Kommunikation / Auftreten mit Kliniken, Heimen, usw.?

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  • Mein Vater ist seit einer Woche in einer Gerontopsychiatrie. Es ist ein bekanntes Haus, und ich denke, dass er dort in seinem jetzigen Zustand gut aufgehoben ist. Leider gibt es ein Problem: man erfährt fast nichts.


    Ich habe letzten Freitag mit einer Stationsärztin gesprochen, die eigentlich sehr nett war und sich eine halbe Stunde Zeit genommen hat. Aufgrund von Empfehlungen der einweisenden Psychiaterin und von Forums-Mitgliedern habe ich meinen Vater nicht besucht. Leider ist es so, dass es fast unmöglich ist, Informationen zu erhalten.


    Die Dame vom Sozialdienst arbeitet wohl nur Dienstag und Donnerstag vormittags, und obwohl ich da etliche Male angerufen habe und Nachrichten hinterlassen habe, habe ich noch nichts von ihr gehört. Total blöd, weil ich ja ein Angehöriger bin, der sich kümmern würde, und hier am Schreibtisch schon ein halbes Dutzend Heim-Anträge liegen habe, die ich aber nicht ausfüllen kann, ohne vom Sozialdienst Antworten zu Themen wie Pflegestufe, Unterbringungsbeschluss, etc zu erhalten. Die Ärztin hat mir gesagt, es sei am Freitag eine Richterin bei meinem Vater gewesen, und ich müsse vielleicht ein Formular mit der Kollegin vom Sozialdienst ausfüllen. In München bei Gericht anrufen ohne Aktenzeichen oder irgendwelche Infos bringt natürlich nichts.


    Auch von den Ärzten habe ich nichts mehr gehört. Ich wurde drei Mal auf Rückruflisten gesetzt, aber es kam nie ein Anruf. Würde natürlich schon gerne ein Update haben, was Tests ergeben haben, wie es meinem Vater geht, usw.


    Daher jetzt meine Frage zum Umgang mit bzw. Auftreten gegenüber der Klinik. Ich verstehe natürlich, Pflegenotstand, viel zu wenig Personal, sich um die Patienten kümmern ist wichtiger als Kommunikation mit den Angehörigen. Ich bin auch nicht der Typ, der sagt, mein Vater ist privat versichert, es kommen dicke Rechnungen vom Chefarzt, stellen Sie mich mal an den durch! Wie würdet ihr das handhaben?

  • Hallo Oiocha,

    ich glaube, telefonischer Kontakt ist wg Datenschutz p.p. ein sensibler Bereich, der ungern betreten wird. Da es aber für dich möglich ist, deinen Vater im Heim zu besuchen, wäre es doch auch möglich, das Heim nur für ein Gespräch mit einer Verantwortlichen zu besuchen?

    Grüsse von B.

  • Hallo OiOcha, ich habe in diesen Fällen einfach freundlich immer wieder angerufen und regelmäßig nachgefragt, auch die zum Krankenhaus gehörenden Sozialdienstmitarbeiter. Ich mache sowas in der Regel auch nicht gern. Aber bei uns hat das eigentlich recht gut geklappt. Alle gaben bereitwillig immer wieder Auskunft. Krankenhäuser haben ja ein sogenannntes Entlassungsmanagement und sind verpflichtet, sich zu kümmern. Ich rate einfach, "dran" zu bleiben. Das war bei uns dann noch mal eine ziemlich aufregende Hin- und Hertelefoniererei, Suche nach Heimplatz etc. Aber irgendwann glättet sich alles wieder. Ich denke nicht gern daran zurück, aber letztlich hat es geklappt.

    Einmal editiert, zuletzt von schwarzerkater () aus folgendem Grund: Fehler korrigiert.

  • Vielen Dank für die Ratschläge! Gerade hat mich die Dame vom Sozialdienst zurückgerufen; sie war sehr nett, hat sich Zeit genommen, und meine Fragen beantwortet. Die Station hat 24 Patienten und sie arbeitet nur 3 Vormittage pro Woche, und es gibt nur einen Stationsarzt. Insofern war meine Annahme schon richtig, dass die halt völlig überlastet sind und als "forsch" auftretender Angehöriger wäre man wahrscheinlich wenig gern gesehen.

