Wie geht es euch - Kapitel V

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  • Lieber Sohn83, mein ganz herzliches Beileid!

    Du hast soviel für deinen Vater getan und ich denke, er hat das immer gespürt/gewusst. Ich wünsche dir auch weiter viel Kraft und dass vor allem die guten Zeiten in deinen Gedanken bleiben!

    never20

  • Lieber sohn83,

    Meine aufrichtig Anteilnahme zum Tode deines Vaters!! Nun ist es doch recht schnell gegangen und das Gefühl, dass er sich auf den Weg gemacht hat die letzte Zeit war offensichtlich richtig .. ich hoffe, du kannst es nun so annehmen, dass seine Zeit zu gehen gekommen war. Was du beschreibst mit der Pflegerin, klingt sehr beruhigend, genauso wie es bei meinem Mann vor einigen Jahren war. Auch das drumherum mit Kerze, Pater etc. Ein würdiger Abschied . Dass du es gerne mit der Beerdigung absolvieren möchtest , verstehe ich gut. Anfangs ist man noch unter Adrenalin, das kann helfen hindurch zu kommen.

    Was du von deiner Cousine schreibst, finde ich toll, auch dass du es angesichts der Situation genießen konntest. Trauer bedeutet nicht die ganze Zeit weinen, das wird noch genug kommen und wenn nicht, ist es auch ok.

    Jeder hat seinen eigenen Weg.

    Ich wünsche dir nun die nötige Energie und zwischendurch Ruhe.

    Mehr als du konnte man wohl kaum für einen dementen Vater tun, klopf dir mal selbst auf die Schulter ;)


    Von Herzen alles Gute!!

    Rose 60

  • Was du für deinen Vater getan hast, wird ein wertvoller Teil deiner Person und deines Lebens bleiben. Du hast viel gegeben und viel bekommen.

    Ich hoffe du bleibst weiter bei uns in diesem Forum!

    Mit meinen besten Wünschen!

    Buchenberg

    Einmal editiert, zuletzt von Buchenberg ()

  • Lieber Sohn 83!

    Auch ich möchte mein herzliches Beileid ausdruecken und dir und deiner Familie viel Kraft fuer die kommende Zeit wuenschen.

    Liebe Gruesse

    Weit Weg

  • Mein aufrichtiges Beileid. Für die nächste Zeit viel Kraft, auf dass Ihr als Familie eines Tages mit weniger Schmerz, aber dafür umso größerer Dankbarkeit für die vielen gemeinsam verbrachten Jahre an den lieben Menschen zurückdenken könnt.

    Herzlichst, Zimt

  • Auch von mir herzliches Beileid!

    Deine Schilderungen erinnern mich sehr daran wie mein Vater gegangen ist- auch in den Armen der Krankenschwester die ihn daheim gepflegt hat. Und es war irgendwie so unvorstellbar dass dieser Mensch nicht mehr da ist. Aber im Grunde ist so viel von ihm da. Ich wünsche dir auch sehr viel Kraft in dieser besonderen Zeit!

  • Lieber @Sohn83,

    ich habe gestern gelesen, dass dein Papa seinen schweren Weg von dieser Welt zu Ende gegangen ist ... Das berührt mich sehr.


    Dank deiner Schilderungen habe ich ein sehr intensives Bild voller Wärme und tiefer Zuneigung sowohl von dir als auch von deinem Vater erhalten. Dafür bin ich sehr dankbar, weil es auf eine besondere Weise auch mich tröstet.


    Wir alle müssen eines Tages diese Welt wieder verlassen und wenn uns dann Menschen wie du (lieber Sohn) bis zum Tor begleiten und uns stützen, dann ist das ein großes, großes Geschenk. Wirklich! Mehr konntest du für deinen Vater gar nicht tun.


    Auch war es wunderbar, dass du Menschen an seine Seite gestellt hast, die ihn professionell und liebevoll auf seinem letzten Weg begleitet haben, immer unter deinem wachsamen Blick.


    Und zuletzt möchte ich dir noch sagen, dass ich dich über die ganze Zeit hinweg sehr, sehr bewundert habe, wie du das alles fast allein bewältigt hast.


