Heute habe ich mal eine Frage in die Runde, über die ich schon eine ganze Zeit nachdenke.
Meine Mutter mit fortgeschrittener Demenz ist seit einem reichlichen Jahr in einem kleinen Pflegeheim und alles klappt soweit ganz gut. Man stellt sich auf die Bedürfnisse und Vorlieben meiner Mutter ein. So bekommt sie möglichst alles gesüßt, was irgendwie geht. Anderes isst sie nämlich einfach nicht (war bereits zu Hause ein Problem) und mit dieser Art Essen sind nun alle Seiten zufrieden.
Seit einigen Wochen hat sie laut Aussage des Heimes eine komische Verhaltensweise entwickelt: Sie zerkaut die Nahrung, nimmt sie dann aus dem Mund (spielt manchmal auch auf den Lippen damit) und macht kleine Kügelchen draus. Zuerst legte sie diese zurück auf den Teller. Jetzt aber verteilt sie diese Kügelchen auch an anderen Stellen, was natürlich nicht so wirklich appetitlich ist. Mit ihr darüber zu sprechen bringt nichts - sie weiß gar nicht, was wir von ihr wollen.
Ansonsten scheint sie zufrieden, erkennt uns noch (die Enkeltochter aber nicht mehr), redet mit uns ein paar Worte und ist dann froh, wenn sie wieder in Ruhe gelassen wird.
Die Pflegerinnen haben das Gewicht meiner Mutter vorsichtshalber im Blick, aber da ist noch alles im grünen Bereich. Ansonsten sind sie ratlos. Sie achten meist drauf, dass meine Mutter alles Essen schluckt, aber immer können sie nicht nur auf meine Mutter achten. Sie werden zunehmend etwas ratlos, weil das Schlucken bei meiner Mutter eigentlich noch gut klappt.
Meine Frage: Kennt jemand solche Verhaltensweisen? Gibt es etwas, was da geholfen hat? Eigentlich - so fürchte ich - kann man nicht viel tun, nur hoffen, dass meine Mutter diese komische Verhaltensweise wieder vergisst.
Die Pflegerinnen nehmen es noch recht gelassen, aber schön ist es natürlich nicht.