Meine Mutter (fast 87, mittelgradig dement) legt eine Sturheit und Beratungsresistenz an den Tag, die fast bis zur "Selbstverstümmelung" führen. Seit einiger Zeit hat sie offene Hautstellen im Gesicht und an den Unterarmen. Mein Verdacht war immer schon, dass sie quasi als Übersprungshandlung im Gesicht und an den Armen herumknibbelt (wie die Hautärztin auch bemerkte, ist der linke Arm stärker betroffen, da Rechtshänderin). Daneben muß sie sich wohl Sachen ins Gesicht schmieren, die da nicht hingehören. Ich hatte ihr z.B. einen Deo-Stick besorgt, den sie sich wohl auf die Nase gerieben hat. Jedenfalls war die Nase auf einmal feuerrot, und es waren noch trockene weiße Spuren zu erkennen, die von dem Deo-Stick herrühren könnten. Wenn man sie darauf anspricht, streitet sie alles vehement ab und beschuldigt den Pflegedienst, dass sie ihr etwas ins Gesicht schmieren würden, was sie nicht will (das ist die vom Hautarzt verschriebene Salbe). Wir haben schon alles entsorgt, was irgendwie eine Gefahr darstellen könnte.
Da es nicht besser wird, war ich mit ihr wieder beim Hautarzt, und die hat meine Einschätzung auch bestätigt. Meine Mutter läßt sich von mir in keiner Weise "steuern", dass sie sich z.B. nichts mehr ins Gesicht faßt (nach ihrer eigenen Meinung macht sie das auch gar nicht). Im Gegenzug jammert sie permanent, dass ihr die Haut brennt und sie furchtbar aussieht. Ich werde unaufhörlich dazu von ihr angerufen bzw. muß mir das bei meinen täglichen Besuchen anhören. Ich würde ihr so gerne helfen, aber ich komme einfach nicht an sie heran. Und die fruchtlosen Diskussionen bringen mich an meine Grenzen.
Kann ich überhaupt irgendetwas tun, oder muß ich fatalistisch den Dingen einfach ihren Lauf lassen? Wenn das Kind im Brunnen liegt, bin ich ohnehin wieder gefordert. Ist das womöglich ein Indiz, dass ihre Demenz fortschreitet?
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen und mag mir davon berichten? Vielen Dank!