Oh, da habe ich wohl was verpasst... Kann mich jemand aufklären? Ist Sonnenblümchens Mutter plötzlich verstorben?
Wenn ja, dann ganz herzliche Anteilnahme
Liebe Grüße
Rose
Oh, da habe ich wohl was verpasst... Kann mich jemand aufklären? Ist Sonnenblümchens Mutter plötzlich verstorben?
Wenn ja, dann ganz herzliche Anteilnahme
Liebe Grüße
Rose
Liebes Sonnenblümchen,
ich bin auch froh, dass du das alles so geschildert hast. Ehrlichkeit ist immer nah am Leben und darinnen kann auch ich mich gut wiederfinden.
Es ist einfach schön, dass du noch einen schönen letzten Tag mit deiner Mama haben konntest. Und was du über deinen Vater und die Wiese schreibst und dass du auch daran glaubst, dass dies wahr sein könnte, das ist ein schönes Bild. Ich befasse mich ja seit vielen Jahren mit solchen Themen und es scheint wohl eine Übereinstimmung von dem zu geben, was man so glaubt, was man hinterher nach dem Übergang, in die andere Welt erlebt. Zufall oder kein Zufall, wer weiß. Es war halt das richtige Thema zur richtigen Zeit.
Ich selbst habe im Moment noch kein Problem mit meinen Beiträgen, die hier stehen. Das habe ich aus dem Grunde nicht, weil ich eine von vielen bin, die das gleiche Schicksal teilen, sowohl, was das Alter, eine Demenz und den Umgang damit angeht oder was bei manchen, die nicht so schöne Kindheit angeht. Ich werde für mich jetzt erst einmal nichts löschen. Ob ich das später noch genauso empfinden werde, weiß ich aber nicht.
Mit dem Weinen, das ist so eine Sache. Ich weine auch sehr selten. Aber manchmal schon. Wenn ich mich schon lange mit etwas befasst habe und innerlich vieles geordnet habe, dann ist da erst einmal nichts. Wenn es aber dann, wie bei einer Trauerfeier an den Abschied geht und das Lieblingslied von jemandem gespielt wird, dann kann ich schon mal ein paar Tränchen verdrücken. Als mein Vater gestorben ist, da habe ich vorher schon Abschied genommen, als die Krankheit akut gewesen ist. Was, wäre wenn, habe ich bei mir gedacht. Und dann habe ich all die schönen, fürsorglichen Momente mit meinem Vater vor mir gesehen und ich habe dann ein wenig geweint. Und so habe ich mir alles von ihm in Erinnerung gebracht. Aber keiner ist Perfekt, jeder macht auch Fehler und auch das habe ich mir angesehen, um für mich daraus zu lernen und um ein Gleichgewicht für mich herzustellen. Am eigentlichen Todestag habe ich dann nicht mehr geweint.
Es ist alles sehr unterschiedlich, auch bei mir.
Liebe Grüße an Dich, Sonnenblümchen
Was meine Schwiegermama angeht, so habe ich gestern nur eine einzige Pflegerin auf der Station gesehen. Ob noch jemand krank ist? Jedenfalls hat die Heimleitung schon mal gekündigt, schon vor ein paar Wochen, wie mir gesagt worden ist. Und ich stehe wieder mit den Inkontinenzartikeln alleine da. Meine bestellten Netzhöschen sind inzwischen auch zum großen Teil auf der Station verbraucht worden. Meine Seniorenbetreuerin hat mir das gesagt. Sie sollte diese auszeichnen. Und die anderen Höschen, die von der Wäscherei zurückgekommen sind, lagen auch auf einem Pflegewagen. Die Schublade bei meiner Schwiegermama war dafür umso leerer. Ich habe gestern mit dem Personal gesprochen. Es herrscht mal wieder Mangel und keiner ist zuständig oder überlastet. Nun denn. Ich habe gestern Abend meine Schwiegermama auch gefüttert. Viel hat sie nicht gegessen. Heute werde ich wohl zuerst zu meiner Mama fahren und anschließend ins Heim fahren, damit ich beim Abendessen anwesend sein kann.
Sie braucht für ein halbes Brot eine halbe, bis dreiviertel Stunde. Das kann eine Person abends kaum leisten. Ich hoffe mal, dass heute wieder eine bessere Besetzung da ist. Morgens ist auch mehr an Betreuung da. Die Betreuerin hat mir auch erzählt, dass sie meine Schwiegermama gestern Morgen gefüttert hat.
Liebe Grüße an alle
Liebes Sonnenblümchen,
mein herzliches Beileid. Deiner Mama ist viel erspart geblieben, das kann ich Dir versichern.
Ich habe geweint wie ein Schlosshund als meine Mutter vor 2 Jahren gestorben ist. Und das, obwohl wir nie ein besonders gutes Verhältnis hatten. Ich denke, es waren bei mir auch Tränen der Erleichterung, da meine Mutter ja die letzten Jahre niemanden mehr erkannt hat, nicht mehr gesprochen hat, nur noch so dalag. Sei dankbar, dass deiner Mutter eine lange Leidenszeit erspart wurde.
