Wie geht es Euch? Thread IV

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  • Hanne, das freut mich für dich. Und auch das die Stimmung und die Abläufe gut geplant waren, dank Bundeswehr.


    Danke, auch dir Sonnenblümchen, für den Link.


    Liebe Grüße an Euch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo in die Runde,


    Es freut mich Teuteburger, dass die Beerdigung schön war und sich alle verantwortlich verhalten haben. Vielleicht kann das Nicht-gespielte Lied in der Trauerarbeit noch wirken, vielleicht haben Sie eine Idee als Ausgleich für die un-mögliche Feier.


    Glückwunsch, Hanne63 für die erste erfolgreiche Impfung, es wurde uns ja so oft versprochen, dass im zweiten Quartal ganz viel geimpft werden würde. Ein gutes Zeichen.


    Allerdings bin ich persönlich wieder vorsichtig geworden, mehrfach habe ich von Ausbrüchen in Heimen gehört, obwohl alle geimpft waren. Es waren zumeist mildere Verläufe. Wahrscheinlich müssen wir uns darauf einstellen, dass in Zukunft manch schwere Erkältung den Namen Covid oder deren Mutante haben wird.


    Wenn ich sage, Demenz sei manchmal oder selten die Krankheit des Sozialismus, heißt das nicht, es müsse alles so hingenommen werden. Zunächst sind alle Beteiligten gefordert, die Opfer zu begleiten und nach professioneller Unterstützung der Sammler zu suchen, ganz nach dem forensischen Prinzip, die Opfer zu schützen und die Täter zu behandeln.


    Es gilt nach Ursachen zu suchen, gezielte Interventionen zu veranlassen und Konflikte und Eskalationen zu vermeiden. Freiheitseinschränkende Maßnahmen wird dafür kein Richter genehmigen, aber das darf keine professionelle Resignation werden.

    Letztlich ist ein Abwägungsprozess im ethischen Dialog wichtig: Ist es vertretbar, dass sich alle einschließen, weil eine Person alle anderen verängstigt? Vielleicht ist es sinnvoll dazu ein Extrathema aufzumachen, damit die Auseinandersetzung für andere besser wiedergefunden wird?


    Deshalb nur noch ein Gedanke: Ich erinnere mich an eine Bewohnerin, die Mitbewohner als „diebische Elster“ bezeichneten und sich immer mehr zurückzogen und einschlossen. Natürlich wurden die Schätze mehrfach täglich wieder zurückgebracht, aber es gab immer mehr Konflikte. Wir haben darauf gedrungen, dass die alte Dame in eine Demenzstation umzog, wo das „Spiel wegnehmen und zurückbringen“ nicht mehr irritierte und Angst machte, damit keine negativen Teufelskreise entstehen. Oft ist ein Neustart eine gute Alternative, mit neuen Regeln im Umfeld und der gerichteten Entdeckerfreude auf Dinge, die allen gehören.


    Ihnen Grünes Licht, wünsche ich noch ganz lange die Kraft, Ihrer Mom beim „Anwachsen zu helfen“. Ein bisschen Hoffnung kann ich Ihnen machen, dass sie irgendwann demenzbedingt zurück geht in die Lebensphase, in der ein lebendiges Kind zur „Eigenbrötlerin“ wurde. Ich habe oft erlebt, dass dann das das tiefe verschüttete Bedürfnis nach Nähe und Zulassen von Begegnung und Pflege ganz stark wird. Es ist wertvoll, wenn es Menschen gibt, die darauf warten können.


    Auf Ihre Anmerkung, Ablehnung von Pflege komme doch oft vor und Pflegekräfte müssten doch genug Professionalität haben damit umzugehen … habe ich hier schon oft emotional reagiert.


    Seit Jahrzehnten kämpfe ich unermüdlich, dass auch in der Altenhilfe die notwendige Multiprofessionalität ermöglicht wird. Mit den Standardmethoden gelingt es vielleicht zu 80% und die sind leider in vielen Einrichtungen noch nicht einmal bekannt und es fehlt definitiv die Zeit. Auch in den neuen Studien zur Personalbemessung oder bei dem Pflegebedarf wird dies nur rudimentär berücksichtig.


