Korsakow bei meiner Schwester und absolute Hilflosigkeit

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bin gemeinsam mit meiner Nichte und meinem Bruder so hilflos, überfahren und durch: meine Schwester trinkt verdachtsmässig seit Jahren Alkohol. Ich hatte leider seit ca. 2 Jahren gar keinen Kontakt mehr zu allen, nachdem erst meine andere Schwester an Leukämie, meine Mama am Schlaganfall und kurz danach mein Papa am Alter gestorben waren..es war immer eine spiessige Familie mit nix nach aussen, daher war ich das schwarze schaf, weil ich offen und ehrlich bin...vor ca. 3 Wochen dienstags rief mich dann das Krankenhaus an, dass meine Schwester bereits seit Freitag dort liege und sie niemanden ausser mir erreichen könnten...auch die von meiner Schwester angegebenen Eltern nicht (naja, wenn sie nicht mehr leben)... Ich half der Ärztin, indem ich über die Chefin meiner Schwester (sie steht als Kinderpflegerin noch im Berufsleben) und meinen Bruder und Nichte Anamnese erforschte... 1,5 Wochen später entließen sie meine Schwester in ihre (wie meine Nichte erschreckend feststellte) völlig verwahrloste Wohnung...meine Schwester wog bei Aufnahme im kh 37 kg und war so verwirrt..sie lebt 20 Jahre in Vergangenheit, als ihr unerfüllter Kinderwunsch die ehe zerstörte..sie erzählt, dass ihr Mann sich um nix kümmert etc... (Seit mind. 20 Jahren getrennt lebend)... Jetzt ist sie seit einer Woche in ihrer Wohnung..ich habe die Diakonie und sozialpsych. Dienst der Stadt eingeschaltet, aber sie macht die Tür nicht auf..sie war bisher nicht beim Arzt wegen Krankmeldung und Media, aber auch nicht einkaufen..sie sagt immer, sie bestellt Essen beim pizzaservice, aber das stimmt auch nicht..meine Nichte hat ihr gestern essen an die Tür gehängt...keine Rückmeldung...mich hat sie per Whatsapp beschimpft, ich solle mich raushalten... Dann geht sie bei meinem anderen Schwager wieder ganz normal ans Telefon..ich habe jetzt einen Betreuungsantrag gestellt und habe dafür schon wieder schlechtes Gewissen...aber es muss was passieren..wir träumen schon alle davon, wie sie einfach tot in ihrer Wohnung liegt... Das kh war erst total nett..wir helfen ihnen..später vor Entlassung total genervt: ja sie hat doch jetzt Pflegestufe 1..den Rest müssen sie sich kümmern...wir sind nur noch am weinen...ich bin selbst psychisch wegen Mobbing auf Arbeit angegriffen... Gibt es irgendeinen Tip, wie wir Hilfe für meine Schwester bekommen oder müssen wir zusehen wie sie verottet.... Verzweifelt😥


    Zusätzlich habe ich noch einen akut anfangsdementen Schwiegervater mit hohem Aggressionspotential und Schwiegermutter gegenüber Sexualtrieb..sie wollte schon ausziehen, als wir eine Wohnung hatten, machte sie Rückzieher..er nimmt weder Demenz- noch Herztabletten...er will trotz Fahrverbot unbedingt Auto fahren( das Auto haben wir zu uns geholt...jetzt bezichtigt er uns als Diebe) Und auch hier keine Hilfe😥

  • ganz herzlichen dank für die schnelle Antwort..habe ich gar nicht mit gerechnet...nein ich werde die Betreuung nicht machen können, weil ich selbst auf Zahnfleisch gehe und meine Schwester schon bei der kleinen Erinnerung an Arztbesuch eine Ansage gemacht hat, womit ich mich schwer tue...das habe ich dem Amtsgericht auch so mitgeteilt... Ich hoffe, dass sie mein Anliegen überhaupt irgendwie annehmen..seit den Krankenhausaufenthalten, auch der Schwiegereltern, zweifle ich an allem😥

  • Danke erstmal für die vielen Antworten😊

    Auch wenn meine Schwester und der Rest der Familie mich verstossen hatten, es ist doch meine Familie..da muss ich doch helfen...sie war wahrscheinlich schon damals gar nicht mehr klar...ich bin mit ihrer Chefin in Kontakt, die meinte: ach nach den Erzählungen mussten Sie furchtbar sein, ich glaube die schwester hatte schon lange Probleme mit der. Wahrnehmung...3 Monate?!..so wie es aussieht isst sie seit Dienstag nicht...sie wird verhungern😲...ich weiß, dass nix mehr gut wird, aber man sie doch nicht so würdelos verwahren lassen...was sind das für Gesetze?... Habe gerade mit dem Hausarzt telefoniert..leider sagen alle das gleiche: man kann nicht wirklich helfen....sch....

  • Hallo Iniemmerich,

    leider zeigen uns derartige Extremsituationen unsere absolute Ohnmacht auch in der Hilfswilligkeit.