Schau nach vorne. Du hast viel für deine Mama getan, du kannst stolz auf dich sein!
Hallo Hanne,
ja, das hast du richtig gelesen mit den Inkontinenzartikeln. Ich habe das aber inzwischen geklärt. Wie gesagt, ich war nicht auf der Suche nach einem Schuldigen, aber ich wollte, dass diese Mängel behoben werden, damit das Personal nicht solche Engpässe erleben muss und dann auf mich zurückgreift.
Ich habe heute die Pflegebeauftragte ans Telefon bekommen und sofort für Nachschub gesorgt. Ich schicke ihr jetzt eine Mail, in der Hoffnung, dass meine Schwiegermama von nun an ihre Inkontinenzartikel aus dem Heim bekommt. Sie war sehr nett und hat gut mit mir gesprochen.
Ja, es gibt eine neue Heimleitung, wie ich heute erfahren habe. Offensichtlich hat sie selbst gekündigt, was ich absolut verstehen kann. Sie hat zwischen allen Stühlen gesessen und dann der Druck mit Corona, und das sich im Heim keiner infiziert, und trotzdem soll Besuch stattfinden ect. Und dann der Personalmangel. Ich stelle mir das auch schlimm vor.
Sonnenblümchen, ich selbst habe aus Mangel an Erfahrung keinen Rat, aber ich werde meine Seniorenbetreuerin befragen. Sie hat mir schon Kleidung aus dem Heim gebracht, für meine Mutter oder Schwiegermutter, weil die Kleidung sonst in den Container gekommen wäre. Diese Kleidung enthält auch keine Schildchen mehr.
Liebe Grüße an alle
Liebe sonnenblümchen,
Zur Kleidung kann ich nichts beitragen. Es freut mich aber für deine Mutter, dass sie offensichtlich einen relativ leichten Übergang "auf die andere Seite " hatte, auch für dich, dass du dir nicht solch ein langes , oft quälenden Leiden mit anschauen musstest. Die demenzbegleitung war ja wahrlich schwer genug und ich bewundere, wie du so vieles für deine Mutter tun konntest. Das ist ja nicht selbstverständlich!
Nun wird noch einiges an Adrenalin in dir wirken und da ist es nicht verwunderlich, dass noch wenig Tränen kommen, so vieles noch zu erledigen. Irgendwann mag da mehr kommen wenn du etwas mehr zur Ruhe kommst und später noch wirst du vermutlich- nach meiner Erfahrung- deine Mutter in ihren besseren Zeiten vor Augen haben. Es ist ein längerer Prozess.
Ich würde mich auch freuen, noch weiter von dir zu lesen in unserer Schicksalsgemeinschaft
Sei gut zu dir
❤ liche Grüße
Rose
Liebes Sonnenblümchen, mein aufrichtiges Beileid.
Es ist schön, dass Du Deiner Mutter noch den Gedanken an die Blumenwiese auf ihre Reise mitgeben konntest.
Das mit den Tränen war und ist bei mir ähnlich.
Ich wünsche Dir viel Kraft in den folgenden Wochen
Merle
Lieber Andydreas, liebe Rose und Teuteburger,
vielen Dank für Eure seelische Unterstützung,
langsam ganz langsam finde ich meinen Weg zurück ins "normale"Leben.
Nun hoffe ich auch für Sonnenblümchen, dass sie bald etwas Abstand finden wird, obwohl die Demenz uns alle wohl nicht so schnell loslassen wird.
Merle
Hallo in die "Schicksalsgemeinschaft" und alle Mitlesende,
zunächst auch meine Anteilnahme für den letzten Weg Ihrer Mutter, Sonnenblümchen. Leider bin ich ein paar Stunden zu spät und konnte Ihre persönlichen Gedanken nur erahnen. Es tut weh, wenn ein Zimmer schnell geräumt werden muss - so wie viele gesagt haben: Willkommen in der Realität, denn in den Pflegesatzverhandlungen gibt es keinen Spielraum für den würdigen Abschied und oft warten schon andere verzweifelt auf den Platz - viele erinnern sich bestimmt an diese Zeit.
Aus meiner Erfahrung ist es für die Trauer nicht wichtig, ob jemand weinen kann - oft kommt es später, wenn alles geregelt ist. Manchmal werden trauernde Angehörige in der ersten Zeit als hart, distanziert, geschäftig und gefühllos von Pflegekräften wahrgenommen, aber gehört einfach in die erste Trauerphase. Wenn wir miteinander reden würden, Sonnenblümchen, könnte es sein, dass ich Ihnen vorschlagen würde, von den besten Stücken die Schildchen vorsichtig, konzentriert und meditativ zu entfernen, in einem mühe- aber liebevollen Abschiedsritual. Aber so auf die Entfernung ist das nur ein Gedanke.
Schön von all der Anteilnahme hier zu lesen, auch von Ihnen, Andydreas, tatsächlich gehen wir davon aus, dass die aktive Trauerphase ca. 6 Monate dauert, in denen die Anteile der Neuorientierung und der schönen Erinnerungen immer mehr zunehmen.
