Wie geht es euch - Kapitel V

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  • Danke für euer Mitgefühl und eure aufrichtigen Worte.


    Die Situation ist wirklich bescheiden und unglaublich anstrengend.

    Heute Nachmittag kommt der Arzt vorbei da werden wir besprechen was die Blutwerte aussagen und wie es weiter geht.


    Was bei meinem Papa halt so komisch ist, ist das die Vitalwerte alle recht gut sind. Blutdruck, Herzschlag, Puls alles gut im grünem Bereich. Er trinkt auch sehr gut bzw. fordert in seinen kurzen Wachperioden Getränke ein. Er hat auch Hunger (wobei das Kauen fast gar nicht mehr geht).

    Wenn er wach ist, ist er für seine Verhältnisse schlecht gelaunt. Er wirkt dann von allem genervt.


    Gestern Nachmittag bis Abend hat er 3 Fesubin (=1200kcal) getrunken. Andererseits wird er halt kaum wach. Umsetzen und das regelmäßige umlagern (langsam entwickelt sich durch das liegen ein kleiner Dekubitus) scheint ihm große Schmerzen zu bereiten und total zu erschöpfen. Die Schmerzen kann ich mir ja noch durch das viele liegen erklären. Fast jeder kennt das doch wenn durch das liegen die Gelenke steif und unbeweglich werden.


    Heute habe ich auch schon einen Anruf vom Palliativdienst erhalten, die werden heute einen Erstbesuch machen. Das ging also realtiv schnell


    Ich werde weiter berichten, durchs aufschreiben werden meine Gedanken ein wenig geordneter.

    Einmal editiert, zuletzt von Sohn83 ()

  • Lieber sohn83,

    Auch meine Gedanken begleiten dich in dieser anstrengenden Phase. Es kann schon sein, nach meiner Erfahrung mit meiner geliebten Schwiegermutter, dass Blutwerte und Vitalwerte gut sind und trotzdem macht sich ein alter Mensch "auf den Weg". Wenn nun schon ein beginnender Dekubitus sichtbar ist, würde ich überlegen, ob ihr mit den relativ vielen Kaloriengetränken weitermacht und abwägen,, ob es ein Leiden möglicherweise verlängert. Ich hoffe es ist ok, wenn ich das aus dem Bauch raus und nach meiner Erfahrung so schreibe.

    Du kannst es ja hoffentlich bald mit Palliativkraft besprechen..


    Ich wünsche dir von Herzen die nötige Energie!

    Liebe Grüße

  • Hallo Sohn, auch ich denke an Dich und wünsche Dir viel Kraft und für Deinen Papa einen guten Weg, wie er auch aussehen mag.

    Liebe Grüße auch von mir

  • Lieber Sohn83,

    ich habe wie Rose sehr positive Erfahrungen mit Palliativversorgung (Tod meiner ersten Frau). Sie lag mit Krebs mehrere Monate in einer Palliativklinik. Dort war alles auf Ruhe und Gelassenheit eingestellt: Keine Schmerzen mehr, liebe Pflegerinnen und Krankenschwestern, Zuwendung nach Bedarf, immer ein Arzt im Dienst, 24-Stunden-Zugang für Angehörige.
    Wie das mit einem ambulantem Palliativdienst funktioniert, kann ich nicht sagen.

    Es ist ein langes Verabschieden!

  • Danke Euch.


    Heute steht mein Telefon nicht still. Gerade noch einen Anruf vom Vertretungsarzt bekommen (Hausarzt hat Urlaub) - wow der ruft mich wegen der Blutwerte persönlich während seiner Sprechstunde an obwohl wir uns heute Nachmittag sowieso noch sehen.
    Jetzt weiß ich wenigstens warum die in jeder Pflegeeinrichtung solche Loblieder auf diesen Arzt singen.


    Der Entzündungswert ist viel zu hoch, er vermutet eine Blasen- oder angehende Lungenentzündung und verordnet jetzt ein Breitband Antibiotikum.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sohn83, auch ich möchte Ihnen viel Kraft für die Begleitung Ihres Vaters auf seinem vielleicht letzten Weg wünschen. Es kann immer sein, dass er wieder aktiv wird und ins Leben zurückkehrt - manchmal wird das aradoxerweise ausgelöst, wenn Sie sich von ihm verabschieden. Mit der Erlaubnis des Sohnes gehen zu dürfen, können innere Kräfte aktiviert werden.


