Hallo zusammen,
über Google bin ich auf diese Seite aufmerksam geworden und würde mich über Rat freuen!
Ich bin Ende 30, berufstätig, Mutter zweier Kleinkinder, verheiratet, Einzelkind. Meine Eltern sind Mitte 70 mit diversen Vorerkrankungen. Meine Mutter ist vom Kopf her fit, leider macht ihr Körper nicht mehr was er soll. Sie ist nach mehreren Krankenhausaufenthalten auf Reha. Pflegegradhochstufung ist beantragt. Aber das ist nicht das Thema.
Mein Vater ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dement. Ein neurologischer Befund steht noch aus, aber diverse Ärzte in Krankenhäusern listen die Verdachtsdiagnose.
Angefangen hat es vor etwa 2 bis 3 Jahren. Nur leichte Einschränkungen. Inzwischen ist mein Vater dialysepflichtig und der geistige Verfall scheint mehr und mehr zu werden. Er hasst die Dialyse und erfindet Geschichten, wieso er nicht hin muss. Mal habe der Arzt ihm frei gegeben, mal habe er angehört sie wollen nur das Geld. Einmal hat er im Wahn den Katheter zerschnitten und ist nur mit viel Glück nicht verblutet. Beim nächsten Mal hat er dran rumgeruppt, dann hat er sich gelöst.
Wenn ich ihm sage, dass sein Leben von der Dialyse abhängt, glaubt er mir nicht. Er verwechselt Tage, weiß nicht wo er wohnt, liegt den ganzen Tag nur rum und liest Zeitung oder guckt fern. Körperpflege ist schwierig, da der Katheter besonderer Betreuung bedarf. Ich wasche, putze, kaufe ein. Ich sorge für seine Medikamente, hab den Erhöhungsantrag gestellt (er hat bislang PG 2). Wir ecken oft an, ich bin wütend und habe auch kein Verständnis mehr. Ich selbst laufe am Limit und erhalte kein Danke.
Nun soll ab dem neuen Jahr der Pflegedienst langsam einsteigen. Zunächst als Begleitung zur Dialyse und zum Waschen. Parallel kommt die Haushaltshilfe. Ich weiß nicht wie es ihm erklären soll, dass da jemand kommt. Er war beim Erstgespräch dabei. Verstanden hat er glaube nichts. Meine Mutter kann nicht mehr. Bislang hat sie ihn geduscht. Ich kann es nicht. Er wird es nicht wollen. Aber vielleicht wird er es auch akzeptieren. Wenn er nur dement wäre ohne die Dialyse, wäre es noch ok. Aber die Kombi ist krass, weil sein Leben davon abhängt. Und er sich regelmäßig weigert, rumstresst und am Ende doch geht. Oder sich wahlweise den Katheter abschneidet. Jeden Dialysetage zittere ich, dass er geht.
Über jeglichen Rat bin ich dankbar!