Bei Ihren Murmeltiergrüßen aus dem Heim, Teuteburger, kam mir der Gedanke an ein Gedicht, dass mindestens eine Generation von Altenpflegern geprägt hat "seht mich" - es wurde nach dem Tod einer alten scheinbar dementen Dame gefunden. Vielleicht finden Sie noch eine kreative Form, eine kleine Gedächtnishilfe für die verhetzten Pflegekräfte zu schreiben, oft ist das Vergessenen derer die mit den Vergessenden arbeiten kein böser Wille... Ich bin gespannt auf Ihre Gedanken.
Den guten Tipps zum Loslassen und auf die Schulter klopfen, Merle, möchte ich mich anschließen. Vielleicht hilft Ihnen auch die Information: Epileptische Anfälle treten bei einer Demenz durchaus häufiger ohne eine erkennbare Ursache auf. Oft erleben wir danach eine Art Erfrischung oder Verbesserung des Zustands. Ich hoffe auch diese Information heilt noch ein wenig Ihre Schuldgefühle
Allen wünsche ich Kraft für die nächste Woche, Ihr Martin Hamborg
Hallo in die Runde,
ich musste jetzt aber auch Schmunzeln. Und ich habe vor kurzem einen Spruch gelesen, den ich mir merken wollte, weil er auch meine private Arbeit gut umschreibt oder vielmehr dass, was mir ein Dorn im Auge ist.
Aber dazu später mehr.
Ich wollte ja erst morgen etwas schreiben oder am Sonntag, aber da ich schon mal hier bin. -
Da ich meine Schwiegermama am Mittwoch doch etwas wackelig erlebt habe und der Versuch sie an den Bettrand zu setzen, zum Abendessen (war ihr Wunsch) gescheitert ist, habe ich gedacht, dass sie das wohl nicht mehr hinbekommt. Sie ist irgendwie immer weggerutscht und die Pflegerin meinte, ich solle sie auf keinen Fall alleine sitzen lassen und sie so halb festhalten. Wir haben sie dann wieder richtig ins Bett gesetzt. ect.
Heute komme ich in ihr Zimmer und sie sitzt alleine auf der Bettkante und will aufstehen. Das Gitter am Kopf war oben, das andere in Richtung Fußende nicht. Ich finde das gut. Sie muss ja selbstständig dahingerobbt sein und sich hingesetzt haben. Sie hat mit dem Telefonhörer rumgefuchtelt und wollte jemanden anrufen. Sie hat noch gesagt: Ich kann ja gar nicht mehr laufen. Sie war ganz überrascht davon. Ich habe mich dann bemerkbar gemacht, ihr Hose und Hausschuhe angezogen und nach der Schwester geklingelt. Sie wollte unbedingt in den Rollstuhl. Und da hat sie dann auch gesessen, etwas Kaffee und Brühe getrunken und ein Hauch von Brötchen gegessen.
Sie sieht imaginäre, aber nette Leute und unterhält sich manchmal mit denjenigen. Das ist schön, denn dann ist sie nicht alleine. Ansonsten war es manchmal anstrengend, weil sie immer wieder Sachen wollte, diese dann hinterher aber doch abgelehnt hat.
Ich habe mich nicht verabschiedet als ich gegangen bin, weil sie wieder mit jemandem etwas am erzählen war. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Denn die Sachen aus dem normalen Leben . . . Sie hat aber gesagt, sie müsse schauen, wie sie jetzt mit der neuen Situation umgeht. Ich habe ihr auch gesagt, dass sie hier wohnen bleiben kann und das sie hier immer Hilfe hat, wenn sie die braucht. Das fand sie dann gut, zumindest für heute.
Alles in allem, kein schlechter Tag. Sie hat, dass muss man sagen, trotz des Alters strahlend blaue Augen. Das habe ich so schon lange nicht mehr bei ihr gesehen. Sie waren oft trüb und glanzlos.
Aber sie ist dünn. Die Wangen so hohl wie ein Totenbild. Bei dem wenigen Essen, was sie zu sich nimmt, ist das aber kein Wunder.
Und jetzt zu dem Spruch, den ich gelesen habe und der mir gefallen hat: Es gibt Personen die haben nur ein Werkzeug und das ist der Hammer. Deshalb sieht jedes Problem für sie wie ein Nagel aus. Und so ist dann auch das vorgehen im Leben.
@Herr Hamborg, ich schreibe in der letzten Zeit öfters einen Zettel für die Pflege. Heute auch wieder. Man soll doch bitte grünen und orangenen Netzhöschen benutzen, anstatt die blauen, die meiner Schwiegermama viel zu eng sind, gefühlt, aber auch tatsächlich. Ich habe dann das Höschen am Rand eingeschnitten und schon war es besser. Sie hat jetzt die Schublade voll von den Netzhöschen mit orangenen Rand, die in XXL, aber heute war man so großzügig und hat ihr eines mit blauem Rand angezogen, Größe 36. Das könnte komisch sein, ist es aber nicht, weder für sie, noch für mich.
Liebe Grüße an alle
Hallo Barbara,
ich kann da leider auch nichts zu beitragen, obwohl ich manchmal gedacht habe, meine Schwiegermama hätte auch einige dieser Vorstellungen.
