Die letzten Wochen (Geriatrische Komplexbehandlung, Zuhause, Gerontopsychiatrie)

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  • Hallo alle,


    meine letzten Wochen waren sehr anstrengend, weshalb ich dieser Zeit einen eigenen Thread widmen möchte.


    Für die, die nicht wissen, was bei mir los ist: Bis Februar 2023 pflegte ich Oma und Opa Zuhause. Ab Februar 2023 nur noch Opa (z.Zt. PG 3). Während er, von Sturzrisiken abgesehen, noch recht mobil ist, ist sein Verhalten immer wieder ein Problem. Wahnvorstellungen, Wutanfälle und Agitiertheit wechseln sich ab mit absoluter Bettlägerigkeit und Hilfsbedürftigkeit. Zuletzt trocknete er nach einem extrem agitierten Tag und trotz des Versuchs ihn engmaschig zum Trinken zu bewegen aus und wurde mit Verdacht auf Anämie und Harnwegsinfekt neben Exikose in ein geriatrisches Krankenhaus zur Komplexbehandlung eingeliefert.


    Dort blieb er auch für knapp drei Wochen, fühlte sich recht wohl und auch wir hatten und haben einen sehr guten Eindruck gehabt. Da ich seine Abwesenheit zum Anlass genommen habe, bei ihm Zuhause mal so richtig für Ordnung zu sorgen, besuchte ich ihn nur sporadisch, was mein Vater jedoch ausgleichen konnte. Im letzten Drittel schrieb ich ihm doch noch meine Handynummer auf, was zu insgesamt 47 Mailboxnachhrichten führte. Da diese jedoch vergleichsweise freundlich ausfielen, tolerierte ich dies. Er erzählte viel wirres Zeug, aber ohne dass es irgendwie schädlich gewesen wäre. Immer wieder versuchte er, Notrufklingeln aus dem Krankenhaus mitgehen zu lassen.


    Seine Rückkehr besorgte mich, denn wie hier schon oft angemerkt wurde, führten solche Aufenthalte nicht selten zu einer Verschlimmerung der Symptome. Auch wir sollten dies noch am Tag seiner Rückkehr zu spüren kriegen. Schon vor meiner Ankunft sah ich über die Kameras, wie er den Nachbar durch die Räume führte. Erbittert schimpfte er über jedes neue Detail, obwohl ich viel Wert darauf gelegt habe, möglichst wenig zu verändern. Mittags versuchte ich noch, ihm Honig ums Maul zu schmieren, was auch kurzzeitig funktionierte. Später ging aber die alte Leier wieder los: Wo sind meine Kontoauszüge? Was sollen die Etiketten an den Schränken? Ich will dies, ich will das.


    Er begann an Elektrogeräten zu manipulieren, drohte mit der Polizei und am frühen Abend wollte er mehrmals eine Wasserflasche (Plastik) in Richtung meines Vaters werfen. Nach dem x. mal brannten mir die Sicherungen durch, ich stürmte zwischen die beiden, schlug mit voller Wucht auf den Tisch, warf meine Gartenhandschuhe gegen das Mobiliar und brüllte so laut wie ich konnte RUUUHEEEEEE!


    Tatsächlich sollte dies zumindest am Montag auch für Ruhe sorgen, was mich irgendwie überraschte. Dienstag hat er sich dann einen Friseurtermin über den Nachbarn organisiert, hat Kontoauszüge geholt und insgesamt 11 x 10 und 1 x 100 Euro am Automaten abgehoben. Den restlichen Tag stänkerte er und zerlegte nach meiner Abfahrt am Abend noch unabsichtlich sein Radio (hingefallen), um sich dann mit Schraubenziehern und Spachteln am Fernseher zu vergreifen.


    Mittwoch Morgen montierte er türklinken ab, deinstallierte einen Teil der Kameras und begann direkt bei meiner Ankunft wieder mit der Betrugsmasche und drohte mir "Dresche" an. Da ich bereits auf dem Hinweg immer wieder stoppte, weil ich einfach nicht zu ihm wollte, war für mich das Maß voll. Ich holte seine Reisetasche aus dem Keller, stellte sie auf den Tisch und sagte bestimmend, dass ich jetzt seine Tasche packe und er mir am besten helfen solle. Mein Ziel: Die (geronto-)psychiatrische Ambulanz.


    Teilweise half er dann auch mit, ganz allgemein war er aber dagegen. Ich habe mal wieder alles via Mikro mitgeschnitten. Er wollte sich Hilfe beim Nachbarn holen, mit dem ihn eine Hassliebe verbindet. Hilflos brüllte er seinen Namen am Zaun und natürlich kam er auch. Er erzählte ihm, was ich vor hatte. Log noch dazu, dass ich ihn gestern und heute schon mehrfach in den Bauch geboxt hätte und ich ja eh nichts für ihn tue. Als ich davon sprach, dass er untragbar sei, seit er Montag aus dem Krankenhaus zurück ist, leugnete er jemals dort gewesen zu sein. Gleich vier mal fragte er den Nachbarn, ob dies denn wahr sei, was dieser irgendwie betroffen bejahte.


