Mutter wird immer schwieriger und akzeptiert keine Hilfe

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  • Der Termin beim Neurologen war okay, sie hat R...don verschrieben bekommen. Auf die Frage nach Depotspritzen meinte der Neurologe, dass er die nicht geben darf. Ich habe dann ein großes Brett mit Tablettenboxen und Einnahmeregeln gebastelt, nützt leider nix, da sie zeitlich Null Orientierung hat.

    Jetzt haben wir eine Überweisung zum Psychster mit Dringlichkeitscode. Es ist kein Termin zu kriegen, hab schon in der ganzen Stadt telefoniert und auch die kassenärztliche Vereinigung angerufen und auf deren Seite einen Termin buchen wollen, es gibt einfach keinen.

    Jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht weiter.

    Die Entfernung ist zu groß um drei mal täglich zu ihr zu fahren.

    Liebe Grüße Elfriede

  • Mal wieder eine Rückmeldung von mir.

    Muttern geht es nach wie vor gut im Heim. Sie hatte ja am 27.7. ihren Jahrestag.

    Es ist halt ein ständiges Auf und Ab mit der Laune, mal gute Stimmung, mal wieder alles schrecklich, vor allem am Wochenende , wo Langeweile herrscht.

    Ich ziehe meine wöchentlichen Besuche durch, anrufen war jetzt wieder ne Weile schwierig, weil sie irgendwie mit dem Telefon nicht mehr umgehen konnte. So eine Phase hatte sie schon mal, wurde dann aber wieder.

    Allerdings bin ich da auch nicht undankbar, denn sie hatte auch Tage, da rief sie mich tagsüber an und wollte nicht akzeptieren, dass ich im Büro keine Zeit zum telefonieren habe. Dann war sie meist beleidigt, weil ich sie nicht beachte :)

    Das beleidigt sein hielt sie dann auch noch bis abends durch, aber wenn ich sie dann anrief, war das nach den ersten Minuten vergessen.

    Aber zur Zeit geht sie kaum ans Telefon und behauptet, es klingelt nicht.


    Ansonsten immer die gleichen Geschichten, alle sagen ihr, dass sie da raus muss, dass sie da völlig falsch ist und wie sie das da überhaupt aushält.

    Letztes Mal als ich bei ihr war, erzählte sie mir im Flüsterton (wir sind alleine in ihrem Zimmer gewesen) dass die etwas mit ihr vorhaben. Als ich fragte, was denn? Weiß ich doch nicht......ah ja.


    Sie geht alle zwei Wochen zum Friseur, macht eifrig bei den Entertainment-Sessions mit. Letztes erzählte sie mir, dass sie mit Wasserpistolen auf Plastikbecher geschossen haben im Garten und dass sie so getan hätte, dass sie nicht treffen kann und alle anderen beschossen hat, aber natürlich war das ja mit Absicht sagte sie lachend.....


    Jedes Mal wenn ich bei ihr bin, müssen wir was zum Anziehen bestellen, sie fragt dann immer gleich, ob ich mein Handy dabei habe und ob ich was gespeichert habe....ich gucke unter der Woche immer mal, was ihr gefallen könnte und speichere mir das dann ab.

    Ihr Kleiderschrank läuft langsam schon über.....aber sie hat Spaß, das ist die Hauptsache.

    Ganz wichtig ist ihr auch, dass sie Sachen hat, die andere nicht haben......sage ich immer, die können ja hier nicht im Internet bestellen, also hat das sonst keiner...da ist sie dann zufrieden :)


    Ansonsten gefällt sie mir gerade vom körperlichen Zustand her sehr gut. Sie isst mit viel Appetit und ist nicht mehr so dünn, wie sie vor ein paar Monaten war. Immer noch zu dünn, aber das wird schon.

    Bringe ihr jedes Mal was Leckeres mit, in letzter Zeit wünscht sie sich immer ne Flasche Cola. Kriegt sie natürlich. Habe ihr zwar schon ein paar Mal gesagt, dass sie sich da im Cafe jederzeit ne schöne kalte Cola bestellen kann, aber das mit dem Taschengeldkonto hat sie immer noch nicht so richtig verstanden und jammert immer mal wieder, weil sie kein Bargeld hat.


    Alles in allem läuft alles in ruhigen Bahnen und es war die beste Lösung, sie dort unterzubringen. Anders wäre es gar nicht gegangen und wer weiß, ob sie noch am Leben wäre, wenn das in der Wohnung so weiter gegangen wäre.


