Hallo zusammen,
ich wollte mich auch mal wieder melden und berichten, wie es bei uns so geht.
Ich hatte ja schon angedeutet, dass es manchmal ein Problem ist, dass andere Bewohner oder Besucher die Demenz meiner Mutter nicht richtig einschätzen können und deshalb auch gelegentlich Konfliktsituationen entstehen. Mir ist bewußt, dass es vermutlich unmöglich ist, dies zu vermeiden ...
Neulich wieder ein Beispiel davon: ein Bewohner, der im selben Stockwerk wie meine Mutter wohnt - ehemaliger Priester, wohl immer noch in der Seelsorger-Rolle verhaftet - saß im Garten, ein Stück entfernt von meiner Mutter und mir. Er winkt mich zu sich und meint: "Machen Sie ihrer Mutter doch mal klar, dass ihr Haus verkauft wurde."
Im ersten Moment war ich sprachlos ... dann meinte ich: "Herr (...), Sie wissen doch, dass meine Mutter dement ist, was nützt es, wenn ich ihr das erzähle und sie vergißt es innerhalb eines halben Tages wieder? Sie regt sich jedes Mal wieder von Neuem auf und das möchten wir ihr ersparen."
Etwas später, als ich darüber nachdachte, merkte ich, dass ich diese Bemerkung eigentlich ganz schön übergriffig fand.
Aber auch daran lässt sich vermutlich wenig ändern, es leben nun mal sehr unterschiedliche Menschen zusammen. Aber es hat mir (wieder) bewußt gemacht, dass meine Mutter schutzbedürftig ist, vor einer Realität, die sie aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr begreifen kann.
Ansonsten läuft es im Moment ziemlich ruhig, falls meine Mutter giftig wird, weiß ich mich zu distanzieren.
Liebe Grüße an alle und ein schönes Wochenende,
SunnyBee