Und täglich grüßt das Murmeltier ...

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  • es blieb immer beim Gerede ... Es scheint, dass Deine Mutter ihre verbliebene Kraft dazu nutzt, Dich einschüchtern zu wollen und damit ihren Willen durchzusetzen - weil sie die Situation alleine nicht mehr ändern kann. Lass' sie reden und versuche, es nicht mit nach Hause zu nehmen ...

    Sunny wie wertvoll immer Eure Briefe sind.


    Manchmal fühle ich mich echt Co-Dement, wenn ich auch hier immer die gleichen Probleme schildere, die mich so runterziehen.

    Dann schäme ich mich wirklich und denke: oje die anderen denken jetzt bei sich ooooh neeee hat sie es IMMER noch nicht kapiert…


    Du hast völlig recht mit Deiner Beschreibung! Dankeschön so ist der Tag heute direkt leichter!


    Herzlichen Glückwunsch zur Stellenzusage🍄!!!


    Unsere Drillingsjungs fahren Mi bis Fr auf Klassenfahrt, mein Mann ist auf Geschäftsreise, ich werde ganz entspannt unsere Firmenwebsite aktualisieren und… na klar…reiten. Zum ersten Mal mit meiner neuen Temperamentvollen Isistute draußen 🍄.


    Tschüss Alfi


    Ach ja und NICHT ins Heim fahren, das mache ich Muttertag mit einem Präsent und kurz.

    🌸🌸🌸🌸

    Einmal editiert, zuletzt von Alfskjoni ()

  • Hallo in die Runde, es liegt ja nun leider im Wesen der fortgeschrittenen Demenz, dass das Zeitfenster des Erlebens immer kürzer wird und der Wunsch des Unterhalten Werdens immer länger

    Hallo Herr Hamborg,

    Ahhhh interessant…auch diesen Schuh hatte ich mir komplett selbst angezogen und mich …wie immer…schuldig gefühlt.


    Lg Alfi

  • wenn sie mir als Kind/Jugendliche/junge Erwachsene mitgeteilt hat, was ihrer Meinung nach mit mir nicht stimmt - hauptsächlich war ich ihr nicht hübsch genug - da war sie auch immer "nur ehrlich". Gute Leistungen in der Schule blieben unerwähnt und unkommentiert, es ging nur darum, die "Schönste im ganzen Land" zu sein und um Bewunderung und Aufmerksamkeit. Wenn ich ihr gegenüber mal "ehrlich" war, dann war ich unverschämt und beleidigend ... denkt Euch den Rest ...

    Liebe Sunny, Ha! Kenn ich auch: ich war wahlweise oder alles zusammen hässlicher, dicker, fauler (molsch, wie ich das Wort hasse), geschmacklos angezogen, ärmlicher- auf jeden Fall immer einige Kasten unter ihr.

    Das hat sie auch überall erzählt.

    Ach ja und heiraten würde mich eh keiner, und zu Kindern wäre ich nie fähig.


    Das habe ich immer geglaubt: wenn ich jetzt Fotos von mir in jungen Jahren sehe denke ich immer: so hübsch war ich?

    und ich sah immer bevor ich meinen Mann kennenlernte ernst und traurig aus auf Fotos.


    So richtig fies wurde es mit ihr ergo vor 23 Jahren, nachdem ich einen gutaussehenden Unternehmer heiratete und auch noch 3 Prachtjungs bekam. Ach ja und ein Haus hat er mir auch noch gebaut. Sie versuchte auch da immer meinem Mann zu verklickern was für ein schlechter Mensch ich bin und was ich alles falsch mache.


    Und ich wieder: hab immer wieder per Telefon versucht, Ihr zu zeigen, dass ich doch garnicht so übel bin.


    Erst durch ihre Demenz und dieses Forum ist das für mich alles so richtig einzuordnen. Dz.


    Ehrlich: Ja genau: wenn ich mal adäquat antwortete, war ich auch böse und frech.

    🤩Ich bin 1,70 groß ok glaube mittlerweile 1,68🤷‍♀️.

