Liebe Julia,
Das ist natürlich krass in solch jungem Alter diese Diagnose und du als Tochter in der "rushhour" des Lebens..
Die Sache mit dem schlechten Gewissen teilen wir ja fast alle hier, soweit tickst du quasi völlig normal.
Aber ich sage dir nun mal als Mutter von Erwachsenen Kindern, auch Tochter mit Kleinkindern: ich würde definitiv nicht verlangen, dass meine Kinder diese Pflege übernehmen, wenn ich mich querstelle mit den von dir genannten Maßnahmen.
Es ist nun eine schwere Phase, doch es wird sicher bald immer offensichtlicher, dass du nicht das leisten kannst, was notwendig ist und deiner Mutter aus menschlicher Sicht zusteht für einen würdevollen Ablauf. Ich kenne eine Frau, die ebenso jung an Demenz erkrankte, das zieht sich schon über 10 Jahre, sie ist schon länger im Rollstuhl und alles nimmt seinen Lauf.
Das soll dir keine Angst machen, aber man muss realistisch herangehen, es nutzt nix, Gewissen hin oder her.
Du hast nun Verantwortung übernommen und kannst sicher noch deine Mutter besuchen, damit ihr in Kontakt bleibt. Alles andere kommt wie es kommen soll.
Deine Kinder brauchen doch auch eine Mutter, die Nerven und Liebe für sie übrig hat und nicht immer gestresst ist. Denn dann bekommen sie das Gefühl, sie sind nicht wichtig genug.
Ich wünsche euch von Herzen einen erträglichen Verlauf!
Liebe Grüße