wenn betreut werden muss...

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  • Guten Morgen,


    meine Mutter lebt alleine. 2 Fragen hierzu: Kann ein Hausnotruf von der Pflegekasse übernommen werden, auch wenn "nur" Einstufung in die Gruppe 0 vorliegt?


    Wenn der Tag kommt, dass meine Mutter betreut werden muss, (Gruppe 2 oder Gruppe 3), ist es dann generell möglich, dass man das Budget - welches für Sachleistungen oder auch eine Unterbringung/Betreuung in der Pflege oder im Heim, sich auszahlen laesst und durch eine eigene Aufzahlung dann eine 24Std. Betreuung (geprüfte Anbieter/Vermittler aus EU-Staaten) wählt oder geht das nicht?


    Ich möchte, dass meine Mutter zuhause in Ihrer Wohnung bleiben kann.


    Danke für Antwort.


    mfg

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte Beatrix M.,


    danke für Ihre Geduld. Hier nun meine Rechercheergebnisse:


    1) auch bei Pflegestufe 0 werden seit dem 1. 1. 2013 die Kosten für ein Hausnotrufsystem (Basispaket) von der Pflegekasse übernommen.


    2) Für die Finanzierung von 24-Stunden- oder Assistenzpflege gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Ausschlaggebend ist, ob der Anbieter bzw. Pflegedienst Vertragspartner der gesetzlichen und/oder privaten Pflegekassen ist.


    - Ich habe zum Beispiel einen Pflegedienst gefunden, der deutsch sprechende und qualifizierte Pflegekräfte einsetzt. Die Pflegekräfte wohnen jeweils 10 – 14 Tage in der Wohnung des Pflegebedürftigen, dann findet eine Ablösung mit einer ausführlichen Übergabe statt. Da dieser Pflegedienst Vertragspartner der Pflegekassen ist, kann zumindest ein Teil der Kosten über die Pflegesachleistungen abgerechnet werden. Wieviel die jeweilige Zuzahlung beträgt, hängt auch davon ab, wie hoch der Pflege- bzw. Hilfebedarf ist. Dafür werden dann individuelle Vereinbarungen getroffen.


    - Werden osteuropäische Pflegekräfte über eine Pflegevermittlung oder -agentur im Haushalt des Pflegebedürftigen eingesetzt, bestehen häufig keine Verträge mit den Pflegekassen. Dann gelten die Pflegekräfte als privat beschaffte Pfleger/innen und die Pflegeversicherung stellt lediglich die Geldleistung der jeweiligen Pflegestufe zur Verfügung.


    Eine Auszahlung der Pflegesachleistungen an den Pflegebedürftigen zum Zweck der Finanzierung von Pflegeleistungen durch einen anerkannten Pflegedienst, also Vertragspartner der Pflegekassen, ist nicht vorgesehen.



    Mit freundlichem Gruß


    Birgit Spengemann

  • Guten Tag,


    herzlichen Dank für Ihre Recherche. Ich verstehe jedoch Ihre Erklärung nicht ganz und erlaube mir daher nochmals nachzufragen.


    Ich selbst habe eine schwerbehinderung und bin auch ganztätig berufstätig, weswegen ich nicht zu 100% die Pflege meiner Mutter übernehmen könnte. Ich möchte jedoch, dass Sie zuhause leben kann - jedoch mit Unterstützung und HIlfe und unter Aufsicht.


    Meine HOffnung war, dass man die finanziellen HIlfen sowie Sachleistung bekommen könnte, wenn dadurch z.B. eine Heimunterbringung o.ä. verhindert warden kann. Möglich ware das jedoch nur, wenn man halt nur "aufzahlen" muss.


    Ich habe aus Ihrer Antwort nicht richtig verstehen können, ob das möglich ist oder nicht.


    Bei uns in der Nachbarschaft werden 2 Senioren von 24h-Kräften (deutschsprachig, aber aus Polen) betreut werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Familien das alleine finanziell stemmen und eine solche Lösung suche ich.


    Mit welchen Aufzahlungsbeträgen müsste ich den ca. kalkulieren bei dem Vertragsunternehmen, welches Sie ermitteln könnten?


    Danke für Ihre HIlfe.


    Freundliche Grüsse

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte Beatrix M.,


    meines Wissens ist es im Pflegeversicherungsgesetz nicht vorgesehen, den Betroffenen oder ihren Bevollmächtigten Sachleistungen auszuzahlen.


    Sachleistungen werden immer dann gewährt, wenn die Pflege von professionellen Vertragspartnern der Pflegekassen ausgeführt wird. Dazu zählen Mitarbeiter im Auftrag von Pflegediensten oder, in einigen Bundesländern ist dies möglich, von examinierten Altenpfleger/innen, die sich selbständig gemacht haben (immer unter der Voraussetzung, dass die Pflegekasse mit ihnen Verträge abgeschlossen hat).


