Mutter 82, schwieriger Patient bildet sich Musik ein

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  • Hallo allerseits,



    ich hoffe jemand kann mir Fragen beantworten und Tipps geben wie ich damit umgehen kann. Bei meiner Mutter 82 Jahre wurde Demenz von mehreren Jahren diagnostiziert. Ich kann aber nicht sagen dass sie besonders vergesslich ist, das kommt mir alles noch normal vor. Was aber ist, dass sie in bestimmten Gebieten sehr starsinnig ist. Insbesondere mit ihrer Gesundheit. Sie will z.B alle ihre gesundheitlichen Probleme mit Schüsslersalzen beheben was aber nicht funktioniert. Da die Dinger keine Wirkung haben.


    Sie leidet unter zu hohen Blutdruck, der schon extrem war. Zweimal ist sie schon auf Intensivstation gelandet weil der Mineralstoffhaushalt ihres Körpers zusammengebrochen ist. Kein Arzt konnte erklären warum. Sie haben alles wieder auf normal gebracht danach war erstmal wieder alles gut.


    Es ist sehr schwierig mit ihr zum Arzt zu gehen. Da geht sie nur hin, wenn der Arzt ansonsten keine neuen Medikamente mehr verschreibt. Für den Arzt ist sie ein schwieriger Patient weil sie grundsätzlich alles besser weiß, weil sie das in ihren Gesundheitsbüchern gelesen hat.


    Es ist unmöglich bei ihr in ihrer Wohnung den Blutdruck zu messen, weil sie das verweigert. Das geht immer nur beim Arzt wenn Sie mal da ist. Dadurch wird der Blutdruck viel zu selten gemessen, aber ist wohl zur Zeit halbwegs normal.


    Außerdem ist sie wohl schwerhörig benutzt aber ihre Hörgeräte nicht, weil sie meint die braucht sie nicht und die piepsen. Mit den Piepsen hat sie recht, aber wir haben ja eigentlich auch gesagt sie soll bessere Hörgeräte verwenden. Aber das wusste sie ja wieder besser und es mit anderen versuchen will sie nicht.


    Neuerdings hört sie Musik angeblich von ihren ca 25-Jährigen Nachbarn der über ihr wohnt. Dies teilweise um 4 Uhr morgens. Sie bewundert den Nachbarn deswegen weil er ihrer Meinung nach so einen tollen Musikgeschmack hat. Angeblich hört er alte Schlager, Walzer und Kirchenlieder was sie ziemlich detailliert beschreiben kann.


    Das dürfte wohl Einbildung sein. 1. hört das kein anderer. 2. Sind ihre Ohren zu schlecht dafür um solche Töne durch die Decke zu hören. 3. Welcher ca 25 Jährige hört sich freiwillig sowas an.


    Sind das Demenz Symptome? Ist das so etwas ähnliches wie ein Ohrwurm?


    Ich muss dazu noch sagen mit ihren normalen Leben kommt sie ganz gut klar. Sie läuft teilweise noch 10Km zu Einkaufen obwohl eine Buslinie fährt, also fit ist sie noch.


    Ich weiß nicht ob das noch dazu gehört, ihr Mann also mein Vater ist vor 2,5 Jahren an Krebs qualvoll gestorben. Ich habe sie kein einziges Mal weinen sehen. Obwohl sie sich sehr geliebt haben. Ist das noch im normalen Rahmen?


    Wie soll ich mit der Situation umgehen? Irgendwelche Ratschläge?



    Mfg

  • Hallo Sohn229,

    Dieses Phänomen von bestimmten Geräuschen (bei deiner Mutter Musik) hören kenne ich noch von einer anderen alten Dame, die ansonsten mental fit ist. Dazu habe ich letztens eine Erklärung gehört , dass ein kleiner Schlaganfall an einer bestimmten Stelle im Gehirn genau das auslösen kann, also sind die Menschen deshalb nicht verrückt oder unbedingt dement o.ä. Sie werden es tatsächlich so hören und wenn es schöne Musik ist in dem Fall, umso besser. Da würde ich also keine Energie reingeben vom Gegenteil zu überzeugen.

    Die medizinischen Dinge sind natürlich unangenehm, doch deine Mutter hat noch einen freien Willen und man kann sie nicht zwingen, sich ärztlich untersuchen und behandeln zu lassen, zwingen geht erst, wenn sie jemand anderen damit gefährdet.

