Woher bekommt man Unterstützung?

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  • Hallo zusammen,

    ich bin mir sicher, dass meine Mutter an Demenz leidet. Natürlich werden wir den Hausarzt diesbezüglich kontaktieren. Sie schläft wenig, mittlerweile nur noch auf dem Boden weil sie sich nicht ins Bett bewegen lässt. Sie ist generell unruhig, das Essen schmeckt ihr meist nicht und sie isst auch wenig.

    Mein Vater ist damit total überfordert - wo findet er Hilfe? Er braucht fachlichen Rat wie man das Leben meiner Mutter noch so schön wie möglich gestalten kann. Sie darf nicht aus dem Bett fallen, was kann man da tun? Ein Gitter mag eine Lösung sein, aber was wenn sie zur Toilette muss? Dies sind die Fragen die Fachleute bestimmt beantworten können.

    Kann mir jemand einen Tipp geben an wen wir uns wenden können?

  • Hallo Bridget,


    Sie können sich an ein Demenzzentrum in ihrer Stadt oder in der Umgebung wenden, um sich hier ausgiebig beraten zu lassen. Auch der Sozialpsychiatrische Dienst kann Ihnen helfen und sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, je nach Coronalage natürlich. Einige Städte bieten auch kostenlos Seniorenberatungen an.


    Ich habe die beste Erfahrung mit einem Demenzzentrum gemacht, aber auch alle anderen Beratungsstellen haben mir immer ein Stück weiterhelfen können. Wenn Ihre Mama eine Demenz hat, dann wäre bald auch eine Pflegestufe wichtig. Da kann Ihnen das Demenzzentrum weiterhelfen, wie sie da vorgehen und auf was sie achten sollten, wenn es zu einer Begutachtung kommen sollte.


    Das Leben der Mutter so schön wie möglich gestalten, ist ein guter Wunsch, der dann gelingen kann, wenn man sich rechtzeitig um Hilfe bemüht, so dass man selbst entlastet wird. Pflegedienst, Seniorenbetreuerin, Haushaltshilfe ect. können so nach und nach die Mama und den Papa unterstützen, wenn eine Pflegestufe genehmigt worden ist. Es hängt aber auch davon ab, was die Mama an Hilfe zulassen kann. Manchmal braucht man hier viel Geduld, denn jeder Demenzkranke ist anders in seinem Charakter.


    Liebe Grüße an Sie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bridget,

    über die guten Tipps von Teuteburger hinaus ganz konkret: Wenn Ihre Mutter derzeit eh auf dem Boden schläft, können Sie ausprobieren, die Matratze nachts dauerhaft auf den Boden legen (Natürlich müsste sie tagsüber ab und an zum Abtrocknen und Auslüften aufgestellt bzw. anders positioniert werden). Das mindert bei vielen sehr unruhigen Menschen mit fortgeschrittener Demenz die Sturzgefahr, ohne sie von Bewegung abzuhalten. In Pflegeheimen wird auch erfolgreich damit gearbeitet, die Betroffenen in so einem "Nest" wie ein Baby zu "pucken": man platziert Still- oder andere große, schwere Kissen rund um ihren Körper. Das führt dazu, dass sie sich etwas besser spüren und erstaunlicherweise ruhiger werden können.

    Zum Thema Essen: Bei Demenz verändert sich der Geschmackssinn - alle Geschmacksrichtung außer der süßen können die Erkrankten oftmals kaum noch schmecken. Dagegen hilft zum einen, die Mahlzeiten intensiver zu würzen... und zum anderen, herzhafte Gerichte versuchsweise zu süßen - auch wenn Ihnen das unvorstellbar erscheinen mag: Viele Menschen mit Demenz essen viel lieber, wenn Zucker über den Kartoffelbrei, oder Honig in den Möhreneintopf gerührt wird. Sie rühren selber ihren Schokopudding ins Gulasch, oder streichen Schokocreme auf ihr Schinkenbrot, wenn man sie lässt - und sie tun das nicht nur, weil sie verwirrt sind, sondern tatsächlich auch, weil es ihnen so viel besser schmeckt!


    Ich wünsche Ihnen, dass Sie schnell die nötige Unterstützung finden...


    Herzliceh Grüße

    S. Sachweh

  • Hallo Bridget,

    Ob der Hausarzt der richtige Partner ist, wage ich zu bezweifeln. Ich hoffe, du wohnst nicht irgendwo auf dem Land. Ich habe meine Mutter zum Neurologen gebracht. Habe mich um die Aufnahme in einer Klinik bemüht, die sich mit gerontopsychatrischen Erkrankungen auskennt. Als ich einen Platz hatte, hat der Hausarzt keine Notwendigkeit gesehen. 2. Versuch über den Neurologen. Es erfolgten Untersuchungen und wir haben eine gesicherte Diagnose. Die Einstellung der Medikamente erfolgt nur über den Neurologen und als ihre Rückenschmerzen so heftig wurden, hab ich sie zum meinem Orthopäden gebracht und der hat ihr Schmerzpflaster verordnet. Was ich damit sagen will, der ländliche Hausarzt hätte die Diagnose Frontotemporale Demenz nie stellen können, ihm fehlen die Kenntnisse bei den Psychopharmaka, ein Dauerrezept für Ergo im Hausbesuch würde es von ihm nie geben und wir würden die Rückenschmerzen mit freikauf IBU 400 behandeln. Aber der Hausarzt kommt aller 6 Wochen in Form eines Assistenzarztes, und misst den Blutdruck. Und dann ist Alles easy!

    Und man muss es klar sagen, mit einer ordentlichen Diagnostik ist es leichter Hilfe z.B. Pflegestufe zu bekommen.

    Das kostet Zeit und Kraft, aber es lohnt sich.


    Liebe Grüße

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