Mutter wird immer schwieriger und akzeptiert keine Hilfe

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  • Liebe Sunny11,

    indem du bei deinen Eltern für dauerhafte Pflege gesorgt hast, hast du schon alles richtig gemacht. Meine Empfehlung ist: halte engen Kontakt mit den Pflegerinnen, unterstütze sie mit Lob und mit (Geld)Geschenken, zeige ihnen, dass du nichts von den negativen Urteilen deiner Mutter hältst. Meines Erachtens ist deine wichtigste Aufgabe, zu verhindern, dass die Pflegerinnen vor deiner Mutter die Flucht ergreifen und das Handtuch werfen.


    Es wird gesagt, dass sich bei Demenzkranken und der nächsten Generation die Eltern-Kind-Rollen vertauschen. Ich glaube, das funktioniert nur in seltenen Fällen. Die meisten Demenzkranken und Alten wehren sich nämlich mit Händen und Füßen dagegen, in die Kindrolle gedrängt zu werden - egal wie viel Defizite sie haben.


    LG Buchenberg

    Einmal editiert, zuletzt von Buchenberg ()

  • Liebe Sunny,

    Herzlich willkommen in unserer Runde. Das ist eine wirklich krasse Situation und die Pflegerin tut mir sehr leid, du natürlich auch, aber ich finde die Idee von Buchenberg seehr gut, die Pflegerin "bei Laune" zu halten. Wer weiß, wie lange sie das durchhält...

    Ich schätze, viel mehr kannst du gerade echt nicht tun. Dieses Abwerten der Pflegenden etc kennen wir hier gut, ich denke Ausdruck der Angst vor Kontrollverlust und Trauer, dass man es allein nicht mehr hinbekommt.

    Du wirst es erstmal laufen lassen müssen , bis zum nächsten Ereignis, oft bringen ja Stürze eine entscheidende Wende, was dann Heimaufenthalt sein könnte, falls es für Pflegerinnen Zuhause nicht machbar oder haltbar ist. Dann spätestens bist du deutlich mehr aus der Verantwortung.

    Wichtig: es ist eine Phase!! Sie wird vorübergehen , wann , weiß natürlich keiner.

    Bei mir wurden auch beide Eltern dement, mein Vater 2018 verstorben, danach mit meiner Mutter schlimmer, aber sie ist seit 2019 gut im Heim versorgt, wir Schwestern konnten es nicht mehr stemmen.

    Liebe Grüße

  • Hallo sunny11

    willkommen in dieser Runde der Demenz-Angehörigen. Du hast da eine wirklich herausfordende Situation, aber Du hast schon sehr viel für Deine Eltern getan, indem Du den Pflegedienst eingeschaltet hast. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: ein "guter Draht" zum Pflegedienst ist Gold wert.

    Zuerst wurde mein Vater durch eine schwere Lungenentzündung pflegebedürftig und im Februar ist meine mutter schwer gestürzt - schulterbruch, beckenbruch und meine eltern haben keine Rettung gerufen sondern zwei tage so getan als wäre nichts passiert.


    Fehlende Krankheitseinsicht ist ein Demenz-Symptom, das kennen die allermeisten hier. Wenn die Bereitschaft, sich helfen zu lassen, nicht vorhanden ist, kann man nur bedingt unterstützen.

    Vorsorgevollmacht: Nein, das wollen sie nicht, weil da könnte man ja über sie bestimmen und das wäre ja Geldverschwendung.

    Auch hier fehlt offenbar die Einsicht ... mMn helfen klare Ansagen weiter, im Sinne von: wenn die Eltern Deine Hilfe wollen/brauchen, dann müssen sie Dir auch ein Stück entgegen kommen, sonst geht es nicht und dann kannst Du Ihnen leider nicht helfen.Das "Abgrenzen" auf emotionaler Ebene ist schwierig, aber insofern wichtig, weil es hilft, rationale Entscheidungen zum Wohle aller(!) zu treffen. Für Deine Eltern bist Du das Kind, keine Respektsperson - durch klares, entschlossenes Auftreten kann man sich aber durchaus Respekt verschaffen.