    Seit Jahrzehenten entwickle ich dafür neue Strukturen, Praxistipps und gebe Anregungen, wie die Verantwortlichen auf ihrer Ebene reagieren können. Mein neues Buch ist voll davon, aber wahrscheinlich findet es noch nicht mal den Weg in den Bücherschrank derer, die davon profitieren könnten.


    In meiner praktischen Arbeit kann ich ganz viele Hilfestellungen geben – aber ich bin einer der ganz wenigen Psychologischen Psychotherapeuten in der Altenhilfe, - denn Händchen halten kann doch jeder … Entschuldigen Sie bitte meinen Exkurs. Je stärker die Ablehnung um so wichtiger ist die Zusammenarbeit aller Beteiligter.

    Hier können wir gern gemeinsam weiterdenken, aber am besten in einem eigenen Beitrag, in dem wir die Randbedingungen genauer betrachten können, wenn Sie mögen.

    Alles Gute und ich bin immer noch beeindruckt von der gegenseitigen Unterstützung in diesem Forum, Ihr Martin Hamborg

  • Hallo Hanne,


    du hast hier mein Mitgefühl.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass man in den Heimen einfach nur noch Angst hat. Was verständlich ist.

    Aber es ist keine Lösung, geimpfte Personen, wegzusperren. Ich bin wirklich froh, dass im Heim meiner Schwiegermama das nie passiert ist, trotz der Verdachtsfälle, die es auch hier gegeben hat.

    Es kam halt auch öfters vor, dass man auf dem Zimmer bleiben musste, aber man durfte natürlich den Garten ect. aufsauchen. Und es gab nie ein Besuchsstopp.

    Ich finde es schlimm, was du da erleben musst. Und ich frage mich, ob das überhaupt zulässig ist und ob hier das Hausrecht über dem Gesetz steht.


    Liebe Grüße an Dich

  • Oh, sorry, Hanne,


    dann habe ich das falsch interpretiert. Ich dachte, der Anstoß würde trotzdem vom Heim selbst ausgehen.


    Habt ihr immer noch so hohe Fallzahlen bei Euch. Wahrscheinlich.


    Was soll man da sagen. Es ist einfach nur Mist . . .


    Liebe Grüße an Dich

  • Bei unserer Mum auch 2 Wochen Quarantäne auf dem Heimzimmer mit Besuchsverbot. Kein Gartenbesuch und nichts, soweit wir wissen. In diesem Fall wegen eines bestätigten Falls auf der Etage. Diverse andere Neuzugänge noch nicht geimpft (unsere Mum mit viel Einsatz von uns schon). Natürlich in vielerlei Hinsicht voll der Rückschlag :-(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo in die Runde, nachdem ich jetzt mehrfach von Coronaausbrüchen in Einrichtungen mit vollem Impfschutz gehört habe, kann ich die scharfen Maßnahmen in einigen Kreisen nachvollziehen. Schade ist, dass nicht sofort ein Forscherteam unterwegs ist und alles abklärt.


    Sie wissen, dass für mich seit einem Jahr das Prinizip Hoffnung im Vordergrund steht und damit die Aussicht auf die Besserung als Kraft für die innere Bewältigung der Krise: Bald schon wird jeder Dritte den Schutz vor schweren Verläufen haben, wenn wir die Millionen einrechnen, die eine gewisse Immunität erworben haben.

    Ich gehe davon aus, dass viele dieser strengen Maßnahmen bei einer anscheinend geringfügigen Gefährdungslage von den Gerichten gekippt werden. Nächste Woche wird mit der Diskussion um die Rechte der Geimpften auch darüber politisch entschieden, weil allen klar sein sollte, dass der jetztige Weg juristisch nicht haltbar ist.


    Aber moralisch kann ich in diesem ethischen Dilemma nachvollziehen, wenn Verantwortliche eine Rüge aus Karlsrsuhe im Sommer riskieren - in der Hoffnung, dass bis dahin die Zahlen runter sind. Dann wird nicht so wichtig sein, ob dies durch die Ausgangssperre, die UV-Strahlen, die endlich besser organisiert Impfkampagne oder die psychologische Wirkung der Perspektive einer Modellregionen geschah.


    Aber es tut weh, wenn wieder mal die vergessenen vergessenden Kranken am stärksten unter den Einschränkungen leiden müssen.