    Schließlich setzte er dann seine häufig ausgestoßene Drohung in die Tat um, die Polizei zu rufen (beim Nachbarn). Nervös aber bestimmt, wartete ich also die Ankunft ab. Eine Beamtin und ein Beamter kamen sodann und haben glücklicherweise sehr besonnen reagiert. Ich stimmte mich mit dem Beamten bzgl. Vorsorgevollmacht ab und wir beschlossen, die Möglichkeit des Zwangs erstmal gar nicht zu benennen. Tatsächlich gelang es den beiden, ihn zum Einstieg ins Auto zu überzeugen (Wenn nichts ist, können sie ja wieder gehen).


    Auf dem Weg wechselte er von Schimpftiraden und Todeswünschen zu Erzählungen aus der Vergangenheit, als wäre nichts gewesen. Die Wartezeit in der Ambulanz betrug rund 3,5 Stunden und endete schließlich mit einer unfreiwilligen Aufnahme, welche ich dann veranlasst habe und die noch gerichtlich geprüft wird. Im Arztgespräch hielt ich mich so weit es ging zurück, allerdings war auch nicht viel Input von mir nötig. Mehrfach äußerte er sein Unverständnis, warum seine geschwollenen Füße mit so viel Wartezeit dann auch noch in einer psychiatrischen Ambulanz und überhaupt jetzt und so kurzfristig begutachtet werden müssten.


    Als ihm klar wurde, dass er gegen seinen Willen dort bleibt, rief er immer wieder "Jetzt habt ihr euer Ziel erreicht". Das Angebot schon mal hinaus zu gehen nahm ich an, denn das Original der Vollmacht lag noch Zuhause und musste geholt werden. Da ich hinter ihm saß, verabschiedete ich mich ohne einen weiteren Blick.


    Ich ging hinaus zum Auto und hatte ein Wechselbad der Gefühle: Einerseits erleichtert, dass er nun weiter in Behandlung ist, andererseits erschüttert und Tränen verdrückend, denn schließlich habe ich gerade meinen Opa zwangseingewiesen. Ich teilte die Neuigkeiten auch gleich drei engen Freunden mit und sagte auch der Nachbarstochter via WhatsApp Bescheid, wie die Sache nun ausgegangen ist. Glücklicherweise waren alle verständnisvoll .


    Grundsätzlich bin ich auch überzeugt, dass ich richtig gehandelt habe, auch wenn es mir unendlich leid tut. Gleich werde ich ihn erstmals besuchen. Meinem Vater glaubte er am Donnerstag schon nicht, dass er die Polizei zu sich gerufen hätte, ich bin also sehr gespannt.


    Wer hat ähnliches erlebt? Was erwartet uns in der Gerontopsychiatrie? Wie lange mag so ein Aufenthalt Dauern? Was kommt danach? Ich freue mich über Antworten, aber auch um Kommentare bzw. eure Erfahrungen...


    LG


    D

  • Hallo D.,

    Zunächst mal tut es mir leid, dass du soviel Aufregung um deinen Opa hast. Du warst sonst ja so guter Dinge alles friedlich lösen zu können und zu wollen.

    Leider haben wir die Entwicklung aber nicht in der Hand bei Demenz.

    Zunächst mal meine Einschätzung: du hast deinen Opa NICHT zwnagseingewiesen, sowas geht nur auf richterlichen Beschluss. Du hast lediglich für eine angemessene medizinische, wenn auch stationäre Versorgung gesorgt, so wie du es nach Beinbruch o.ä. auch getan hättest. Dass und wie dein Opa mental "abdreht" , liegt nicht in deiner Hand. Solange er verbal äußern kann, dass er dort weg will, wird man ihn nicht ohne weiteres festhalten können ohne richterlichen Beschluss, also wenn er andere gefährdet oder ggf sich selbst . Ich würde also versuchen, in engem Kontakt und Abstimmung mit den Ärzten zu bleiben, gut ist wenn sie gewisse Fakten an der Hand haben, wie er sich die letzte Zeit verhalten/verändert hat, ob es Momente der Gefahr für sich oder andere gab etc. Sie können sonst ja nur beurteilen, was sie vor Ort sehen, also mal einiges aufschreiben und dort abgeben!!


    Von der Erfahrung mit meinem Vater weiß ich, dass auf der GerontoPsychiatrie max.sechs Wochen die Patienten gehalten werden können, spätestens dann sollte es eine Perspektive geben. Von einer Familienangehörigen, die dort auch nach Bedrohung anderer mit Messer oder Schere war und sich für eine Gräfin hielt etc., weiß ich definitiv, dass sie eine Diagnostik mit CT etc.bekam und medikamentös eingestellt wurde, so dass sie danach völlig pflegeleicht in ein Pflegeheim umziehen konnte, zum Glück schon vorher auf der Warteliste.


    Also auch wenn es für dich nun sicher sehr aufregend ist, du hast richtig und verantwortungsvoll gehandelt und wie sich was weiter entwickelt, muss man abwarten. Klingt aber so, als schaffst du es mit bestem Willen nicht wie bisher..