    Hab mich auch schon zu einer selbsthilfegruppe für "Töchter mit eltern mit demenz" angemeldet,

    Das ist ein sehr guter Plan - schau' dass es Dir gut geht und dass Du Kraft hast, das wird Dir in herausfordernden Situationen helfen. Und es hilft wirklich sehr, wenn man seinen Frust irgendwo lassen kann ... ;)

    Alles Gute, SunnyBee

  • Lieber buchenberg, liebe Rose60, sunnybee,

    Vielen lieben Dank für eure aufmunternden Worte. Was nuchenberg geschrieben hat wird von mir schon praktiziert. Jetzt war ja pflegerinnrnwechsel und ich habe einige Geschenke für die Familie + Trinkgeld mitgegeben. Meine Eltern hätten ja nicht einmal gefragt, ob die Pflegerin eine jause für die heimfahrt (12 Stunden) möchte, weil sie ja "überbezahlt" ist in ihren Augen. Ich übe mich täglich im abgrenzen, was mir meine Kindheit (geprägt von grenzverletzungen) grad nicht leicht macht und bin stolz auf jeden Erfolg. Wenn die Eltern auf ihre selbstbestimmtheit verweisen, dann - habe ich schon gelernt - müssen sie diese auch leben. Ich hatte von meiner Mutter einen mega rüffel bekommen, weil ich mit dem Hausarzt bezüglich gewisser Symptome Kontakt aufgenommen habe und er sie daraufhin kontaktiert hat. Jetzt mache ich es so, dass ich ihr nur mehr sage, was wichtig wäre und sie den Arzt anrufen möge, wenn sich das ändern soll. Sie ruft zwar nicht an, schickt aber meinen Vater mit dem Rollator zum Arzt um für sie die Dinge zu klären (was manchmal auch nicht optimal ist, weilmeinvater die Dinge auch gerne anders darstellt, als sie sind) aber sie hat es selbst entschieden und für den echten Ernstfall ist jetzt ja die Pflegerin vor Ort, die mich dann kontaktiert, damit ich eingreifen kann.

    Auf jeden Fall nochmal vielen Dank für eure Tips.

    Glg sunny11 🤗

  • Liebe Sunny,

    Du reibst Dich sehr auf: meine Mutter lebte unter ähnlichen Bedingungen 430 km entfernt.

    Es hat mich und meine Familie fertiggemacht und meine Mutter, die nie viel von uns hören wollte, war Thema Nr 1 und ich ein Wrack mit Schlaflosigkeit & Co., kennst Du.


    Deine Eltern wollen nicht, dass Du die Vorsorgevollmacht hast: sie aufzusetzen ist übrigens kostenlos.

    Nur wenn es um Immobilienverkäufe geht, muss der Notar mit einer Generalvollmacht ran.


    Aus meiner jetzigen Warte, ich hab mir meinen Seelenfrieden mühsam zurückerobert, würde ich Dir folgendes empfehlen- sogar der Arzt Deiner Eltern hat ja zu einer Vorsorgevollmacht geraten:


    Sprich mit dem Familiengericht und rege eine gesetzliche Betreuung an.


    Du. Gehst. Sonst. Vor. Die. Hunde!

    So eine gesetzliche Betreuung kann auch nur für ein halbes Jahr eingerichtet werden: dann bist Du raus.


    Drillingsjungs großziehen hab ich nahezu locker weggesteckt: aber dieser Demenzwahnsinn: hat mich fast niedergestreckt.


    Lg Alfi🐞

  • ...und eine Vorsorgevollmacht muss nicht unbedingt notariell gemacht werden. Wir sind nun 10 Jahre mit einer aus dem www. ausgedruckten und ausgefüllten vollkommen ausgekommen. Kostet dann nichts

  • Liebe rose60,

    Und die ist gültig? Ich komme aus Österreich, da muss diese grundsätzlich bei einem Notar errichtet werden um gültig zu sein.

