Aus diesem Forum IV: FLIEGER, FÜNF SINNE, GELD, GESCHÄFTSFÄHIGKEIT, GESCHLOSSENE UNTERBRINGUNG, GESCHWISTER,

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  • Ich habe nun alle Seiten des Pflegealltag-Forums durchstöbert. Was mir bemerkenswert oder „typisch“ schien, habe ich als Originalzitat hierher kopiert und alphabetisch sortiert.. Auf Anführungsstriche habe ich verzichtet..

    FLIEGER BENUTZEN

    meine Schwiegereltern leben auf Teneriffa und sie müssen dort aufgrund seiner Krankheit nun leider ihre Zelte abbrechen. Wie kriege ich meinen Schwiegervater in das Flugzeug bzw wie kriege ich ihn dazu, 5 Stunden an einem Platz zu sitzen? -

    Da ist es mit beruhigenden Worten oder irgendwelchen Argumenten leider nicht getan, die dringen zum Erkrankten in so eine Fall nicht vor. Und ein ängstlicher, unruhiger und wütender Flugpassagier ist vermutlich ein Alptraum für Fluggesellschaft, Crew und Mitreisende, ganz zu schweigen von Ihrer Mutter. Ich denke, Sie sollten die Ärzte im Forum Prävention, Diagnose und Therapie fragen, ob und welche Art der Sedierung für diesen Fall vertretbar bzw. ratsam wäre.


    FÜNF SINNE

    Hören:

    - Das Verdrängen von Hintergrund- und Störgeräuschen fällt zunehmend schwer. - Geräuschquellen können schwerer geortet werden. - Das Sprachverständnis nimmt ab, Mitlaute werden schlechter gehört.

    Sehen:

    - die Lichtaufnahmefähigkeit der Augen verändert sich – der Lichtbedarf wird größer. - die Sehschärfe mindert sich. - alte Menschen sind blendempfindlicher als junge.

    Riechen & Schmecken (hängen in der Wahrnehmung zusammen):

    - die Fähigkeiten nehmen ab, was z.B. die Wahl, aber auch den Appetit auf Speisen und Getränke beeinflussen kann. Viele demente Menschen bevorzugen süße Speisen und Getränke. -

    Tastsinn:

    Der Tastsinn kann wichtige zusätzliche Informationen zu den anderen Sinnen liefern, gerade wenn andere Sinne stark beeinträchtigt sind. Das gibt vielleicht einen Hinweis darauf, warum Menschen mit Demenz manchmal „alles“ anfassen und warum Berührungen so wichtig sind.

    GELD

    Wissen oder ahnen Sie zumindest, wofür er sein Geld ausgibt? Genussmittel können ja wirklich teuer sein. Und: Wie weit ist die Demenz denn fortgeschritten - hat er beispielsweise noch ein Verständnis für Zahlen? Weiß er, dass 100 Euro mehr sind als 10? Kann er die Geldscheine voneinander unterscheiden, und hat er eine Ahnung von deren Wert? Wenn das zunehmend weniger der Fall ist, könnten Sie den Trick ausprobieren, ihm statt eines großen Geldscheins lieber viele kleine, geringerwertige auszuhändigen (aber insgesamt natürlich dieselbe Summe) - das "überzeugt" manchen Erkrankten, dass er nicht verarmt und "Herr" über seine Finanzen ist. Prinzipiell müssen Sie Menschen mit Demenz ein Stück weit, auch gegen deren Willen, davor schützen, sich in den finanziellen Ruin zu stürzen.-

    Wir kümmern uns um eine 90-jährige Tante, die am Anfang einer Demenz steht und noch alleine in ihrem Haus wohnt. Seit fast einem Jahr holt sie mehrmals in der Woche große Geldbeträge von der Bank ab, die innerhalb eines Tages verschwunden sind. Durch intensive Nachforschungen haben wir nun die "Vermutung", dass eine bestimmte Person sich das Geld nimmt oder geben lässt. Wir haben daraufhin die Kripo eingeschaltet, die aber trotz der fast eindeutigen Lage ohne handfeste Beweise nichts unternehmen kann. Da unsere Tante nun ihre Ersparnisse aufgebraucht hat, das Problem aufgrund der Demenz aber nicht wahrnimmt, sind wir ratlos.-