    Man kann höchstens versuchen anderes anzubieten, der freie Wille ist ein Teil der menschlichen Würde.

    Es tut mir leid, dass dein Vater qualvoll an Krebs gestorben ist, das habe ich leider bei meinem Mann erleben müssen. Vor meinen Kindern habe ich tatsächlich auch wenig geweint und falls deine Mutter gar nicht weinen könnte, heißt das auch nicht, dass sie nicht trauert, dafür gibt es kein Maß. Ich finde aber nett, dass du dir diese Gedanken machst ;)

    Dazu könnte man anbieten, dass es Trauergruppen gibt, in denen man sich mit ähnlich Betroffenen austauschen kann, aber sie gesagt, man kann niemanden zwingen.


    Sobald mal ein Ereignis wie Sturz o.ä.kommt, kann es sich bzgl. Leidensdruck ja ändern.

    Liebe Grüße,

    Rose 60

  • Hallo Sohn229, willkommen im Forum.


    Ich möchte mich Rose anschließen. Und angesichts deiner Schilderung kommt mir deine Mutter ja jetzt noch recht okay vor. Selbst wenn die Demenzdiagnose gestellt ist, kann es noch lange Zeit ganz gut gehen. Bei meiner Mutter lag der erste durch die Hausärztin ausgesprochene Verdacht auch mehrere Jahre zurück, bevor es richtig augenfällig und schwierig wurde.


    Ich würde die Mutter weitgehend in Ruhe machen lassen. Es gibt ja auch nichtdemente Menschen, die eher auf Homöopathie und Naturheilkunde schwören. Da kann man sich auch den Mund fusselig reden.

    Ich würde also immer wieder Hilfe und Rat anbieten (das schon), aber zwingen kann man wirklich niemanden zu seinem Glück.


    Früher oder später kommt der Zeitpunkt, wo man handeln muss (Rose schrieb es), aber vorerst würde ich abwarten. Klar ist das manchmal anstrengend, aber eine andere Möglichkeit hat man nicht. Beobachte also weiterhin, wie sich die Dinge entwickeln und schau, ob die Mutter zurecht kommt. Und wenn ja und wenn sie sich nicht besonders schadet und anderen auch nicht, dann soll sie die jetzige noch ruhige Zeit trotz der Demenz noch so gut es geht genießen. So würde ich es sehen. Meine Mutter hat immer gemeint, die Nachbarn klingeln bei ihr Tag und Nacht ... wir haben es als Marotte abgetan, obwohl es manchmal schon anstrengend war. Da finde ich das Hören von Musik fast noch schöner ...


    Alles Liebe.


    Alles Liebe.

  • Vielen Dank für die netten ausführlichen Antworten.


    Leider ist die Sache mit der Musik laut meiner Schwester wohl doch komplizierter.


    Ihr gefällt zwar eigentlich die Musik aber findet sie zu laut und nachts stört sie.


    Sie ist deshalb auf die brilliante Idee gekommen den Nachbar zur Rede zu stellen.


    Wie der darauf reagiert hat weiß ich nicht.


    Kann man da irgendwie mit Logik kommen? In der Art wie, wenn die Musik sie stört soll sie sich die Ohren kurz zuhalten. Wenn die Musik von oben kommt müsste die ja dann leiser werden oder gibt es andere Möglichkeiten.


    Außerdem lässt wohl die Auffassungsgabe neues zu lernen stark nach. Die Grundfunktionen eines Seniorenhandys hat sie selbst nach 10maligen erklären nicht verstanden. Oder sehr schnell wieder vergessen. Aber das kann wohl auch am Alter liegen und Verständnis von Technik. Die war schon immer schlecht bei beiden Elternteilen.


    Ich habe leider nicht verstanden wie man erkennt wann die normale Vergesslichkeit und Altersschwäche in Demenz übergeht.


    Aber wenn ich hier im Forum lese was andere hier für Probleme haben, sind die Probleme die wir haben noch nicht groß, kann nur hoffen daß es so bleibt.