    Ich wünsche dir baldige Entwarnung und entsprechende Versorgung!!

    Liebe Grüße

  • Hallo Enh,

    Ich habe nicht verstanden, warum du Opa in der psychiatrischen Abteilung abgeliefert hast. Dass ein Demenzkranker sich absonderlich benimmt und mit deinen Pflegemassnahmen unzufrieden ist, kann ja nicht der Grund gewesen sein. Was habe ich verpasst?

    LG Buchenberg

  • Hallo Enh, das was Du beschreibst, klingt sehr erschütternd und ich kann durchaus auch Gefährdungen in deines Opas Verhalten erkennen. Aufzählen will ich sie jetzt im Einzelnen nicht.

    Rose hat ganz richtig geschrieben, dass nicht Du ihn zwangseingewiesen hast und wenn auch die Polizei unterstützend agierte, dann ist das durchaus ein Hinweis auf die Notwendigkeit.

    Es ist unendlich schwierig, mit diesen Situationen umzugehen, in denen es nötig wird, gegen den Willen eines sehr nahestehenden Menschen zu agieren.

    Aber zu seinem Schutz und auch zum Schutz seines gesamten Umfelds ist es eben unvermeidbar gewesen.

    Du darfst guten Gewissens Ja dazu sagen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo D.,


    die Aufenthaltsdauer wird von ganz verschiedenen Faktoren beeinflusst. Von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen bis Monaten habe ich in unterschiedlichen Konstellation schon alles erlebt. Hinzu kommt, dass die Unterbringung gegen den Willen Ihres Großvaters auch durch den richterl. Beschluss begrenzt sein wird (Höchstdauer; norm. 6 Wochen - kann verlängert werden), unabhängig davon zu was man dem Patienten ärztlicherseits rät. Therapeutisch wird man versuchen, ihn medikamentös einzustellen. Für sehr wichtig halte ich, frühzeitig die Zeit danach zu planen in Abstimmung mit dem dortigen Entlassmanagement. Je eher Sie eine Perspektive entwickeln und planen können desto besser, damit das Risiko einer erneuten Eskalation reduziert wird.

    Es grüßt Sie

    Jochen Gust

  • Erst einmal einen Dank an euch für eure schnellen Antworten.


    Rose60 Danke für deine Worte. Was die Einweisung angeht, hast du natürlich vollkommen Recht. Wahrscheinlich habe ich hier einfach mein Handeln (ihn zur Fahrt zur Ambulanz zu bewegen) mit "Einweisung" gleichgesetzt. Vor zwei Stunden habe ich bereits beim Betreuungsgericht angerufen. Die zuständige Richterin hat wohl heute generell Eildienst und wird ihn noch heute treffen. Dass das so schnell geht, habe ich tatsächlich nicht erwartet. Ich werde mich jedenfalls gleich auf den Weg zum Krankenhaus machen und mich überraschen lassen. Allerdings nicht ohne mir nochmal Stichpunkte über sein Verhalten zu machen und bei Bedarf abzugeben.


    Weitergehen wie bisher kann es nicht, da hast du Recht. Ich frage mich nur, ob es Zuhause weitergeht oder nicht. Theoretisch wäre es mit vertretbarem Aufwand möglich, sein Zuhause abzusichern. Konkret wäre dies ein Tor und eine verschlossene Haustüre. Natürlich ist dies auch Freiheitsentzug, andererseits blieben die Wohnräume und der einfache Zugang zum Garten erhalten. Versorgt wird er ja eh durch mich bzw. uns. Ein Pflegedienst könnte in die häusliche Umgebung auch kommen. Nur die gelegentlichen Ausflüchte zum Nachbarn mit vermeintlichem Hilfebedarf würden so zwangsweise unterbunden...


    Buchenberg In der Tat habe ich ja hier auch wenig Updates gepostet. Deine Frage regt auf jeden Fall zur Reflexion an. Ich denke es ist eine Mischung. Bei meinen Besuchen in der Geriatrie habe ich immer das Gefühl gehabt, dass die Stimmung bei ein paar falschen Worten sofort kippen könnte und ich mir größte Mühe gegeben habe, dies zu vermeiden. Ganz so schlimm war es zuvor nicht, aber ich habe gemerkt, wie viel Energie es verlangt, zu jederzeit derart aufmerksam zu sein. Besuchszeit und Anwesenheitszeit bei ihm Zuhause sind natürlich sehr ungleich.


    An anderer Stelle hatte ich erwähnt, dass ich mich in einen wahren Aufräumwahn gestürzt habe. Dies war sicherlich irgendwie befreiend und die Erwartung, dass er dankbar dafür ist, habe ich schon vorher abgeschrieben. Allerdings sucht er nach Fehlern und wenn es keine gibt, dann denkt er sich welche aus. Möglicherweise war mein Aufräumwahn auch eine Art unterbewusster Test. Man sollte sich ja bekanntlich nicht zu viel Loben, aber in diesem Fall konnte es nicht gründlicher, vorsichtiger (im Hinblick auf Veränderungen des Wohnumfeldes) und kosteneffizienter sein. Hier spielte sicherlich auch Enttäuschung (die ich nicht hätte zulassen dürfen) eine Rolle, denn am Mittwoch ließ er keine Gelegenheit aus, öffentlichkeitswirksam zu verkünden, dass ich ja überhaupt nichts für ihn tue.


