Unzureichende Nahrungsaufnahme

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  • Hallo zusammen, es geht um meine Mutter. Sie ist 92 Jahre alt lebt seit 2 Jahren in einer geschlossenen Abteilung und ist seit ca 10 Jahren dement. Ich möchte vorab schicken dass es sich durchaus um ein gutes Pflegeheim handelt und das Personal sehr fürsorglich ist. Leider gibt es auch hier wie überall einfach pflegerische Grenzen. Meine Mutter ist bzw war immer sehr mobil und ist 3 bis 4 km täglich gelaufen bis zu ihrer Einweisung ins Heim. Mittlerweile hat sie sich beruhigt und sitzt den ganzen Tag auf einem Stuhl im Aufenthaltsraum. Nachts ist sie sehr aktiv. Mit Quetiapin wird sie ruhig gestellt.
    Die Nahrungsaufnahme klappt überhaupt nicht mehr. In diesem Zusammenhang hat sie eine Anämie entwickelt. Das Personal hat einfach keine Zeit/Kapazität ihr das Essen rein zu betteln über eine längeren Zeitraum. Meine Mutter möchte nicht gefüttert und bervormundet (sie ist satt und hat genug gegessen) werden. Wenn man dran bleibt wird sie laut und schimpft.


    Meine Frage ist jetzt, soll ich das ganze laufen lassen? Schwäche, Stürze, Verhungern, Organversagen? Meine Mutter hat eine Patientenverfügung und hat Eingriffe von aussen abgelehnt? Aber wo fängt eine palliative Situation an?

  • Hallo,


    auch meine Mutter (10 Jahre im Pflegeheim, letztes Jahr verstorben mit 86) hat in ihrem letzten Jahr immer weniger gegessen, obwohl sie früher eine gute Esserin war. Leider hatte sie keine Patientenverfügung, ich wusste aber, dass sie eine PEG ("Magensonde") strikt abgelehnt hätte. Ich habe dann zunächst versucht, ihr verschiedene Nahrungsangebote zu machen (Yoghurt, süsse Breie, Malzbier) und bin immer nach der Arbeit hingefahren und habe sie gefüttert. Das klappte mal mehr, mal weniger gut.


    In den letzten Wochen ihres Lebens wollte sie nicht mehr, hat den Kopf weg gedreht oder den Mund zugekniffen. Äußern konnte sich sich nicht mehr. Wir haben es als letzten Akt ihrer Selbstbestimmung verstanden, nachdem wir vorher andere Ursachen wie Entzündungen im Mund, Magenschmerzen, sonstige Schmerzen (sie bekam probatorisch ein starkes Schmerzmittel) ausgeschlossen hatten.


    Als sie auch noch die Flüssigkeitsaufnahme verweigerte ist es recht schnell zu Ende gegangen. Sie hat viel geschlafen und starb ganz friedlich.


    Aber jeder Fall ist natürlich anders! Ich habe auch den Tod meines Vaters teilweise miterlebt, er war nicht dement, sondern hatte Krebs. Bei ihm hat die Ärztin noch eine Magensonde gelegt ("Sie wollen ihren Vater doch nicht verdursten lassen!"). Er hat 3 Tage ziemlich geröchelt, im Nachhinein glaube ich, dass es falsch war.

  • Danke für deine Schilderung liebe Lulu,
    leider wohne ich über 100 km entfernt vom Pflegeheim. Vor Corona war ich alle 3 Wochen dort und hatte immer was leckeres dabei. Jetzt schick ich Päckchen.
    Mehr kann ich nicht machen. Ich muß lernen diese Situationen zu akzeptieren. Fällt mir unsäglich schwer und ich hab ein Gefühl versagt zu haben.

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