Enkel-Trick?

  • Hallo Forende,


    ich habe eine Frage zu unserer Oma und ihren Enkeln.

    Die Enkel sind 6 und 9 Jahre alt. Oma wird immer verwirrter, vergesslicher, verlegt Sachen und sucht stundenlang, sagt Dinge die nicht stimmen können etc. . Ihr kennt das wahrscheinlich alle. Zum Glück ist sie lieb dabei. Meine Frage ist: wie erkläre ich das den Kindern bzw. ihren Enkeln? "So tun als ob" klappt nicht mehr, sie merken natürlich, dass Oma manchmal "spinnt".

    Wie habt diejenigen von Euch mit kleinen Kindern möglichst "schonend" über Alzheimer gesprochen? Und alles, was vielleicht noch passieren wird.... :?:

    Wir haben das große Glück, dass sie Hilfe fast immer gerne annimmt und die "Großfamilie" sich abwechselt und auch alle recht nahe wohnen. Noch geht das alles. Aber ich bzw. wir müssen mit den Kindern reden bzw. wollen gut auf ihre Fragen eingehen. Ist gar nicht so einfach, sie sollen ja keine Angst vor Oma bekommen bzw. vor der Zukunft.



    M.

  • Hallo MariOn,


    so wie du die Situation beschreibst, ist das alles noch in einem Rahmen - Oma lieb, nimmt Hilfe an - der gut funktionieren kann.


    Kinder in dem Alter, gerade mit neun Jahren, sind schon sehr verständig. Mit sechs ist einem die Tragweite oftmals noch nicht wirklich bewusst.

    Ich würde hier auch ein Gespräch suchen und erklären, dass Alzheimer eine Krankheit ist, die manche Menschen im Alter bekommen können. Und ich würde erklären, dass diese Krankheit dazu führt, dass man manches durcheinanderwerfen kann und dass man trotzdem weiterleben und vieles auf der Gefühlsebene versteht. Und ich würde erklären, dass die Krankheit immer wieder schwanken kann. Oma ist immer noch die Gleiche, nur dass das Gedächtnis nicht so hundertprozent funktioniert.


    Die Kinder meiner Schwester haben auch schon Fälle von Alzheimer in der Familie erlebt, auch mit neun Jahren. Meine Schwester hat sie immer mit einbezogen, wenn der Opa seine Demenz nicht mehr hat verleugnen können.

    Sie ist dabei immer ehrlich gewesen, ohne zu beschönigen, aber auch ohne alles schwarz zu sehen. Das hat gut funktioniert.


    Liebe Grüße

  • Ich glaube einsehr offenes Gespräch mit den Kindern was bei Oma passiert , ist bestimmt hilfreich. Kinder sind da in dieser Hinsicht oft viel unkomplizierter und vor allem Belastungsresistenter als man meint. Auch das ganze zu einem Tabu zu machen und versuchen die Kinder davor abzuschirmen macht wahrscheinlich die Situation für alle Beteiligten nur schwieriger.


    Aus der Erfahrung in meiner Familie gehen die "Kleinen" mit der ganzen Situation viel unbefangener und aufgeschlossener um als die "Großen" (17).

  • Hallo,


    vielen lieben Dank für Eure Denkanstöße und Infos. Ja....vielleicht können die Kids besser damit um als wir jetzt befürchten. Die Beziehung ist sehr eng in der Familie....umso härter wird es sie treffen. Und es ist schwierig diese Krankheit zu erklären....wäre leichter, wenn man etwas sehen könnte.
    Wir besprechen uns, aber uns ist klar, dass wir es nicht mehr rauszögern sollten. Danke an alle.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo MariOn,


    Sie haben hier ja bereits viele gute Tipps erhalten. Ergänzen möchte ich meinerseits daher nur den "Materialhinweis". Um Kindern das Thema zu erklären, gibt es eine ganze Reihe von Büchern, Filmen und sogar Spielen.
    Eine Liste finden Sie z.B. bei der Alzheimer Gesellschaft Baden Württemberg e.V. . Zumindest Ihr älteres Kind hat bestimmt auch schon Computererfahrung - hier gehts zum browserbasierten Lernspiel: "Was hat Oma?" und hier zu Informationen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. .
    Auf den Wegweiserseiten finden Sie zudem einen Beitrag dazu von Dr. Elisabeth Phillip-Metzen.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

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