    Hinzu kam in diesen Tagen außerdem seine bisher nur vereinzelt auftretende Aggressivität v.a. gegenüber meinem Vater, die nun gleich zigfach vorkam. Darüber hinaus steckte er Allerlei Dinge in Steckdosen, trug schwere Dinge hin und her, missachtete unsere Absprache möglichst nur mit uns gemeinsam in den Keller zu gehen (Erinnerung hing an der Treppe; laut Entlassbericht erheblich erhöhtes Sturzrisiko). Immer wieder behauptete er ich hätte ihm mehrfach in den Magen geschlagen > "Und dann hast du geschrien, wenn ich jetzt nicht ruhig bin, dann gibts noch mehr". Am Mittwoch dann der aufgeschraubte Fernseher, erneute Betrugsvorwürfe und Aggressivität, gepaart mit Sorge um ihn und gleichzeitig einem starken Gefühl des Nicht-hin-Wollens (habe es so lange hinausgezögert wie es für mich in dem Moment ging). Letztlich dürfte auch noch die Gesundheit meines Vaters (und weniger auch meine), eine Rolle gespielt haben. Darüber nachgedacht es zu tun, habe ich schon öfters. Die Umsetzung war dann vielleicht auch situationsabhängig. Im Auto fragte er mich noch mehrfach, warum wir das tun. Da ich ja mitgeschnitten habe:


    >Warum fahren wir jetzt noch ins Krankenhaus?

    <Weil ich glaube, dass du seit Montag ziemlich neben dir stehst und wir das abklären lassen sollten

    >Wieso seit Montag?

    <Weil du da aus dem Krankenhaus gekommen bist und es seitdem nur Ärger gibt

    >Ich war doch nicht bis Montag im Krankenhaus. Kann mich mit allen normal unterhalten und dann soll ich neben mir stehen? Ich glaub ich steh im Wald! Ach hier war ich früher immer mit dem Herrn Soundso, der wohnte nebenan...

    ...


    Ein weiterer "Dialog" war:


    > Ich wünschte ich würde heute noch sterben

    < Heute wird das wohl nichts, hast ja gerade selbst gesagt, dass der Verkehr allem einen Strich durch die Rechnung macht.

    > Jeden Tag flehe ich den Herrgott an mich zu holen

    < Hm, wahrscheinlich hat der nen vollen Terminplan

    > Selber nachhelfen will ich ja eigentlich nicht, aber es wird Zeit


    ecia25 Auch dir ein Danke. Ja, irgendwie wirkt er stellenweise so, als könnte er sich selbst gefährden. Oft unbewusst durch sein Handeln, manchmal eben so konkret wie in dem vorherigen Dialog. Was mir eben Sorgen bereitet ist, dass irgendwann die Gelegenheit für ihn einfach "günstig" ist und er sich dann spontan selbst schadet. Es muss natürlich nicht gleich Selbstmord sein.


    jochengust Danke für die Infos. Über die Perspektive werde ich sicherlich intensiv nachdenken.

  • Hallo D.,

    Ich bin überzeugt, je mehr du deinen demenzkranken Opa lenken und steuern willst, desto eher bist du von der Pflegesituation überfordert. Auf Worte eines Dementen solltest du (und auch der Nachbar) gar nichts geben, und beim Verhalten muss jeder Pflegende gut überlegen, was kann ich noch tolerieren?, womit kann ich noch leben?

    Meine Frau und ich haben besprochen, dass wir erst bei Tätlichkeiten gegen uns oder gegen Andere die Reissleine ziehen und eine Einweisung in eine psychiatrische Abteilung veranlassen.

    LG Buchenberg

  • Buchenberg Da könntest du durchaus Recht haben. Das Gespräch mit jenem Nachbarn habe ich auch mehrfach gesucht, aber während seine Frau, Tochter und Schwiegersohn einsichtig sind, war er (drei Jahre jünger) immer sowas wie sein Partner in Crime und konnte ihm nichts abschlagen. Ich war immer wieder beeindruckt, wie geschickt er ihn auch um den Finger wickelte. Das hat die Situation vielleicht auch noch befeuert. Am Mittwoch war ihm indes anzusehen, wie unangenehm ihm die Situation wohl war.


    Kontrollieren möchte ich ihn gar nicht so sehr, oder zumindest nicht offenssichtlich. Ich meine du warst es, der das "sachliche Hindernis" erwähnte und viele Dinge habe ich seither auch als solches umgesetzt. Manche erfolgreich, manche nicht oder weniger.