  • Super, OiOcha, bei uns ist das auch immer sehr gut gelaufen. (Negative Erfahrungen - die wir alle auch gemacht haben - kommen zum Glück nicht so oft vor.). Also ... ein erster Meilenstein ist gelegt, möge es für euch alle nun eine positive Wendung nehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo OiOcha, als ich Ihren Betrag las, wollte ich auch um Verständnis und Geduld werben. Natürlich wäre ein kurzes Update wünschenswert, auch um den Eindruck zu vermeiden: Die Klinik meldet sich nur, wenn etwas Schlimmes passiert.

    Auf der anderen Seite ist es in der aktuellen Pflegenot leichter möglich, dass Informationen einfach untergehen - insofern können es sicher auch Mitarbeitenden in der Klinik nachvollziehen, wenn Sie immer mal wieder nachfragen.

    Alles Gute für Ihren Vater, Ihr Martin Hamborg

  • Also, ich muss schon sagen --nach einem Monat mit Krankenhäusern, Versicherungen, Heimen, und Gerichten-- man muss sich schon kümmern und manchmal auch bestimmt auftreten, sonst geht man unter.


    Gestern haben ich meinen Vater mal wieder besucht. Ich hatte ja in einem anderen Thread schon geschrieben, dass ich letzte Woche schockiert war, wie verwahrlost er war. Ich habe dann mit den Ärzten und der Pflegeleitung gesprochen und mich freundlich beschwert. Er war diese Woche in viel besserem Zustand, ordentlich angezogen und es war auch eine Menge Schmutzwäsche da. In der Vorwoche hatte man ihm ja praktisch nie etwas neues angezogen.


    Aber der nächste Schocker kam, als ich die Schmutzwäsche aus seinem Spind holte. Es waren zwei Zustellungen drinnen von Gerichten. Unterbringungsbschluss des AG München plus ein Betreuungsbeschluss (oder vielmehr: Betreuung wird nicht angeordnet wegen meiner notariellen Vollmacht) aus seinem Wohnort. Ich bin aus allen Wolken gefallen! Es ist doch ein Skandal, dass ein Betreuungsverfahren völlig ohne meine Kenntins durchgeführt wird, und ich Schreiben von solcher Tragweite dann zufällig eine Woche später im Wäschespind meines Vaters finde. Und zwar obwohl meine Kontaktinfo und Vollmacht den Kliniken vorliegt, in jedem Arztbericht erwähnt wird, und ich sie zusätzlich an das AG München geschickt habe, mit der Bitte, alle Korrespondenz an mich zu richten. Lasse mir jetzt mal die Akte kommen, aber ich denke, es ist eigentlich eine Beschwerde wert, besonders gegen die "Verfahrenspflegerin" -- irgendeine Anwältin aus München mit ein-Sterne Bewertung bei Google, die offenbar wie der typische "Ambulance Chaser" Anwalt in solchen Fällen versucht, die Betreuung zu erschleichen. Und auch mit der Klinik muss man reden, damit solche wichtigen Dinge nicht einfach in seinen Spind gelegt werden, sondern ich informiert werde. Wobei man fairerweise sagen muss, sie hätten es noch schlechter machen können -- ihm geben, dann wäre es natürlich weg gewesen.

  • Oje, OiOcha ...., da hatten wir ja noch Glück, obwohl ich mich auch mit dem Gericht angelegt habe ... Aber es ist richtig, man muss sich hier stets präsent zeigen und notfalls auch genervte (unhöfliche?) Reaktionen einstecken. Liegt mir überhaupt nicht!!!! Aber es half nichts. Wichtig ist, dass die "Dinge" irgendwann laufen (z.B. in einem Heim, zu dem man Vertrauen hat), dann geht es wieder entspannter weiter.

    Ich kriege bei wichtigen Fragen z.B. jetzt immer Bescheid und werde gefragt. Alles läuft.

    Beschwerden nützen meist nicht viel, zumindest hat man selber nichts mehr davon. Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Oiocha, schön das es Ihrem Vater besser geht und er einen Sohn hat, der sich unerschrocken kümmern kann, wenn es ggf. "schwarze Schafe" im Betreuungsgeschäft gibt. Ich empfehle eigentlich gern die Verfahrenspfleger als Unterstützung für schwierige Entscheidungen, aber den Blick auf die Google-Sterne nehme ich als Tipp mit.

    Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie es ohne großen Aufwand regeln können, Ihr Martin Hamborg

  • OiOcha

    Es tut mir leid, was Du da gerade erlebst. Aber genau so ist es uns auch ergangen.

    Mein Bruder und ich waren beide bevollmächtigt, trotzdem wurden ohne unser Wissen Verfahrenspfleger eingesetzt, die wir dann auch noch bezahlen mussten..

    Verstehen tu ich das bis heute nicht..

  • Hallo Hase,

    Ich verstehe deine Unzufriedenheit, wenn es soviel Wechsel und immer wieder andere Ärzte gibt, ist das blöd.

    Vom Personal aus betrachtet schätze ich, dass sie sich gegen alles und jedes absichern müssen/wollen, denn heutzutage sind viele Menschen einfach deutlich kritischer und schneller mit dem Anwalt dabei, ob in Schulen, Klinik o.a.

    Soweit uns vor Jahren bei meinem Vater gesagt wurde, ist es angeblich fast unmöglich für Angehörige etwas gegen den Willen eines Patienten (Unterbringung etc.)zu unternehmen, daher vermutlich Verfahrenspfleger.

    Das hat meine Mutter auch einiges gekostet, zumal es noch über fast drei Jahre ging. Aber mein Vater jedenfalls war Zeit seines(und vor allem meines) Lebens ein schwieriger Mensch, da wurde passend auch das Lebensende schwierig..

    Sicher kein Trost, doch alles haben wir nicht in der Hand..

    Alles Gute dir

    Rose

  • OiOcha

    Es tut mir leid, was Du da gerade erlebst. Aber genau so ist es uns auch ergangen.

    Mein Bruder und ich waren beide bevollmächtigt, trotzdem wurden ohne unser Wissen Verfahrenspfleger eingesetzt, die wir dann auch noch bezahlen mussten..

    Verstehen tu ich das bis heute nicht..

    In unserem System liegt einiges im Argen! Ich habe bei Covid immer in der Zeitung gelesen, dass Infektionszahlen per Fax übermittelt werden, und darüber geschmunzelt. Nach eineinhalb Monaten mit Gerichten und Kliniken weiss ich, ohne Fax geht gar nichts. Das ist eigentlich immer die erste Frage, können Sie mir's faxen? Insofern ist es vielleicht mein Fehler; hätte mir am Anfang gleich ein Fax kaufen sollen und alle Gerichte im Umkreis anfaxen. :/


    Ich konnte bis jetzt noch nicht ergründen, warum das Gericht am Wohnort meines Vaters vor drei Wochen ohne meine Beteiligung ein Betreuungsverfahren eingeleitet hat. Offiziell lag das Verfahren bis vor 5 Tagen noch am Amtsgericht, in dessen Bereich sich die Klinik befindet. Ich habe um eine Ablichtung der Akte gebeten, aber es wird gemauert. Eigentlich macht es nichts aus, weil ja alles gut ausging, aber es ist schon echt krass, wenn man in Gerichtsdokumenten lesen muss "der Bevollmächtigte ist nicht bekannt oder nicht erreichbar," obwohl die Vollmacht dem Gericht DREI MAL mit vollen Kontaktinformationen vorliegt und man in ständigem Kontakt mit der Klinik ist. Da fragt man sich natürlich schon, wo wird da sonst noch geschludert?!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo OiOcha, schön zu lesen, dass sich die Angelegenheit so schnell geklärt hat, mit der homorvollen Erkenntnis, dass Sie mit einem zeitgemäßen Faxgerät das Problem vielleicht vermieden hätten...

    Ich kann mit gut vorstellen, dass der Antrag auf Herausgabe der Gerichtsakten schon die erforderlichen Erkenntnisprozesse bei den Verantwortlichen eingeleitet hat, insofern ist es immer die Frage welchen Mehrwert weitere Schritte noch haben.

    Ich wünsche Ihrer Familie sehr, dass jetzt alles glatt läuft, Ihr Martin Hamborg

  • Sie haben natürlich Recht, Herr Hamborg, weiter beschweren bringt nichts (und ich bin auch nicht der Typ dazu). Die Damen bei Gericht sind alle sehr nett, inklusive der Richterin, und wohl durchaus auch bemüht.


    Es krankt halt am System.


