Guten Tag in die Runde,
auch bei mir gibt es dezente positive Veränderungen. Ich habe bei den letzten beiden Besuchen meine Mutter im Gemeinschaftsraum erlebt. Sie hat Kontakt geknüpft mit ein paar Bewohnerinnen, die noch etwas mobiler sind und sie ansprechen und da sie immer sehr auf Außenwirkung bedacht ist, ist sie sehr freundlich - auch wenn sie leise und hinter vorgehaltener Hand über alles und jeden meckert. Sobald sie alleine ist, stürzt ihre Stimmung ab, dann ruft sie x-mal an, in immer schlimmer werdenden Zuständen. Sie braucht also definitiv Ablenkung, zu der man sie aber immer überreden muss. Und je nach Tageszeit und Besetzung gibt es die halt nicht. Sie war ihr komplettes Leben niemals alleine. Sie vergisst nach wie vor, dass mein Vater gestorben ist und fragt immer, ob ich wüsste, wo er sei. Wenn ich dazu nichts sage, fällt es ihr oft von alleine ein und dann wird es furchtbar. Auch vergisst sie ständig, dass es eine Frau in ihrem Zimmer gibt und erschrickt sich jedes Mal, wenn sie sie sieht. Aber zum Glück ist sie da und auch noch mobil, so konnte sie Hilfe holen als meine Mutter wieder gestürzt ist, sie hätte warten müssen, bis jemand zufällig reinkommt.
Ich komme mittlerweile mit einer sehr defensiven Verhaltensweise ganz gut klar und fühle mich auch nicht mehr so 100% von ihr belegt.
Ganz neue Perspektive in Sachen Self-Care …
Die Träume, dass ich bei ihr wohnen muss oder sie zu mir abgehauen ist, reichen vollkommen …
Viele herzliche Grüße an Euch, haltet alle gut durch
Nelly