Stolz ist schlimmer als Demenz

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  • Hallo. Bei meiner Großmutter (86) entwickelt sich die Demenz immer weiter. Wir sind mittlerweile zu dem Punkt gekommen wo sie unter anderem ihre eigene Inkontinenz nicht bemerkt. Hinzu kommt dass meine Großmutter eine unglaublich stolze und sture Person ist, welche niemals Fehler macht und zickig wird, wenn man versucht sie auf gewisse Dinge aufmerksam zu machen. Aber um ehrlich zu sein ist das nicht mein größtes Problem. Das größere Problem ist der Umgangsversuch von meinem Vater und seiner Schwester, welche unter ihrer Erziehung in der Rolle der Königin (siehe das Konzept aus "Die Borderline Mutter") erstens alles sehr persönlich nehmen ("Die macht das extra um mich zu ärgern" etc.) und selbst denken sie wüssten es besser. Ich studiere nun Soziale Arbeit seit 2 Jahren , werde meinen Bachelor nächstes Jahr machen und habe dazu jahrelange Erfahrung als Betreuer für (unter anderem) demenzkranke Menschen. Jedoch wie man so schön sagt, wie die Mutter, so die Kinder, nicht wahr? Mein Vater ist genauso stur und stolz wie die Mutter, und meine Tante ist ziemlich im Gegenteil sehr orientierungslos (böse Zungen würden hier das Wort verpeilt nehmen) und ignoriert auf ihre Art und Weise meinen Rat und heult sich dann bei mir aus, was mich im Inneren aufregt weil sie behauptet mein Rat würde nicht funktionieren, dabei befolgt sie ihn auf keinster Weise. Und mein Vater meint das Beste für sie zu wissen, er ist ja schließlich der Sohn. Ich will ehrlich sein: Ich weiß gar nicht, was ich mir erhoffe das hier aufzuschreiben. Vielleicht hoffe ich auf Personen mit ähnlichen Situationen zu treffen, oder auf einen Rat, wie ich zu Vater/Tante durchkomme. Nun ja, falls nicht, freut es mich dennoch, dass Ihr bis hierhin gelesen habt. Bleibt gesund.

  • Hallo Ironman,
    Ich finde es zunächst mal sehr nett, dass du dich um deine Großmutter sorgst, gleichzeitig hast du durch deine Ausbildung (?) einen analytischen Blick auf die Familienstruktur mit den unterschiedlichen Charakteren. Das ist sicher schwer auszuhalten, ich kenne das ähnlich, und man hat dann manchmal das Gefühl, die anderen laufen sehenden Auges ins Unglück - und du bist hilfloser Zuschauer, mehr oder weniger...
    Es klingt Leider momentan nicht danach als könntest du dort viel ausrichten. Zunächst sind ja dein Vater und seine Schwester am Hebel und wenn du das Gefühl hast, sie nehmen eh deinen Rat nicht an, bleibt dir wohl nur Rückzug. Aus meiner bisherigen Erfahrung werden wesentliche Veränderungen oft durch Sturz oder sonstigen Notfall des alten Menschen eingeleitet, wonach dann Handlungsbedarf ist.
    Solange schaut man manchmal hilflos zu...
    Alles Liebe und pass auf dich auf ;)
    Rose60

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