Hallo,
ich bin neu hier und schreibe zum ersten Mal über das Thema, obwohl es mich schon lange belastet und dich zuspitzt, wie es bei einer Demenz natürlich üblich ist.
Mein Vater ist schon seit Jahren an Demebnz erkrankt, er ist nun 81 und hat aktuell Pflegegrad 2. Meine Mutter kümmert sich um ihn, außerdem wohnt auch mein Bruder mit in der Wohnung, der allerdings selbst psychisch erkrankt ist und es große Spannungen in der Familie gibt, er ist bipolaren und hat bereits zwei Mal in manischen Phasen meinen Vater bzw. Eltern bedroht. Nach langen Klinikaufenthalten kehrte er immer wieder zuhause zurück, dann ist erstmal wieder Ruhe und er hilft dann auch bei Fahrten oder Einkäufen, ist aber insgesamt sehr kalt gegenüber meinen Eltern. Leider haben meine Eltern ihn nie aufgefordert auszuziehen, obwohl er arbeitet und bereits 37 Jahre alt ist. Meine Mutter macht sich Sorgen um ihn. Meiner Meinung nach ein Riesenfehler, da er genauso wie mein demenzkranker Vater alleine nicht klarkäme.
Nach den Bedrohungen ( bei beiden Malen war ich anwesend und habe die Polizei rufen müssen) hat sich der Zustand meines Vaters verschlechtert. Nach dem letzten Mal letzten Sonmer hat mein Vater eine "Marotte" entwickelt und fährt mit dem Finger ständig die Fugen des alten Wohnzimmertisches mit Fließen ab.
Er kann immer schlechter gehen und es ist fast mehr ein Kriechen/Schlürfen, möchte aber keinen Gehstock oder Rollstuhl nutzen. Meine Mutter ist immer schnell gereizt und reagiert lautstark mit Schimpfen. Er ist ebenso schnell gereizt und schimpft zurück.
Termine und damit Aufenthalte außerhalb der Wohnung scheinen einen negativen Einfluss auf seinen Zustand zu haben. Er ist dann sehr gestresst und es kostet ihn viel Kraft.
Nun habe ich heute meine Eltern besucht und als ich ankam, lag mein Vater bereits drei Stunden auf dem Boden, da sie ihn nicht mehr hochbekommen hat, mein Bruder in der Arbeit. Mein Vater verweigerte sich auch mehrmals und schimpfte, meine Mutter total entnervt schimpfte ihn ebenso. Zusammen haben wir ihn dann wieder hochbekommen, allerdings war er dann total unruhig und rastlos, den ganzen Tag schon (am Vortag war ein Arzttermin, da hatte es noch einigermaßen gut geklappt mit dem Gehen) und ging mehrmals auf die Toilette, obwohl er so schlecht auf den Beinen war. Meine Mutter wollte ihn dann ins Schlafzimmer zum Bett führen, da ist er dann aber wieder umgekippt zwischen Tür und Bett und wir haben ihn nicht mehr hochbekommen, weil er selbst kein bisschen mehr mithelfen konnte.
Er lag dann wieder zwei Stunden auf dem Boden, bis mein Bruder aus der Arbeot kam und helfen konnte.
Ich bin mit der ganzen Situation total überfordert, leide selbst an starken Depressionen und frage mich, wie man in so einer Situation sich eigentlich verhält? Den Krankenwagen rufen? Und wie ab jetz dem vorbeugen?
Leider gibt es noch ein weiteres Problem, meine Mutter ist kaufsüchtig und das gesamte Schlafzimmer ist voll mit Bergen von Kleidung, Kosmetik etc, sodass mein Vater nur einen schmalen Spalt hat um zum Bett zu kommen, die Tür lässt sich auch nicht weit öffnen, deshalb war die Situation vorhin auch doppelt schlimm, weil mein Vater quasi eingequetscht zwischen Tür und Bett lag.
Diese Zustände herrschen hier schon seit ich hier noch wohnte und sind mit ein Grund für meine Depressionen und Angsterkrankung. Mein Vater war als wir klein waren oft sehr tyrannisch und hat uns psychisch stark runtergemacht und Schimpftiraden gehalten, dass wir nichts wert seien, meine Mutter hat er geschlagen. Ich habe früher fast jeden Tag geweint und mir immer gewünscht, dass die sich trennt und wir wegziehen. Leider nie passiert.
Heute habe ich Mitleid mit ihm, meine Mutter auch, ich denke es ist auch eine Coabhängigkeit.
Aufgrund der Kaufsucht schämt such meine Mutter natürlich auch, Leute in die Wohnung zu lassen, z.b. einen Pflegedienst, weil ja niemand das Schlafzimmer sehen darf. Die anderen Zimmer sind auch überfüllt, aber es ist nicht ganz so schlimm.
Ich weiß einfach nicht weiter, was ich tun kann um zu helfen, ich bin so gesehen bis jetzt nur emotionaler Beistand durch meine Besuche, das war heute das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich meinen Vater angefasst habe und das erste Mal, dass ich körperlich gefordert war ihm zu helfen. Ich habe eigentlich fast nur beklemmende Gefühle wenn ich meine Eltern besuche, weil ich zu beiden ein schwieriges Verhältnis habe, aber mich doch sehr verantwortlich fühle und beide mir sehr leid tun. Es gibt auch keine sonstigen Angehörigen/Freunde vor Ort.
Ich glaube mein Text ist sehr wirr, tut mir leid. Hat hier jemand irgendeine Idee? :(
Danke