  • Oh, in Deutschland ist sie gültig für viele Angelegenheiten. Nun für Erbschaftsangelegenheit und bei der Bank reicht sie nicht mehr.

  • In Österreich gilt sie auch für einige Belange ohne Notar aber nur sehr eingeschränkt. Ein dauerhafter wohnortwechsel (also z.b der Umzug in ein betreutes Wohnen oder pflegeheim) oder medizinische belange sowie bankbelange bedürfen der notariellen Beglaubigung und Eintragung in ein amtliches register. Für "allgemeinere themen" müssen drei Zeugen unterschreiben, damit es gilt

  • Liebe sunny11 -


    ich kann mich Rose60 und Alfi nur anschließen: Die Vorsorgevollmacht ist auch ohne Notar gültig. Meine Mutter wollte mir erst keine ausstellen, ihr Pfarrer und Bekannte aus der Kirche haben ihr dann klargemacht, dass sich dann irgendwann eine wildfremde Person um ihre Belange kümmern würde (Vollmacht für das Bankkonto hatte ich bereits seit längerer Zeit). Das war ihr dann auch nicht recht.


    Ich kann Alfi nur beipflichten: Wenn Du die Betreuung nicht übernehmen kannst oder möchtest, kann das Familiengericht weiterhelfen. Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht - die Richterin war sehr nett, hat sich Zeit genommen und mir als Laie alles sehr gut und einfach erklärt.

  • Danke für den Hinweis bezüglich familiengericht. An das hatte ich auch schon mal gedacht. War heute übrigens wieder bei meinen Eltern, da die Pflegerin gewechselt hat. Die neue ist diese jetzt die beste überhaupt (das war die letzte nämlich auch in der ersten woche). Dafür habe ich jetzt eine lange Liste mitbekommen, was die letzte alles falsch gemacht hat. Wäre übrigens fast was für die Rubrik "Spruch des Tages: meine mutter meinte u.a.: sie hat die Wäsche nicht umgehängt, damit die schneller trocknet" und "sie hat nicht gefragt, ob sie sich etwas aus dem Kühlschrank nehmen darf".

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sunny11, es ist eine extrem schwierige Herausforderung, wenn Sie jetzt für Ihre Eltern Hilfe organisieren wollen.


    So wie Sie schreiben, agieren Ihre Eltern in einer unheilvollen Rezeptur aus Abwehr, verbaler Aggressivität, Abwertung, Erniedrigung, Schlecht-machen, Ausspielen usw.


    Sie kennen das von früher und haben sich mühsam abgrenzen müssen.

    Aber: Sie können die Probleme Ihrer Eltern nicht lösen, dazu sind Sie viel zu sehr in die toxischen Muster eingebunden.

    Deshalb möchte ich mich dem Vorschlag von SchwarzenKater und Buchenberg anschließen und Sie bitten, einen engen unterstützenden Kontakt zur Pflegerin zu halten. Sie werden sie darauf vorbereiten, dass sie schon bald nicht mehr die "Gute" sein kann und dass sie dann starke Nerven braucht.

    Aber: je mehr Vertrauen sie in dieser Zeit gewinnt, desto mehr Handlungsmöglichkeiten gibt es in der schweren Zeit.


    Die "Beschwerden" über die Vorgängerin können helfen, die Normen und Werte zu verstehen, aus denen Ihre Eltern handeln, darüber lässt sich besser reden als über das eigentliche Streitthema.


    Im Mittelpunkt steht aber alles, wie Sie sich selbst schützen und abgrenzen können. Das "hilft" übrigens auch Ihren Eltern, denn Grenzüberschreitungen sind oft der (heimliche) Wunsch nach Reibung an der Grenze.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie in der Selbsthilfe auch viele gute Tipps bekommen, viel können Sie in alten Threads lesen. Hier im Forum sind gerade viele Menschen aktiv, die ähnliche Erfahrungen durchmachen müssen oder mussten.


    Ihnen einen klaren Kopf und gute Telefonate mit der Betreuerin - dieser Austausch ist m.E. viel mehr wert, als ein Trinkgeld, Ihr Martin Hamborg

  • Ein herzliches Hallo in die Runde!

