Wie geht es euch - Kapitel V

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  • Guten Morgen,

    alle Aufregung umsonst (erstmal..). Die Beantragung der rechtl. Betreuung ist nun doch nicht nötig, da unsere Mutter nicht Alleinerbin bzgl. ihres Sohnes ist und ich als Teil der ERbengemeinschaft die Abwicklung bei der Bank machen darf, sobald der Erbschein vorliegt. Das wiederum dauert nun etliche Wochen (bis Monate scheint mir). Aber die Hauptaufregung ist vom Tisch - und meine Mutter erinnert sich plötzlich wieder dauerhaft an ihre letzte Wohnung, kann angeblich alles wieder allein, ihr hilft niemand bei irgendwas... Ich verstehe diese Art der Demenz nicht, monatelang war "zuhause" ihr Kindheitsort, nun wieder der letzte Wohnort von vor 4 Jahren und meine Schwester wird teils terrorisiert am Telefon... Bald wird meine Mutter 93, das kann ich ihr ruhig sagen, trotzdem "HAuptsache meine Mama lebt noch"... :/

  • Da bin ich ja froh, dass es ohne größeren Aufwand abgelaufen ist! Du hättest das sicher geschafft, als Betreuerin eingesetzt zu werden, aber es ist halt Papierkrieg.

  • Aber die Hauptaufregung ist vom Tisch - und meine Mutter erinnert sich plötzlich wieder dauerhaft an ihre letzte Wohnung, kann angeblich alles wieder allein, ihr hilft niemand bei irgendwas... Ich verstehe diese Art der Demenz nicht

    Perfekt: Eine Aufregung weniger!


    Der Weg in die totale Demenz verläuft tatsächlich höchst verschieden. Eine der Pflegerinnen berichtet z.B. von ihrer ebenfalls dementen Schwiegermutter, bei der (nach ihrer Aussage) die Demenz viel heftiger und schneller verläuft als bei meiner Mutter. Dabei ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Gespräch mehr mit meiner Mutter möglich ..., ich finde das schon auch heftig!

    Ich denke, die Zerstörungen im Gehirn laufen nicht immer nach dem gleichen Schema ab und - je nachdem welche Areale betroffen sind - wirkt sich das auf die sichtbaren Störungen aus. Darüber weiß man noch viel zu wenig. Naja und letztlich spielt die Persönlichkeit an sich auch noch eine Rolle. Alles Liebe für dich!

  • Hallo Rose60 -


    das sind doch tolle Nachrichten. Ich freue mich für Dich.

    Das Thema Wohnung kommt mir bekannt vor: Wochenlang hieß es bei meiner Mutter, dass sie wieder zurück will in die Wohnung ihrer Mutter, dann plötzlich wollte sie sich eine eigene Wohnung suchen. Nur die Wohnung, in der sie die letzten 40 Jahre gelebt hat, ist nie ein Thema. Ich hoffe, dass der Telefonterror bei Deiner Schwester bald aufhört - ich weiß, wie schlimm das ist.

    LG

    Tanja

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rose60, es freu mich sehr, dass sich das zusätzliche Problem so gut aufgelöst hat.


    Trotzdem möchte ich noch kurz meine Gedanken zum Thema Reduzierung von Belastungen bei einem offiziellen Betreuungsverfahren schreiben.

    Aus guten Gründen ist die rechtliche Hürde für eine offizielle Betreuung sehr hoch. Insofern stellt sich für mich weniger die Frage ob ein*e Richter*in und Begutachter*in kommt, sondern wie sie auf den Besuch vorbereitet werden kann.


    Für diese Frage sind die Gedanken und Beiträge hilfreich, denn eine Einschätzung der Angehörigen, auch Arzt oder der Heimleitung betreffen m.E. genau die Punkte, die in der Diskussion genannt wurden. Damit sind die Experten informiert und können ihr eigenes Bild damit abgleichen und eine Gefährdung und Traumatisierung des Menschen vermeiden, z.B. die dringliche Bitte, den Grund des Besuches nicht zu nennen und natürlich auch nicht den Tod Ihres Bruder.


    Bei einer kurzen sachlichen Information über die m.E. minimalen Einschränkungen in der Selbstbestimmung kann ich mir vorstellen, dass der/die Richter*in nicht gekommen wäre, zumal es offensichtlich nicht um irgendwelche versteckten Interessenlagen oder Bereicherungen geht...