    VG

  • Hallo an alle!

    Von mir auch mal wieder ein Bericht, wie es momentan bei uns aussieht.

    Meine Oma hat sich in den letzten Wochen etwas beruhigt und wir können halbwegs normal miteinander umgehen. Ich bin bei einer Selbsthilfegruppe, die sich einmal im Monat trifft und habe aus dieser Gruppe auch eine Dame, die Einzelsitzungen anbietet. Das hat mir schon sehr geholfen. Leider hat meine Oma ihre Emotionen so gar nicht mehr im Griff und es kann sich jederzeit wieder verschlechtern, also "genieße" ich jeden Tag, an dem sie nicht angriffig ist.


    Jetzt haben wir aber ein neues Problem, wo ich gerne eure Meinung hören würde. Es ist bei ihr AMD altersbedingte Makuladegeneration diagnostiziert worden, leider ziemlich heftig. Sie kann fast nicht mehr lesen und sieht auch sonst sehr schlecht. Hören tut sie seit längerem schlecht, sie hatte vor Jahren auf einem Ohr einen Hörsturz. Weiterhin ist ihr Wille ungebrochen und auch die Einsicht, dass langsam aber sicher mehr Hilfe notwendig ist, als die, die 3mal wöchentlich für ein paar Stunden kommt. Ich wäre ja für eine 24 Stunden Pflege, die sie aber kategorisch ablehnt. Durch ihre Sehschwäche kommt es jetzt immer häufiger zu blöden Situationen, die mich zum Nachdenken bringen. Sie hat sich ihre Augen mit einem Nasenspray eingesprüht (sie hat einen Augenspray), auf dem Futter der Katze waren Fliegeneier (sie sieht es nicht und räumt es zu spät weg), sie schüttet beim Einfüllen vom Wasserglas daneben, sie wird immer einsamer, weil sie jetzt nicht einmal mehr die Zeitung zum Ablenken hat. Und so weiter..... Sonst ist sie körperlich eigentlich recht fit.

    Wo ist die Grenze? Wo soll ich die Grenze ziehen? Bis die Katze tot ist? Bis sie sich selbst umgebracht hat?

    Danke fürs Lesen! Bin auf eure Meinungen gespannt!

  • Oh weh Ulli, das ist wirklich schwierig. Meine Mutter, jetzt 98, lebt ja auch immer noch alleine in ihrem Haus mit Demenz und Makluadegeneration mit einer Restsehfähigkeit von ca. 98%.

    Aber es kommt täglich eine gute Freundin, die sich um Haushalt kümmert (auch wenn meine Mutter überzeugt ist, ihn alleine zu machen) und für Sauberkeit und Ordnung sorgt, es kommt zweimal die Woche jemand von der Sozialstation und es kommt eine Physiotherapeutin und noch sonst verschiedene Hilfen, die aber überwiegend als nette Freunde, Bekannte oder interessierte Nachbarn auftreten - so kann sie das akzeptieren, ohne allzu sehr an ihren Fähigkeiten zweifeln zu müssen. Ich glaube, anders würde sie niemanden rein lassen.

    Einen Kater hatte sie vor einigen Jahren auch noch, den gab sie aber dann zu ihrer damaligen Putzfrau, weil das Risiko, dass sie über ihn stolpert, weil sie ihn nicht sieht, einfach viel zu groß geworden wäre.

    Wie das bei Deiner Oma ist, kann ich natürlich gar nicht beurteilen, aber vielleicht kannst Du aus meiner Beschreibung Elemente finden, die auf Deine Oma übertragbar sein könnten? Natürlich angepasst an ihre Umstände.

    Vielleicht bekommst Du hier noch weitere hilfreiche Anregungen, ich wünsche es Dir.

  • Liebe Ecia, danke für deine Antwort. Die Katze würde sie nie hergeben, die ist ihr Ein und Alles, was auch gut ist - somit ist sie nicht ganz so allein. Da ich im gleichen Haus wohne, kann ich immer einen Blick auf das Ganze haben, was ja Gottseidank das Schlimmste verhindert. Trotz allem frage ich mich immer wo der Punkt ist, wo es nimmer geht. Ich hoffe, dass ich mir nachher keine Vorwürfe machen muss, zu lange gewartet zu haben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulli78, Ihren letzten Satz möchte ich gern aufgreifen. Sie haben eine Großmutter mit einem starken Willen und damit bleibt ein hohes Risiko, egal was Sie tun.