    Es freut mich, dass das Heim mit einem so engagierten Hausarzt und mit einem Palliativ-Care-Team zusammenarbeitet, dass Sie und Ihren Vater unterstützen kann. Sie können da auch Ihr Gefühl des "Ausgelaucht seins" ansprechen und gemeinsam danach suchen, wie Sie auch in den Besuchen etwas für sich machen können. Selbstpflege ist für die Begleitung in der finalen Phase sehr wichtig!


    Auch wenn die Augen geschlossen sind, können Sie davon ausgehen, dass ganz viel ankommt und Ihr Vater sozusagen auf einer inneren Reise ist, die Sie mit Ihren Erinnerungen an die gemeinsame Zeit begleiten können. Sie werden merken, ob es ankommt, was Sie ihm sagen wollen.


    Aber Sie müssen nicht viel sprechen. Bei einigen Sterbebegleitung hatte ich das Gefühl, eine Gesprächsführung ohne Worte zu machen, die infolge des veränderten Bewusstseinszustandes mehr wert schien. Für mich war es wie eine meditative Erfahrung und ich gehe dann mit einem tiefen erhabenen Gefühl aus dem Zimmer, weil ich die Wirkung wahrnehme, das ruhige Atmen, das loslassen im Händedruck usw.


    Sie haben ja schon einige Erfahrungen mit Übungen zur Achtsamkeit gemacht, vielleicht können Sie ausprobieren, ob Sie ähnliche Erfahrungen machen.


    Eine Frage habe ich noch: Möchten Sie beim Sterben dabei sein? Für die spätere Trauer kann dies helfen zumal Sie und Ihr Vater professionell begleitet werden.

    Ihnen viel Kraft, Ihr Martin Hamborg

  • Hallo Hr. Hamborg,


    danke für Ihren Beitrag. Ich möchte dabei sein, das erscheint mir wichtig. Auch wenn ich Angst davor habe und nicht wirklich weiß was das Beste ist. Ich war bei meiner Mutter anwesend allerdings damals noch sehr jung (12). Meine Psychologin sagt da begann wohl mein Trauma aus dem ich nie wieder herausgefunden habe. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen nicht dabei zu sein, sofern ich es beeinflussen kann. Bei jedem klingeln des Telefons klopft das Herz ...


    Gestern war er wieder ein wenig lebhafter, also habe ich wieder etwas Hoffnung geschöpft weil die Antibiotika möglicherweise anschlagen. Heute war dann alles leider wieder deutlich schlechter.


    Es ist wirklich schwierig, einerseits möchte ich bei ihm sein, andererseits merke ich das mir die letzten Tagen mit den vielen Stunden an seinem Bett nicht gut getan haben. Also bin ich heute morgen nach knapp 2 Stunden wieder gegangen. Trotzdem plagt mich mein schlechtes Gewissen nicht dort zu sein.

  • Ohje, das klingt nach "auf und ab im Abwärts" - so haben sie es vor Jahren bei meinem Mann (allerdings wegen Krebs) gesagt. Das kostet viel Kraft für dich zu begleiten. Ich möchte dich aber auch ermutigen, dass es im Nachhinein gut sein kann, wenn du am Ende bei deinem Vater sein kannst, es wird ganz anders von dir verarbeitet werden können als mit 12 Jahren. Das tut mir sehr leid, so früh ohne Mama und das kann natürlich in dieser Lebensphase deines Vaters nochmal hochkommen, so wie bei mir kürzlich bzgl.meines Bruders. Ich habe wirklich gelitten, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es mich weiter gebracht hat.

    Als mein Mann vor seinem Ende stand, habe ich es mir nicht vorstellen können dabei zu sein, wurde aber ermutigt. Und ich bin zutiefst dankbar, dass ich (mit gelegentlicher Begleitung im Hospiz) mitbekommen konnte, wie der Schluss war und es der Familie berichten. Im Nachhinein ist man für jede Kleinigkeit dankbar, die man einem geliebten Angehörigen tun konnte. Und bei dir war es alles andere als Kleinigkeiten, die du für deinen Vater getan hast die letzten Jahre. Ob er dich am Ende dabei haben will, wird sich zeigen..

    Aber wer weiß, ob er nochmal die Kurve kriegt..

    Ich wünsche dir von Herzen die nötige Energie!