    Ihnen, liebe Rose, viel Kraft für die schwere Zeit, Ihr Martin Hamborg

  • Vielen Dank, Herr Hamborg, für Ihre Einschätzung! Auf die Idee, dass wegen dieser einzelnen Angelegenheit vllt gar kein Richter rauskommt, bin ich gar nicht gekommen. Eigentlich habe ich auch keine besonderen Probleme mit Einschaltung von Behörden, mehr dass meine Mutter wieder aggressiv wird, weil sie nicht versteht worum es geht.. Die realistische Wahrnehmung verschwindet m.E. gerade immer mehr und ich weiß oft nicht, wie ich Gespräche führen soll, weil sie sowohl akustisch als auch semantisch so vieles falsch versteht...


    Anstrengend, frustrierend, traurig - und das nun seit 4 Jahren Heim. Manchmal/Meistens mag ich eigentlich gar nicht hingehen, doch dann kommt quasi niemand zu Besuch , also überwinde ich mich dann doch wieder.


    Liebe Grüße

    Rose60

  • Liebe Rose60 -


    ich habe gerade Deinen neuen Eintrag gelesen - und finde hier auch meine Mutter wieder: falsch verstehen oder nicht richtig hören (weil sie kein Hörgerät akzeptiert) ist auch bei ihr an der Tagesordnung. Alle anderen hören schlecht, sind bekloppt (ihre Aussage) oder haben keine Ahnung. Inklusive mir natürlich. Ich verstehe Dich auch sehr gut, wenn Du sagst, meistens möchtest Du nicht hin. Ich fahre am Donnerstag wieder hoch und besuche sie - geplant ist Freitag und Samstag. Und bekomme jetzt schon etwas Bauchschmerz und ein flaues Gefühl, weil ich nicht weiß (aber vermute), was mich erwarten wird.

    Ich sende Dir viele gute Wünsche.

    Liebe Grüße

    TanjaS

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rose60 und TanjaS, auch von meiner Seite wünsche ich Ihnen entspannte Besuche.


    Vielleicht hilft es ein wenig, wenn Sie - immer dann, wenn Sie ein flaues Gefühl bekommen - eine kleine Achtsamkeitsübung machen, z.B.: Ausatmen - tief einatmen - ausatmen und sich einen entspannten, gelassenen, erfolgreichen oder guten Moment vorstellen.


    Je entspannter Sie in den Besuch gehen, um so geringer wird die Wahrscheinlichkeit unangenehmer Überraschungen - und wenn doch: machen Sie einfach einen zweiten Anlauf, z.B. nach einem Spaziergang.

    Ihr Martin Hamborg

  • Lebenserhaltende Maßnahmen können eine zweischneidige Sache sein. Es kommt auf den Zustand des Patienten an und da sollten doch mehrere Positionen gesehen werden. Die Sache mit der fehlenden Patientenverfügung ist in dem Falle leider ein Problem. Da kommt es dann tatsächlich auf den jeweiligen Arzt und dessen eigene Einstellung an.

    Lebenserhaltende Maßnahmen bei Demenz sind nach ärztlichen Standards, meines Wissens nicht indiziert!

    Eine fehlende Patientenverfügung darf nicht als Zustimmung zu Sterbeverzögerung interpretiert werden. Hilfreich wäre, in einer Art Familienkonferenz, den mutmaßlich aktuellen Willen zu ermitteln und zu dokumentieren. Der sollte von einem/einer Bevollmächtigten den Behandlern gegenüber zur Kenntnis und Geltung gebracht werden. Sie sollten eine Kopie zu der Krankenakte nehmen und auf dem Original den Erhalt quittieren (dieses wieder mitnehmen).
    Es könnte in Kurzform eine "vorausschauende Notfallplanung" neben dem Bett an der Wand angebracht werden, damit auch Leasingkräfte schnell erkennen können, was in »Notfällen« nicht mehr getan werden soll (zum Beispiel keine Wiederbelebungsmaßnahmen und/oder keinen Notarzt sondern Bereitschaftsarzt rufen).

    Eine Behandlung gegen den (mutmaßlichen) Willen der Betroffenen Person, ist als Körperverletzung strafbar!