    Manche ältere Menschen blühen im Heim regelrecht auf, weil Sie viele neue Kontakte aufbauen und in die Gemeinschaft der Stärkeren gehören.

    Aber Ihre Großmutter hat ihre Katze und die Wohnung ist ihr vertraut, was bei nachlassender Sehfähigkeit besonders wichtig ist.


    Manchmal haben die Enkel andere Möglichkeiten bei schwierigen Entscheidungen, denn Großmütter mögen es ja nicht, wenn sich Enkel Sorgen machen. Deshalb erreicht sie folgender Satz vielleicht besser: "Wenn Du es für Dich nicht willst, mach es bitte für mich...". Auch Erinnerungen an Missgeschicke in denen Sie das Schlimmste vermeiden konnten, werden von Enkeln eher angenommen und Sie können damit eine Beziehung gestalten, in denen Ihr Wort und Ihre Tat das Gewicht bekommt, das wichtig wird, wenn Sie Entscheidungen treffen müssen.


    So wie Sie schreiben, haben Sie die Würde Ihrer Großmutter im Blick und die wird eher von einer riskanten Selbständigkeit als von einer gefahrlosen Abhängigkeit geprägt. Ganz nach dem Motto "No risk no fun" - wird es gegen innere Vorwürfe helfen, wenn Sie gemeinsam viel Freude haben, Ihr Martin Hamborg

  • mal wieder ein kurzer Bericht von mir, meine Schwiegermutter bekommt jetzt die Tabletten vom Pflegedienst.

    Freitag wollte ich vom Neurologen ein Rezept holen, keines bekommen, die reichen noch bis Anfang Oktober und dann muss die Karte eingelesen werden. Dass ich es aber nach der Arbeit nicht schaffe bis zu den Öffnungszeiten ist denen egal.

    Depotspritzen kann nur ein Psychater geben, aber selbst mit Dringlichkeitsvermerk gibt es keine Termine.

    Wo kann man sich da Hilfe holen?

    Krankenkasse, Pflegekasse, kassenärztliche Vereinigung, DRK und sonstige .... Null Hilfe, wir sind kurz davor alles an eine staatliche Betreuung abzugeben,

    Mann im Schichtdienst, ich Vollzeit, es geht einfach nicht mehr

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Elfriede, der erste Schritt wäre die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung, die Angaben finden Sie im Netz.


    Ich würde auch das Fallmanagement der Pflegekasse Ihrer Mutter ansprechen, dort ist ja offiziell eine Person für Ihre Mutter zuständig und der gesetzliche Auftrag ist eindeutig: Sie sollen als pflegende Angehörige unterstützt und entlastet werden. Auch der Pflegestützpunkt sollte helfen können, vielleicht gibt es vor Ort ein ehrenamtliches oder nachbarschaftliches System, die solche Gänge übernehmen können.


    Ihnen wünsche ich viel Kraft und die schnelle Hilfe, die jetzt notwendig ist! Ihr Martin Hamborg

  • Guten Abend,


    nachdem es bei uns jetzt seit einem Jahr einigermaßen in ruhigen Bahnen verlief, geht es gerade mit meiner Mutter ziemlich bergab.

    Gehe ja einmal die Woche zu ihr und sonst telefonieren wir so alle zwei Tage. Telefonieren wird aber gerade immer schwieriger, weil sie ständig das Handy irgendwie lahmlegt. Sie legt es einfach so in die Schublade und stellt es nicht in die Ladeschale auf dem Nachtschrank, oder sie zieht aus der Ladeschale das Kabel raus oder sie macht am Handy die Taschenlampe an, was natürlich den Akku kappt. Das ist aber gar nicht mal das größte Problem, weil sie wohl gar nicht merkt, dass ich länger nicht anrufe.

    Letzten Mittwoch war ich bei ihr, da machte sie einen sehr verwirrten Eindruck auf mich, saß nicht wie üblich bei Kaffee und Kuchen (ich bin meist so gegen 15 Uhr da), sondern alleine im Zimmer auf ihrem Bett.

    War sehr böse und schimpfte, dass die sie ständig alle nerven und sie keine Lust mehr hat und diese ganze Sache beenden wird.....dann hatte ich ihr ein neues Shirt mitgebracht, wollte ihr beim anprobieren helfen, da riss sie es mir weg und schlug meine Hand weg. Sie ist zwar meist nicht besonders freundlich zu mir, aber körperlich hat sie mich noch nie angegangen.

