Hallo Carolina89,
ich denke nicht das die Hauptbezugsperson weniger wert ist für den Dementen. eher das Gegenteil. Bei dir wird die Fassade heruntergefahren.
Ich weiß was ich gehadert habe bzgl. meiner Schwester. Für meinen Papa das Heiligtum schlecht hin genau so ihre Kinder.
Die Arbeit hatte aber ausschließlich ich, das hat sich mit dem Heimumzug auch nicht geändert.
Kennst du den Spruch "Willst du gelten, mach dich selten?"
Ich kann nur von mir sprechen, aber die Verbittung die ich diesbezüglich empfinde hätte mich manchmal fast aufgefressen. Ich versuche das loszulassen, das gelingt mal besser mal schlechter.
Es ist schon erstaunlich wie gut die dementen auch bei Fachpersonal die Fassade aufrecht erhalten können und diese täuschen. Da muss wirklich erst etwas passieren (ganz typisch Sturz mit Krankenhausaufenthalt) bis das ganze Ausmaß der Erkrankung zu Tage gefördert wird.
Bzgl. des Hausarztes, da gibt es viele die mit Demenz wenig am Hut haben. Ein Wechsel oder eine zweite Meinung ist aber nicht verwerflich. Ich habe z.b. damals beim roten Kreuz angerufen und gefragt welche Neurologen bzgl. Demenz zu empfehlen sind. Die haben zwar keine direkte Auskunft geben (dürfen) aber immerhin, viele unserer Patienten sind bei Dr. Soundso. So habe ich einen sehr fähigen Neurologen mit geriatrischen Schwerpunkt gefunden.
Der sagte mir zwar auch. Ich kann medizinisch leider nicht viel für sie tun aber immerhin entsprechende Gutachten schreiben um ihnen das Leben leichter zu machen. Danach war z.b. ein Schwerbehindertenausweiß mit 100% kein Problem mehr.
Ich wünsche dir viel Kraft.