeldung getan,sobald Corona vorbei ist,werde ich mich auch mal erkundigen.
HALLO,Barbara,ich glaube ,dein Vater will nicht wahrhaben,dass deine Mutter an Demenz leidet.Bei meinen Eltern war das auch so.Er hat ihr alles geglaubt,es waren Sachen geklaut,die Giftspritze kenne ich auch,man hätte nachts ins Schlafzimmer gespritzt.Und das Mittel,womit man gespritzt hatte,stand in Flaschen inder Garage,es war aber Autolack.Meine Eltern haben eine Kamera anbringen lassen,weil angeblich jemand ins Haus geht und sie beklaut.Bei der Auswertung war niemand auf dem Film als meine Mutter,mein Vater und ich,also war ich diejenige,die das getan hat.Die Ärztin hat mir aber geglaubt,weil sie selbst so eine Situation beim Hausbesuch miterlebt hat.Wahnvostellungen und Angst,dann waren wir beim Neurologen,der hat einen Test gemacht,hat festgestellt,dass meine Mutter nicht so schlimm dement ist,sie könnte lesen und auch rechnen,aber sich nichts merken,sie glaubte auch,dass alles aus Depressionen kommt.Deshalb habe ich auch noch einen Schimmer der Hoffnung,dass jetzt die Depressionen nachlassen und es vielleicht besser werden könnte. Dein Vater hält zu seiner Frau,er findet es vielleicht gar nicht schlimm,wenn sie Termine verwechselt,war bei uns auch so.Ja und dann Schneeweißchen und Rosenrot,man fragt sich,an was sie denken,vielleicht habt ihr zwei Rosenbäumchen im Garten ?Ja,das ist total schwierig....Am Ende werden wir alle den Heimantrag stellen müsse ,weil wir es nicht mehr aushalten ,es ist nur eine Frage der Zeit.
Teutoburger,auch ein paar Worte schnell noch an dich,du siehst es genau richtig,sie kann nicht bei mir einziehen,das geht einfach nicht.Die Ehe bleibt auf der Strecke,meine eigenen Nerven auch,man hat nichts Privates mehr und auch keine Minute einen Freiraum.Alles richtig,ich kann nicht mehr lange warten,ich muss etwas tun,das steht fest.Vielen Dank auch allen ,denen ich jetzt nicht geantwortet habe,alles sehr hilfreich und überdenkenswert.Bis bald Rosina
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