    Man konnte sich auch gar nicht richtig mit ihr unterhalten, sie schimpfte nur und erzählte irgendwelche wilden Geschichten, dass ihre Zimmernachbarin schon zwei Tage nicht da wäre, weil die schwer krank wäre und dass das Heim umgebaut wird und sie dann obdachlos ist, weil sie als einzige keine Wohnung hat und und und, nebenbei räumte sie ständig in ihren Schubladen rum, packte allerhand aufs Bett, dann wieder zurück oder schob Sachen aus der Schublade unter die Bettdecke.


    Naja bin dann nach meiner üblichen Stunde gegangen und habe kurz bei der Station nachgefragt, ob denen was aufgefallen ist.....ja, sie wäre seit einigen Tagen ungenießbar und würde nach dem Personal treten und schlagen.

    So kennen sie sie gar nicht, normalerweise wäre sie ne ganz liebe und alle mögen sie. Sie kommt auch nicht zum Essen, sie bringen ihr alles ins Zimmer. Außerdem würde sie viel weinen und ständig sagen, dass sie sich umbringen will.

    Ihre Nachbarin ist natürlich auch nicht krank und ist auch da, also alles erfunden


    Darum war wohl auch Dienstag ihr Hausarzt da und hätte sie sich angeschaut und mal Blutwerte genommen. Aber er geht am ehesten von einer Art Demenzschub aus. Wenn sonst nix gefunden würde, müsste man es wohl mit Antidepressiva probieren. Die kriegt sie aktuell noch nicht, weil die wohl müde machen und sie eh schon immer sehr müde ist und eigentlich am liebsten schläft.

    Ich bin etwas ratlos, denn sie kam mir Mittwoch echt extrem wirr vor.


    Heute Abend haben wir telefoniert, da ging es ihr eigentlich besser. Sie ging schon beim dritten Versuch ans Telefon und erzählte mir, dass sie Mittag ihr Lieblingsessen hatte und auch sonst wirkte sie wieder etwas besser.


    Hat hier jemand Erfahrungen mit Demenzschüben? Kommt das echt so plötzlich? Und bildet sich das evtl. wieder zurück? Denn wie gesagt heute Abend kam sie mir relativ "normal" vor.


    VG

  • Hallo KO72,

    ich habe mir gerade nochmal deine letzten Beiträge durchgelesen und bemerkt, dass du auch in diesen bereits berichtet hast, dass deine Mutter bei deinen Besuchen des öfteren böse ist, mit ihrem Telefon nicht klarkommt und dass angeblich das Heim umgebaut wird.

    Im Moment sind all diese Symptome/Wahnvorstellungen bei deiner Mutter wieder sehr präsent bzw. haben sich verschlimmert, und es sind neue Verhaltensweisen wie z.B. der soziale Rückzug hinzugekommen, die deine Mutter bisher nicht gezeigt hat. Das ist das, was man meines Wissens nach einen Demenzschub nennt, und meist gibt es dafür einen Auslöser.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Demenzschübe zwar irgendwie plötzlich auftreten, sich aber auch ankündigen. Anfangs sind die Ausfälle nur sporadisch (z.B. bösartige Beschimpfungen), dann immer häufiger (progressiver Verlauf) und dann steht innerhalb kürzester Zeit dieses Verhalten im Vordergrund, und ist nur noch durch Medikamente wieder abzustellen.

    Wenn deine Mutter sich im Moment sozial zurückzieht, solltest du vielleicht versuchen herauszufinden, ob irgendetwas bei einer Gemeinschaftsveranstaltung passiert ist, was deine Mutter bloßgestellt oder zutiefst beschämt hat. Vielleicht war da etwas, was den Demenzschub ausgelöst hat.


    Liebe Grüße

    Silly

  • Hallo KO72,

    Ich keine solche Schübe auch von meiner Mutter, dass sie dann ne Weile verwirrter und aggressiver wirkte und sich das nach kurzer Zeit von der Stimmung her wieder beruhigt hat.

    Meine Mutter bekommt auch seit vier Jahren ein Antidepressivum, die machen nicht alle müde, es gibt ja auch die Gruppe der antriebssteigernden wie citalopram o.ä. das sollte ein Arzt wissen, vor allem Psychiater oder Neurologen. Ins Heim meiner Mutter kommt jede Woche ein Facharzt, da können sie es von der Pflege besprechen.

