Hallo Oiocha, es klingt so zynisch, dass wir in solchen Fällen auf eine Krise oder ein schlimmes Ereignis warten müssen, damit ein Mensch endlich die Hilfe annehmen kann, die er oder sie braucht. Aber gehört es nicht zu den großen Errungenschaften, dass sich ein Mensch schädigen kann und diese zweifelhafte Freiheit nur mit hohen Hürden eingeschränkt werden kann- der gerichtlich und psychiatrisch begutachteten Not-wendigkeit?
Angehörige die das liebevoll aushalten und den PlanB vorbereitet haben verdienen weit mehr Respekt, als sie derzeit bekommen. Zudem erhalten sie viel zu wenig Unterstützung in dem ethischen Dilemma.
Aus diesem Grund habe ich die Suchtberatung vorgeschlagen - nicht mit ihrem Vater, sondern für ihn. Üblicherweise werden dort Angehörige beraten und begleitet und der oder die Kranke muss es nicht einmal wissen. Ich weiß, dass dort Sucht im Alter immer wieder ein Thema ist. Natürlich bin ich sehr gespannt, was Sie dann berichten würden. Ihr Martin Hamborg