  • Dass meine Mutter so vehement Essen und Trinken verweigert, lässt mich immer ratloser zurück. Sie hat früher Sahnetorten geliebt, jetzt ruft sie schon nach einem Bissen, dass alles viel zu süß ist. Es ist schon ein Erfolg, wenn sie einen zweiten nimmt, dann verweigert sie und ruft alle paar Minuten, wie eklig süß doch alles sei. Ein Versuch mit salzigen Speisen scheitert ebenso. Es ist nicht so, dass sie nicht mehr will, denn wenn man sie fragt, sagt sie, dass sie leben möchte. Sie scheint einfach nicht mehr zu begreifen, dass jedes Wesen zum Überleben Nahrung und Flüssigkeit braucht.


    Seitens der Ärzte gibt es keine Unterstützung. Die Hausärztin interpretiert ihre Weigerung, nicht essen zu wollen, als mangelnden Lebenswillen und sieht deshalb keinen Handlungsbedarf mehr. So sehr es mir widerstrebt, ich bin bald so weit, dass ich aufgebe und den Dingen ihren Lauf lasse.


    LG Zimt

    • Offizieller Beitrag

    Dass meine Mutter so vehement Essen und Trinken verweigert, lässt mich immer ratloser zurück.


    LG Zimt

    Hallo Zimt,


    ich nehme an, dass Mund- und Zahnstatus gecheckt (worden) sind? Können Probleme / Schmerzen dort (so gut als möglich) ausgeschlossen werden?

    Stehen Snacks und Getränke jederzeit zur Verfügung in Sicht- und Griffweite?

    Es grüßt Sie


    Jochen Gust

  • Ja, Zähne sind in Ordnung. Sie war immer regelmäßig beim Zahnarzt und hat auch Prophylaxe gemacht. Auf ihrem Nachttisch stehen Saft (wird regelmäßig ausgewechselt) und Mineralwasser. Ein Glas ist immer gefüllt, aber sie rührt es kaum an. Man bietet außerhalb der Mahlzeiten Kuchen, Kekse, Obst an, aber was man auch vor sie hinstellt, sie schiebt es reflexartig von sich weg. Auch wenn man ihr das Glas/Becher reicht, nimmt sie nur einen Schluck.


    Sie soll auch schon Tabletten durch die Gegend geworfen und die Einnahme verweigert haben. Da man nicht zwingen darf, kann es somit dazu kommen, dass sie dann eigentlich notwendige Medikamente nicht bekommt.


    Man kann sich nicht vorstellen, wie sehr mich das alles umtreibt.


    Diese Woche wird es sich entscheiden, ob sie in der Pflegeabteilung bleiben kann. Da sie eine sehr herausfordernde Bewohnerin ist, habe ich Sorge, dass man sie ablehnt. In dem Falle kann ich nur darauf dringen, dass sie wieder ins Krankenhaus kommt.


    LG Zimt

  • Da sie eine sehr herausfordernde Bewohnerin ist, habe ich Sorge, dass man sie ablehnt. In dem Falle kann ich nur darauf dringen, dass sie wieder ins Krankenhaus kommt.


    LG Zimt

    Wäre nicht eine Palliativabteilung eine bessere Alternative? Das müsste die Hausärztin befürworten, die ja "mangelnden Lebenswillen" festgestellt hat.

  • Und nun ist es passiert: man hat mir gerade mit einer dürren Mail mitgeteilt, dass sie sich nicht behalten wollen und diesen alten, hinfälligen Menschen mit Ende der Kurzzeitpflege quasi auf die Straße setzen. Ich bin komplett außer mir und so enttäuscht. Ja, sie ist nicht einfach, aber die Pfleger haben mir immer gesagt, dass sie nicht die Erste und Einzige ist, die am Anfang so gewesen ist. Ich finde das menschlich so schäbig, die Leitung hat nicht einmal den Kontakt zu mir gesucht, sondern nur eine feige Mail geschickt.

    Als ob man sich einen Heimplatz mal so schnell aus dem Kreuz leiern könnte. Ich versuche nun, die Ärztin dazu zu bewegen, sie ins Krankenhaus einzuweisen (sie ist mittlerweile, da sie kaum ißt und trinkt, offensichtlich mangelernährt), so daß man die Heimsuche von dort aus über den sozialen Dienst wieder starten kann. Ich hoffe, das funktioniert so.


    Und ich Idiotin habe mich, eigentlich zum Besten meiner Mutter, weil das Zimmer so armselig ist, auf die Kurzzeitpflege eingelassen (mit Option auf Dauerpflege), und sogar einen anderen Platz abgelehnt.

  • So ein Mist, das tut mir total leid, ich weiß nur zu gut, wie man immer mit leidet - aus wenn man nur mitfühlen soll, ich kriege es meist nicht so hin..