    Andernteils, wir können, wir dürfen niemanden zwingen, unsere Hilfe anzunehmen. Zumal in vielen Fällen die angebotene Hilfe nicht unbedingt das ist, was die aus Außensicht hilfebedürftige Person für sich als Hilfe wahrnimmt.

    Ja, erwachsene Menschen haben sogar in gewissem Maß ein Recht auf Verwahrlosung, auch dann, wenn ihnen geholfen werden könnte.

    Es tut sehr weh, ist schwer auszuhalten, aber ist so.

  • Ich kann mich hier nur anschließen, Iniemmerich.


    Das Recht auf Verwahrlosung ist gesetzlich festgeschrieben, zumindest bei Erwachsenen. Ich war da auch etwas schockiert als ich das gehört habe. Man denkt in der heutigen Zeit oft noch, dass es doch irgendwie, irgendwo doch noch eine Lösung geben muss.

    Aber wenn die Hilfe verweigert wird, auch das Nichtessen, dann hat man hier keine Handhabe. Man kann immer wieder etwas anbieten, man kann versuchen Kontakt zu bekommen. Wenn alles nicht geht, dann muss ein Gericht entsprechendes entscheiden. Wenn es um Leben und Tod geht, dann würde ich das dem Gericht mitteilen. Da kann eine Betreuung schon mal schneller genehmigt werden.

    Ansonsten muss man oftmals die bittere Erfahrung machen, dass man selbst, trotz aller Hilfsbereitschaft, dem anderen Menschen seine Eigenständigkeit, auch im Untergang, lassen muss. Das tut weh, das weiß ich.


    Liebe Grüße

  • ja das tut weh...und ist sooo anstrengend...der Kopf sagr so und das Herz sagt so...wir können jetzt nur abwarten, uns immer wieder anbieten..heute hatte sie schon wieder vergessen, dass ich mich böse eingemischt habe...und hat sich bedankt, dass ich sie an den Arzttermin erinnert habe...sie geht aber erst morgen und bestellt sich im pizzaladen was zu essen...und morgen sagt oder schreibt sie das gleiche und übermorgen und und und...sie wird bald kein Geld mehr haben, weil sie sich nicht krankmeldet, dann wird die Miete nicht mehr überwiesen..eigentlich wünsche ich ihr schon, dass sie bald von diesem sch...Leben erlöst wird... Heute hat sie mal wieder unsere Mutter zum Leben erweckt...das ist nicht aushaltbar...

  • @schwarzer kater...genauso sehe ich es auch..im Krankenhaus wurde auch zunöchst von einer häuslichen Hilfe 1 bis 2 x die Woche gesprochen..in so einem Job arbeitet meine Nachbarin hier im Ort auch..sie gab mir den Rat: ruf da mal bei der Lebenshilfe an..die können bestimmt helfen..nein: in der Stadt meiner Schwester haben die mit Korsakow nix zu tun...alle Wege sind Irrwege wie unser Maisfeld gegenüber...aber: wir arbeiten dran ..irgendwie und irgendwann wird alles gut .naja besser

  • Guten Morgen Sonnenblümchen,

    ja ich sage mir oft: besser hätte ich jetzt nichts mitbekommen..aber: für mich hat es einen Grund, warum mich das Krankenhaus angerufen hat...ja, ich war allen egal...ja ich habe mich dann auch eben nicht mehr gekümmert, weil ich genug eigene Probleme habe und weil ich niemandem hinterherlaufe. Und ja: ich habe leider ein Helfersyndrom..damit falle ich leider immer wieder auf die Schnauze...aber in diesem Augen zuundandere machen lassen-System ist es da so verkehrt, auch mal 5e gerade sein zu lassen und das Mindeste zu tun... Vor allem, wenn es eben andere nicht machen...man kann doch niemanden so allein lassen...das hat niemand verdient....oder doch ?

  • hallo hanne63..ich weiss, was du meinst..und genauso mache ich es auch..nur läuft es leider noch nicht rund...gestern war sie beim Arzt..endlich...mein Bruder und meine Nichte haben das gezwungenermassen in die Hand genommen, nachdem der Taxifahrer meine Nichte anrief, dass sie kein Geld bei hötte..sie war auch an einer völlig veralteten Anschrift meiner Nichte angelangt. ..die AU liegt jetzt zwar beim Arbeitgeber, dank meines Bruders, aber krankenkasse hat nix...ich habe aber für mich einen Beratungstermin für Angehörige gemacht, um für mich damit klar zu kommen, eben ggf auch nix machen zu können....sozialps. Dienst ist im Thema, Betreuungsgericht ist angeschrieben....ich muss jetzt abwarten auf den Lauf der Dinge...meine Schwester selbst habe ich seit drei Tagen nicht angeschrieben oder gesprochen, hötte aber meiner Nichte gestern geholfen, aber sie meinte, ich brauch den weiten weg nicht extra fahren... So weiss ich, dass ich was mache, machen würde...und werde langsam ruhi

  • Hallo Iniemmerich,

    ich hatte auch solche Beratungstermine für Angehörige....die sind wirklich hilfreich...das ist schon mal ein guter Weg....und sonst läuft doch auch alles erst mal in die richtige Richtung ;)

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