  • Hallo Herr Hamborg -


    Ihte guten Wünsche haben geholfen. Als ich am Freitag zu Besuch war, hat meine Mutter fast nur geschlafen - wir haben uns kurz unterhalten, aber dann habe ich sie weiterschlafen lassen. Am Samstag war sie dann auf. Aufgrund von 2 Stürzen und dass sie momentan nicht so gut beisammen ist, saß sie im Rollstuhl. Sie wird gerade auf ein neues Medikament umgestellt, da vorherige war laut Ärzten für die Stürze verantwortlich. Vielleicht ist es auch ein wenig die Wirkung des Medikaments, aber sie war ruhig, wir haben uns ein wenig unterhalten und ich wieder ging: kein Beschimpfe, keine Aufregung. Sie fragte nur, ob ich mal wieder kommen und sie besuchen würde. Mache ich natürlich. Und dass man sich so nett um sie kümmern würde. Das hat mich sehr beruhigt.

  • Hallo ihr Lieben,

    Heute nochmal in diesem Thema hier weiter, da ich mal ein bisschen (schriftlich) jammern muss.. ich bin diesen Kümmerer-modus gerade so leid und merke , dass ich auch älter werde. Ich versuche quasi seit ein paar Monaten für meine Mutter Schuhe zu finden, denn sie hat quasi seit vier Jahren immer die selben an, schön flach und bequem, aber sie fallen wirklich bald auseinander. Die Füße haben sich nun verändert, viel breiter, vermutlich oft Wassereinlagerungen, daher müssen sie verstellbar sein und nun habe ich ein paar Mal schon welche aus dem Schuhgeschäft besorgt, wieder umgetauscht ("ach nee, gefallen mir nicht, da geh ich lieber mal selbst in die Stadt" - natürlich utopisch), da war es noch nicht so schlimm. Letztens in der Hitzephase mein neuer Versuch, weil die Schuhe immer kaputter waren, es passte nichts, in normalen Läden gibt's einfach keine entsprechenden, doch ich war wegen der Hitze einfach physisch nicht in der Lage, meine Mutter ins Auto zu hieven, dann in einen Rollstuhl etc. - mir fehlte selbst die Kraft, außer mir kann aber niemand dafür sorgen.

    Dann online bestellt, spezielle Seniorenschuhe, drei Paar anprobiert, die offenen Sandalen boten trotz mehrerer Klettverschlüsse einfach nicht den notwendigen Halt, man muss richtig damit über den Boden schlurfen können, habe ich dann gemerkt, wieder alles zurück schicken... Die Alternativen im Schrank alle viel zu eng und meine Mutter wieder "ach, ich bin ja nicht mehr lange hier, da gucke ich demnächst in xy"(Heimatort).

    Zum Glück hat mir dann ein Pfleger gesagt, dass in drei Wochen ein Wagen mit mobilen Schuhverkauf ins Heim kommt - Halleluja!! Ich hoffe dann wird es was..

    So ähnlich ging es mir mit anderen Sachen/Kleidung ähnlich , ein Anruf aus der Pflege, was fehlt und meine Mutter sträubt sich dann erst, dass sie lieber selbst in die Läden will, und mir fehlt da oft schon die Geduld, ich fasse sie angeblich falsch an, die BHs sind nicht schick genug etc. Und ich fühle mich tatsächlich unbeholfen, mag ich sie nicht gern anfassen , klingt vielleicht blöd und bei meinem Mann hat mir vieles in seinen letzten Monaten wirklich nichts ausgemacht an Pflege, ich habe Einläufe und sonstwas gemacht, aber nun bei meiner Mutter macht es mir ein Versagensgefühl und ich will das alles gerade nicht mehr...

    Als ich gestern kam, war gerade ein lauter Streit meiner Mutter mit einem Pfleger, der ihr angeblich die Brille geklaut hatte - sie hatte sie auf der Nase, anschließend regte sie sich auf, dass der Pfleger sie siezte, was das denn solle, man sei doch Verwandtschaft - meine Güte.. was die sich anhören müssen, gestern fehlte mir irgendwie der notwendige Humor.

    Jedenfalls war sie wieder bei ihrer Mama gewesen, darum kreisen die Gespräche, Mama und Brüder..