    Nun haben wir erfahren dass er an eine Frau aus der Nachbarschaft, keine Idee wer das ist, monatlich Geld gibt, damit sie ihre Wohnung nicht verliert. Er gibt im Monat zwischen € 1000,-- bis € 1100 aus die er bar abholt. Wir wissen nicht wohin dieses Geld geht. Er besitzt ein 2-Familien-Haus, hat also noch Mieteinnahmen. Mein Mann getraut sich nicht ihn zu fragen wohin das Geld geht. Ich finde schon dass es unser Recht ist Auskunft zu bekommen.-

    Da mein Vater privat versichert ist, müsste er die Abrechnungen für Ärzte und Pflegeheim machen, was er aber nicht tut. Mittlerweile sind alle Reserven aufgebraucht, das Konto wird gnadenlos überzogen, es wird bar auch schon mal an die 4000,- € ausgegeben.-

    Er sagt, er zahlt Rechnungen, aber er tut das neuerdings nicht mehr. Er verwehrt meiner Mutter und auch mir den Zugang zu den Unterlagen. Sie darf auch nicht zum Briefkasten. Zufällig konnte ich gestern einen Blick auf seinen Ordner werfen: Mehrere unbezahlte Rechnungen und Inkasso. Er sagt, er hat alles im Griff. Er müsse nur noch "sortieren" (er war früher stets Geschäftsführer).-

    Den Erhalt größerer Geldbeträge würde ich mir an Ihrer Stelle in Zukunft auf alle Fälle quittieren lassen - da sollte dann auch immer stehen, wofür das Geld gedacht ist. Da es wegen Geldangelegenheiten immer wieder großen Ärger gibt, wäre zu überlegen, ob man in Zukunft überhaupt noch etwas (vor allem hohe Summen)

    annimmt, um solche Streitigkeiten zu vermeiden.-

    Finanziell ist meine Mutter (81) nicht mehr geschäftsfähig, sie bezahlt Rechnungen nicht, überzieht regelmäßig ihr Konto, verliert Geld. Auch dafür fehlt jegliche Einsicht. Ich habe festgestellt dass diverse Lotteriefirmen dieses ausnutzen und dann wiederholt Geld von ihrem Konto abbuchen, wo sie angeblich telefonisch zugestimmt haben soll. Was kann ich tun?-

    In dem Ort, wo mein Opa wohnt, gibt es ein eine "Gruppierung" die es auf ältere, einsame Menschen abgesehen hat. Sie erschleichen sich deren Vertrauen in dem sie Gefälligkeitsdienste leisten. Mein Opa ist leider auch an solch einen Menschen geraten und ist diesem Mann völlig hörig. Er hat bereits viel Geld verschenkt, Fonds überschrieben und Wertsachen verschenkt. Diese Masche ist sehr link und mein Opa verteidigt diese Menschen und glaubt alles was sie sagen.-

    Seit Monaten besteht die Lieblingsbeschäftigung meiner Mutter darin, neu eingetroffene Kataloge zu studieren unddie leider viel zu häufig beiliegenden Gutscheine einzulösen. Damit ist ihr Tag ausgefüllt, und schon bald ergießt sich eine Flut von Paketen in ihrer Wohnung.-