    Die Leistungserbringer rechnen dann direkt mit der jeweiligen Pflegekasse ab. Wenn die Sachleistungen für die notwendige Pflege nicht ausreichen, muss der Pflegebedürftige den Differenzbetrag aus eigener Tasche bezahlen oder, wenn sein Einkommen oder die Ersparnisse nicht ausreichen, ein Antrag beim zuständigen Sozialamt auf Hilfe zur Pflege gestellt werden.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.


    Mit freundlichem Gruß


    Birgit Spengemann

  • Guten Tag Frau Spengemann,
    vielen Dank...


    Könnten Sie mir bitte die Kontaktdaten des Anbieters geben, welchen Sie gefunden haben, und welcher einen Vertrag hat?


    Welche Leistungen, kann durch die Position "Sachleistung" , durch einen ambulanten Pflegedienst bei einem Demenzkranken abgedeckt werden?


    Danke im voraus.


    SChöne Grüsse

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte Beatrix M.,


    der Pflegedienst, den ich im Internet gefunden habe und dessen Leistungen als Sachleistungen mit der Pflegeversicherung abrechenbar sind, heißt "Toll 24". Die Internet-Adresse ist: http://www.toll-betreuung.de. Dort finden Sie alle weiteren Informationen dazu und können sich auch über eine kostenlose Hotline beraten lassen.


    Bei Pflegesachleistungen wird mit dem Pflegedienst Ihrer Wahl ein Pflegevertrag geschlossen und eine Vereinbarung getroffen, welche Leistungen täglich erbracht werden sollen. Diese Leistungen sind in den Leistungskomplexen definiert. Das heißt, es werden ganz individuell die Leistungskomplexe vertraglich vereinbart, die die pflegebedürftige Person benötigt.


    Seit dem letzten Jahr können, neben der Grundpflege und den hauswirtschaftlichen Verrichtungen, auch Betreuungsleistungen vereinbart werden. Da die Leistungskomplexe in jedem Bundesland unterschiedlich beziffert sind, würde ich Ihnen empfehlen, sich dazu in einem Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe beraten zu lassen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Birgit Spengemann

  • Hallo in die Runde.


    Ich glaube, ich passe mit meinem Problem hier ganz gut rein. Auch ich habe die Absicht, meine Mama rund um die Uhr zuhause betreuen zu lassen. Zu mir: ich bin auch voll berufstätig, leide an einer bipolaren Störung.
    Habe die Mama am vergangenen Freitag völlig verwirrt in ihrer Wohnung aufgefunden (v.a. Verfolgungswahn)
    Zur Mama: Diagnostik noch nicht abgeschlossen, aber Demenz wahrscheinlich. Liegt jetzt auf der Inneren. Dort wurden stark erhöhte Calcium-Werte festgestellt, die momentan am Fallen sind. Gestern war sie viel besser drauf, als in den vergangenen Tagen. Entlassung wahrscheinlich am Montag. Mein Wunsch: Anschlussbehandlung in einer Geriatrie - bin bereits in Kontakt, aber leider kein Bett frei. Angebot des derzeitigen KKH: Überführung in die Neurologie. Das lehnt sie ab - "will nicht in die Klapse". Was kann ich tun?
    Vielen Dank vorab für Ihre Ratschläge.

  • Hallo,
    ich habe mit "Toll24" Kontakt aufgenommen. Kosten für eine Betreuung über 8000€/Mon.


    Ich befürchte (Weiss es aber nicht), dass es keine Anbieter mit Kooperationsvertrag zu den Kassen gibt, welche eine 24-h Betreuung zu erschwinglichen Preisen anbieten.


    In unserer Tageszeitung hat nun ein Anbieter inseriert, welcher polnische Fachkräfte vermittelt. Die monatlichen Restkosten (selbst zu tragen, da kein Kooperationsvertrag mit der Kasse) liegen bei ca. 1000€. Zumindest Weiss ich aus der Nachbarschaft, dass das ganz gut funktioniert. Dort wird eine Seniorin schon über ein Jahr so betreut.


    Es waere wirklich gut zu wissen, ob es irgendwelche Anbieter gibt, welche einenen Kooperationsvertrag mit der Kasse haben, die eine 24-Std. Betreuungskraft zu ähnlichen Konditionen anbieten kann; denn 8000€/Mon. können wir uns zumindest nicht leisten.


    Beste Grüsse

  • Hallo Beatrix,


    versuchen Sie es mal hier:
    http://www.mc-care.com/zuhause.html


    Kosten werden nach meinen Erkenntnissen bei ausl. Pflegekräften generell nicht übernommen, aber es gibt Möglichkeiten der Zuzahlung, entsprechend Pflegestufe bis zu 665 Euro monatlich).


    Ich habe dort eine Anfrage gestartet und hab mittlerweile ca. 40 Bewerbungen erhalten. Kosten ca. 1.600 Euro pro Monat.


    Hoffe, das hilft weiter.


    Alles Gute und viel Erfolg.
    Claudia

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