Aber so wie du das beschreibst, dass finde auch ich belastend. Das Schlimme ist noch nicht einmal der Umstand, dass sie diese Wahnvorstellungen haben, sondern dass sie das als Realität ansehen und dass sie von einem verlangen, dass man auf ihre Vorstellungen reagiert. Sie wollen zu hundert Prozent ernst genommen werden und das man sie in dem Wahn unterstützt.
Ich hoffe, du bekommst noch andere Antworten. Ich bin da leider keine große Hilfe.
Ich drücke Dich mal
@Zu mir
Ich fand es heute wieder schlimm. Sie war im Aufenthaltsraum als wir ins Heim kamen. Als man sie rausgefahren hat, hat sie gesagt, ich solle bei ihr bleiben und mit ihr was trinken. Sie würde hier grob behandelt. Ich habe sie dann in ihr Zimmer gefahren. Wieder war ihr kalt. Keine Decke über den Beinen, keine Weste an. Steht aber seit Wochen auf einem Blatt am Schrank geschrieben. Ich habe sie dann eingemummt. Sie ist direkt eingeschlafen. Die Pflegerin sagte mir, dass es besser ist, wenn wir sie gleich mal hinlegen. Sie sitzt seit morgens im Rollstuhl.
Nach einer Stunde, wo sie kaum wach geworden ist, habe ich dem zugestimmt. Das fand meine Schwiegermama aber gar nicht gut. Sie hat zur Pflegerin gesagt, sie hätte diese lieb, wolle aber lieber hier sitzen bleiben. Das sagte sie mehrmals, sogar flehentlich. Und ich wusste nicht, was sollen wir denn jetzt machen. Als die Pflegerin sie dann doch aus dem Rollstuhl geholt hat, fing meine Schwiegermama an, sie zu kneifen und zu kratzen. Sie hat sie dann auch recht übel betitelt. Hilflos habe ich ihre Hände gehalten, versucht sie zu beruhigen. Sie hat nicht verstanden, warum man sie jetzt ins Bett legt. Das macht man aber manchmal nachmittags mit ihr. Und es funktioniert auch mal ganz gut. Aber diesmal nicht. Völlig verdattert lag sie dann in ihrem Bett, nachdem wir sie gebettet haben. Sie ist nach einigen Minuten aber wieder eingeschlafen.
Ich fand das überhaupt nicht schön, wie sie ihre Liebe ausgesprochen hat und gebeten hat, dass man sie lassen solle ect. Sie hat nicht verstanden, wie erschöpft sie im Rollstuhl gesessen hat.
Sie ist so dürr, dass kann man sich nicht vorstellen. In einem KZ-Film wäre sie genau richtig.
Als sie nach einer Stunde wieder etwas wach geworden ist, habe ich ihr eine Brühe zu trinken gegeben, was sie gerne angenommen hat. Essen wollte sie nichts. Sie war immer noch etwas wehrhaft. Auch in ihrem Sprechen im Schlaf, sagte sie immer wieder, man solle sie lassen, man solle sie nicht . . . Ich weiß schon nicht mehr was sie gesagt hat. Es hat was mit Misshandlung oder mit Dreck zu tun gehabt. Also ganz anders als die schöne Phantasie von gestern.
Sie hat kurz nach dem Trinken wieder geschlafen wie ein Stein. Auch das Abendessen hat sie in meiner Anwesenheit nicht zu sich nehmen können, so müde ist sie gewesen. Die Pflegerin sagte, sie würde es eine Stunde später wieder mit ihr versuchen.
Ich weiß ja nicht, was morgens vorgefallen ist. Hat man ihre Wunden versorgt? Das ist immer sehr anstrengend und oftmals auch etwas schmerzhaft für sie.
Für meinen Mann ist ihr Anblick auch nicht schön. Es belastet ihn auch, sie so zu sehen.
Ich hoffe einfach, dass es Morgen etwas besser ist. Mich wundert, dass sie überhaupt noch leben kann. Auch wenn sie gestern auch hohlwangig gewesen ist, aber wenn es ihr psychisch nicht gut geht, dann sieht das nochmal schlimmer aus.
Hätte man sie im Rollstuhl sitzen lassen sollen? Das wäre aber für ihren Rücken nicht gut gewesen und auch ihr Kopf hing so schief. Ach Mann.
Liebe Grüße an alle von einer etwas hilflosen/ratlosen Teuteburger
Danke, Sonnenblümchen.
Du hast recht, ich habe das im Grunde selbst gewusst und auch so empfunden.
Heute habe ich solange gewartet, bis sie von alleine gesagt hat, sie ist total müde. Sie will heim und sich hinlegen. Leider muss man bei ihr extrem schreien, das sie einen versteht. Aber ich habe dann ein paar mal nachgefragt, ob es ihr recht ist, wenn sie sich jetzt in ihrem Zuhause hinlegen kann. Sie hat das bestätigt. Und dann habe ich erst die Schwester gerufen. Und während wir sie ins Bett gelegt haben, habe ich ihr immer wieder versichert, dass sie hier zu Zuhause ist und dass sie gleich ein gutes Abendessen bekommt.