    Mfg

  • Hallo Sohn229, wie schon gesagt, bildete sich meine Mutter immer ein, die Nachbarn hätten ständig bei ihr geklingelt/ angerufen. Wir haben natürlich auch erst versucht, das mit logischen Argumenten zu entkräften. Es war aber völlig nutzlos, denn in der Vorstellung der Dementen passiert das ja tatsächlich. Die fortlaufenden Zerstörungen im Gehirn führen eben auch manchmal zu Fehlwahrnehmungen ...


    Ich rate eher dazu, nicht dagegen zu argumentieren. Man könnte mal mit den Nachbarn reden, damit sie sich nicht allzu sehr wundern (haben wir dann getan), aber aus meiner Sicht muss man diese Phase irgendwie mit gutem Gespür für Kompensation aushalten.


    Solange es solche harmlosen Auffälligkeiten sind, ist das noch möglich. Auch mit dem Vergessen muss man sich arrangieren. Wir haben uns da Strategien überlegt. Zum Beispiel haben wir meiner Mutter immer die Erinnerungshilfen ungefragt mitgeliefert, z.B. bei Anruf: Hallo, wir sind es (unsere Namen). Jetzt ist es ja schon xxx Uhr am (Tag). Wir rufen aus (Ort) an.

    Natürlich wusste sie das alles eigentlich, aber es war wesentlich einfacher so. Auch haben wir grundsätzlich nicht mehr auf ihr Erinnerungsvermögen vertraut und uns selbst Strategien überlegt, wie wir sie zu einer bestimmten Zeit an einen wichtigen Ort bringen. Es war sehr anstrengend, aber angenehmer als ständig mit ihr in Streit zu geraten.


    Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo das alles nicht mehr greift - dann muss man neu planen. Aber das wirst du dann deutlich sehen. Bei uns war es jedenfalls so.


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sohn229, Rose60 und SchwarzerKater haben schon einige Erklärungen für das Phänomen Musik im Kopf zu hören geschrieben. Es gibt tatsächlich etliche Menschen, die das können und wissen, dass es ein inneres hören ist. Manche bezeichnen es als "musikalischen Tinnitus", der bei guter Musik sicher besser ist als rauschen oder quietschen.

    Auf hirnorganische Ursachen haben die Kolleginnen schon aufmerksam gemacht und das Phänomen ist tatsächlich im Alter und bei Schwerhörigkeit verbreitet und wird oft als lästige stabile Halluzination wahrgenommen, also als un-verrück-bar und echt. Daraus kann sich tatsächlich ein Wahn oder eine Altersparanoia entwickeln, die oft nicht zu behandeln ist, weil eben keine Einsicht da ist und Medikamente nicht genommen werden.


    Mein erster Schritt ist immer, mögliche organische Ursachen zu behandeln. Beim Tinnitus ist dies wegen der komplexen Zusammenhänge schwierig, aber bei nächtlichen Halluzinationen liegt es nahe, dass der Stoffwechsel oder ein zu niedriger Blutdruck die Ursache ist, dass im Ohr und im Gehirn zu wenig ankommt. Diesen Satz habe ich bewusst so formuliert, weil bei Menschen mit (eigentlich) zu hohem Blutdruck, kann die nächtliche oder medikamentöse Absenkung tatsächlich zu einer Fehldurchblutung kommen, obwohl der Wert eigentlich "normal" ist. Wenn das Gehirn z.B. durch Ablagerungen in den Gefäßen unterversorgt ist, steigt der Druck um schlimmeres zu vermeiden, das ist eine Selbstregulation mit Nebenwirkungen...


    Aber wie Sie schreiben, hilft es Ihre Mutter wenig, weil Sie dafür keinen Arzt braucht... Im Heim würde nachts ein Kaffee oder ein Stück Brot helfen.


    Eine andere Erklärung ist, dass das Gehirn die Reize selbst macht, weil über die Sinnesorgane zu wenig ankommt. Blinde Menschen mit Demenz haben machmal detaillierte Halluzinationen, weil die Sehrinde sich selbst aktiviert und innere Bilder produziert. Auch bei Schwerhörigen wissen wir, wie bei einem Getuschel genau verstanden wird, "was die gerade über mich reden". Damit beginnt die Kaskade: Das Gehirn verstärkt misstrauisch die unklaren Geräusche, die so eindeutig und unverrückbar erlebt werden, dass sie wahnhaft eingeordnet werden. Das Misstrauen entwickelt sich zum Wahn und dieser wird durch den sozialen Rückzug verstärkt... Früher nannten wir dies "Kontaktmangelparanoid", ein Begriff der sehr viel deutlich macht und Handlungsoptionen schafft. Die Demenz und das Vergessen sind bei diesen Menschen noch nicht so ausgeprägt, dass das Erklärungssystem nicht vergessen wird.