    Ihr Martin Hamborg

  • Hallo in die Runde,


    es ist schon sehr spät. Deshalb wird es jetzt ehrlich. Ich muss mir etwas von der Seele schreiben.

    Ich bin heute vom Glauben abgefallen.

    Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, weil es sich eben nicht von heute auf Morgen rückgängig machen lässt.


    Es geht um meine Mama.


    Ich habe sie heute besucht.


    Und was erzählt meine Mama mir heute. Sie hätte Insekten in der Wohnung gehabt und die Wohnung eingesprüht. Ich habe mal Probleme mit Giften gehabt.


    Ich habe mir die Flasche dann angeschaut. Das Gift ist jetzt nicht so giftig und so langanhaltend wie andere Gifte, aber sie hat ja viele dunkle Ecken in der Wohnung. Also hält sich das locker einige Wochen.


    Ich habe eine schwere Zeit hinter mir, nicht nur wegen meiner Schwiegermama. Ich bin bei weitem nicht so fit, wie ich es mir wünschen würde.


    Ich wünsche mir einfach nur mal Ruhe und eine Auszeit. Aber meine Arbeit, die schon recht anstrengend ist, die verhindert das leider auch. Und jetzt auch das noch.


    Liebe Grüße von Teuteburger

  • Hallo in die Runde


    Bei uns gerade etwas Entspannung. Quarantäne im Pflegeheim wurde gelockert, meine Schwester konnte rein, unsere Mum hält sich einigermaßen gut. Mir tut es leid, dass mehrere hier gerade wieder mit so schweren neuerlichen Belastungen kämpfen müssen.


    Liebe Teuteburger, vielleicht hat deine Mama auch nur den Zusammenhang deiner Krankheit mit den Insektiziden aus dem Sinn verloren? Du hast ja weitere Ursachen erwähnt und ich kenne das, dass Angehörige (ich selber auch) sich manchmal nur noch die Hälfte merken, solange sie nicht direkt gefordert sind ...


    Liebe Grüße

  • Grünes Licht,


    das freut mich, dass es im Heim und auch sonst etwas entspannter bei Dir zugeht.


    Meine Mama war auch sehr verständnisvoll.


    Von daher ist alles wieder besser.


    Liebe Grüße an alle

  • Hallo in die Runde,

    Teuteburger: ich wünsche dir wirklich, dass du nichtbald die nächste Baustelle mit deiner Mutter hast. ;)


    Ich war so erleichtert, dass meine in den letzten Wochen viel zufriedener war und nicht mehr so zeterte, dass sie nachhause will, was das eigentlich solle mit dem heim etc.. Sie hatte sich mit einem Bewohner nach längerer vorlaufzeit angefreundet und er tat ihr wohl sehr gut. Nun ist er leider relativ plötzlich verstorben :/ Das tut mir so leid. Sie hat mir mehrere Versionen erzählt, wie und wann es passiert ist, sie überlegt dauernd, was sie falsch gemacht hat, wirklich traurig... gestern war sie noch erstaunlich gut drauf, ich fürchte nun , dass sie bald wieder mit dem Thema "nachhause" anfängt...

    Liebe Grüße an alle,

    Rose

  • Hallo in die Runde,


    Rose,


    ach Mensch, das ist traurig für Deine Mama. Ich kann mir gut vorstellen wie es ihr geht. Das ist im Alter leider immer wieder die Gefahr, dass man Menschen noch schneller verliert als andere. Das hat auch meiner Schwiegermama immer wieder zu schaffen gemacht, auch vor ihrem Heimaufenthalt. Vor allem will man dann auch oftmals gar keine engeren Bindungen mehr eingehen, aus Angst vor dem eventuellen Verlust.

    Trotz allem, drücke ich ihr fest die Daumen, dass sie vielleicht doch noch Anschluss in einer etwas größeren Runde findet. Das gab es im Heim meiner Schwiegermama, am mittleren Tisch. Hier war oftmals ein reger Austausch.

    Berichte doch mal, ob es vielleicht doch noch mal besser wird mit ihr.

    Ist alles nur ein schwacher Trost, ich weiß . . .


