Suche nach Lösungen

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  • Hallo zusammen,
    ich habe mich hier angemeldet, weil es schwierig für mich ist, Lösungen für meine Eltern zu finden und hoffe, hier „Anregungen“ von Euch zu bekommen.


    Ich hole kurz aus: bei meiner Mutter (nun 76) wurde im April 2019 beginnende Demenz diagnostiziert. Heute kann sie sich nicht mehr alleine anziehen, ist weitestgehend orientierungslos und erkennt selbst mich zeitweise nicht mehr. Sie findet die eigene Toilette nicht und kann selbst den Wasserhahn nicht mehr bedienen. Teilweise hat sie böse und aggressive Züge.
    Sie lebt gemeinsam mit meinem Vater (74) im eigenen (großen) Haus.
    Die nächsten Angehörigen leben 250 km entfernt.


    Mein Vater muss sie nunmehr rund um die Uhr alleine pflegen bzw. umsorgen und ist jetzt körperlich und vor allem psychisch an seiner Grenze angelangt.
    Beide sind 50 Jahre miteinander verheiratet. Momentan schließt er aus, sie in ein Heim zu geben...


    Ich mache mir sehr große Sorgen um die Gesundheit meines Vaters (insbesondere psychisch). Er ist verzweifelt und ich denke, mittlerweile auch depressiv. Er kann mit dieser Situation überhaupt nicht umgehen.


    Meine Mutter hat alles im Leben für ihn geregelt und entschieden. Er tut sich nun schwer, plötzlich die Verantwortung und Entscheidung zu übernehmen.
    Beide streiten minütlich, weil er versucht, mit gesundem Menschenverstand auf sie einzuwirken...


    Sie geht eigentlich einmal wöchentlich zur Tagespflege. Das findet sie auch gut.
    Dank Corona findet aber momentan keine Tagespflege und auch keine Angehörigenschulungen statt.


    Wir hatten eine Reha für meine Mutter beantragt. Aufgrund ihres Zustandes empfinden wir diese momentan als unnötig und eher nur zusätzliche Belastung.


    Mein Vater möchte unbedingt mit ihr zusammen bleiben, aber er selber ginge in einem Heim zugrunde. Dafür ist er selber auch viel zu fit. Er steht eigentlich noch voll im Leben.


    Wäre vielleicht eine kurzzeitpflege eine Alternative?!?
    Sollen wir ihn bestärken, in unser Nähe zu ziehen? (Sie sind nicht sehr angebunden am Wohnort)
    Wie kann der weitere Weg aussehen?


    Ich würde so gern helfen und bin über jeglichen Rat dankbar!


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sonnenschein75,
    Sie haben ja selbst schon eine Reihe von möglichen Lösungen angesprochen.
    Dabei steht die Entlastung des Vaters im Vordergrund.
    Eine vorübergehende Kurzzeitpflege ist eine gute Gelegenheit in Ruhe nachzudenken, wie die Entlastung für Ihren Vater organisiert werden kann.
    ICH würde empfehlen, die Tagespflege auf mehrere Tage auszudehnen. Zusätzlich wäre ein ambulanter Pflegedienst in die Pflege mit einzubinden.
    Auch die Überlegung, die Eltern in die Nähe zu holen, ist vernünftig, wenn diese sowieso nicht an ihrem jetzigen Wohnort hängen. Zudem würden durch einen Verkauf des Hauses Mittel frei, um weitere professionelle Unterstützung zu organisieren.
    Viel Erfolg wünscht Ihnen Klaus-W. Pawletko

  • Hallo Sonnenschein,


    vllt. würde es Ihren Eltern gut tun, wenn sie gemeinsam eine Reha für Demenzerkrankte und Angehörige durchführen. Ihrem Vater würden dabei Möglichkeiten aufgeführt, wie er besser mit der Situation umgehen und auf ihre Mutter eingehen kann. Zudem bekommt er Pflegetipps sowie einen Überblick über die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten, die dann auch auf die Bedürfnisse Ihrer Mutter angepasst sind. Und ein bisschen Verwöhnprogramm ist auch dabei. Ihre Mutter absolviert ein anderes Tagesprogramm, wo über Bewegung, Musik und Spiel die noch vorhandene Fähigkeiten verbessert oder bereits verloren geglaubte evtl. reaktiviert werden. Die Reha wird über die Krankenkasse gezahlt, auch für den Angehörigen. Hinsichtlich der Unterbringung kommt es wohl auf die Klinik an, ob eine getrennte oder gemeinsame Unterbringung möglich ist.


    Ihre Mutter wäre dann nicht alleine in Reha und Ihrem Vater kann es nur gut tun, mal stundenweise abzuschalten. Ihre Mutter in Kurzzeitpflege zu geben, bringt Ihrem Vater eine Auszeit. Aber kann er dann wirklich abschalten? Was ändert sich danach und vor allem, was bringt es Ihrer Mutter? Die Kurzzeitpflege wäre bei einem evtl. Umzug eine Möglichkeit.


    Alles nicht einfach.


    Wünsche Ihnen und Ihren Eltern alles Gute.

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