wie mit verändertem mentalen Zustand umgehen?

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  • Hallo zusammen,
    momentan bin ich ziemlich belastet und phasenweise verzweifelt: meine Mutter (seit heute 90 J.) ist seit 1 Jahr in meinem Heimatort im Pflegeheim, zunächst wegen Verletzungen nach mehreren Stürzen, Herzschwäche, stark eingeschränkte Mobilität und beginnender Demenz. Letztere hat nach meiner Einschätzung gerade einen Schub erfahren, sie ist nun auch in 1 Woche angeblich zweimal gestürzt, einfach durch einen Aussetzer. Neuerdings ist sie deutlich aggressiver, war vormals meist gut gelaunt und freundlich. Heute nun haben wir sie zum 90. Geburtstag zum Mittagessen abgeholt, was sie genossen hat. Danach war sie bis zum Spätnachmittag noch bei mir zuhause, am Samstag gibt es eine etwas erweiterte Feier in meiner Wohnung, mit meiner Schwester und Familie, 9 Leute, also nicht so groß.


    Nun ist es so, dass sie gerade total auf einem Thema hängenbleibt, eine Situation (Pflegerin hat sich Krankenvers.karte für den Arzt von ihr geben lassen, also nichts besonderes), die sie immer wieder in neuen Variationen erzählt, total wütend dabei wird, ich habe verschiedene Varianten als Reaktion versucht zum Deeskalieren - Situation versucht zu erklären, alternativ angeboten, mit der Pflege zu sprechen, alternativ versuchter Themenwechsel.... Sie kommt einfach nicht darüber hinweg, obwohl sie sich die Karte bereits hat wiedergeben lassen, was sie dann wieder vergessen hat.
    Dann wieder berichtet, jemand habe gesagt, sie gehöre überhaupt nicht ins Heim - heute ist mir dann der Kragen geplatzt und ich habe (völlig unprofessionell) gesagt, ich halte sie doch nicht hier, sie könne sich ja ihre Sachen packen und nach Hause bringen lassen - daraufhin war sie völlig erschrocken, hat die Vorteile des Heims aufgezählt und nachher mehrmals mit Tränen in den Augen gebeten, ich solle ihr doch bitte nicht böse sein - wie ein Kleinkind. Ich bin überhaupt kein aggressiver Mensch und streite nicht gern, habe auch gesagt, ich sei nicht mehr böse ....


    Es ist nun einfach definitiv ein anderer Mensch vor mir und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Immer wieder dasselbe, längst geklärte Thema..
    Ich wurde letztens explizit gebeten, klipp und klar zu sagen, dass Nachhause keine Option mehr ist, auch das habe ich letzte Woche gesagt - natürlich darf meine Mutter darum traurig sein, ich bin es ja auch, doch mit dieser Aggression komme ich sehr schlecht klar, würde mich am liebsten wieder mehr zurückziehen.
    Nun hat sie heute hier auch geäußert, wenn Pflegerin X nochmal dies und das macht , bekomme sie von ihr eine gelangt - wusch, solche Töne kannte ich nur von meinem stets aggressiven Vater, vor 2 J. verstorben nach Demenz, was schon mit sehr viel Aufregung verbunden war.
    Ich weiß gerade einfach nicht, wie ich dies verkraften soll, bin selbst chronisch erkrankt, meine Schwester, vorher jahrelang mit der Betreuung beider Eltern belastet, hat sich mit Besuchen im vergangenen Jahr stark zurückgehalten, Corona machte es ja nicht leichter.


    Also wenn jemand dazu was einfällt, wäre ich sehr dankbar.
    Danke fürs Lesen!!


    Herzliche Grüße
    Rose

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