    Ich drücke die Daumen, dass es läuft mit Krankenhaus, ich erinnere mich, dass meine Schwiegermutter mal in die Psychiatrie umgesiedelt wurde mit "Verdacht auf Depression" , weil sie immer schlapper wurde und nicht essen mochte, also möglich ist es ..

  • Liebe Zimt, das tut mir sehr Leid dass deine Mutter den Pflegeheimplatz verloren hat…

    Du findest bestimmt Ersatz-nach meiner Erfahrung wird eine verzweifelte Lage den Wartelisten vorgezogen. Berate dich mit deiner Ärztin. Zur Not vlt wirklich Über sozialen

  • Hallo ihr lieben.


    Danke nochmal an Rose für deinen einfühlsamen Beitrag. Bei uns hat sich leider nicht groß getan. Gestern war mein Papa sehr verkrampft und hatte offensichtlich Schmerzen. Habe dann gleich mit der Stationsleiterin gesprochen und es wurde ein halbes Schmerzpflaster zusätzlich geklebt (das ist noch innerhalb der verordneten Dosis von 1-1,5 Pflaster) danach hat sich mein Papa sichtlich entspannt und die völlig verkrampften Beine und Hände haben sich gelöst.


    Morgen ist der Hausarzt bei ihm im Heim, dann werden wir besprechen ob man die Schmerzpflaster höher dosieren kann. Die Pflegerin meinte sie schneiden die nicht gerne durch (auch wenn es Ärzte gerne so verordnen) weil dann die Schmerzmittelabgabe unregelmäßig sein kann.

    Ein wenig habe ich den Verdacht das die Pflaster bei ihm nicht mehr richtig wirken (geklebt wird am Rücken) weil er schon so dünn ist.

    Ansonsten hatte ich wieder einen kleinen Aha-Moment. 45 Minuten habe ich Mittags versucht etwas von der pürierten Kost in ihn rein zu bekommen. 1-2 Löffel mehr ging nicht. Dann ist eine der Pflegerinnen gekommen und hat es probiert. Keine 5 Minuten später war der Teller und Nachtisch(Eis) aufgegessen.

    Alles in allem muss ich sagen das man sich im Moment im Heim sehr gut um meinen Papa aber auch um mich kümmert. Regelmäßig schaut auch die Stationsleitung/Pflegeleitung nach meinen Papa oder unterhält sich auch ein wenig mit mir. Dann sind so Kleinigkeiten wie eine Pflegerin (eine sehr herzliche Frau die immer lächelt und etwas extrem mütterliches ausstrahlt) die auchmal kurz ein paar Minuten nach Papa schaut obwohl sie per Rotation aktuell einen Stock höher ist. Deren Mutter ist im übrigen zwei Wochen nach meinem Papa im Heim eingezogen. Auch so Sachen wie aktuell die Trinkmahlzeiten oder eine Anti-Dekubitus Matratze werden wunderbar organisiert und ich mit so wenig "Verwaltungskram" wie möglich belästigt.

    Auch vom ehrenamtlichen Besuchsdienst (über die Pallativversorgung) war gestern bereits zum ersten mal eine Besucherin da. Das ist zwar nicht "seine" Begleiterin aber sie meinte sie betreut am Wochenende einen Stock höher eine Patientin und schaut dann auch noch zusätzlich bei Papa vorbei. Das hat mich sehr gefreut und war auch für mich ein sehr angenehmes Gespräch.


    Nach der Arbeit fahre ich heute wieder rein, wie jedes mal werde ich recht nervös weil ich nicht weiß was mich erwarten wird.


    Zimt.

    Es tut mir so das ihr euren Platz verloren habt. Ich Wünsche dir da viel Kraft.

    Vielleicht googelst du mal ob es bei euch in der Gegend Pflegeberatungsstellen, Demenzberatungsstellen oder Angehörigenberatungsstellen gibt. Bei uns hier gibts sowas einmal vom Landkreis, Maltesern und rotem Kreuz. Die helfen manchmal auch bei der Suche und haben oft gute Kontakte zu Heimleitungen.

    Leider weiß ich nicht wie es rechtlich ausschaut, aber was ist wenn du noch Verhinderungspflege hinten dran hängst? Ob da das Heim einfach nein sagen kann/darf?

  • Liebe Zimt -


    oh nein, es tut mir leid, das zu lesen. Für Deine Mutter und auch für Dich. Ich drücke die Daumen, dass Krankenhaus eine Option ist - die meisten haben eine Sozialstation, die sich auch darum kümmert, einen Heimplatz zu finden. Bei meiner Mutter waren die ganz großartig. Ich hoffe wirklich, dass es klappt.