    Jetzt alles Liebe für dich: die Trauer über den Verlust wird sehr bald einer großen liebevollen allgemeinen Dankbarkeit und Erinnerung weichen. Ganz sicher!

  • Lieber Sohn 83,

    bei allem Schmerz des Abschieds ist es doch gut, zu wissen, dass Dein Vater in Frieden und ohne Qualen seine letzten Schritte gehen durfte.

    Du bist jetzt erst einmal noch damit beschäftigt, alles zu organisieren und dann wird sich allmählich das Realisieren einstellen, dass er nicht mehr da ist - und dass die vielen Aufgaben für ihn auch nicht mehr da sind, die Du allem Anschein nach mit viel Liebe und Hingabe erfüllt hast.

    An diesem Punkt wird er Dir dann bestimmt mehr fehlen und Du wirst Dich allmählich in die neue Situation finden müssen.

    Mein Mitfühlen hast Du dabei und ich wünsche Dir und Deinen mitbetroffenen Angehörigen viel Kraft für die neuen Entwicklungen.


    Auch ich würde mich sehr freuen, wenn Du uns im Forum noch erhalten bleibst.

  • Lieber Sohn83

    mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deines Vaters. Ich bin zwar noch nicht so lange im Forum dabei, konnte aber in Deinen Beiträgen spüren, wie nah Du Deinem Vater standest. LG, SunnyBee

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sohn83, auch ich wünsche Ihnen mein herzliches Beileid und möchte mich den berührenden Worten der Anteilnahme anschließen!


    Immer wieder erlebe ich, wie Menschen dann loslassen können, wenn die Lieblingspflegerin da ist. Wenn die Angehörigen dann traurig sind, weil sie es nicht rechtzeitig geschafft haben, sage ich manchmal

    "Sie haben alles für Ihn getan und noch viel mehr, den letzten Weg wollte er allein oder mit jemand anderem gehen, sonst wäre es ihm vielleicht schwerer gefallen loszulassen..."


    Genau dieser Gedanke trifft auch für Sie zu! Vielleicht war es ein letzter Liebesdienst Ihres Vaters an seinen Sohn.


    Es kann gut sein, dass auch in einer Demenz ein tiefes inneres Wissen da ist, die Kinder davor zu schützen, dass schlimme Gefühle überwältigen und der Abschied dann nicht so "perfekt" verläuft, wie Sie es beschreiben. Dieses letzte Ritual, dieser berührende gemeinsame und versöhnlichen Abschied wird Ihnen sicher in der Trauer helfen, genau so wie das Lachen mit Ihrer Cousine!


    Alles Gute und irgendwann einen Neustart mit allerbestem Gewissen!

    Ich würde mich freuen, wenn Sie hier auch weiterhin mit Ihren vielen wertvollen Erfahrungen andere im Forum unterstützen, Ihr Martin Hamborg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Zimt, es ist schade und ärgerlich, dass die Kurzzeitpflege nicht verlängert wurde und ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie eine bessere Versorgung für Ihre Mutter finden.


    Aus fachlichen Gründen könnte da durchaus ein zeitlich begrenzter Umweg über eine Klinik sinnvoll sein, denn das Ablehnen von Essen müssen wir als möglichen autonomen Willen auch in einer Demenz ernst nehmen.

    Dazu gehört auch eine diagnostische Abklärung, ob nicht möglicherweise eine Depression für die unklare Befundlage verantwortlich ist. Vielleicht ist die Klinik bereit dazu einen Beitrag zu leisten, sodass Ihre Mutter mit einer ethisch und psychiatrisch eindeutigen Empfehlung in das neue Heim entlassen wird.

    Viel "Glück" Ihr Martin Hamborg

  • Hallo,


    ich möchte mich ganz herzlich für die vielen lieben und aufmunternden Beiträge bedanken. Die Beerdigung haben wir hinter uns und es war alles in einem eher kleinem Kreis gehalten.

    Meine Gefühlslage ist recht komisch, sehr distanziert und dumpf. Darüber bin ich ehrlich gesagt aber dankbar, so konnte ich den Vormittag gut überstehen.


