Hygiene? Hygiene!

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  • Ich drücke alle Daumen...

    Sorgen mache ich mir eigentlich nicht. Sie hat eine zähe Natur.
    Ich mache mir aber Hoffnung, dass der Aufenthalt im Krankenhaus dazu beiträgt, dass sie sich ein realistischeres Bild von ihrem Alter, ihrer Verfassung und ihrer Pflegebedürftigkeit macht, um uns dann weniger mit Dominanzgehabe zu nerven und eher Hilfe zu akzeptieren.

  • ...

    Ja, diese immer wiederkehrenden Ausdrucksweisen eines Dominanzgehabes...


    Ihr meistert täglich dieses Alltagsgeschehen und ich ziehe ..den sprichwörtlichen Hut...

  • Hallo Buchenberg,

    Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber meine Mutter wird von ihrem Gefühl her immer jünger mit zunehmender Demenz - und die Einsicht des Bedarfs nach Hilfe eher geringer, angeblich bekommt sie weder beim Waschen noch Anziehen noch sonstwas Hilfe, kann alles allein und deswegen zurück in ihr Elternhaus um ihrer Mama zu helfen... ;)

    Aber ich würde euch natürlich baldigen ruhigeren Umgang wünschen.

    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Holli, Sie beschreiben erschreckende Strukturen in dem Heim Ihrer Mutter. Natürlich verstärkt jede Form von Gewalt die Abwehr gegen die Pflegemaßnahmen.


    Auf der anderen Seite stecken Sie in einem echten Dilemma, denn der Wechsel des Heims ist mit erheblichem Aufwand verbunden. In jedem Fall sollten Sie aber das Heim besuchen und sich einen Eindruck verschaffen, ob die Menschen dort würdiger und besser versorgt werden. Damit hätten Sie zumindest eine Alternative.


    Mit dem Ziel, dass Ihre Mutter und die anderen Menschen dort besser versorgt werden, können Sie auch die Heimaufsicht ansprechen. Auch auf eine anonyme Anzeige hin muss sie tätig werden und kann fachliche Auflagen anweisen.

    Wichtig ist dabei die fachliche Hilfe, denn eine Fixierung auf einem Duschstuhl ist unverhältnismäßig und eine riesige fachliche Hilflosigkeit.

    Genau deshalb hatte ich mein Buch/ Schulungsprogramm seinerzeit "Gewaltvermeidung durch Professionalität" genannt, weil die heftige Ablehnung der Körperpflege ein echtes pflegerisches Dilemma ist und oft auch Gewalt von Seiten der Bewohner ausgeht, die nicht mit dem Zeigefinger, sondern nur mit allen Mitteln der Professionalität angegangen werden kann.


    Dazu kann auch eine medikamentöse Unterstützung gehören, falls (auch unbekannte) sexuelle Gewalterfahrungen eine sogenannte "Retraumatisierung" auslösen, in der die schlimmsten Erfahrungen wieder furchtbar lebendig erlebt werden. Dies spräche dafür, die Heimaufsicht in Ihrer beratenden Funktion anzusprechen. Sie könnte die Auflage erteilen, dass begleitend z.B. ein (Verhaltens-) Psychotherapeut einbezogen werden muss, der mit dem Team ein Verhaltensprogramm erarbeitet und begleitet.


    Ganz aktuelle bin ich an einem solchen "kleinen Projekt" beteiligt - aber ich weiß auch, dass leider nur sehr wenig Fachleute gibt, die sich das zutrauen...

    Wenn es in Ihrer Region niemanden gibt, könnten wir hier auch einen eigenen Beitrag dazu "aufmachen", in dem ich Sie unterstütze, fachliche Anregungen gezielt in die Einrichtung zu bringen.

    Ihr Martin Hamborg

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