Und dann hat das auch alles funktioniert. Nicht umsonst habe ich gestern so ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache gehabt.
Ansonsten war ich heute mal die gute Schwiegertochter und dann die böse, weil ich ihr nichts recht gemacht habe. Erst Brühe, nein, dann wieder nicht, dann Tee, dann Brot mit Butter, dann wieder nicht usw. Sie hat gegessen wie ein Spatz, aber sie hat gut getrunken.
Müde war sie den ganzen Tag und sie hat überwiegend geschlafen und fantasiert.
Gelernt habe ich, dass ich mich nicht mehr auf solche Hauruckaktionen einlasse. Es muss auch ein Impuls von ihr kommen.
Barbara, wie geht es dir denn selbst mit deiner Mama. Sie ist ja anscheinend körperlich noch recht rüstig. Aber das Geistige ist es nicht mehr. Kannst du einen gewissen Abstand wahren?
Liebe Grüße an alle
Danke für Deine einfühlsamen Worte.
Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit einer Bekannten,deren Mutter an Alzheimer gestorben ist.
Sie hat auch gelitten,doch der Neurologe beruhigte sie,daß es Ihrer Mutter gar nicht schlecht ginge(sie war halt im "Woanders").
Viel mehr Sorgen mache er sich um Ihre Gesundheit,da sie so sehr mitlitt.
Bei der LBD aber ist alles viel schlimmer.
Meine Mutter leidet-sie sieht schlecht aus.....
Jeder,der sie schon lange kennt und jetzt sieht erschreckt sich.
Dazu trägt die radikale Gewichtsabnahme, die erstarrte Mimik(Dopaminmangel/Parkinson)und der depressive Gesichtsausdruck ,bei.
Mein Nachbar(81)hat auch Demenz-aber das sind Welten.
Der macht seine Späße wie früher und ist eigentlich immer gut drauf.
Alzheimer und LBD sind so unterschiedlich.!!!
Es hilft mir leider nicht,lockerer damit umzugehen,in dem Gedanken, daß es ihr gar nicht so viel ausmacht,wie ich glaube.
Aber es ist einzig und allein der Wahn,der diese Demenzform so schrecklich macht.
Wenn wir den nicht hätten,wäre alles einfacher.
Wie geht es mir damit?
Nicht gut-vor allem nicht,wenn es in ihrem Wahn um Anschuldigungen und Beleidigungen gegen mich geht.
Dann bin ich verzweifelt, wütend,traurig,hilflos.....
Aber ich weiß jetzt auch, daß sie ja so NIE war (das macht die Krankheit mit ihr)und das sie am nächsten Tag nichts mehr davon weiß.
An "guten"Tagen schöpfe ich innerlich wohl zu viel Hoffnung,es könne mal eine Woche so weitergehen (so gut).
Leider ist dem nicht so.
Körperlich fit ist sie nicht mehr -sie hat halt den typischen schlurfenden "Watschelgang",den alle Parkinsonkranke haben.
Sie kann nicht lange auf einer Stelle stehen,versucht aber noch täglich zu kochen.
Es gibt Tage, die zwar auch von Wahn geprägt sind(Vergiftungswahn),und trotzdem entwickelt sich dann eine unglaubliche Nähe,die wir nie zuvor hatten(weil ich mit dem Vergiftungswahn gelernt habe umzugehen).
Ich halte dann ihre Hände,rede ruhig mit ihr und nehme sie ernst.
Das gelingt aber nicht mit jedem Wahn!!!!
Geistig ist sie immer mehr im "Woanders",manchmal aber auch nicht.
Sie wählt selbstständig meine Telefonnummer-wenn ich anrufe,hebt sie den Hörer ab und meldet sich mit richtigem Namen-sie weiß, wann wir Geburtstag haben-noch!?
Es ist sehr schwer und irgendwie bin ich erschöpft und müde.
Aber Eure Belastung mit Corona Tests und Besuchsverboten ist sicher genauso anstrengend.
Deshalb könnte ich mir im Moment nicht vorstellen,sie in eine Klinik oder Pflegeeinrichtung zu geben.
Alles Gute
Barbara66
Liebe Barbara,
Es tut mir von Herzen leid, was du bei deiner Mutter miterleben musst, kann mir gut vorstellen, dass es zu einem Wirrwarr von Gefühlen wie Überforderung, Mitleid, Trauer etc.führt. Und wenn du dann so hilflos daneben stehst und man den Wahn nicht behandeln kann, das stelle ich mir sehr anstrengend vor. Ähnlich wie ich meinem Mann vor einigen Jahren beim Sterben über Monate hilflos zusehen musste und ihm die Schmerzen einfach nicht nehmen konnte, egal mit welchen Medikamenten.
Es wurde für mich deutlich leichter, als ich mich überreden ließ, die Verantwortung an ein Hospiz abzugeben, wenigstens nicht gefühlt allein zuständig zu sein.
Von daher sehe ich evtl. Coronabedingte Einschränkungen in einem Heim wahrlich nicht als Gegenargument, wie du zum Schluss meintest. Ich könnte meine Mutter morgens und nachmittags jederzeit im Heimauf ihrem Zimmer besuchen, wenn ich wollte, der Schnelltest ist wahrlich kein Problem .