    Meine Mutter hat ein Problem damit „nur“ 1,60 groß zu sein, kritisierte mich aber immer, wie lang ich wäre und dass Männer lieber kleine Frauen hätten und dass sie so kleiiiin vor mir stünde und ich so frech und groß vor ihr. hä? Hab ich auch immer gedacht.

    Hab dann zu ihr gesagt sie ist doch garnicht klein: sie hätte doch einen genauso langen Oberkörper wie ich, sie hätte nur extrem kurze Arme und Beine.

    Aber sowas bekam mir immer schlecht 👎.


    Hab ich alles noch nie erzählt.


    Danke Forum.


    Bogen zur Demenz: Herr Hamborg schrieb die Unzufriedenheit mit dem Leben kommt von irgendwo vor der Demenz bei den Dementen.

    Aha! Bitteschön!


    Alles Gute Alfi🌸

  • Ach, Alfi, wie gut, wenn wir durch Schwarmintelligenz dir etwas auf die Sprünge helfen können.

    Ich habe so vieles auch erst mit Ü50 geschnallt, an mir war so ziemlich alles falsch, zu schlau (das mögen Männer angeblich nicht), zu kritisch (zum Glück!! Weil ich nicht alles geglaubt habe), zu faul(habe lieber gelesen und gelernt statt meiner Mutter den Haushalt zu schmeißen), zu unzufrieden und zu ruhig(hatte aus triftigen Gründen schon eine kindliche Depression) - also rundum daneben!! Dann bin ich auch mit Mann und Kindern zu weit weg gezogen (130 km von Eltern weg) - eigentlich ein Leben lang als wandelndes schlechtes Gewissen rumgelaufen und vieles leider nicht so genießen können, als mein Mann noch lebte, wie blöd kann man sein...


    Daher war ich ambitioniert , meine Mutter vor 3,5 Jahren in meinen Nachbarort ins Heim zu holen und wollte ihr das Leben endlich schöner machen - alle anderen im Heim waren angeblich verrückt und dumm und einfältig, also wieder versagt - da musste mir auch erst von außen gesagt werden, dass ich nicht ein Leben lang dafür zuständig bin, meiner Mutter ihr Leben interessanter zu machen, für einen Ausgleich für ihren toxisch narzistischen Mann zu sorgen und dass ihr Leben im Grunde gelaufen ist. Es hat gedauert, bis ich annehmen konnte, dass ich nicht schlimme Jahrzehnte ausgleichen kann und dass ich für mich selbst sorgen darf, nachdem ich selbst einige schwere Jahre mit meinem krebskranken Mann hatte und danach ohne ihn, dafür mit vielen neuen Aufgaben da stehe.

    Es dauert irgendwie Jahre, bis man das alles im Hirn geordnet kriegt, aber es lohnt sich dranzubleiben und weiter an sich zu arbeiten, denn wenn alles normal läuft, haben wir ja noch ein paar Jahre 😉

    Liebe Grüße an alle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alfskjoni, Ihre Beiträge zeigen mir, dass es möglich ist, die bösen lebenslangen Auswirkungen der Mütter mit einer Persönlichkeitsstörung zurecht zu rücken und sich immer wieder zu einem glücklichen Weg zu entscheiden. Ihrer Mutter konnten Sie es nie recht machen, weder damals, noch heute in ihrer Demenz. Der Narzissmus und andere schwierige Charaktereigenschaften machen dies unmöglich.


    Aus der Beobachterperspektive - sozusagen mit einer anderen Brille - können Sie die nächsten Monate abwarten, wann und wie andere positive Wesensanteile infolge der zunehmenden Demenz deutlich werden.

    Ein Schutz vor den vielen Boshaftigkeiten und Verletzungen ist das Wissen, Ihre Mutter hatte nicht recht und es war richtig falsch.

    Symbolisch könnten Sie sich immer dann eine besondere Brille aufsetzen, bei den Besuchen oder wenn die Erinnerungen schmerzen.