    Auf Grundlage dieser Erklärung machen Sie genau das richtige: Sie stellen der Wahrnehmung Ihrer Mutter eine realistische Erklärung gegenüber. Je mehr Ihre Mutter diese annehmen kann, desto weniger ist die Wahnentwicklung. Je massiver sie auf ihrer "Wahr"-nehmung beharrt, um so mehr spricht dies für einen Wahn.

    Trotzdem sind sachlich vorgetragenen reale "Beweisketten" hilfreich, am besten ohne jede Rechthaberei und Streit, denn Halluzinationen werden absolut echt erlebt und die objektive Wahrheit ist schmerzhaft ("Ich bin doch nicht ver-rückt") Deshalb biete ich immer auch die oben genannt Erklärung an oder erzähle, dass Mozart Musik im inneren hören konnte und dann dies sogar in Noten aufschrieb. Ihr Mutter fast so genial wie Mozart - das wär doch mal was...


    Ihre Idee mit dem Ohrenzuhalten ist auch gut, wenn Ihre Mutter dazu bereit ist. Auch eine Ohrenmassage kann ein wenig dazu führen, dass alles besser durchblutet wird und das Gehirn mit anderen Reizen versorgt wird...

    Ihnen viel Erfolg bei der gezielten Suche von passgenauen Hilfen für Ihre Mutter, Ihr Martin Hamborg

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort.



    Leider ist jetzt noch hinzugekommen, das sie in ihren Bestreben mit Schüsslersalzen und Informationen aus irgendwelchen sogenannte Gesundheitsbüchern sich heilen will.


    Sie hat, sieht zumindest danach aus, ein ganzes Chemielaboratorium mit vielen Pipetten, kleinen Fläschen usw. keine Ahnung was da alles drin ist. Sie will damit wohl ihr Blut und Darm reinigen und entgiften, ihre angeblich enzündete Nase, die seit Jahren, immer mehr oder weniger verstopft ist heilen, sowie ihren Mineralstoffhaushalt in Ordnung bringen. Sie hat dazu grobkörniges Himalaja Salz welches sie, in angeblich geringen Mengen, anscheinend pur zu sich nimmt.


    Sie ist aber schon zweimal auf Intensivstation gelandet weil der Mineralstoffhaushalt ihres Körpers nicht mehr richtig funktioniert hat. Der Verdacht liegt nahe das, das damit zusammen hängt. Ich kann das nicht beurteilen.



    Wir haben mir mehreren Familienangehörigen intensiv auf sie eingeredet das zu lassen und sie aufgefordert zum Arzt zu gehen.


    Keine Ahnung ob sie darauf hört.



    Wir werden wohl versuchen sie zu überlisten zum Arzt zu gehen indem wir sagen ohne Untersuchung gibt es kein neues Blutdruckrezept. Da weiß sie ja das sie die Medikamente braucht und das akzeptiert sie.



    Wie können wir sie abhalten diesen Blödsinn weiter zu treiben. Was würde im Pflegeheim passieren? Ich vermute das Chemielaboratorium würde weggeworfen werden. Kann ich das auch machen, oder würde sie mir das für den Rest ihres Lebens übel nehmen?



    Mit freundlichen Grüßen

  • Leider ist jetzt noch hinzugekommen, das sie in ihren Bestreben mit Schüsslersalzen und Informationen aus irgendwelchen sogenannte Gesundheitsbüchern sich heilen will.

    Hallo Sohn229, in unserer Familie haben wir leider diesbezüglich einen tragischen Fall. Mein Schwager (nicht dement, aber schwer an Diabetes und anderem erkrankt) hat einen ähnlichen Ansatz wie deine Mutter verfolgt ... (sein Haus war voll von entsprechender Literatur und diversen Mittelchen) und er hat es leider nicht überlebt. Gutem Zureden von außen war er in keiner Weise zugänglich. Das war eine tragische Angelegenheit ...