    Z.B. werden viele Gerichtsbriefe korrekt an mich geschickt, aber immer mal wieder auch welche mit meinem Namen an die Adresse meiner Eltern. Vielleicht wurden die Beschlüsse, die ich nur im Spind meines Vaters gefunden habe an meine Studentenbude geschickt, wo ich wohnte, als die notarielle Vorsorgevollmacht erstellt wurde?


    Oder das Formular zur dauerhaften Unterbringung, das hatte ich Mitte November beim Amtsgericht, in dessen Bezirk sich die Klinik befindet, unterschrieben. Das habe ich dann Anfang Dezember der Richterin und den Verwaltungs-Damen am Wohnsitz-Amtsgericht mitgeteilt, und gefragt, ob ich es nochmal ausfüllen soll, oder es dort sogar ein eigenes Formular gibt. Nein, nein, das passt schon. Gestern bekomme ich einen Brief, hallo schöne Grüße, hier ist unser Formular, bitte dringend ausfüllen, temporäre Unterbringung läuft in wenigen Tagen ab.


    Von der Klinik habe ich eigentlich einen guten Eindruck, aber auch da ist es so, dass einfach viel liegen bleibt. Die Ärzte sind überlastet, da kann man nicht ständig mit Papierkram anrufen, und die Dame vom Sozialdienst arbeitet Di/Do vormittag. Wenn man da am Montag dringend was braucht, dann hat man Glück, wenn sie am Donnerstag zurückruft.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo OiOcha, Ihren differenzierten Blick schätze ich sehr, gerade in maroden Systemen ist die zwischenmenschliche Freundlichkeit überlebenswichtig. Kommen wir damit nicht weiter, bleibt uns für die Menschen, die mit ihrer Macht nicht umgehen können immer noch der Beschwerdeweg!

    Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich wunderschöne Festtage und viel Klarheit für das nächste Jahr, Ihr Martin Hamborg

  • Hallo,

    neu angekommen in diesem Forum fühle ich mich bereits nach dem Lesen der ersten Beiträge gut aufgehoben.

    Wir arbeiten uns seit September des vergangenen Jahres durch einige marode Systeme, um meiner Schwiegermama (und auch uns) ihren fortschreitenden Weg in die Demenz lebenswert gestalten zu können.

    Angefangen von der Akutunterbringung in einer Landesklinik bis zum Einzug in eine Demenz WG blieb und bleibt es anspruchsvoll und teilweise erschütternd, wie mit engagierten und freundlichen Angehörigen verfahren wird.

    Der Mensch in seiner Demenz steht im Mittelpunkt....und damit wohl im Weg..scheint es...

    Uns macht inzwischen sehr zu schaffen, dass egal wo, wenig bis keine Verantwortung für das eigene Handeln übernommen wird.

    Wohin entschwanden relevante Gerichtsunterlagen..keine Ahnung...

    Es gibt bereits einen Bevollmächtigten....ach so, steht hier nirgends...

    Warum wurden die Medikamente nicht gegeben...keine Ahnung ..

    Eine kleine Auswahl, vielen von Ihnen wird es ähnlich ergangen sein.

    Teilweise machte sich bei uns echte Verzweiflung breit.

    Wir übernehmen immer wieder Aufgaben und Tätigkeiten, um Unterlagen schneller von A nach B zu bringen etc...

    Es tut richtig gut, bei einem der zahlreichen Telefonate auf einen ruhigen und kompetenten Gesprächspartner zu treffen.

    Zwischenmenschliche Freundlichkeit bleibt hoffentlich im Jahr 2023 nicht auf der

    Strecke!

    Folgende Frage beschäftigt uns grad:

    Muss ich als Angehöriger zwischen Abrechnungsstelle Pflegedienst Demenz WG und Krankenkasse vermitteln, wenn die Kostenzusage über die Pflegesachleistungsbewilligung angeblich beim Pflegedienst nicht vorliegt?

    Das wird just von uns verlangt..

    Danke und kommen Sie gut durch den Tag

  • Hallo harzhexi! Herzlich Willkommen in diesem Forum! Es ist schön, dass Du uns gefunden hast! (Ich sage der Einfachheit halber einfach Du, das hat sich hier so eingebürgert, dass man sich informell anspricht; man tauscht ja auch recht intime Sachen aus. Hoffe das duzen ist ok!)


