Demenz und Arbeiten

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  • Hallo. Bei meinem Vater (60) wurde Demenz festgestellt. Er ist Feinmechaniker und bei der Untersuchung wurde festgestellt, daß er in diesen Bereichen (Formen, Formeln) die Probleme hat. Jetzt hat bereits im Vorfeld der Arbeitgeber ihn zur Betriebsärztin geschickt, die im attestiert hat, daß er an einigen Maschinen nicht arbeiten soll/darf. Dieses Schreiben soll er dem Arbeitgeber geben. Muß er das? Darf die Ärztin so etwas ohne Zustimmung meines Vaters dem Arbeitgeber einfach schreiben? Kann man durch so eine Diagnose auch seine Arbeit verlieren? Ist das ein Kündigungsgrund? Kann es auch sein, wenn er medikamentös eingestellt ist, daß es sich auch wieder bessert? Oder wird nur das Fortschreiten aufgehalten?


    Vielen Dank

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte(r) Fragensteller/-in,


    Eine Krankheit stellt in der Regel keinen Kündigungsgrund dar. Gerade bei der Diagnose „Demenz“ sollte man sich jedoch frühzeitig individuell sozial- und arbeitsrechtlich beraten lassen. Hier im Wegweiser Demenz sind einige Tipps zu diesem Thema zusammengefasst:


    http://www.wegweiser-demenz.de/berufstaetig-bleiben.html


    Natürlich stehen Ihnen auch unsere anderen Unterforen für Fragen zur Verfügung.


    Was ihre Frage zum Betriebsarzt betrifft:


    Auch ein Betriebsarzt unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Es gibt jedoch Anlässe, in denen der Betriebsarzt berechtigt oder unter bestimmten Umständen verpflichtet ist Erkenntnisse aus einer medizinischen Untersuchung an den Arbeitgeber weiterzugeben. Dies könnte z.B. eine Bescheinigung über die Einsatzfähigkeit eines Arbeitgebers an einer bestimmten Maschine sein. Auch hier kann ich Ihnen aber nur raten, sich entsprechend rechtlich beraten zu lassen.


    Zur Ihren Frage nach der Möglichkeit einer Besserung der Symptomatik:


    Bei einer gesicherten Diagnose einer Demenz ist leider von einem Fortschreiten der Erkrankung auszugehen. Mit den heutigen therapeutischen Möglichkeiten kann der zu erwartende Krankheitsverlauf weiterhin nur verzögert und auch einzelne Symptome können durch gezielte therapeutische Interventionen nur kurzzeitig gelindert werden. Mit der Wiedererlangung bereits verloren gegangener Fähigkeiten ist somit bei einem typischen Krankheitsverlauf nicht zu rechnen.


    Freundliche Grüße,


    Marc M. Lässer

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