Es ist eigentlich glasklar, dass ich die Frequenz der Besuche zurückfahren muss, doch außer mir kommt quasi niemand dorthin außer alle drei Monate meine Schwester, die vorher über Jahrzehnte täglich mit meiner Mutter zusammengegluckt hat.
Im Heim wird es wohl kaum jemand verstehen, da meine Mutter einen Sympathiebonus hat
Liebe Rose, schön von dir zu lesen, auch schön, dass dir die Reha gut tut.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für deine Mutter keinen Unterschied macht, wenn du sie seltener besuchst als jetzt. Sie ist doch bereits auch innerlich in einem ganz anderen Zuhause angekommen und scheint sich da auch wohlzufühlen.
Meinst du, das Heim erwartet Besuche in einer gewissen Häufigkeit?
Wenn ich mal von mir berichten darf: Bei uns ist es definitiv so, dass meine Mutter inzwischen gar nichts mehr mit mir anfangen kann. Es würde ihr nicht auffallen, wenn ich nicht mehr käme.
Beim Heim hab aber auch ich das Gefühl, dass sich alle freuen, wenn wir kommen. Außerdem gibt es für uns oftmals viele Dinge zu erledigen. Aber wenn wir sagen, dass wir etwas vorhaben und daher ein Besuch ausfällt, ist es auch okay.
Was bleibt, ist so eine Art "schlechtes Gewissen", das eigentlich niemandem hilft, im Gegenteil.
Vielleicht kannst du es dort in der Reha mal ansprechen und eventuell hier mal den einen oder anderen Tipp für den Umgang damit nennen.
Ich tröste mich immer damit, dass wir zusammen mit der dementen Person halt eine Ausnahmesituation durchmachen und es daher ziemlich normal ist, dass man auch psychisch an seine Grenzen gerät.
Aber - wie gesagt - für die demente Person selbst ist es nicht mehr so wichtig, wie häufig Besuch kommt. Die zeitliche Orientierung schwindet fast zuerst, selbst wenn verbal etwas anderes geäußert wird, z.B. Du warst aber lange nicht da ... Das hat meine Mutter vor einiger Zeit (als sie noch sprach) auch dann gesagt, wenn ich zwei Stunden vorher bei ihr gesessen hatte.
Ich wünsche dir sehr, dass du ruhiger wirst und Strategien lernst, wie du mit der Situation weiter umgehen kannst.