    Ansonsten denke ich, dass die körperliche Tätlichkeit eine sinnvolle Grenze ist. Für mich hat sich diese aber verschoben, da diese gegen meinen Vater praktisch erfolgt ist und er ebenfalls gesundheitlich heftig durch die Situation angeschlagen ist. Unabhängig davon: Ja, seit Montag fühl(t)e ich mich ohne Frage überfordert.


    ---


    In der Zwischenzeit hat sich die Richterin telefonisch gemeldet und gemeinsam mit einem Rechtspfleger einige Fragen gestellt. Sie sagte, dass sie natürlich Defizite festgestellt hat und der Opa im Gespräch durchaus überzeugend rüberkam, sodass wir nochmal die Geschehnisse der letzten Woche besprachen. Ich versuchte sehr sachlich zu sein und tendierte fast dazu mich noch für ihn einzusetzen. Letztlich hat sie aber zunächst eine Unterbringung für bis zu 6 Wochen angeordnet, wobei nach rund drei Wochen ein ärztliches Gutachten mehr Klarheit schaffen soll. Dieses Vorgehen nannte sie das Standard-Procedere. Nun mache ich mich aber wirklich langsam auf den Weg zu ihm...

  • Ansonsten denke ich, dass die körperliche Tätlichkeit eine sinnvolle Grenze ist. Für mich hat sich diese aber verschoben, da diese gegen meinen Vater praktisch erfolgt ist und er ebenfalls gesundheitlich heftig durch die Situation angeschlagen ist. Unabhängig davon: Ja, seit Montag fühl(t)e ich mich ohne Frage überfordert.

    Hallo Enh,

    Ich will dir nicht ins Gewissen reden, aber die Androhung einer Tätlichkeit ist m. E. noch keine Tätlichkeit.


    In der Psychiatrie kümmern sich die Menschen jetzt mehr um deinen Opa als du es könntest.

    So weit so gut.

    Es ist aber zu vermuten, dass du ab sofort ein rotes Tuch für den Opa und seine persönliche Feindin bist.

    Einmal editiert, zuletzt von Buchenberg ()

  • Buchenberg du hast ja völlig Recht. Wahrscheinlich bin ich hier einfach ungenau, da solche Tätlichkeiten in der Vergangenheit nur durch Zufall verhindert wurden. Am Tag vor der Beerdigung meiner Oma war er beispielsweise ohne dass ich irgendetwas dazu beigetragen hätte derart aggressiv, dass er mir auf den Kopf hauen wollte. Verhindert wurde dies nur durch Blumentöpfe und seinen Gleichgewichtssinn, sodass er böse mit dem Kopf und der Hüfte auf der Terrasse aufknallte... Ich bin mir also demnach sehr sicher, dass es bald passiert wäre.


    Deine Befürchtung dass ich ein Feind (statt Feindin ;) ) bzw. rotes Tuch werde, teilte ich. Tatsächlich hat er das meiste aber schon vergessen und las zwischenzeitlich meinem Vater das Schhreiben vom Gericht vor und war eher betroffen, als dieser ihm sagte, was dort drin steht stimme. Zumindest das ist also glimpflich ausgegangen.

  • Also ich finde auch, dass mehrere Androhung von Tätlichkeiten ausreichend sind um die Reißleine für sich zu ziehen..so geht es ja vielen von uns hier, lange denkt man, man bekommt es schon irgendwie hin mit der Pflege, aber wenn solche Unberechenbarkeit en dazu kommen, muss oft der nächste Schritt und/oder neue Maßnahmen zur Unterstützung erfolgen. Auch die Pflegenden haben ja ein Recht auf Unversehrtheit.

    Liebe Grüße

  • . Auch die Pflegenden haben ein Recht auf Unversehrtheit.

    Ja, auf jeden Fall!

    Die Pflegebedürftigen und die Pflegenden haben ein Recht auf Unversehrtheit, und beide Seiten verdienen (meist, aber nicht immer) unser Mitgefühl.

    Einmal editiert, zuletzt von Buchenberg ()

  • Nochmals "Danke" für eure Antworten. Da ich es selbst auch immer spannend finde zu lesen, wie sich bestimmte Dinge entwickeln, von meiner Seite aus nochmal ein Update:


    Am gestrigen Tage haben wir meinen Opa besucht. Auf den ersten Blick etwas unglücklich ist die vorübergehende Unterbringung auf einer quasi-geschlossenen Suchtstation. Auf den zweiten Blick ist dies aber gar nicht so schlimm, denn laut eigener Aussagen sind die überwiegend jüngeren Bewohner alle freundlich und interessiert und wissen um den Grund seines Aufenthaltes. Auch wenn Besuche auf dieser Station eigentlich nicht vorgesehen sind, so wird für uns hier eine Ausnahme gemacht. Heute durften wir etwa mit ihm eine Runde spazieren gehen, was er auch merklich genoss. Eine Angestellte die ich Freitag traf, gab mir auch gleich den Eindruck dass die Stationsausrichtung nicht wirklich ein Problem darstellt. Sinngemäß sagte sie so etwas, wie dass sich das Team gerade weil es etwas außergewöhnliches ist, besonders mühe gibt. Positiv überrascht hat mich, dass schon am Freitag ein Vogelbild an seiner Tür hing und mittlerweile weitere Zeichnungen hinzugekommen sind. Dies vor dem Hintergrund, als dass er es schon immer mochte, Vögel zu beobachten und zu füttern. Auch hat sie mich freundlich aufgeklärt, als ich nachfragte, was das denn für eine Station sei. Sobald ein Platz in der passenden Abteilung verfügbar ist, steht sein Umzug an und ich hoffe, dass die Aufnahme ähnlich freundlich sein wird - wobei Ortswechsel ja bekanntlich immer ein gewisses Risiko darstellen.


