Hallo zusammen,
ich bin neu in diesem Forum und möchte kurz meine Situation schildern. Ich fürchte ich muss etwas weiter ausholen..
Meine Mutter 84 ist dement. Der Verlauf war zu Anfang sehr schleichend, seit ca.2019 habe ich das Gefühl dass etwas nicht stimmt. Hinzu kommt dass meine Mutter dazu neigt sich die Welt mit 2-4 Piccolos am Tag schön zu trinken.
An Weihnachten letztes Jahr ist sie dann gestürzt und hat sich den Daumen gebrochen. Wir haben das gar nicht mitbekommen, wohl aber der Nachbar. Ich muss dazu sagen, dass es nicht das erste Mal ist, dass meine Mutter stürzt und sich dabei wehtut. Bisher hat sie sich vehement geweigert zum Arzt zu gehen.
Der Nachbar sprach meinen Vater 87 an und sagte ihm dass meine Mutter gestürzt sei. Er kam daraufhin zu mir. Ich bin mit nach meiner Mutter schauen, sie hat natürlich alles abgestritten. An Heiligabend war die Hand dann richtig dick und blau (auch da wollte sie uns weissmachen dass nichts ist) und ich bin mit ihr am 1. Weihnachtstag ins KH.
Damit kam der Stein dann ins Rollen.
Anfang diesen Jahres waren wir beim Hausarzt, Überweisung zum Schädel MRT welches nicht sonderlich auffällig war und Überweisung zum Psychologen der einen Uhrentest (keine Uhrzeit eingezeichnet) und einen MMST Test (10 Punkte) mit ihr machte. Seit da geht es eigentlich nur noch bergab.
Meine Mutter bekommt Antidepressiva und hatte transdermale Pflaster gegen das Vergessen. Mein Vater meinte seit den Pflastern nässt sie sich ein, also wurde sie auf Tabletten umgestellt aber auch da passiert es. Und immer wieder Alkohol.
Meine Mutter macht ihren Haushalt selbständig und geht einkaufen, wobei sich dieser Radius stetig verringert. Zum essen gehen die beiden.
Jetzt am Freitag kam dann eine Eskalation. Ich brachte meiner Mutter eine neue Krankenversicherungskarte. Diese wollte sie zuerst bezahlen und am Ende war sie nicht in der Lage diese korrekt zu unterschreiben. Ich habe dann bei der Krankenkasse angerufen und wollte eine neue Karte bestellen. In der Zeit ist meine Mutter zur Wohnung raus und die Treppe runtergefallen. Meine Eltern wohnen im 2.Stock zur Miete. Ich habe das gehört, hab aufgelegt und bin zur Treppe. Meine Mutter kniete am Boden und hat aua, aua gejammert. Als sie mich sah ist sie aufgestanden und wollte mir erklären dass ich spinne und sie nicht gefallen sei. Sie hatte auch wieder getrunken. (Ich muss dazu sagen, ich bin gegen die Trinkerei sehr allergisch, ich hab meinen Mann an den Alkohol verloren).
Ich habe sie daraufhin angesprochen dass sie wohl wieder getrunken habe und das doch bitte sein lassen soll. Meine Mutter ist völlig ausgerastet, hat mir ins Gesicht gespuckt und ich hab ihr reflexartig eine Ohrfeige gegeben. Das belastet mich sehr. Sie hat dann weiter getobt, mein Vater kam nicht zu Wort, und in Folge hat sie mir dann noch weitere 2-3 Mal ins Gesicht gespuckt. Sie hat ihre Kittelschürze hochgezogen und mir ihren Hintern (in Unterwäsche) gezeigt
Ich bin dann gegangen. Seit Freitag geht's mir nun nicht wirklich gut, die Situation belastet mich und ich weiß nicht wie damit umgehen. Meine Schwester kümmert sich um gar nichts, ich versuche meinen Vater zwischendurch rauszunehmen indem ich mit ihm wandern gehe. Im Moment habe ich das Gefühl ganz allein zu sein und alles wächst mir über den Kopf.
Am Montag kommt die Sozialstation zum Kennenlernen und für Mittwoch hat sich der medizinische Dienst angekündigt wegen Einstufung Pflegegrad. Meine Mutter will das alles nicht und ich habe Angst dass die Situation wieder eskaliert.
Vielleicht hat mir der eine oder andere hier einen guten Rat. Danke fürs lesen