Es ist stets sehr sauber dort, die Pfleger sehr zugewandt und freundlich, alle seit Wochen geimpft und dadurch auch wieder entspannter. Und wenn es mir selbst nicht gutgeht, ist meine Mutter trotzdem unter Aufsicht, wenn ich mal eine Woche nicht hinkann.
Also solche Heime gibt's auch, möchte ich damit sagen.
Meine Mutter hat lange dagegen angekämpft, bei meinem letzten Besuch am Samstag war sie sehr zufrieden, war stolz, dass sie ein Küken aus Wolle mitgebastelt hatte- das war vor wenigen Monaten noch undenkbar. Die Geschichte dazu, wo sie dies gebastelt hat, spielte in ihrem Heimatort, weit weg, aber ich habe mich einfach mit ihr gefreut, was sie tolles gemacht hat.
Ich weiß, es ist ein anderer Hintergrund als bei dir, doch mich hat anderes bei meinen Eltern, zuletzt meiner Mutter sehr stark mitgenommen und nun scheint es leichter zu werden, auch dadurch, dass ich hier ermutigt wurde, sie im Heim zu belassen, obwohl sie eine Zeit lang mir gegenüber Trauer darüber geäußert hat bzw.auch Wut, doch irgendwann geht es eben nicht mehr nur um den alten Menschen, sonder auch wie wir selbst mit der Situation, auch gesundheitlich, zurecht kommen.
Vielleicht erreicht dich oder andere etwas davon?
Herzliche Grüße an alle,
Rose
Barbara, Rose hat das so gut beschrieben.
Leider muss erst einmal etwas Schlimmeres passieren, bis ein Heimaufenthalt möglich wird.
So, wie du deine Mama beschreibst, scheint sie noch nicht so weit zu sein. Aber ich würde das Heim trotzdem im Hinterkopf behalten. Ich würde mir, wenn die Zeit es erlaubt, auch Heime ansehen und mich vorab erkundigen, wo sie gut aufgehoben ist.
Solche Heime wie Rose es beschreibt, die gibt es. Bei mir ist es jetzt so ein Mittelding. Ich hoffe, dass es bei meiner Mama anders läuft. Ich will mir hier vorab, die ansehen, die ich für gut halte. Nach Corona und nach dem Tod meiner Schwiegermama werde ich mich vermehrt darum kümmern. Auch wenn das Heim vielleicht nie gebraucht wird, aber es kann einem Sicherheit geben. Bei meiner Schwiegermama habe ich die nicht wirklich gehabt und auch viel Zeit, mir welche anzusehen, hatte ich leider auch nicht, da ich bei ihr und auch sonst, zuviel um die Ohren gehabt habe.
Hin und wieder habe ich mir aber eines angesehen, immer dann wenn sie durch einen Unfall mal in der Kurzzeitpflege ect gewesen ist. Ich habe dann das ein oder andere in die Nähere Auswahl genommen. Aber nach dem letzten Krankenhausaufenthalt konnte ich nicht groß wählen, da musste ich den Platz nehmen der frei gewesen ist. Aber nach ein paar Wochen, war in meinem vorläufigen Wunschheim ein Platz freigewesen. Aber da stand in ihrem Heim gerade die Coronaimpfung an. Zudem bin ich mir mit dem Wunschheim noch nicht wirklich sicher. Da will ich doch noch öfters hingehen, um mir wirklich sicher zu sein. Alles steht und fällt mit dem Personal, seiner Anzahl und seiner Empathie und den Möglichkeiten, die im Heim angeboten werden.
Es freut mich zu lesen, dass du wieder eine Nähe zu deiner Mama gefunden hast. Auch wenn es nicht immer funktioniert, so sind das schöne Momente, die einem selbst auch gut tun. Das erlebe ich auch mit meiner Schwiegermama.
Liebe Grüße an Dich
Alles anzeigenGuten Abend und Hallo in die Runde,
zur Auswahl des Heimes möchte ich etwas hinzufügen....
bei mir war es so, dass letztlich gar keine Wahl blieb, sondern im konkreten Notfall dann, irgendein Platz genommen werden mußte, der frei war...das war sowohl bei Mutter als auch bei Vater der Fall..und ich kann von Glück reden, dass der damalige rechtliche Betreuer jeweils einen Platz am Heimatort der Eltern gefunden hat...wir suchten aber in einem Umkreis von ca 100 km.....
Später dann einen Demenzerkrankten in ein anderes Heim umzuziehen...ist schwierig und verwirrt den Kranken dann erneut....viele raten daher davon ab.
Man kann also vorher so viele Heime ansehen, wie man möchte..im Notfall muß man nehmen, was man kriegt.
Hallo,
da ich berufsbedingt sehr viel Kontakt zu Krankenhäusern und auch deren Sozialdiensten habe, kann ich das bestätigen. Vielerorts sind die Zeiten längst vorbei, an dem (die Angehörigen) die Wahl hatten. Wenn nicht bereits länger vorbereitet, auf der Warteliste stehend und / oder Kollege Zufall hilft, haben Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen leider oft keine Wahl mehr.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialdienste telefonieren sich die Finger wund um Angehörige bei der Platzfindung zu unterstützen - erhalten aber reihenweise Absagen.