    Ihr Martin Hamborg

  • Hallo Herr Hamborg,


    Vielen Dank für Ihren Aufsatz- ich habe ihn mehrfach gelesen, da er sehr gehaltvoll ist.


    Wenn sie dann so hackt falle ich oft immer noch in so eine Schockstarre und vergesse die helfenden Mechanismen. Mein Kopf ist dann leer. Und mein Herz krampft sich zusammen. Daran muss ich noch arbeiten.


    Loben muss ich mich dafür, dass ich zumeist ruhig und freundlich bleibe. Aber so bin ich mit ihr immer verfahren. Hab aber auch mal gelesen dass sich Narzissten dann bestätigt fühlen.

    Aber ich erschlage wirklich gerne mit Höflichkeit. Lächeln finde ich auch eine gute Waffe🤷‍♀️


    Lg Alfi

  • Liebe Alfi, liebe Rose60 -


    ich erkenne Parallelen - ich war auch schon immer anders (meine beste Freundin - auch anders - meint nur: und das ist gut so!) :) Wir wohnten ja in der Kleinstadt, in der mein Dad aufgewachsen ist, also ziemlich viele Leute kannte. Ein Aufstand, als ich mit 15 Jahren meine Jeans zerschnitten habe (auf MTV gesehen und cool gefunden). Mein Vater ist von Bekannten angesprochen worden - meinte nur "sieht doch cool aus". Meiner Mutter war es total peinlich. Gleiches mit meinen Rennrad "ein Mädchen fährt doch kein Rennrad". Seitdem hat sich GottseiDank einiges geändert (zumindest hinsichtlich der Jeans).


    Auch das mit heiraten und Kinder kenne ich. Meine Mutter wirft mir ja des Öfteren mal vor, dass ich es nicht einmal geschafft hätte, sie zur Großmutter zu machen. Antwort: Das war auch nie mein Lebensziel. ich mag meinen Job, ich bin gut darin. Sowas wollte ich, Kinder habe ich irgendwie nie in meiner Lebensplanung gesehen.

    We sagte meine Freundin neulich: we rock our lives. Und daran sollten wir denke - ich weiß, schwierig, wenn man angepflaumt wird. Aber wir schaffen das - jeden Tag ein Stückchen mehr.

    Liebe Grüße - und ein paar Sonnenstrahlen.

    Tanja

  • Auch das mit heiraten und Kinder kenne ich. Meine Mutter wirft mir ja des Öfteren mal vor, dass ich es nicht einmal geschafft hätte, sie zur Großmutter zu machen. Antwort: Das war auch nie mein Lebensziel. ich mag meinen Job, ich bin gut darin. Sowas wollte ich, Kinder habe ich irgendwie nie in meiner Lebensplanung gesehen.

    Liebe Tanja ja schon irre dass wir uns für uns selbst bei unseren Müttern rechtfertigen müssen.


    Meine sagt immer noch öfter mal: „ja man hätte ja am liebsten eine Tochter die genauso ist wie man selbt“

    Schluck- ehrlich? Bitte und Gottseidank nicht🥹.

    Aber das erklärt einiges.


    Es ist ja nun keine besondere Leistung, Kinder zu bekommen. Oder wie sie immer betonte eine ach so lange Ehe zu führen.

    Wenn mir nicht zufällig mein Mann begegnet wäre ..wäre ich immer noch ich ohne Mann und ohne Kinder.


    Wenn überhaupt bringt ja jeder jeden Tag die Leistung wieder einen Tag ver- und überlebt zu haben. Das ist immer 100%.


    Aaaaber darum geht es ja garnicht sondern darum sich selbst zu erheben.


    🥹solche Persönlichkeitszüge habe ich hoffentlich nicht. Frage meine Kinder manchmal…hab nämlich Angst das ist vererbbar…ehrlich!…Nö also das mach ich wohl nicht.

    Aber natürlich gehe ich Mann und Söhnen anderweitig auf den 🍪 Keks.