    Befürchtungen, dass die von mir veranlasste Unterbringung und die richterliche Prüfung am Freitag, sich negativ auf die Beziehung zu meinem Opa auswirken, bestätigten sich bisher nicht. Er weiß zwar im großen und Ganzen wo er ist und kann sich auch daran erinnern, dass jemand vom Amtsgericht da war (zunächst nannte er den Generalbundesanwalt, dann den Oberstaatsanwalt, dann einen Richter samt Gehilfen... es war eine Richterin mit Rechtspfleger) und ihm vorgelesen hat, was ihm "vorgeworfen" wird. Wirklich richtig einordnen kann er es aber nicht. So ärgert er sich zwar über den Zwang und wohl auch darüber, dass am Freitag über einen Umzug in ein Heim geredet wurde (über den Inhalt des Gesprächs weiß ich nichts genaues). Direkte Vorwürfe macht er uns bzw. vor allem mir, aber gar nicht.


    Das Schreiben des Gerichts liegt mir noch nicht vor, sodass mich seine Aussagen, dass ihn am Freitag alle Beteiligten für absolut zurechnungsfähig hielten und am heutigen Tag ein umfassendes Arztgespräch ansteht, erstmal verunsicherten. In der Zwischenzeit hatte ich auf der Website der Einrichtung jedoch gelesen, dass wenn keine Unterbringung angeordnet, er noch am Freitag entlassen worden wäre.


    Freunde und Familie habe ich von Anfang an offen informiert und ihnen meine Entscheidungsgründe auch erklärt. Auch die Nachbarn, an die er sich immer öfters wand (wendete?), habe ich umfassend informiert. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Beziehung von ihnen in der Vergangenheit sehr wechselhaft war und er sie wohl nie um Hilfe gebeten, noch ihnen Details mitgeteilt hätte, was nun los ist. Ohne ihnen hier konkret etwas böses in die Schuhe zu schieben, habe ich dies natürlich auch vor dem Hintergrund getan, dass es keinen Grund für Gerede und Mutmaßungen gibt, schließlich wird sich der Polizeiwagen vor dem Haus wohl oder übel herumgesprochen haben.


    Überrascht hat mich, dass fast jede Person der ich von den Vorkommnissen berichtete, ähnliche Fälle im Freundes- oder sogar Familienkreis hatte und bisher auch niemand wirklich negativ darauf reagierte.


    Mir selbst geht es mit der Situation zurzeit überwiegend gut. Hätte ich es nicht getan, hätten wir in gewisser Weise eine 24h-Beaufsichtigung gewährleisten müssen, von der 70-80 % durch mich hätten erbracht werden müssen. Auch ist es "angenehm" sich recht sicher sein zu können, dass er vorerst in guten Händen ist. Da ich heute noch recht lange in Opas Garten saß, war ich natürlich auch nachdenklich bis traurig: Wird er je wieder durch diesen Garten laufen? Wie geht es nach dem Aufenthalt weiter? Ist der Weg ins Heim die einzige sinnvolle Alternative?


    Gut getan hat es auch, mit meinem Vater seit langem (oder sogar erstmals nach den offiziellen Terminen bzw. mit Opa zusammen) allein am Grab meiner Oma gewesen zu sein. Ich hatte zwar nie Zweifel daran, dass ich ihm gegenüber offen trauern kann, aber wirklich oft drüber gesprochen haben wir eben auch nicht. Wir sind uns zwar einig, dass die palliative Versorgung die richtige Entscheidung war, aber sie dennoch fehlt. Ich weiß gar nicht wie man es einordnen soll, denn einerseits ist mir absolut klar, dass sich ihr ohnehin schon schlechter Gesundheitszustand weiter verschlechtert hätte und ihr den immer häufig als Qual empfundenen Alltag weiter erschwert hätte, andererseits wünsche ich mir, damals vielleicht doch anders entschieden zu haben... Das letzterer Wunsch völlig irrelevant für die Gegenwart ist, ist mir natürlich ebenso klar.


    ---


    Das zuvor erwähnte Schreiben aus dem mein Opa meinem Vater vorlas, war übrigens eher eine Art Gedankenprotokoll, dies hatte ich falsch verstanden.