    Ich bin neu hier und nachdem ich alle eure Beiträge durchgelesen habe, bin ich erstens glücklich im richtigen Forum gelandet zu sein und zweitens bin ich beruhigt, nicht alleine zu sein.

    Meine Geschichte bzw. Situation: Ich lebe mit meiner 97jährigen Großmutter in einem Haus, aber in zwei unterschiedlichen Wohnungen. Meine Oma war schon seit jeher ein schwieriger Mensch mit einem extrem starken Willen und Egoismus. Damit hat sie 2011 meine Eltern, die vorher hier gewohnt haben, vertrieben. Meine Mutter ist dann kurz darauf an Krebs verstorben, wir sind alle der Meinung, dass sie das schlechte Gewissen als Einzelkind ihrer Mutter gegenüber nicht mehr ausgehalten hat - meine Oma ist eine Manipulatorin erster Güte. 2015 kam es bei mir zu einer Trennung und ich ging den anfänglich "leichteren" Weg und zog in mein Elternhaus zurück. Ich wusste natürlich, dass meine Oma schwierig ist und streitsüchtig, aber ich genoss es aus der Großstadt wieder aufs Land ziehen zu können - außerdem war ja meine Oma damals auch schon alt (dachte ich...). 2016 brach sie sich bei einem Sturz den Oberschenkelhals und ab da ging es eigentlich los und wurde immer schwieriger. Sie wurde immer dominanter und anhänglicher, machte mir mit ihrem Alter ständig ein schlechtes Gewissen und erpresste sozusagen von mir viel Zeit und Nerven. Ich hatte damals wieder einen neuen Partner, der gottseidank "mitspielte", da ich auch nicht mehr auswärts über Nacht blieb, nur eine Woche Sommerurlaub pro Jahr gönnte ich mir. Sie jammerte ständig, dass sie so viel Angst in der Nacht hätte, wenn niemand zu Hause ist usw. Ich bin mit ihr lange Jahre wöchentlich zu den Gräbern gefahren, Allerheiligen, Ostern, Weihnachten, Geburtstage kamen natürlich noch dazu. Jeden Tag sie eine Stunde besucht, einkaufen, Arztbesuche, Medikamente besorgt, immer wieder Essen für sie gekocht. Trotzdem gab sie mir immer wieder zu verstehen, dass ich nicht genug mache und mich so jahrelang mit der "schlechtes Gewissen Masche" an sich gebunden. Ich dachte mir Jahr für Jahr, dass es ja nicht mehr so lange dauern kann, bis sie eine richtige Hilfe braucht und ich mich dann zurückziehen kann, das ist aber nie so gekommen. Sie hat eine Putzfrau, die mittlerweile dreimal wöchentlich kommt und auch viele andere Aufgaben übernimmt, aber das reicht mittlerweile nicht mehr. Seit letztem Jahr habe ich schon versucht, noch jemanden zu finden, was sie ständig abgelehnt hat und es jedes Mal in große Diskussionen und Streitereien geendet hat. Anfang diesen Jahres ist sie so auf mich losgegangen, dass da irgendwie in mir was zerbrochen ist. Seitdem habe ich meine Hilfen eingeschränkt - ich fahre mit ihr nicht mehr zu den Gräbern, das macht gottseidank eine weitschichtig Verwandte, die sie einmal in der Woche besucht. Wenn ich am Wochenende zu Hause bin, besuche ich sie trotzdem nur einmal am Abend und schau nicht, wie früher auch am Vormittag zu ihr. Auch koche ich ihr nichts mehr, aber das hat früher eh auch schon ihre Putzfrau gemacht. Nur beschwert sie sich ständig, wenn sie aufgewärmtes Essen vom Vortag essen muss.... Essen auf Rädern hat sie nach 1 Tag abbestellt. Ich habe in den letzten Monaten versucht mich zurückzuziehen, weil ich es mit ihr einfach nicht mehr aushalte, aber im Stich will ich sie trotzdem nicht lassen. Meine Oma hängt derart an mir, dass sie mit meinem Rückzug nicht umgehen kann, sie streitet nur noch, will meine Liebe erpressen, droht damit mich zu enterben (das wird sie wahrscheinlich wirklich durchziehen, nur dann kann ich mir das Haus auch nicht mehr leisten), hält mir ständig vor, was für ein schlechter Mensch ich bin, wie arm und alt sie ist und was ich ihr alles antue. Mein Partner, der seit 2018 mit mir im Haus wohnt, besucht sie nicht mehr. Sie redet bei anderen schlecht über ihn, was er schon öfters gehört hat, wenn sie im Garten sitzt und laut telefoniert. Bis vor 2 Jahren hatte sie ihn eigentlich recht gern, aber dann schoss es ihr plötzlich von heute auf morgen ein, dass er sie zu wenig besucht und sie nicht mag, weil würde er sie mögen, wäre er öfters bei ihr. Ich habe ihr unendlich oft versucht zu erklären, dass dem nicht so ist, ohne Erfolg.

