Geriatrische Reha

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  • Meine Mutter war auf einer besonderen Station mit einer Art Wohnzimmer und einem Pfleger, der in erster Linie nur für die Leute dort da war. Der hat sich sehr liebevoll um sie gekümmert. Ich weiß nicht, ob er das in dem "Isolationszimmer" auch weiter übernehmen kann.


    Die erste Woche auf der "normalen" Geriatrie hatten die gar keine Kapazitäten, um sich um jeden Einzelnen persönlich zu kümmern. Wenn meine Mutter keine Motivation zum Essen bekommt, lässt sie es einfach stehen. Sie ist nur noch Haut und Knochen.


    Ich mache mir weniger Sorgen um die Corona-Infektion. Sie hatte es erst vor einem halben Jahr und hat es gut weggesteckt. Sie soll auch gar keine Symptome haben. Wenn darunter aber ihre Reha leidet, wäre das fatal.


    Nein, telefonieren geht nicht mehr. Sie weiß ja gar nicht mehr, was man mit einem Telefon macht. Ich werde morgen früh auf der Station anrufen und für ihre Probleme sensibilisieren.


    LG Zimt

  • Ja, das würde ich dann auch machen, sie dürfen ja vermutlich nicht Interesse daran haben, dass sie noch mehr abnimmt..

    Vielleicht kann die Reha verlängert werden, wenn nun Corona es verzögert?

    Wird doch bei anderen Rehas auch oft verlängert.

    Liebe Grüße

  • Liebe Rose,


    ja, ich hoffe auch, dass sie die verlorenen Tage dran hängen. Und sollte sie nicht ins betreute Wohnen zurückkehren können (was m.E. sehr wahrscheinlich ist), kann sie nicht eher entlassen werden, als bis man einen Pflegeplatz gefunden hat. Kommende Woche muss ich proaktiv an die Sache herangehen.


    LG Zimt

  • Hallo zusammen,

    wir könnten jetzt einen Platz in der Pflegeabteilung des Seniorenhauses, wo meine Mutter bis jetzt im betreuten Wohnen gelebt hat, bekommen. Es ist aber nur ein Doppelzimmer und sicher das schlechteste und kleinste, was sie dort anzubieten haben. Wenn es danach gehen würde, würde ich das keinem zumuten wollen. Allerdings wirkt die Betreuung sehr liebevoll, meine Mutter könnte sich tagsüber in den Gemeinschaftsräumen aufhalten. Ich weiß auch gar nicht, ob für sie Kategorien wie gemütliches Zimmer überhaupt noch relevant sind. Sie ist derzeit sehr von der Rolle. Der Tages- und Nachtrhythmus hat sich bei ihr gerade umgekehrt, sie macht nachts auf der Station Rabbatz und will stattdessen tagsüber nur schlafen. Als ich sie gestern besucht habe, habe ich schon gedacht, sie lebt nicht mehr, weil sie kaum wachzubekommen war. Als sie dann halb wach war, wurde sie ausfallend. Ich nehme das natürlich nicht ernst, die ganze Situation war eher "schräg".


    Ich möchte sie jetzt erst einmal für 4 Wochen in das Doppelzimmer in Kurzzeitpflege geben und schauen, wie das so funktioniert. Am Ende muß meine Mutter sich ja dort wohlfühlen und nicht ich.


    LG Zimt

  • Der Tages- und Nachtrhythmus hat sich bei ihr gerade umgekehrt, sie macht nachts auf der Station Rabbatz und will stattdessen tagsüber nur schlafen. Als ich sie gestern besucht habe, habe ich schon gedacht, sie lebt nicht mehr, weil sie kaum wachzubekommen war. Als sie dann halb wach war, wurde sie ausfallend. Ich nehme das natürlich nicht ernst, die ganze Situation war eher "schräg".

    Hallo Zimt! Das mit dem umgekehrten Tag- Nachtrhytmus hatten wir auch. Und genau die gleichen Erfahrungen bei Besuchen -- mein Vater war fast nicht wachzubekommen bzw. hatte dann keinerlei Interesse an mir oder wurde sogar ungehalten, wenn man ihn immer wieder aufweckte. Dass du es nicht ernst nimmst ist natürlich die beste Einstellung!


    Zum Thema schönes Zimmer, meiner Mutter war auch ein Einzelzimmer wichtig mit schönem Blick und eigenem Bad und so. In der Psychiatrie wurde mir klar, dass sowas eigentlich bei meinem Vater keine Rolle spielt, weil er ja sowieso sein Zimmer nicht fand bzw. in irgendeinem Zimmer die Toilette benutzte (wenn's gut ging, sonst Zierpflanzen). Bei uns hat sich dann zufällig ein schönes Einzelzimmer ergeben, aber nach 3 Monaten Wartezeit auf einem Dutzend+ Wartelisten hätte ich alles genommen. Denke mal, solche Sachen wie schönes Zimmer dienen eher zur Beruhigung der Angehörigen als zum Wohle des Erkrankten.

  • Ja dem kann ich nur zustimmen, das Zimmer ist weit weniger wichtig als wir eigentlich meinen, es ist für die Angehörigen.
    Oft sind es vielmehr Kleinigkeiten die von Belang sind. Nach 3 Monaten erkennt mein Papa sein Zimmer immer noch nicht, aber er freut sich sehr wenn ein Blumenstrauß am Tisch steht. Also bringe ich regelmäßig Blumen mit.