    Wir haben uns gegen den in unserer Region eigentlich noch mehroderweniger obligatorischen Leichtrunk (ich hasse schon das Wort) entschieden sondern alle die lust haben ungezwungen auf Kaffee und Kuchen in Papas Elternhaus (Gastwirtschaft) eingeladen. Das war angenehm und in lockerer Stimmung. Ich bin danach noch mit einigen Verwandten/Gästen noch am Stammtisch den Papa ja auch Jahrzehnte fast täglich besucht hat auf ein Bier zusammengesessen.

    Ich glaube das hätte Papa gut gefallen.



    Auch eine Verwandte wo seit gut 20 Jahren kein echter Kontakt vorhanden war ist gekommen, das war Papas Cousine (82) mit ihrem Mann (83) und einem ihrer Söhne (62). Eine bezaubernde alte Dame die damals ihre eigene Mutter über 20 Jahre in ihrer sehr schweren Demenz begleitet hat und nun auch seit 2 Jahren ebenfalls mittelgradig dement ist.

    Sie wird von ihrem Mann allein zuhause versorgt. Mit diesen dreien bin ich lange zusammengesessen und ich konnte ihr mit meiner Ahnenforschung aus den letzten Jahren (Zugang übers Handy mit vielen Bildern) eine große Freude machen als ich ihr Bilder ihrer eigenen Großeltern zeigen konnte die sie sofort erkannt hat.
    Ihrem Sohn und Mann konnte ich ein paar Denkanstöße und Adressen aus der Umgebung geben wo sie sich zusätzliche Hilfe und Beratung holen können(z.b. gibt es in ihrem Heimatort eine Zweigstelle unserer tollen Tagespflege die mein Vater 1,5 Jahre besucht hat, gleiches Konzept, gleiche Leitung und ein teil des Personals sind identisch) . Ich hoffe das wir den Kontakt aufrecht erhalten können.


    Mir ist aber aufgefallen das ich und meine Schwester die einzigen waren die ohne Hemmungen auf die drei zugegangen sind. Ich hoffe das ist etwas was ich in meinen nächsten Lebensabschnitt mit hinüber nehmen kann.


    Auch das die Beerdigung so zügig (2 Tage) stattfand war für uns die richtige Entscheidung, so konnten wir auch die Teilnehmerzahl trotz öffentlicher Beerdigung klein halten.

    Bei uns hier steht die Familie am Grab bis alle Besucher der Beerdigung an der Grabstelle Abschied genommen haben. Ein Brauch den ich für die wirklich Betroffenen einfach nur grausam finde. Ich kann mich auch nach fast 30 Jahren noch daran erinnern das dies bei meiner Mutter gut 45 Minuten in strömenden Regen dauerte, ich glaube diese ganze Zeit am offenen Grab zu stehen war für mich schon damals das schlimmste überhaupt.


    Heute dauerte dies dann bei strahlendem Sonnenschein vielleicht 10 Minuten. Außerdem: Papa war immer ungeduldig und hasste es auf irgendetwas zu warten. Ihm wäre wohl nichts so zuwider gewesen wie zu lange auf seine eigene Beerdigung zu warten. Das trifft den Nagel und Papas Wesen auf den Punkt und ist auch der Satz dem ich und meine Schwester jedem gesagt haben der moniert hat das es so schnell ging.


    Morgen müssen wir dann das Heimzimmer räumen, Dienstag zieht dort bereits der nächste Bewohner ein.


    Euch allen nochmals einen herzlichen Dank für alles.

  • Hallo lieber Sohn,


    ich möchte mich an dieser Stelle anschließen und Dir und Deinem Vater alles erdenklich Gute auf dem jeweiligen weiteren Wege wünschen. Ich glaube fest an ein Leben nach dem Tode.

    Deshalb freut es mich zu lesen, dass Du auch nach dem Tode Deines Vaters, neben der Trauer, gute Momente im Gedenken an ihn gehabt hast.


    Das ging jetzt sehr schnell. Es freut mich genauso zu lesen, dass er in seinen letzten Minuten nicht alleine gewesen ist. Es ist nicht immer wichtig, wer da ist, sondern das liebe Menschen um einen herum sind. Du warst vorher viel für Deinen Vater da und ich bin mir sicher er weiß das.