    Undsoweiter, undsoweiter...... ich könnte noch tausend Geschichten erzählen. Mittlerweile bin ich fertig mit den Nerven, ich kann nichts tun, weil ich gegen ihren Willen nichts machen kann. Wir waren auch schon beim Neurologen, der nur eine Anpassungsstörung und schwere Depressionen diagnostiziert hat.

    Ich kann die Erwartungen meiner Oma nicht erfüllen, egal was ich schon für sie gemacht habe, war es immer viel zu wenig, nach dem Motto "ich reiche den Finger und sie will den ganzen Arm". Um nicht meine Beziehung und auch meine Psyche zu gefährden habe ich mich zurückgezogen, was aber auch nichts bringt, sie streitet und "beschimpft" mich nur noch. Ich habe 2 Möglichkeiten, entweder ich mache was sie will und gehe vor die Hunde oder ich habe weiterhin meine Grenzen und höre dann aber nur noch Vorwürfe und Beleidigungen und werde wie gesagt auch noch enterbt. Ich kann mit dieser Ungerechtigkeit kaum leben.

    Mein Bruder lebt übrigens gut mit seiner Familie 20 Minuten weiter weg und kümmert sich um nichts. Mit ihm hat sie auch schon bis auf Blut gestritten, aber der fährt halt wieder weg.

    Ausziehen ist leider keine Option, mein Elternhaus gehört mir mittlerweile, aber ich habe es nicht geschenkt bekommen und es liegt ein hoher Kredit drauf. Resultiert daraus, dass meine Eltern damals auszogen und sich nur ein neues Haus leisten konnten, indem sie dieses belasteten. Jetzt ist mein Vater allein, in Pension und kann sich sein Leben so halbwegs leiten. Er hat übrigens seit einem halben Jahr eine Krebserkrankung, die mich auch sehr, sehr belastet. Meine Oma weiß davon, aber es ist ihr eigentlich egal. Mein Vater ist für sie ein böser Mensch, weil er ihr damals in ihren Augen ihre einzige Tochter genommen hat.

    So, ich komme zu einem Ende, ist eh viel zu lang geworden. Danke fürs Lesen!!

  • Hallo Ulli78,

    Zunächst mal herzlich willkommen in unserem Club hier!

    Ich verstehe deine Situation als sehr aufreibend, und schon über etliche Jahre, was ja mit Ü90 nicht unbedingt zu erwarten ist.

    Hast du schon professionelle Beratung in Anspruch genommen? Das würde ich sonst wirklich sehr anraten und dir sehr wünschen, dass du diese Baustelle(n) in Ruhe mal systematisch durchsprichst ( Psychotherapie oder was vermutlich schneller geht: psychologische Beratungsstelle, gibt's in jeder Stadt eigentlich, oder wenigstens sogen. Pflegeberatungsstelle).

    Mit der finanziellen Situation ist es auch belastend, aber vllt gibt es einen Kompromiss, den du noch nicht sehen kannst und hier ist es schwierig mit allen Details.