    Auslöser für einen Schub war mal Tod eines Freundes oder Freundin aus dem Heim oder eine Erkrankung wie corona o.ä.

    Das von dir beschriebene Verhalten deiner Mutter kenne ich jedenfalls genauso.

    Liebe Grüße

  • Moin,

    bei meiner alten Mutter ist es so, dass sie zu wenig trinkt. Manchmal befindet sie sich in einem deliranten Zustand. Wasser mag sie nicht mehr trinken. Für jedes Glas Eistee, Cola, Fanta, Saft, Buttermilch bin ich dankbar. Wenn ich bei ihr bin, stelle ich ihr immer was hin. Regelrechte „Schübe“ habe ich bei meiner Ma nicht bemerkt, aber sie wird mit der Zeit halt geistig und körperlich immer gebrechlicher.

    LG Molli

  • Hallo,


    danke für eure Antworten. Gerade vor ner Stunde habe ich wieder mit ihr telefoniert, da war sie sehr weinerlich und meinte, sie wäre den ganzen Tag alleine im Heim, weil niemand sonst da wäre.

    Im nächsten Satz erzählt sie aber, dass sie heute wieder auf alle anderen aufpassen musste - sie behauptet ja immer, dass sie an Personalsitzungen teilnehmen muss und dass sie da arbeiten muss, weil die anderen ja alle dement wären :)

    Dann erzählte sie, dass sie jemanden kennen gelernt hätte, der eine Wohnung für sie anmieten wird und ab nächste Woche ist sie dann in dieser Wohnung.....also das Thema ausziehen und Wohnung ist gerade sehr dominant,

    Denn heute hätte wieder jemand erzählt, dass alle aus dem Heim rausgeschmissen werden, weil da umgebaut wird,

    Wenn ich dann frage, wer das denn erzählt, sagt sie nur: Na das weiß ich doch nicht.

    Dann weinte sie wieder und sagte, dass sie ganz alleine im Bett wäre und keiner ihr hilft.

    Sage ich, wobei brauchst du denn Hilfe, um die Zeit bist du doch immer im Bett.

    Nein, sonst wäre sie in ihrer Wohnung.......

    Naja gerade schlechte Phase. Werde morgen mal ihren Hausarzt anrufen, was er so meint.


    VG

  • Liebe KO72 -


    ich kenne das auch von meiner Mutter. Vor allem das Einpacken und Umpacken der Kleidung war bei meiner Mutter kurz vor dem Umzug ins Heim bzw. in den ersten Monaten im Heim sehr präsent. Sie hat quasi jeden Tag ihren Koffer gepackt, Kleidung auf's Bett gelegt und wieder zurück in den Schrank oder sie hat ihre Kleidung verschiedenen Mitbewohnerinnen angeboten. Das hörte dann genauso abrupt auf, wie es begonnen hatte. Bei meiner Mutter ändert sich das Verhalten mit jedem Schub, allerdings bleibt sich bösartig, egal, ob es ihr besser oder schlechter geht. Dazu gehörten nicht nur verbale "Angriffe", sondern auch physische: Schlag auf den Arm, Dinge nach mir werfen, mich schubsen usw. Mittlerweile hat sie dazu wenig Kraft, sodass sie nicht mehr angreift.

    Liebe Grüße

    TanjaS

    • Offizieller Beitrag

    Hallo KO72, bei Menschen mit Demenz sind Schwankungen im Erleben und Verhalten häufig, der Expertenstandard zur Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz spricht von "fluktuierenden Zuständen" die besonders beachtet werden sollten, weil sie manchmal wichtige Hinweise auf behandelbare Ursachen geben.


    Eine häufige Ursache ist die Depression. Wenn Ihre Mutter nun entsprechende Medikamente bekommt, brauchen Sie noch ein paar Wochen Geduld, bis sich die Stimmung und damit auch die Überforderung, Gereiztheit, Unzufriedenheit oder Verzweiflung bessern sollte.


    Bisher ist Ihre Mutter eine Sympathieträgerin im Heim und das ist eine gute Voraussetzung. Vielleicht sprechen Sie vor dem Besuch mit Mitarbeitenden, damit Sie auf bestimmte Herausforderungen vorbereitet sind. Je weniger Sie auf depressive Inhalte eingehen, (ohne sie abzuwerten) und je mehr Sie positive Themen zur Ablenkung finden, desto eher ist eine Verbesserung zu erwarten.

    Ihr Martin Hamborg

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