Hallo,
ich versuche mich kurz zu fassen:
Meine Mutter, 87, wohnte bis 11/21 in NRW, seit dem Tod meines Vaters vor 4 Jahren alleine.
4. Stock ohne Aufzug, keine Verwandten oder Bekannten in der Nähe, nur ein sehr nette Nachbarsfamilie.
Meine Familie (16-jährige Drillingsjungs und mein Mann) und ich wohnen in Niedersachsen, 430 km entfernt.
Meine Mutter hatte in 8/21 eine HerzklappenOP.
Ich hatte schon seit 2 Jahren Veränderungen an Ihr bemerkt: Sie rief mich nicht mehr an, wenn ich mich dann ein paar Tage nicht meldete war sie richtig böse auf mich. Als ich einmal einen Besuch aus beruflichen Gründen meines Mannes verschieben musste hat sie mich unvermittelt total angeschrien. Ich war nicht nur danach sehr traurig. Eigentlich nach jedem Telefonat, da sie immer irgendetwas sehr böses sagte.
Nach der Herzklappen OP ist sie nun wirklich nur noch boshaft zu mir.
Mittlerweile habe ich mich ein bisschen daran gewöhnt, aber mein Mann hat mich da auch wirklich ernsthaft + besorgt ermahnt: ich muss hier den ganzen "Betrieb" der Familie + Firma "wuppen" - mein Mann ist die ganze Woche auf Baustellen unterwegs - und ich hatte nur noch das "eine Thema" - s.o..
Meine Mutter wollte natürlich verständlicherweise in keine Einrichtung - so habe ich einen Pflegedienst gebucht - sehr gut waren die - aber meine Mutter hat die Damen nur von oben herab behandelt, mir gesagt ich was ich da übles gemacht hätte etc.
Meine Mutter kam dann ab 8.21 5x ins KH mit 2 Schlaganfällen, blutendem Magengeschwür, starkem Schwindel, Lungenentzündung.
Sie rief ständig die Nachbarn und den Notarzt an - um dann den Notarzt als "unqualifiziert" wieder wegzuschicken - teils 2x täglich.
Die enge Straße am Mehrfamilienhaus war dann ständig total blockiert.
Die Nachbarn haben mir sehr geholfen, da ich nicht immer sofort kommen konnte und haben dann schon mal Anziehsachen ins KH gebracht, die Wohnung gehütet...
Über mich hat sich meine Mutter nur noch übelst geäussert und mich auch wirklich böse behandelt.
Wenn ich sagte, ich könnte erst am nächsten Wochenende kommen, hat sie aufgelegt.
Ende November, wieder ein KH-Aufenthalt nach einem Schlaganfall, habe ich dann meiner Mutter gesagt dass ich ihr entweder einen Heimplatz in NRW oder bei uns in der Nähe besorgen werde.
In allen KHs waren wirklich alle Teams ausnahmelos lieb, geduldig + erfahren: meine Mutter titulierte alle als kalt, frech und unqualifiziert.
Eine Vorsorgevollmacht hatte sie mir in 9/21 unterschrieben.
Sie war einverstanden - konnte aber auch wirklich nur noch schlurfend gehen, ihr war nur schwindelig und sie redete immer wieder der gleichen Satz "ich bin ganz alleine".
Ich habe mich so gefreut und mir war ganz warm ums Herz:
ich hatte doch wirklich ein 31-qm Zimmer mit Terrasse und grossem Bad gefunden, in einer sehr ordentlichen sauberen Einrichtung mit sehr guter Leitung.
Eigene Möbel hat mein Mann nach einer Woche die 430km herangeschafft, damit sie es schön hat.
Sie wurde von 2 DRK-Männern im KH abgeholt: Sie wissen schon: schlechter Service (nein nein die beiden waren super!!!.)
Das Zimmer: "eine Abstiege"
ich: "kalt und herrisch"
die anderen Bewohnender: "einfach und dumm" - also die sind alle sehr nett da von der ehemaligen Cafebesitzerin bis zur Zahnarztgattin) (meine Mutter ist Verkäuferin gewesen, also nix weltbewegendes)
Das Essen: zu wenig und schlecht (es gibt sogar eine eigene Küche, seeehr leckeres Essen)
Das Personal: nett, aber sie wechseln ja in Schichten, versteht sie nicht- will sie nicht verstehen
ich komme 1x pro Woche: das ist natürlich viel zu wenig (ganz ehrlich? 1. bin ich ja auch noch berufstätig und ich halte die Beschimpfungen nicht öfter aus)
Bad Bevensen: das Klima macht sie krank
Bad Bevensen: nur Billighäuser (es ist eine wunderschöne Kurstadt, meine Mutter hat in 90qm 60er Jahre Bau an einer Hauptstrasse gewohnt)
Durch die gute Pflege kann meine Mutter an guten Tagen sogar mit dem Kurbus kostenlos in die Innenstadt fahren - mit einem schönen leichten Rollator, den ich besorgt habe - also den findet sie mal gut
Meistens nehme ich einen meiner Söhne mit - meine Mutter redet garnicht mit ihm sondern beschimpft nur mich (er möchte gerne zur Unterstützung mit, danach gehen wir immer zu MC Donalds, dann sagt er immer dass sich wieder alle gleichen Szenen wiederholten).
Und zuhause besuchen möchte sie uns nicht: "was soll ich in der fremden Wohnung". Eine Zeitlang wollte sie, dass wir ihr ein Zimmer im Haus freimachen (in den letzten 20 Jahren haben uns unsere Eltern 2x je 1nen Tag besucht, zur Taufe der Drillingsjungs oder so waren sie auch nicht da - also Fuerteventura und Co waren wichtiger - daran waren wir gewöhnt, ich ja eh)
Es kristallisierte sich heraus, dass meine Mutter wohl nie ihre Medikamente richtig genommen hat, ist nichts getrunken hat (war schon früher so )"Wasser schwemmt auf" und sich auch schlecht ernährt hat.
Also jetzt kann sie eigentlich schön leben - beschimpft mich aber seit den 7 Monaten, die sie in der Einrichtung ist ,nur übelst: sie sei jetzt wieder gesund und will in ihre Wohnung zurück.
Die Pflegerinnen erzählen dass sie sehr viel liegt. Aber wenn ich komme takelt sie sich richtig auf und „spielt die Gesunde“
Ich bin wirklich verzweifelt.
Die Nachbarn schlagen auch die Hände über dem Kopf zusammen.
Sie glaubt mir einfach nicht, sie glaubt der Pflegeleitung nicht, die Ärztin (sie hatte den fast deckungsgleichen Fall mit ihrer Grossmutter) hat ihr auch schon schriftlich versichert, dass sie nur die Weiterführung des Wohnens in der Einrichtung befürworten kann...
...ich fahre immer Freitags nach Bad Bevensen: mein Magen bekommt vorher schon immer so eine Art Klammer, ab Freitag schlafe ich superschlecht und dann geht das wieder von vorne los.
Wird das je mal besser? Was soll ich nur tun? Aushalten?
Ok soviel dazu dass ich mich kurz fassen wollte - Alles Gute Ute