    Seit mehreren Wochen macht mir mein Vater täglich, meist mehrmals täglich, Vorwürfe, ich würde Geld von seinem Konto für meine persönlichen Bedürfnisse abheben. Diese Vorwürfe sind psychisch sehr belastend (u.a. sehr unruhiger Schlaf, starke Schlafstörungen) und auch körperlich sehr anstrengend. - die Antwort auf Ihre Frage ist ganz einfach: zeigen Sie sich einsichtig und reuevoll, denn in der Welt, in der Ihr Vater jetzt ist, sind SIE der Dieb des Geldes! Vergessen Sie IHRE Sicht der Dinge, geben Sie ihm auf glaubwürdige Art Recht, bleiben Sie sachlich, ggfs. entschuldigen Sie sich und wechseln Sie bald das Gesprächsthema hin auf neutralen Boden. In Zweifelsfalle hat er Ihre Antwort schon bald vergessen und beginnt von vorne. Das nervt ungemein, muß aber irgendwie von Ihnen bewältigt werden.

    GESCHÄFTSFÄHIGKEIT

    die Geschäftsunfähigkeit kann von einem Facharzt bescheinigt werden. Geschäftsunfähigkeit wird definiert:

    "Wer unter einer dauerhaften Störung der Geistestätigkeit leidet, die das Urteilsvermögen und die Willensbildung erheblich beeinträchtigt, ist geschäftsunfähig." Das schränkt vor allem die Haftung ein, wenn der demenzkranke Geschäfte tätigt, diese können dann in der Regel rückgängig gemacht werden. Allerdings sind hier die Angehörigen in der Beweispflicht.

    GESCHLOSSENE UNTERBRINGUNG

    Aus meiner Erfahrung ist es für die Selbstbestimmung und das Freiheitsgefühl eines demenzkranken Menschen häufig besser, wenn er/sie sich in einer geschützten Einrichtung weitgehend frei bewegen kann, als wenn jemand in einer offenen Einrichtung fixiert oder stärker ruhig gestellt wird, als medizinisch erforderlich ist. Auf der anderen Seite gibt es auch spezialisierte Einrichtungen, die es weitgehend schaffen auf eine geschlossene Tür zu verzichten. Aber auch dort gibt es Maßnahmen, den "Aufforderungscharakter" der Außentür zu reduzieren ...

    GESCHWISTER IM STREIT

    Meine Schwester ist ziemlich herrisch (ich bin die "kleine" Schwester) und bestimmt gerne über andere, meine Mutter ist dieses Verhalten schon lange gewohnt. Sie hat aber auch gesagt, dass sie die Pflege gern macht und mir zu verstehen gegeben, dass mein Einmischen in ihre Entscheidungen dazu führt, dass wir uns zerstreiten und ich dabei "den Kürzeren ziehe" (was leider so ist, man bleibt sein Leben lang die kleine Schwester). -

    Ausserdem hab ich meine Schwester gefragt, ob ich eventuell meine Benzinkosten abrechnen darf, durch die häufigen Besuche. Meine Schwester meint nun, dass das mein Privatvergnügen sei und schon ist der Ärger da. Auch Taschengeld möchte sie meiner Mutter nicht zugestehen, weil im Heim alles verrechnet wird, braucht sie kein Geld, so die Aussage meiner Schwester. Ein sehr heikles Thema, sie bezichtigt mich der unerlaubten Bereicherung und droht mir mit einer gesetzl. Betreuung für die Finanzen. Alles ist seit der Krankheit meiner Mutter schwierig geworden und dieser Streit belastet mich fast noch mehr als die Krankheit meiner Mutter.-

    Mein Halbbruder verbietet mir meine Eltern zu besuchen und anzurufen. Was soll ich jetzt tun?-

    Da es in meiner Familie viele Parteien gibt, die jeweils recht unterschiedliche Meinungen vertreten, möchte ich hier versuchen einmal eine "neutrale" Auskunft zu folgendem Thema zu erhalten....Leider gibt es unter Geschwistern immer wieder erhebliche Probleme und Zerwürfnisse, besonders wenn es um Geld und Erbe geht. Das beste ist dabei, wenn Sie aus einem guten Gewissen heraus argumentieren und handeln können.

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