Schwierig wird es vor allen Dingen immer dann, wenn es schnell gehen muss, z.B. weil "plötzlich" die Entlassung aus der Klinik ansteht. Ich kann nur raten, sich frühzeitig ums Thema zu kümmern, selbst wenn es eigentlich nicht aktuell ist. MEn ist auch nicht in Sicht, dass sich das bessert.
Es grüßt Sie
Jochen Gust
Das sind ja Aussichten, die zwar real sind, aber schön ist das nicht.
Wenn meine Schwiegermama nur etwas mehr Verständnis für ihre Situation gehabt hätte. Im sogenannten Wunschheim, welches sie zumindest gekannt hat, war schon dreimal ein Platz innerhalb eines Jahres für sie frei gewesen.
Jemand. der noch recht rüstig den Umzug wagt, wie ein älterer Herr, der einmal unter uns gewohnt hat, der hat hier keine Probleme gehabt. Derjenige kannte das Heim, weil sein Bruder Jahre vorher dort eingezogen ist. Besagter ältere Herr, war jeden Tag zum Essen dagewesen.
Es ist im Heim auch recht alt geworden, über hundert.
Das Wirtschaftliche spielt immer eine große Rolle, aber auch die Demenz an sich. Man kann auch mit Bettlägerigkeit in in die eigene Wohnung wieder einziehen, wenn man mehrere Personen hat, die sich um einen kümmern können. Vorrausetzung ist aber, dass man selbstständig mitdenken kann.
Meine Bekannte, die einen Seniorenservice hat, hat das einmal gemacht. Die über neunzigjährige Frau hat auch wieder laufen gelernt. Die Frau, die über meiner Mama wohnt auch. Sie ist 94 und hat nach einem Oberschenkelhalsbruch wieder das Laufen gelernt, zwar am Rollator, aber immerhin.
Und dann hat man auch Zeit, sich ein Heim noch auszusuchen.
Die Demenz killt jede Selbstständigkeit im Keim, leider.
Meiner Schwiegermama ging es gestern ziemlich schlecht. Sie hat Angst und weint. Sie kann nicht mehr denken. - Mophium. Abmagerung - Sie will nicht mehr. Sie ist nur noch ein Wrack, gefangen in einem Körper, der nicht mehr funktioniert, genauso wie alles andere an ihr. Gegessen und Getrunken hat sie gestern, laut meiner Seniorenbetreuerin, nichts.
Ich will hier auch nichts beschönigen, genauso wie man die Sache mit den Heimen auch nicht beschönigt. Ausnahmen, wie am Freitag werden, so erlebe ich das, immer seltener.
Liebe Grüße an alle
Hallo Teuteburger,
wenn deine Schwiegermama eh schon Morphium bekommt, kann man ihr nicht noch zusätzlich etwas angstlösendes geben? Tavor z.B.? So wenig leiden wie möglich, ist doch jetzt die Devise, da gehört die Psyche auch dazu...
Ach Mensch, es ist schwer dies mitanzusehen. Ich schicke dir ganz liebe Grüße
Rose
Danke Rose,
es geht wirklich nur noch darum Leiden zu verringern. Tavor hat sie letzte Woche als Bedarfsmedikation aufgeschrieben bekommen. Aber anscheinend hat man es ihr gestern noch nicht gegeben. Ich werde das weiter beobachten. Wenn ihre Angst länger anhält, sollen sie ihr was geben.
Ja, es ist nicht so leicht zu sehen, wie es ihr jetzt geht. Ich bin da in der letzten Zeit oftmals hin- und hergerissen, zwischen: Sie tut mir so leid. Dieses Leiden hat sie nicht verdient. Manchmal bin ich auch tief berührt von ihr, so wie heute, aber soll so bald wie möglich friedlich gehen dürfen.
Liebe Grüße an Dich
Heute lag sie im Bett und sie war nur selten wach, vielleicht zweimal fünf Minuten. Als ich an ihr Bett getreten bin, ist sie kurz wach geworden. Ich habe sie in den Arm genommen, das Häufchen Haut und Knochen mit den großen blauen Augen.
Sie hat ein wenig reagiert und gemeint, sie wäre noch nicht ganz fit, sie wolle noch eine weile schlafen und ob das in Ordnung wäre. Ich habe ihr versichert, dass alles in Ordnung sei. Das hilft ihr immer gut. Sie ist dann direkt wieder eingeschlafen. Gegen Abend hat sie vier/fünf Schlucke Brühe getrunken. Ich habe sie dann ein wenig im Bett hochgesetzt, weil es Abendessen gab. Aber sie konnte nichts essen. Sie hat mir nur gesagt, dass ihre Unterarme, die auf beiden Seiten große Hämatome haben, auf denen jetzt Pflaster kleben, weil sie nässen, ihr so weh tun, sobald da Luft drankommt. Aber sie könne das ja nicht ändern. Ich solle sie warm zudecken. Ihr sei immer so kalt. Das war auch meine erste Amtshandlung als ich in ihr Zimmer gekommen bin. Es lag zwar das Plümo auf ihr, aber das Fenster stand auf Kipp und sie hatte einen Pullover mit V-Ausschnitt an. Ich weiß wie kalt ihr dann ist. Ich habe mir sofort eine wollene Decke geschnappt und sie bis zum Hals zugedeckt, so wie sie es gerne hat.