    Aber es kann auf jeden Fall helfen sich hier mal alles von der Seele zu schreiben und dabei die Gedanken zu sortieren.

    Liebe Grüße

  • Hallo Rose60,

    danke für deine Antwort. Ich habe für morgen Vormittag einen Termin bei einer Pflegeberatung bekommen. Ich werde berichten!

    Ja, ich weiß, ich habe meine Situation recht detailreich geschildert, wahrscheinlich waren einige Infos gar nicht notwendig, aber du hast recht, es hilft, sich mal alles von der Seele zu schreiben.

  • Super, dass es schnell mit einem Termin klappt. Es war nicht als Kritik gemeint, dass du zuviel berichtet hättest, nur klingt deine Situation komplex und es ist nicht einfach das schriftlich zu beantworten;) wünsche dir viel Erfolg!

    LG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulli78, nun möchte ich endlich auch antworten: Sie beschreiben eine fast aussichtslose Situation. Vermutlich werden Sie Ihre Großmutter nicht ändern können - egal was Sie tun. Natürlich wünsche ich Ihnen trotzdem ein kleines Wunder!


    Unter diesen Gedanken bekommen Sie vielleicht neue Spielräume im Denken und Handeln, mit denen Sie die toxischen Muster etwas besser steuern können.


    • Ist es möglich, dass Sie das "Enterbungsthema" so gut es geht ignorieren, nicht darauf eingehen und in andere Themen ablenken?
    • Wie sehr schätzen Sie eine demenzielle Entwicklung bei Ihrer Großmutter ein?
    • Können Sie sich therapeutische Hilfe oder ein systematisches Coaching suchen?


    Ich wünsche Ihnen, dass Sie Menschen haben, die Sie in dieser schwierigen Phase stärken und einen durchdachten Plan, wie Sie - mit Ihrem Partner, Ihrem Bruder, Ihrem Vater als Netzwerk - Ihren Part bei Ihrer Großmutter übernehmen können.

    Ihr Martin Hamborg

  • Hallo in die Runde, ich bin neu hier und habe Omi und Mutti schon viele Jahre in Ihrer Demenz betreut.

    Jetzt betrifft es meine Schwiegermutter und wir sind ratlos, sie ist total vergesslich, versteckt alles und ihr wird alles von DEM geklaut.

    Heute ist Sie völlig ausgerastet, dass die Nachbarn meinen Mann angerufen haben.

    Ihre Hausärztin meinte nach meinem Anruf, dass man da nichts machen kann, der Sozialpsychatrische Dienst wollte sich zurück melden .. tut er aber nicht. Zum Neurologen will Sie nicht, zu Ihrer Ärztin auch nicht mehr, weil die komische Fragen stellt.

    Jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter.

    Hat jemand einen Tipp?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo elfriede,


    wie haben Sie die heutige Situation schlussendlich gelöst, nachdem die Nachbarn angerufen hatten? Konnte Ihr Mann Ihre Schwiegermutter beruhigen - wie ging es weiter?

    Ist die rechtliche Seite (Vollmachten / Betreuung) geklärt?


    Zum Thema Arztbesuch, können Sie vielleicht diesem älteren Faden etwas entnehmen.

    Die Reaktion der Hausärztin verstehe ich (noch) nicht - meinen Sie es macht Sinn, mit ihr das Gespräch ausserhalb einer Drucksituation zu suchen und die Lage in Ruhe zu erörtern? Vielleicht wäre dann ein Hausbesuch planbar, wenn Sie die Auswirkungen und die Möglichkeiten in Ruhe schildern konnten.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

  • Guten Morgen Jochen,


    ja Betreuung ist geklärt, darauf habe ich schon vor ein paar Jahren bestanden, da ich ja viele Erfahrungen mit meiner Mutti habe.

    Mein Mann konnte seine Mutter beruhigen, heute haben wir wieder ein Gespräch mit der Ärztin.

    Mal sehen was dabei raus kommt.

    Herzliche Grüße Elfriede

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