    Liebe Grüße an Dich


    sonnenblümchen


    das ist wirklich ärgerlich. Das funktioniert bei uns im Moment so weit gut. Und ich hoffe, das bleibt so bestehen. Aber es ist auch noch nicht so viel passiert. Das Haus muss noch geräumt werden. Das Haus wird eventuell von einem Familienmitglied übernommen. Man wird sehen.


    Ich kann dir da nur viel Kraft wünschen. Aber das ist alles lahm, denn wenn man es durchstehen muss, dann ist man immer wieder in Konfrontation mit anderen. Hoffentlich entsteht dann nicht wieder das Mohnblümchen. 8)


    Was Hanne schreibt, so kenne ich das auch. Aber ich glaube sogar gelesen zu haben, dass es jetzt auch für die Angehörigen der Heimbewohner eine Impfung geben wird. Aber ich lese nochmal genau nach.


    Liebe Grüße an Dich und an Hanne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rose60, vermutlich wird Ihre Mutter nach dem Todesfall nicht so schnell in alte Muster zurückfallen, zumindest wenn es Ihnen gelingt, sie zu trösten und so wenig wie möglich auf die erwarteten Appelle zu reagieren. Im Heim gehört der Tod dazu und viele Mitbewohner*innen und Mitarbeiter*innen zeigen Mitgefühl, sprechen über den vertraut gewordenen Menschen und lenken sich ab, jetzt zum Glück auch wieder in den erlaubten Gruppenangeboten. Das stärkt die Dazugehörigkeit. Bei Ihren Besuchen können Sie vielleicht darauf achten, dass Sie die neuen Bekannten Ihrer Mutter mit einbeziehen, um mögliche Rückzugstentenzen zu mindern.


    Hallo Teuteburger, den Schock kann ich nachvollziehen, gut, dass Sie sich selbst schützen und eine neue Form der Begegnung aufbauen. Wenn sich die Zeichen einer beginnenden Demenz weiter zeigen, kann die Klarheit in der Begegnung und das Ansprechen des Fehlers positiv wirken. Ihre Mutter merkt, dass Sie es gut mit ihr meinen und gleichzeitig auf sich selbst achten. Dies führt vielleicht zu mehr Achtsamkeit im Alltag, die besonders in der beginnenden Demenz wertvoll ist, um die situative Orientierung zu erhalten. Eine authentisch sorgende und wertschätzende Erinnung an Missgeschicke und Fehler kann m.E. Verhaltensproblemen und Ablehnung von Hilfe in späteren Phasen vorbeugen. Sie werden schnell merken, wenn die "Realitätsorientierung" nicht mehr richtig ist, nur einige Stichworte: Bagatellisiserung, Gegenangriffe, überstarkte Rechtfertigungen usw.

    Allen ein schöne Wochenende, Ihr Martin Hamborg

  • Hallo on die Runde,


    es ist alles gut gegangen. Das Gift ist entsorgt. Meine Mama war verständnisvoll.


    Herr Hamborg, ich habe Gott sei Dank, keine solchen Stichworte von ihr gehört. Darüber bin ich sehr froh und hege Hoffnung für Sie und für mich.


    Liebe Grüße an alle

  • Hallo zusammen,


    @Hr.Hamborg: danke für Ihre tröstenden und ermutigenden Worte, ebenso an Teuteburger ;)

    Meine Mutter trauert, verständlicherweise und mir tut es auch total leid, endlich ein Mann, der lieb und respektvoll zu ihr war nach jahrelangen, schlimmen Erfahrungen in ihrer Ehe. Ich hatte so sehr gehofft, dass er noch ein bisschen durchhält...

    Zuvor hatte sich meine Mutter mit einer viel jüngeren , mental fitten,aber pflegebedürftigen Frau angefreundet, die nun wieder mehr den Kontakt sucht, aber bei meiner Mutter hat sich durch die ,wenn auch eher langsam ,fortschreitende Demenz einiges verändert. Ich glaube, meine Mutter kann nun ihr zuvor mütterliches Verhalten nicht mehr zeigen, sondern schimpft, dass die bisherige Freundin dauernd Hilfe von ihr will, fühlt sich belästigt, kann sich gar nicht mehr beschäftigen etc. Anfangs schaute sie noch Fernsehen, nun macht sie sogar teils Bastelangebote mit, ist dann stolz wie ein Kleinkind, erzählt sie habe gefragt, ob sie "mitspielen" darf.... dann kann es aber auch sein, dass sie ganz präsent im Gespräch wirkt, als ich sie zu uns zum Kaffee geholt habe, da meine Tochter mit dem Urenkel hier war. Puh, da muss man wirklich flexibel sein in der Reaktion...


