Liebe Ute,
Wenn du hier mal in den Foren liest, wirst du sehen, wie sich deine Geschichte schon viele Male bei anderen zugetragen hat - du hast also keine wirkliche Schuld an der Misere, hast dich gekümmert und hättest am liebsten Dank dafür. Den scheint es eher selten zu geben;)
Für mich klingt es nach einer Depression bei deiner Mutter, die man evtl.medikamentös behandeln kann. Für mich ist nicht ganz klar: ist deine Mutter im betreuten Wohnen oder vollstationären Seniorenheim, wo sie regelmäßig Ansprache hat?
Ich bin auch länger mit Tränen bei meiner Mutter weggegangen oder wenn wir sie aus dem Heim mal zu uns eingeladen hatten, das ist sehr schwer und ich bin auch ziemlich konstant nur einmal pro Woche hin, weil es mir immer schlecht ging danach. Seit über 1 Jahr ist meine Mutter deutlich zufriedener, (bekommt auch Antidepressiva zu den sonstigen Medikamentn, was sie nun nicht mehr so wahrnimmt) angeblich will sie immer noch mal nachhause, kann angeblich alles wieder allein.. das muss sie sich vllt selbst vorsagen gegen ein Gefühl der Hilflosigkeit.
In dieser Phase der Veränderung unserer Elternteile scheinen oft nochmal alte Konflikte hochzukommen.. gut ist, wenn man sich professionelle Hilfe holt, das hat jedenfalls mir Entlastung und Wegweisung gegeben. Sich hier einiges von der Seele zu schreiben und/oder auszutauschen ist ein gutes Puzzle Teil im ganzen Prozess.
Es wird bei Demenz meist irgendwann besser durch das zunehmende Vergessen schon. Man muss ja auch sehen, dass es für die alten Menschen schwer ist sich von der Eigenständigkeit zu verabschieden, von gewohnten Nachbarn und der jahrelangen Wohnung. Also aushalten ist tatsächlich ein Teil der Strategie..
Liebe Grüße