Sie hat sich heute sehr oft bei mir bedankt, wenn ich etwas für sie gemacht habe, halt in den fünf Minuten, die sie wach gewesen ist. Sie war so lieb und zugewandt . . .
Was mich aber umtreibt, sind die Pflegefehler, die vom Pflegepersonal gemacht werden. Ich habe ja eine Intimpflegelotion gekauft, weil man zu großzügig mit der normalen Duschlotion im Intimbereich umgegangen ist. Anstatt die Intimpflegelotion zu verwenden, hat eine Pflegerin das Shampoo für den Po benutzt. Und wenn man wäscht, dann reibt man manchmal auch von hinten nach vorne. Auch die Creme wird genauso hin und her verteilt. Ich weiß dann nicht, was ich sagen soll. Genauso, wie man die Intimwaschlotion verwendet und man sie dann nicht abwäscht, sondern nur mit dem Handtuch abreibt. Ihr Po sieht zwar noch recht gut aus. Eine leichte Blasenentzündung hat man damals schon im Krankenhaus festgestellt. War aber nicht behandlungsbedürftig.
Die Frauen sind nett, sie arbeiten viel. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier sogar Grundkenntnisse teilweise fehlen
Ich kann es nicht verstehen. Sobald diejenige wieder Dienst hat, werde ich helfend versuchen, so beiläufig wie möglich, etwas Grundwissen einzuschleusen.
Aber ehrlich, ich wollte untenrum nicht so behandelt werden. Manche werden sicher einen Po haben, wie ein Pavian, bei so einer Behandlung. Meine Schwiegermama ist da etwas robuster bis jetzt. Ich glaube, sie hat trotz Energiemangel hier einige Abwehrstoffe, weil sie sich selbst ja auch schon die versch . . . Windel nach Vorne hin gezogen hat.
Ich frage mich auch, wo die Hämatome herkommen. Da manch einer nicht mit ihr spricht, wenn man sie frischmachen will oder man sie ins Bett legen will, - da geht meine Phantasie mit mir durch. Wenn man alleine mit ihr ist, weil wieder viel Stress auf der Station ist, dann wird sie vielleicht auch mal kratzen und pitschen. Zu zweit kann man dann noch ihre Hände halten und ihr erklären, was jetzt mit ihr passiert und warum. Wenn man aber alleine mit ihr ist und wenn man ein stummer Fisch ist oder sie gerade mal wieder nichts hört, was auch sein kann, dann wird man sie bei Handgreiflichkeiten vielleicht mal an den Armen festhalten.
Ich werde, sobald der Stationsleiter wieder mal da ist, dies ansprechen.
Ansonsten glaube ich, dass wir wohl in die letzte Lebensphase von ihr langsam kommen. Ich hoffe sie schläft friedlich ein.
Liebe Grüße an alle
Ich danke Euch für den Zuspruch und die Erklärungen zu den Hämatomen. Ich werde mich etwas beruhigen, aber weiterhin wachsam sein.
Liebe Grüße
Hallo Sonnenblümchen,
bei mir war es ähnlich. Ich hatte die meiste Zeit die Frau vor Augen, die sie zuletzt war. Da war nur noch wenig menschliches und sie hatte nichts mehr von der Person, die mir fast mein ganzes Leben hilfreich zur Seite stand und mich immer unterstützt hat. Daher konnte ich ihren Tod als Erlösung betrachten und mir selber sagen, dass es für uns beide das Beste war. Ich habe dann auch sofort versucht mein "neues Leben" zu beginnen. Ich habe mich auf dem Wohnungsmarkt umgesehen, da ich ja jetzt diese riesige und auch sehr teure Wohnung nicht mehr brauchte und war auch kurz vor dem Abschluss eines Mietvertrages als ich merkte, dass ich noch lange nicht so weit war. Ich habe dann die Notbremse gezogen und beschlossen erst mal alles auf Eis zu legen. Ich sah mich auch nicht in der Lage mich ihre Angelegenheiten zu kümmern. Ich habe mal von den sogenannten Trauerphasen gelesen. Da muss man durch. Die letzten Monate verschwinden so langsam und der Mensch, der sie mal war kommt so langsam zurück. Das dauert seine Zeit. Ich schrieb ja schon mal , dass das ein halbes Jahr bei mir brauchte. Etwas tröstend ist vielleicht die Tatsache, dass wir beide uns wirklich kein schlechtes Gewissen machen müssen, denn wir haben viel mehr für unsere Mütter getan, als die meisten anderen.
Ich habe dazu so meine ganz eigene Meinung.
Also lass Dir Zeit und lass sacken.
Viele Grüße
Andreas
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