    Auch nochmal hervorheben möchte ich, dass es im Umgang mit Demenz hilfreich ist, guten Gewissens nicht auf die Richtigkeit diverser Details zu pochen. Lasst die Rotbuche halt eine Eiche sein, oder kommentiert nicht, dass die Armbanduhr nun rechts getragen wird. Dies gelingt auch meinem Vater mittlerweile besser und trägt zur Deeskalation bei. Dies aber einfach nur so daher gesagt, da ich der Meinung bin, dass man sowas nicht oft genug wiederholen kann (vielleicht sollten wir hier mal sowas wie eine Best Practices Sammlung starten ;) ).


    Eine gute Woche wünsche ich euch allen


    - Falls jemand Fragen hat, dürfen diese natürlich gerne gestellt werden. Ein Experte bin ich übers WE zwar nicht geworden, aber falls irgendwen etwas bestimmtes brennend interessiert, antworte ich natürlich gern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo enh2292, auch ich möchte Sie in den Entscheidungen der letzten Tage bestärken.


    Die Einschätzung der Richterin zeigt, dass sie die Problematik hinter dem sichtlichen Ausdruck an Selbstbestimmung erkannt hat und die prekäre Situation teilt.

    Die Aufnahme in die Suchtstation kann tatsächlich für Ihren Großvater eine Art Glücksfall sein, da das Zusammenleben mit den jungen Männern Ressourcen aktivieren kann.

    Aber infolge der Demenz ist die Lernfähigkeit eingeschränkt, sodass wir davon ausgehen können, dass sich die alten Muster zuhause sehr schnell wieder einspielen.

    Genau das ist ein Dilemma, denn wenn er in der Klinik "gut führbar" ist, spricht dies gegen den Aufenthalt unter Zwang, aber zuhause gibt es niemand mehr, der ihn führen oder seine Selbstregulation anregen könnte.

    • Würde er Medikamente zulassen?
    • Wäre für ihn ausnahmsweise ein Depotneuroleptikum eine Alternative, weil hinter seinen Verhaltensweisen eine Wahnerkrankung und eine Demenz steht und eine regelmäßige Einnahme unmöglich ist?
    • Von wem würde er die Spritze regelmäßig zulassen, die den Wirkstoff langsam über Wochen abgibt?

    In Ihrem ersten Beitrag fragten Sie nach Erfahrungen in der Psychiatrie: Sehr eindrücklich hat dies OiOcha im letzten halben Jahr erlebt und geschildert. Für seinen Vater war es sehr wertvoll, dass er einen gut informierten und diplomatischen Sohn hatte. Ihr Großvater hat Sie und braucht Sie jetzt besonders, wenn er in der Gerontopsychiatrie vielleicht nicht mehr als Sympathieträger wahrgenommen wird.


    Für diese Zeit sind vielleicht besonders Ihre Zweifel nach dem richtigen Weg und der richtigen Entscheidung für den weiteren Lösungsweg hilfreich - in dem ethischen Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung, "Recht" auf Verwahrlosung, Gefährdung und Selbstgefährdung und der fachlich erforderlichen und möglichen Sicherheit, Fürsorge, Versorgung, Behandlung und Schutz.

    Es gefällt mir gut, dass Sie in diesen Dilemmata nicht allein sind und sich mit Freunden, Nachbarn und Profis abstimmen!

    Viel Kraft und Klarheit, Ihr Martin Hamborg

  • martinhamborg Auf zwei ihrer drei Fragen habe ich spontan eine Antwort gefunden. Mit dem Thema Depot-Neuroleptikum muss ich mich nochmal genauer auseinander setzen. Grundsätzlich könnte ich mir aber vorstellen, dass eine Verabreichung durch den Hausarzt (bzw. die eigentlich zuständige Hausärztin) akzeptiert würde.


    Die Medikamenteneinnahme war bisher überwiegend problemlos. Er nahm, was wir ihm vorbereitet haben. Auffällig war dabei nur, dass die große mittägliche Lipase-Kapsel gerne ausgelassen wird (Hormon aus der Bauchspeicheldrüse). Ist halt die Frage, inwieweit er ein derartiges Medikament von der Wirkung her erlebt und ob er die Einnahme überhaupt hinterfragt.


    Rücksprache mit der Ärztin zu halten, dauert aber leider noch ein wenig. So wurde gestern Mittag ein Bett auf der gerontopsychiatrischen Station frei und somit sein Umzug in die Wege geleitet. Während des Umzugs klagte er dann über heftigen Schwindel und er musste sich übergeben. Dies war wohl so heftig, dass die Station einen Krankenwagen gerufen hat.


    Am Telefon erfuhr ich vom Krankenhaus, dass es ihm soweit gut ginge und heute noch eine Magenspiegelung ansteht. Dies ist insofern bitter, als das diverse Spiegelungen bereits mehrfach durchgeführt wurden - immer ohne Befund bzw. ohne Befunde die auf einen klaren Auslöser deuten.