    Für mich ist es weiterhin nicht leistbar , mehr als 1mal pro Woche den Kontakt zu halten(wegen der früheren Belastungen), manche gehen ja fast täglich hin. Doch immerhin bedankt sich meine Mutter neuerdings sogar für meine ca.1std.Besuche, das sei immer so schön und gemütlich.

    Es macht mich traurig, dass sie nun das Gefühl hat, kaum Besuch zu bekommen, da es bis zum nächsten Tag nun meist vergessen ist.

    Also ich finde es emotional wirklich belastend, diese Veränderung der Persönlichkeit zu begleiten, das soll keine Beschwerde sein, sondern ganz große Wertschätzung der Menschen, die ihre alten Eltern so lange zuhause begleiten, Tag für Tag. Dann dieses Misstrauen, es würde einem ständig etwas geklaut etc.

    Meine Mutter ist nicht davon abzubringen, dass ich ihre Rente in meinem Haus staple...:(

    Und so wird es ja vielen gehen, die hier lesen.


    Liebe Grüße an Euch alle

    Rose

  • Hallo Rose,


    ich gehe mal davon aus, dass Ihre Mutter einen Pflegegrad hat. Sie sagen, dass Sie sich wünschten, dass Ihre Mutter öfter Besuch bekommt. Können Sie denn nicht vielleicht die monatliche Zusatzleistung der Pflegekasse von 125 Euro dafür verwenden über die Alzheimer Gesellschaft, das DRK oder eine andere Institution eine Seniorenbegleiterin zu finden, die Ihre Mütter 1 - 2 mal in der Woche besucht ?

    Nach meinen Erfahrungen kosten die 10 Euro pro Stunde, die durch die besagten 125 Euro abgedeckt werden würden. Es handelt sich um geschulte Personen. Wenn es Ihnen gelingt jemanden bei Ihrer Mutter einzuschleusen wäre das doch die halbe Miete. Ich habe es damals bei meiner Mutter nicht geschafft, weil sie alles ablehnte. Vielleicht haben Sie bei Ihrer Mutter mehr Glück ?

    Wäre meines Erachtens doch einen Versuch wert.


    Viele Grüße

  • Ich schließe mich hier an.


    Rose, leider sind solche Mechanismen relativ normal bei einer Demenz. Ich sehe das Misstrauen in Geldangelegenheiten, als einen Ausdruck an, der die eigenen seelischen Defizite widerspiegelt. Der Verlust zeigt sich hier nur auf einer anderen Ebene. Mir fällt es dann etwas leichter solches zu akzeptieren. :)


    Andydreas, der Vorschlag ist gut.


    Aber leider muss man sagen, dass die Heime, das Geld für die Betreuung, also die 125 Euro Pflegegeld einbehalten dürfen. Das ist von Heim zu Heim verschieden, leider. Heime stellen auch Sozialbetreuer und dafür ist dann das Geld. Aber eine eins zu eins Betreuung ist immer besser.


    Das dürfte es nicht geben, gerade bei der schwach aufgestellten Betreuung im Heim, auch dank Corona.


    Ich würde mich hier beim Heim erkundigen, Rose. Wenn selbstbezahlen geht, dann wäre auch das eine Option.


    Liebe Grüße an alle

  • Hallo zusammen,

    Danke für euer Verständnis und die Ideen. Meine Mutter ist ja bereits im Pflegeheim und dort werden die 125 Euro einbehalten zur Finanzierung des sozialen Dienstes.

    Ich hatte mich hier mal bei einer Stelle für Seniorenbegleiter erkundigt, da liegt der Stundensatz bei 20-25 Euro, was mir zuviel ist. Es gab vor corona eine ehrenamtliche Besucherin, die lt.meiner Mutter sie immerhin noch mehrmals angerufen hat, angeblich auch wieder kommen wollte. Ich wurde nicht so recht schlau draus, ob sie da war. Mittlerweile erlebt meine Mutter ja surreale Dinge und erinnert sich teils nicht mal mehr an besuch meiner Schwester vor 2 Wochen oder auch ihres Enkels vor kurzem. Das ist nun neu und traurig.