    Das soll für heute reichen , ich musste es mal loswerden und bewundere wahrlich jeden, der permanent in der Betreuung der Eltern (Schwiegereltern o.ä.)beschäftigt ist!!

    Liebe Grüße an alle

  • Liebe Rose, ja das Losschreiben in einem Kreis von Menschen, die verstehen werden, weil sie selbst ähnliche Erfahrungen machen, tut immer wieder mal gut. Wegen der Schuhe eine Idee: bei uns im Sanitätsgeschäft, wo ich auch meine orthopädischen Einlagen immer bekomme, haben sie eine recht große Auswahl an Schuhen für besondere Füße. Vielleicht gibt es bei Euch so eines auch und sie könnten Dir Modelle zur Anprobe mitgeben. Ich könnte mir vorstellen, dass das einfacher wäre, als Versand und Du könntest mit Fachleuten aushandeln, warum welcher nicht passt - die haben dann u.U. die passenden Ideen.

    Deinen letzten Satz kann ich nur unterstreichen, er ist so wahr.

    Gerade weil in der Betreuung nächster Verwandter auch noch ganz andere Beziehungserfahrungen mitschwingen, als bei entfernter stehenden Menschen.

    Alle Achtung Euch! (Ich bin ja nur die telefonische und Betreuung auf die Ferne).

  • Danke, liebe ecia,

    Hier in den Sanitätshäusern könnte ich wohl auch nur bestellen, aber das wäre der nächste Versuch, wenn es im Heim nicht klappt..während der Coronazeit fand das Angebot im Heim auch nicht statt, läuft in diesem Jahr alles erst wieder an.

    Aber danke fürs mitdenken!

  • Danke, liebe ecia,

    Hier in den Sanitätshäusern könnte ich wohl auch nur bestellen, aber das wäre der nächste Versuch, wenn es im Heim nicht klappt..während der Coronazeit fand das Angebot im Heim auch nicht statt, läuft in diesem Jahr alles erst wieder an.

    Aber danke fürs mitdenken!

    Ich möchte den Vorschlag von ecia bekräftigen. Wir haben sowohl für Schwiegermutter wie für Schwiegervater Schuhe im Schuhgeschäft mit Gesundheitsschuhen (haben mehr Auswahl als Sanitätshäuser) gekauft, mit der Ansage, dass wir die Schuhe wieder zurückbringen, wenn sie nicht passen. Das wurde gerne akzeptiert. Einmal passte erst das 3. Paar. Schuhe hin- und hertransportieren geht einfacher als alte Leute transportieren.

    Lieben Gruß von Buchenberg und Frau

  • Hallo Rose60,


    nach längerer Zeit habe ich mal wieder durch Zufall ins Forum geschaut und bin gleich bei deinem Beitrag hängen geblieben. Schuhe war mit meinem Papa auch immer unglaublich schwieriges Thema. Hoher Rist, sehr breit aber "nur" Schuhgröße 42. Entweder hatte keinen Halt oder sie waren zu eng. Ich fange gerade aus etwas auszuräumen und habe 6 Paar (teuere) Schuhe in die Kleidersammlung gegeben, keinen davon hatte er öfter als 2x an.

    Bei meinen Papa war das Problem die Arthrose, unsicherer Gang, Diabetes und unregelmäßig Wassereinlagerungen. Später kam auch immer Urin also sollten die Schuhe (bedingt) waschbar sein. Dazu neigte er zum Schweißfuß


    Gute Erfahrungen habe ich mit Promed Modell München III Schuhen gemacht, davon hatten wir am Schluß 3 Paar. Wenn ich zurück überlege hatten er glaube ich in seinem letzten Jahr ausschließlich diese Schuhe an. Er fand sie sehr bequem und hat darin nicht geschwitzt.

    Ob das jetzt eher ein Herrenmodell ist oder Unisex darüber ließe sich streiten. Das war ein guter Kompromiss weil die sowohl aus Hausschuhe geeignet waren aber auch straßentauglich sofern es nicht sehr feucht ist.


    Liebe Grüße

  • Vielen Dank für eure praktischen Tipps!!