  • Ich habe jetzt alle Hebel in Bewegung gesetzt. Die Hausärztin hat sich zum Glück bereit erklärt, meine Mutter in einer Woche, vor Ablauf der Kurzzeitpflege, ins Krankenhaus einweisen zu lassen, wenn sich bis dahin nicht noch eine Alternative bietet. Ich habe auch ihre Neurologin angeschrieben, evtl. hat die auch noch eine Idee.


    Wenn meine Mutter wieder im Krankenhaus wäre, würde ja erneut die Sozialstation in Aktion treten. Beim letzten Mal hat die nichts gebracht, da habe ich mich selber gekümmert, aber jetzt ist es ja noch akuter.


    Wir haben der Chefin des Seniorenhauses auch noch einmal die Meinung gegeigt. Das Ganze ist stil- und herzlos abgelaufen. Auf einmal behauptet sie, das sei ohnehin nur ein Kurzzeitpflegeplatz gewesen. Das ist unwahr. Wenn ich das Appartement meiner Mutter dort aufgelöst habe, ist das Haus für uns erledigt.


    LG Zimt

  • Ich habe nun selbst verschiedene Heime abtelefoniert. Überall Absagen, bis auf eines, das ich mir heute angesehen habe. Es machte auf mich einen ansprechenden Eindruck. Es liegt in zwar einem anderen Stadtteil, aber mit ÖPNV noch in annehmbarer Zeit zu erreichen. Meine Mutter könnte dort einen Doppelzimmerplatz bekommen. Leider haben sie nächste Woche schon zwei Neuaufnahmen, eine dritte bekommen sie nicht hin. Meine Mutter könnte am 02.05. einziehen.

    Ich versuche nun, dass meine Mutter die 6 Tage noch in der Kurzzeitpflege bleiben kann und wir somit um das Krankenhaus herumkommen. Ich glaube nämlich nicht, dass die Interessenten ihnen dort für das Bett die Bude einrennen (das zweite Bett steht seit Montag leer), und wenn sie den Platz hätten, fände ich es nur menschlich und fair, wenn meine Mutter bis zum 02.05. bleiben dürfte.


    LG Zimt

  • Hallo,


    mein Papa ist heute morgen verstorben. Leider waren wir nicht dabei, heute morgen um 7:15 Uhr kam der Anruf wenige Minuten danach. Er ist aber nicht allein gestorben was mir ein großer Trost ist. Kurz nach sieben war eine Arzthelferin unseres Hausartzes im Heim um ihm Blut abzunehmen. Dazu war auch eine dieser tollen Pfelgerinnen aus dem Heim mit dabei. Bevor sie Blut abnehmen konnte wollte die Pflegerin ihn umlagern und er hat dann in ihren Armen seinen letzten Atemzug getan.


    Wir sind dann in Heim gefahren, dort war er bereits ordentlich gekämmt und gewaschen. Er sah ganz friedlich aus, der Nachttisch geräumt und bestückt mit brennender Kerze, Kreuz und Weihwasser. Alles sehr würdevoll und wir konnten uns solange Zeit nehmen wie wir möchten. Das haben wir getan und waren dann noch gut 90 Minuten mit unserem Papa zusammen.


    Wir haben dann aus dem direkt benachbarten Kloster einen Pater kommen lassen der ihn dann noch die Sterbesakramente gegeben hat. Das war sehr schön und intim. Papa, der Pater, meine Schwester und ich.



    Ich stehe noch etwas neben mir weil wir heute den ganzen Tag von einer Stelle zur nächsten gefahren sind um eine möglichst schnelle Beerdigung zu organisieren. Haben wir geschafft diese ist bereits am Samstag sonst hätten wir bis Mittwoch warten müssen.

    Meine Schwester und ich haben damals die Zeit zwischen Tod und Beerdigung unserer Mutter als sehr belastend empfunden, deshalb sind wir froh das wir die alles schnellstmöglich machen können


    Der Tag heute ist sehr seltsam, die Gemütslage schwankt von Emotionslosigkeit und Wellen großer Trauer aber wir halten uns gut.


    Kurz nach 18 Uhr stand dann plötzlich meine Cousine vor der Tür, mit ein paar Bier und der Ansage wenn ich vorher gefragt hätte hättest du sowieso nein gesagt. Wir haben gut 3 Stunden viel geredet und ja auch gelacht. Das hat mir sehr gut getan und dafür werde ich ihr immer dankbar sein.

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