    Ich bin vorgestern auch wieder bein meinem Vater im Spind auf 4 Schreiben von Gerichten gestoßen. Und zwar drei vom AG, das für die Klinik zuständig ist -- diese hatten das Verfahren vor einigen Wochen an das Wohnort-AG abgegeben, aber wurschteln einfach weiter, wobei ich wieder von nichts weiss. Da ging es um Poseybett und gelegentliches Türabsperren, alles Sachen, die ich verstehe, und wo ich auch zustimme. Aber wiederum -- warum klappt es nach all den Briefen und Telefonaten nich, mich hier zu informieren? Und warum beschäftigen sich zwei Gerichte damit, mit zwei unterschiedlichen "Verfahrenspflegern"? Was ist überhaupt deren Aufgabe -- für mich sind sie nicht erreichbar, in der Klinik kommen sie laut Aussage des Personals nicht vorbei -- heften die einfach nur die Papierflut ab?!


    Dann verwahrlost mein Vater immer mehr -- müsste mal rasiert werden und die Fingernägel geschnitten bekommen -- klar, er will nicht, wehrt sich, dann machen die es nicht. Aber ich selbst darf es nicht probieren, weil keine spitzen Gegenstände erlaubt sind?!


    Wie Du sagst, ein kaputtes System. Am frustrierenden finde ich, dass man als Angehöriger, der sich kümmert und einsetzen will eher als störend empfunden wird. Ich habe den Ärzten, Gerichten, usw gesagt, dass ich jederzeit bereit bin, alles zu erledigen, aber man wird eigentlich nur ignoriert. Ich rechne so halb damit, irgendwann einen Anruf zu bekommen, wir haben Ihren Vater gestern in ein 150km entferntes Heim verlegt, da war gerade was frei -- obwohl ich meinen Vater mittlerweile auf ein Dutzend+ Wartelisten von schönen Heimen gesetzt habe.


    Und damit komme ich wieder auf meinen Eingangs-Beitrag. Ich denke mal, mein Vater hätte sich mittlerweile schon bei Klinikdirektoren/Gerichtspräsidenten/usw beschwert, und vielleicht einen Anwalt eingeschaltet. Ich bin da halt nicht der Typ dazu, und ich denke, es hlift ja den im System Arbeitenden auch nicht weiter, aber ich tendiere langsam dazu, dass "bestimmt auftreten" keine schlechte Strategie ist.

  • Hallo OiOcha!

    Aus Erfahrung betätige ich mich eines "Zwischenweges": bedanke mich im Namen meiner Mutter und mir fuer gut/schön/nett erledigte Dinge oder einfach nur nettes Entgegenkommen - wenn aber Dinge geschehen, die nicht okay sind, dann sage ich dies auch bei Wohnbereichsleitung/nächster "Etage" und stelle mich fragend. Wenn dies dann wieder in den gruenen Bereich gerueckt ist, bin ich wieder die Nette, die die Arbeit des Personals schätzt und gerne hilft wo ich kann. Bin der Meinung, dass man nicht alles einfach "hinnehmen" muss - schliesslich will man das Beste fuer seinen Angehörigen (den man natuerlich nicht zu irgendetwas zwingen kann .....)

    Liebe Gruesse

    Weit Weg

  • und vielleicht einen Anwalt eingeschaltet.

    Hallo OiOcha, wir hatten anfangs auch riesige Probleme hinsichtlich der gerichtlich festgesetzten Betreuung. Ich hatte keinerlei Vollmachten, kam nicht an die Finanzen heran (Kosten für alles liefen weiter ..., mussten wir bezahlen). Man ließ uns am ausgestreckten Arm verhungern.


    Ich bin dann zur Anwältin gegangen und habe mich beraten lassen. Sie hätte mir auch geholfen (sie war mir empfohlen worden), aber zum Glück löste sich der Knoten dann auf einmal ohne Probleme auf. Ich glaube, in deinem Fall wäre es vielleicht nicht falsch, gute anwaltliche Hilfe hinzuzuziehen (wenn möglich!). Ich selbst bin eigentlich auch nicht dafür und bin zig Jahre ohne Anwalt durchs Leben gekommen.


    Aber bevor du selbst an diesem Wirrwarr verzweifelst (das klingt ja alles furchtbar), versuch doch mal, dir Hilfe zu holen. Dann hast du auch wieder einen freien Kopf für andere wichtige Dinge.

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