    Das Problem mit der Tag/Nachtumkehr hatten wir auch. Gerade anfänglich in "fremder" Heimumgebung. Ein guter Baustein war das ich seine eigene Bettwäche mitgebracht habe. Die wird normal vom Heim gestellt aber in der eigenen schlief er plötzlich deutlich besser durch. Vielleicht ein Versuch wert?


    Ich hatte bei Papas Heim anfänglich auch bedenken. Das Gebäude stammt halt aus den frühen 60ern und das sieht man. Es ist gepflegt und sauber, aber z.b. die Bäder würde man heutzutage einfach so nicht mehr bauen.

    Sein Zimmer hat eine Fensterseite zum Park, aber da schaut man aktuell auf ein großes Bauloch. Da entsteht gerade der Neubau des Heimes. Auch da hatte ich bedenken (die hier im Forum ausgeräumt wurden) ... große Baustelle nebenan. Aber tatsächlich intressiert ihn das mehr als das es ihn stören würde. Da rührt sich wenigstens was. Er hat mir schon ein paar mal erzählt das er die Bauarbeiter überwacht ;)


    Wobei bei unser Heim der Sonderfall ist das es "bald" abgerissen wird. Aktuell entsteht der Neubau aus zwei Gebäuden, dann ziehen die Bewohner um und das alte Gebäude wird abgerissen und ein dritter Flügel errichtet. Fertigstellung insgesamt 2028 (wobei der Umzug für 2025 geplant ist) ob uns das alles noch betrifft ist bei diesen Zeitpannen halt komplet unklar.

  • Hallo Zimt,

    Ich denke im Stadium deiner Mutter, so wie du es beschreibst, ist die Atmosphäre und der liebevolle Umgang wichtiger als die Ausstattung.

    Für meine Mutter war es auch ihr besonders zu Anfang wichtig, dass sie ein helles Zimmer für sich allein hatte, vor drei Jahren war die Wahrnehmung ja noch ganz anders als jetzt, wo sie teils meint an Läden auf einer Hauptstraße ihres Heimatortes entlang zu laufen (real: Flur an den Heimzimmern und Gesellschaftsräumen vorbei).

    Liebe Grüße

  • Ich habe jetzt die Kurzzeitpflege auf den Weg gebracht. Wenn alle Formalitäten erledigt sind, könnte sie wahrscheinlich Mitte nächster Woche "umziehen". Für uns ist es auch recht praktisch, weil ihre Kleidung usw. nur 3 Etagen tiefer noch im Appartement ist und man die Sachen schnell hin- und herbringen kann. Das Appartement ist zu Ende Mai gekündigt, da haben wir noch genug Zeit, alles auszuräumen.


    In dem Haus wird die Pflegeabteilung auch komplett neu gebaut, leider dauert das viel länger als geplant. Deshalb ist die Pflegeetage auch eher "primitiv". Angeblich soll sie nun Ende des Jahres fertig sein, und dann würde jeder Bewohner ein modernes Einzelzimmer bekommen. Das ist aber alles noch Zukunftsmusik.


    Wie gesagt, wenn meine Mutter sich wohl fühlt, ist es egal, ob MIR das Zimmer gefällt...


    LG Zimt

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, wenn meine Mutter sich wohl fühlt, ist es egal, ob MIR das Zimmer gefällt...


    LG Zimt

    Hallo Zimt,


    das finde ich die richtige Einstellung. Bei mancher moderner Einrichtung die ich besuche, ist mir persönlich oft zuviel Hotel- oder Krankenhauscharakter.

    Ich war mal in ein Haus für Menschen mit Demenz eingeladen: beeindruckende "Eingangshalle" mit Kronleuchter und geschwungener Treppe zum 1. Stock. In der Mitte mit großem edlem Flügel (mit einem Schild dran: Bitte nicht berühren!). ^^
    Alles wirkte so, als würde es meine Haftpflicht sehr unglücklich machen wenn ich irgendwo versehentlich dranstoße....
    Für wen das passt: okay.
    "Zuhause" sieht aber wohl für die meisten Menschen anders aus....entscheidend sollte immer sein, ob die Person die einzieht sich wohlfühlt, wohlfühlen kann. Und wie Rose60 schrieb erlebe ich auch, dass der Umgang und das Verhalten der dort Mitarbeitenden dafür entscheidend ist, wenn die Demenz fortschreitet.

    Ich hoffe, der Übergang klappt gut.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

  • Liebe Zimt -


    wenn ich aus den noch recht frischen Erfahrungen meiner Mutter schließen kann / darf, ist das Zimmer nicht so wichtig. Sie wollte immer ein Einzelzimmer - hatte sie auch bei der Kurzzeitpflege. Wie in ihrer eigenen Wohnung hat sie sich dann abgekapselt und wurde quasi während des Essens und der Gemeinschaftsaktivitäten mit anderen Bewohnern in Kontakt gebracht. Jetzt ist sie mit einer dieser Bekannten in einem Doppelzimmer und findet es richtig gut.

    LG

    Tanja

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