Ach, Mutter und Arzt: sie lehnt ihn inzwischen grundsätzlich ab. Klagt täglich über Schmerzen an den mir längst gut bekannten Stellen, will aber keine Schmerzmittel nehmen, will auch nicht mehr ins Krankenhaus, will nicht wirklich etwas gegen die Schmerzen tun. Es kommt wöchentlich eine Phsyiotherapeutin zu ihr ins Haus, das ist die einzige Hilfe gegen die Schmerzen, die Mutter akzeptiert.
Kein Telefonat vergeht, in dem sie nicht plötzlich wegen Schmerzen aufstöhnt, aber die scheinen so schnell, wie sie auftauchen, auch wieder abzuklingen, denn das Thema wechselt auch schnell wieder. Wie heftig sie sind, wie dauerhaft, wie oft, kann ich alles nicht beurteilen.
Manchmal wirkt es, als wolle sie einfach Mitgefühl oder manchmal auch Konkurrenz, da ich durch viele Schäden seit Jahrzehnten mehr oder weniger Dauerschmerzen habe (die behandelt werden). Von mir aus sage ich zwar nichts zu ihr, aber manchmal fällt es ihr ein und sie fragt danach, um dann kurz darauf selbst zu stöhnen.