    Immer wieder wird angenommen, dass seine Schwäche- und Schwindelanfälle mit gastrointestinalen Blutungen zusammenhängen. Ein. nicht endender Streitpunkt ist hier immer wieder die Einnahme von Eliquis. Während im Krankenhaus auf 2 x 2,5 mg reduziert wird, setzt der Hausarzt die Dosis wieder auf die bisherigen 2 x 5 mg herauf. Es bleibt also weiterhin nicht langweilig.

  • Hallo enh,

    wurde schon ein HNO Arzt dazu befragt? Schwindel und Erbrechen können u.a. durch Erkrankungen vom Ohr (Gleichgewichtsorgan) entstehen oder vom Gehirn aus natürlich auch, dafür MRT/CT?

    Ich wünsche deinem Opa baldige Hilfe und Klärung und damit dir Beruhigung 😉

    Liebe Grüße

  • Liebe Rose,


    deine Anregung bzgl. des HNO-Arztes habe ich zum Anlass genommen bei der Hausärztin nachzufragen. Sie will sich heute im Laufe des Vormittages melden. CTs und MRTs wurden reichlich gemacht, immer ohne Befund oder unauffällig bzw. weniger dramatische Nebendiagnosen.


    Wirklich markante Probleme mit Schwindel hatte er für mich erkennbar im Juli 2022. Nach längerer Krankenhausbehandlung (Einlieferung mit Verdacht auf innere Blutungen), welche sich dann aufgrund eines Sturzes mit Kopfverletzung in die Länge zog, hatte er dann ab August/September mehrmals täglich mit Schwindel und dessen Folgen zu kämpfen. Ein mögliches Delir konnten wir nie wirklich abklären lassen, da meist keine Bereitschaft bestand, zum Arzt zu gehen. Im großen und Ganzen wurde es aber eher wieder eine seltene Erscheinung.


    Der gestrige Tag war dann weniger gut. Ich besuchte ihn in einem öffentlichen Krankenhaus in das er aus der Psychiatrie eingeliefert wurde. Er wirkte etwas wirr, im großen und ganzen aber fit. Die für den Tag angesetzte Magenspiegelung findet erst heute statt, da irgendwer etwas verbockt hat. Da ist er natürlich zurecht angefressen.


    Besonders ratlos war ich aber nach einem Gespräch mit der Ärztin. Sie wirkte gestresst, genervt und irgendwie abweisend. Immerhin fragte sie, ob beim Opa Demenz diagnostiziert wurde und äußerte ihre dahin gehende Vermutung.


    Der Knaller kam, als ich sie bzgl. der Unterbringung meines Opas fragte. So wurde ja am Freitag eine Unterbringung angeordnet und ich war etwas verwundert, dass er nun auf einer (natürlich offenen) internistischen Station in einem Krankenhaus liegt. Sie fluchte vor sich hin und sagte, die (bekannte) Klinik hätte niemanden darüber informiert. Und überhaupt müsste ich mich dann ja kümmern.


    Da ich merkte, dass eine weitere Diskussion hier nichts brachte, gab ich vorerst auf. Ich werde heute zwar noch die Psychiatrie kontaktieren, aber ich bin echt verunsichert, wer nun wirklich verantwortlich ist und wenn das geklärt ist, für was genau. Ich bin ja auch bereit, mich einzubringen und auch Verantwortung zu übernehmen, aber zurzeit hänge ich hier in der Schwebe: Ein schriftliches Urteil aus dem Weiteres hervorgeht, ist gestern leider noch nicht eingegangen.


    Gefühlt würde ich behaupten, dass im Moment die Psychiatrie für ihn verantwortlich ist, bzw. nun vorübergehend das andere Krankenhaus. Eigentlich müsste ich doch erwarten dürfen, dass Klinik 1 Klinik 2 transparent informiert und nach seiner Entlassung aus Klinik 2 wieder untergebracht wird? An wen sollte ich mich wenden, wenn heute auch die Psychiaterin keine Hilfestellung anbietet?


    LG

  • Das ist für die Ärzte im Krankenhaus natürlich auch sehr ärgerlich, ihnen einfach deinen Opa zu überlassen, oft sind sie von einer Station zur anderen nicht sinnvoll vernetzt, da habe mich schon oft geärgert (Stichwort "Datenschutz"..)

    Die Verantwortung sollte nun bei der Psychiatrie liegen, vllt kannst du notfalls beim zuständigen Betreuungsgericht (Amtsgericht vor Ort) nachfragen, wie du vorgehen kannst, wenn dir das alles über den Kopf wächst und vllt sogar dein Opa "geheilt" entlassen wird , wenn die Gastroskopie nichts zeigt.

    Im normalen KKh sind sie personell nicht so auf zu betreuende Patienten eingestellt, einen dementen Menschen so rumzuschubsen von einer Klinik in die andere finde ich sehr blöd für alle Beteiligten..

    Das ist für dich eine anstrengende Phase gerade, oft ergeben sich in solchen Phasen, wenn man die Nase voll hat, entscheidende Veränderungen.

    Viel Glück dafür! Ich würde mich in der Psychiatrie erkundigen, versuchen einen Arzt dort zu sprechen, die sind schließlich die Profis, nicht die Angehörigen!!

    Liebe Grüße

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