    Buchenberg: ich habe nun schon dreimal jeweils mehrere Paare gekauft, anprobiert und wieder zurückgebracht, weil es, wie du schreibst, eben einfacher ist als Personen zu "verfrachten". Mh, da werde ich mal schauen, ob es hier auf dem Land was erreichbares gibt mit Gesundheitsschuhen oder hoffe eben auf dieses "Schuhmobil" im Heim in drei Wochen..

    Sohn83 : auch dir danke für die wichtigen Hinweise und Ideen aus deinen Erfahrungen. Meine Mutter fühlt sich ja wie Ende 50 und ist daher noch nicht so anspruchslos und pragmatisch ;)

  • Hallo Rose60

    ich kann das gut verstehen - es gibt so Tage, da möchte man einfach mal kein "Kümmerer" sein, sondern nur schaukeln gehen ... besonders, wenn man wenig bis gar keinen Dank oder Wertschätzung erhält. Du musst nicht immer die Zähne zusammenbeißen und tapfer sein ... jammern ist in Ordnung, ich denke, das fällt hier unter "emotionale Achtsamkeit" und tut einfach mal gut.

    Und ich fühle mich tatsächlich unbeholfen, mag ich sie nicht gern anfassen , klingt vielleicht blöd

    Ich berühre meine Mutter auch nicht gerne, das hat viel mit unserer gemeinsamen Biographie zu tun. Ich merke, wie ich mich total steif mache und verkrampfe, wenn sie mir zu nahe kommt. Manchmal beobachte ich, wie andere Besucher ihre Angehörigen im Pflegeheim umarmen und küssen, aber ganz ehrlich: ich kann das nicht. Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Mutter mich oder meinen Bruder umarmt hat oder mit uns gekuschelt hat, als wir Kinder waren. Es ist für mich ein Wunder, dass ich das mit meinem Sohn anders erleben durfte und dafür bin ich sehr dankbar.

    Ich drücke die Daumen, dass Du noch ein paar passende Schuhe findest!

    LG, SunnyBee

  • Heute nochmal in diesem Thema hier weiter, da ich mal ein bisschen (schriftlich) jammern muss.. ich bin diesen Kümmerer-modus gerade so leid und merke , dass ich auch älter werde.

    Ach, liebe Rose ..., manchmal hat man wirklich das Gefühl, der mühsame Weg nimmt nie ein Ende, zumal wir - wie du schreibst - ja selbst auch immer älter werden. Wenn ich so ganz ehrlichen Herzens auf mich schaue ... ich glaube, ich könnte meine Mutter beim besten Willen gar nicht mehr selbst pflegen - dafür bin ich selbst schon gesundheitlich nicht mehr in der Lage.


    Ich kenne die Verpflichtungen aber auch: Mal fehlt dies, mal das ... Besonders aufregend ist es auch, bestimmte Medikamente von Fachärzten zu besorgen - da bin ich tagelang unterwegs bezüglich Überweisungen ... Bestellung der Medikamente ... alles wieder an Ort und Stelle bringen ... Dann lauter behördliche Dinge ... und Berichte ans Gericht. Ich sag dann immer: Ich kann mir selbst jetzt noch gar keine Demenz leisten.


    Mit Kleidung usw. mache ich es so, dass ich alles übers Internet bestelle, auch Schuhe ....


    Der "Vorteil" ist, dass meiner Mutter mittlerweile alles egal ist. Sie spricht fast gar nicht mehr und ich habe das Gefühl, dass sie mich auch nicht mehr erkennt. Das ist natürlich traurig, aber eigentlich komme ich mit dieser Version meiner Mutter gut zurecht und ich hoffe, dass deine Mutter auch bald dauerhaft in dieser zufriedenen Phase ankommt. Sie scheint noch nicht da zu sein. Was du beschreibst, haben wir so ähnlich vor einigen Jahren erlebt und sehr gelitten. (Meine Mutter war eine ziemliche Herausforderung für mich, nett ausgedrückt.) Jetzt ist sie schon eine ganze Zeit friedlich und ich hoffe, es hält an.


    Liebe Rose, mach doch etwas, was dir gut tut ..., deine Mutter ist gut versorgt, die braucht dich nur punktuell ...


    Ich verstehe dich, weil ich auch immer mal in so eine Stimmung verfalle. Aber gut ist, dass man mit der Zeit lernt, dass es auch mal wieder besser wird. Das wünsche ich dir!

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