    Einen allgemeinen Rat gibt es wohl nicht. Ich würde beobachten, ob die Mutter andere Autoritäten anerkennt, die sie auf einen für sie guten Weg bringen. Es gibt auch Ärzte, die mehrere Heilmethoden verbinden. Vielleicht kann sie sich darauf einlassen?

    Man kann immer nur probieren, wobei Diskussionen bei Dementen eher nicht zum Erfolg führen. Sie mag das vielleicht sogar im Moment einsehen, aber eine Sicherheit gibt es da nicht.


    Übrigens hatten wir mit meiner Mutter ebenfalls Probleme mit den Medikamenten, die letztlich den Verdacht der Demenz erhärteten. Nachdem sie ein bestimmtes Medikament (Tabletten) auf einmal zu sich genommen hatte, musste ich ihr die Tabletten wegnehmen. Ich nahm also alles an mich und gab sie ihr zu den festgelegten Zeiten. Würde sich deine Mutter darauf einlassen? Wenn ja, kann man einfach (mit kurzer Erklärung) alles wegnehmen und selbst die Medikamentengabe übernehmen (oder entsprechende Hilfsdienste). Das setzt aber voraus, dass die Mutter bereits Hilfe zulässt.

  • Sohn 229,


    ich kann mir gut vorstellen, dass das etwas merkwürdig anmutet, wenn die Mutter sich so verhält.


    Wenn die Mutter schon mal richtig Ärger mit ihrem Vitamin- und Mineralstoffhaushalt hatte, dann müsste sie den auch regelmäßig zweimal im Jahr kontrollieren lassen. Meist muss man das aber selbst bezahlen. Schüsslersalze helfen da eher nicht, da stimme ich Ihnen zu. Vor allem, müsste die Mutter wissen, welche Werte denn damals falsch gewesen sind und vielleicht hier auch herausfinden, was die Ursache gewesen ist. Einseitige Ernährung, vielleicht häufige Durchfälle, ein Parasit im Darm oder eine Überwucherung mit Candida ect. Das wird nicht immer überprüft.


    Allerdings kann es sein, dass die Mutter, wegen ihrer leichten Demenz recht einseitig ihre "eigenen" Wege beharrlich verfolgt. Und da ist dann der Punkt, bei dem man wenig tun kann, weil sie ja ansonsten noch gut zurecht kommt. Und auch die Sache mit dem Blutdruck, der weitestgehend ja in einem normalen Bereich zu sein scheint, den würde ich bei Demenz nicht überbewerten, wenn die jeweilige Person hier andere Vorstellungen hat. Das gab es auch bei uns. Manchmal hat es mit den Tabletten funktioniert, manchmal nicht. Und wenn es dann völlig entartet ist, dann hat es wieder mal funktioniert. Trotz dieser Wechselhaftigkeiten, der Arzt wusste darüber Bescheid, waren die Nierenwerte top. Ich würde mich da in mehr Gelassenheit üben, was schwer fällt, das weiß ich leider auch, aber der freie Wille von Demenzkranken wiegt da stärker und das finde ich inzwischen auch richtig so, solange es einigermaßen geht.


    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Schulmedizin oder die Naturmedizin beide ihre Erfolge, aber auch ihre Leichen im Keller haben. Etwas nur einseitig zu sehen, so wie die Mutter, kommt aber auch vor. Und wie gesagt, solange sie zurecht kommt . . . Ich würde trotzdem den Vorschlag mit den Vitamin- und Mineralstoffüberprüfungen machen und ihr das auch erklären. Denn da hängen so viele Schlüsselfunktionen im Körper dran. Dauerhafte Schieflagen machen da schon etwas aus, auch für die Demenz. Ein B12-Mangel, Vitamin-D-Mangel und ein schlechter Calciumstoffwechel fördern die Demenz zum Beispiel.


    Bei Halluzinationen, finde ich die Erklärung von Herrn Hamborg richtig gut. Ich habe dann auch immer erklärt, dass das Gehirn dies selbst produzieren kann, wie durch Schwerhörigkeit usw. Und ich habe auch gesagt, dass das im Alter oft normal ist. Das war dann beruhigend und wurde auch angenommen. Es wurden dann auch schon mal Tiere gesehen oder Menschen, die nicht da waren, aber alles nichts Bedrohliches. Und dann war das auch ok mit der Zeit.


    Liebe Grüße

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