    Alles Gute Alfi❤️ Gute Nacht

  • LIebe Alfi, liebe SunnyBee -


    SunnyBee: Das Zitat ist super, das muss ich mir auf jeden Fall merken.


    Und ich bin lieber nicht so wie meine Mutter. Alles andere wäre nichts für mich. :) Ich mag mich auch eigentlich nicht mehr für Dinge entschuldigen, die ich ihr seit Jahrzehnten gesagt habe.

  • TanjaS  Alfskjoni  Rose60

    Wenn ich über meine Mutter nachdenke, dann fällt mir wieder ein, wie ich NICHT sein möchte ... ich hoffe wirklich sehr, dass es mir gelingt, meinem Sohn ein anderes Frauenbild zu vermitteln. Und hoffentlich habe ich als Mutter auch das Eine oder Andere besser hingekriegt!

    Wie dem auch sei ... für mich läuft es im Grunde genommen darauf hinaus, dass ich meine Mutter TROTZDEM pflege/betreue ... trotz der Vernachlässigung, des Ignorierens, der Distanzierung aufgrund der totalen Hingabe an ihren 2. Mann. Ich kämpfe manchmal sehr damit, mir einen kleinen Rest Liebe zu erhalten und das kann ich nur, WEIL sie im Pflegeheim ist und ich die tägliche Pflege und Betreuung nicht leisten muss.

  • Wenn ich über meine Mutter nachdenke, dann fällt mir wieder ein, wie ich NICHT sein möchte ...

    Diesem Wunsch schließe ich mich an, muss aber feststellen, dass ich mit zunehmendem Alter zumindest optisch in manchen Dingen auch meiner Mutter ähnlicher werde.

    Bisher meinen meine allesamt erwachsenen Kinder aber, vom Wesen sei ich deutlich anders (Schweiß von der Stirn wisch).

    Mir kommt vor, hier sind so einige, deren Mütter nicht erst mit der Demenz problematisch wurden.

  • ecia25

    Ich denke immer: Mit der Demenz ist sozusagen der "Lack" ab ... d.h. gewisse erlernte soziale Verhaltensweisen, wie z.B. Takt (wann sage ich was und wann halte ich meinen Mund ...) werden verlernt oder vergessen ... im Falle meiner Mutter wird dann ihre Umgebung ungefiltert kommentiert, mit dem was ihr gerade durch den Kopf geht. Hat durchaus schon zu peinlichen Situation geführt ...


    Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die Demenz bei ihr gewisse Persönlichkeitsmerkmale stärker zum Vorschein bringt (vielleicht eben weil der Lack ab ist?), z.B. die Egozentrik. Die fand ich schon immer schwierig, habe erst als Erwachsene gelernt, damit umzugehen ... als Kind hat man keine Strategien für sowas (woher auch?) ...


    Mir geht es ähnlich wie Rose60 ... seit ich ihr gegenüber energisch und selbstbestimmt auftrete, erhalte ich etwas mehr Respekt.

  • Mit der Demenz ist sozusagen der "Lack" ab ... d.h. gewisse erlernte soziale Verhaltensweisen, wie z.B. Takt (wann sage ich was und wann halte ich meinen Mund ...) werden verlernt oder vergessen ...

    Das dürfte ziemlich sicher zutreffen.

    Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die Demenz bei ihr gewisse Persönlichkeitsmerkmale stärker zum Vorschein bringt (vielleicht eben weil der Lack ab ist?), z.B. die Egozentrik.

    Genau, auch da fehlt der Filter des mal erlernten Taktes.

    Dadurch werden wohl so einige Situationen für uns Angehörige schwierig, wie Du ja auch beschreibst.

  • Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die Demenz bei ihr gewisse Persönlichkeitsmerkmale stärker zum Vorschein bringt (vielleicht eben weil der Lack ab ist?), z.B. die Egozentrik.

    Hallo Sunnybee,

    das Gefühl habe ich auch. Die Charakterzüge verstärken sich. Aber dann wirkt sie im nächsten Moment wieder so verletzlich und zerbrechlich, dass es mir weh tut

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