    Bei Ehrenamtlichen mag ich nicht gerne so direkt nachhaken. Man kann ja auch nirgendwo ins cafe gehen oder so und meine Mutter kann kaum noch 100m laufen, in einen Rollstuhl will sie auch nicht, im Geiste würde sie gerne per Zug Besuche machen, also alles verzwickt momentan.

    Doch ihr habt Recht, ich muss im Heim nochmal nachhaken wegen Besucherin, die Pfleger wussten von nichts....

    Liebe Grüße an Euch alle <3

    Rose

  • Hallo Rose,


    eine weitere Möglichkeit wäre eine Annonce in die Zeitung zu setzen. Es gibt einige Seniorenbegleiterinnen, ehemalige Pflegerinnen oder Menschen mit viel Erfahrung in dem Umgang mit Demenzkranken, die gerne Stundenweise aushelfen. Ein Stundenlohn von ungefähr 11/12 Euro wird hier als gut angesehen.


    Vielleicht wäre das etwas für dich.


    Liebe Grüße an Dich :)


    Hallo Hanne,


    man, das liest sich ja immer noch gruselig, was die Besuchszeiten bei deinen Eltern angeht. Man fragt sich wirklich, wie lange das noch so gehen soll. Im ehemaligen Heim meiner Schwiegermama dürfen jetzt bis zu fünf Personen an einem Tag kommen. Aber jeder muss einen Test vor Ort dafür machen. Wo die, die Kapazitäten jetzt dafür hernehmen, das weiß ich aber nicht. Vorher hat man nur an einem Tag in der Woche getestet, für den, der es freiwillig wollte. Ansonsten waren die Besuche halt begrenzt auf eine Person am Tag oder zwei aus gleichem Haushalt und nur der allerengste Betreuungskreis.


    Das wäre für Dich ein Traum. Aber es gab im Heim auch keine Coronafälle. In einem anderen Heim bei uns in der Nähe sind wieder zehn Personen erkrankt, aber dank Impfung nur leicht. Trotzdem sind auch drei gestorben, die aber schon sehr alt und schwach gewesen sind.


    Ich kann deinen großen Frust gut nachempfinden. Ich käme mir da auch schrecklich vor. Erst einmal die viel zu kurzen Zeiten und das man noch nicht einmal mit demjenigen in den Garten darf, das ist in meinen Augen nicht mehr verhältnismäßig.



    Fühle Dich gedrückt :)

  • Guten Morgen in die Runde


    Im Heim unserer Mum gehen Besuche weiter nur im Besuchszimmer mit Test, aber zum Glück auch länger im Garten. Außerdem dürften wir mit dem Rollstuhl auch raus auf öffentliche Spazierwege -- liebe Hanne, vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch?


    Es gibt im Heim Coronafälle und auch immer noch Ungeimpfte, Neuzugänge und auch Unwillige, selbst beim Personal. Da kollidieren wieder Rechte des Einzelnen mit den Interessen von allen, und es gibt keine völlige Sicherheit. Wohl aber eine Risikoabwägung, und darum hoffe ich auf weniger Besuchseinschränkungen bei fallenden Inzidenzen ...


    Immer wieder verblüffend, wie unfertig die Anti-Corona-Strategien sind. Mein en passent angefragter Impftermin beim Hausarzt kam nach einer Woche und meine Tochter kriegt nirgendwo was, mit Vorerkrankung und allem :-(


    Unsere Mum macht inzwischen Fortschritte bei der Eingewöhnung im Heim, sitzt jetzt mehr mit anderen zusammen und die Pflegekräfte kommen besser mit ihr klar. Die Kehrseite für uns als Familie ist, es schwindet noch mehr von ihrem - unserem - alten Leben. Aber gut, dass sie dem selbst nicht nachtrauert und nicht so leidet wie befürchtet. Andere Heimbewohner rufen ständig nach Angehörigen, das ist sehr traurig zu sehen.


    Liebe Grüße an alle, schön, dass ihr hier seid

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