    Liebe Grüße an Dich und an alle anderen in der Runde, die vieles von dem ausgedrückt haben, was ich genauso empfunden habe :)

  • Ich fühle mich gerade mit allen Entscheidungen bez. meiner Mutter so allein und hilflos. Ja, ich habe einen Platz im Seniorenheim gefunden, aber bei ihr haben sich jetzt eindeutige Schluckstörungen manifestiert, die sie auch davon abhalten, zu essen und zu trinken. Ich weiß, was das bei einem Dementen bedeutet. Magensonde kann da keine Lösung mehr sein, d.h., man kann nur noch abwarten und dem Schicksal seinen Lauf lassen. Ich weiß aber nicht, ob ich dem Seniorenheim meine Mutter in dem Zustand überhaupt noch "zumuten" kann und sie evtl. palliativ besser versorgt wäre.


    Ich habe Angst, dass ich bald Entscheidungen fällen muss, von denen ich immer gehofft habe, dass sie mir erspart blieben. Ich hätte gerne - außer meinem Mann, der mich sehr unterstützt, weil er dasselbe mit seiner Mutter erlebt hat - einen "Sparringspartner", einen fachlich versierten Menschen, der mit mir die Möglichkeiten auslotet, die mir jetzt noch bleiben. Aber man ist so allein, weil weder Ärzte noch Pflegepersonal so etwas können oder wollen.


    LG Zimt

  • Hallo Zimt,


    ich möchte dich bei deinem Gedanken unterstützen, ein Palliativteam mit ins Boot zu nehmen.

    In einem Gespräch können sich unterschiedliche Möglichkeiten der Begleitung entwickeln, die eine Hilfestellung für dich sein können.


    Lieben Gruß

    Harzhexi

  • Ich habe Angst, dass ich bald Entscheidungen fällen muss, von denen ich immer gehofft habe, dass sie mir erspart blieben. Ich hätte gerne - außer meinem Mann, der mich sehr unterstützt, weil er dasselbe mit seiner Mutter erlebt hat - einen "Sparringspartner", einen fachlich versierten Menschen, der mit mir die Möglichkeiten auslotet, die mir jetzt noch bleiben. Aber man ist so allein, weil weder Ärzte noch Pflegepersonal so etwas können oder wollen.


    LG Zimt

    Liebe Zimt,

    ja, es gibt hier im Forum fachlich versierte Leute (ich gehöre nicht dazu!). Vielleicht stellst du deine Frage auch nochmal ins Forum "Diagnose-Therapie". Hier geht die Frage vielleicht unter.

    Aber es muss doch auch im Heim deiner Mutter fachlich versierte Leute geben, die dazu noch deine Mutter kennengelernt haben. Was sagen die denn?

    Natürlich können und wollen die keine Entscheidungen treffen, aber Prognosen und Diagnosen werden sie nicht verweigern, wenn du sie darum bittest.
    Ich glaube, je mehr Meinungen du hörst, desto besser!
    Und im Zweifelsfall: Wehre dich nicht gegen den Lauf der Natur.

    Herzliche Grüße an dich und deinen Mann!

    Buchenberg

  • Hallo Zimt,


    ich möchte dir ebenfalls raten einen Palliativdienst dazu zu holen. Persönlich hatte ich davon leider nicht mehr viel weil es zu schnell ging, aber die wenigen Gespräche die ich führen konnte waren sehr hilfreich.


    Bei uns war es ein Ambulanter Palliativdienst (nennt sich SAPV = Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) der direkt mit dem Heim zusammengearbeitet hat. Mir wurde das auch so erklärt das es sich dabei um eine Dauerverschreibung handelt. Sprich bessert sich die Situation wieder fällt der Palliativdienst weg, wird es wieder schlechter kommt er wieder dazu.

    Eine Dame vom Besuchsdienst (bei uns Caritas) hat mir gesagt das sie eine Dame bereits seit zwei Jahren besucht. Es ist also nicht unbedingt nur für die letzten Tage/Wochen.


    Eine Magensonde haben wir auch abgelehnt, die letzten zwei Wochen bekam mein Vater Fresubin Trinknahrung (Apotheke) 400kcal je 200ml.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser Zeit.

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