Vaskukläre Demenz ??

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  • Guten Tag !


    Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Danke.


    Mein Vater (78) hatte vor 15 Monaten eine Darmoperation mit 2 längeren Narkosen in 4 Wochen. Es viel uns schon vorher auf das er manchmal was vergisst, aber wir haben das aufs Alter geschoben.
    Nun viel dem Chirurgen auf (er kann uns aber nicht weiterhelfen) das mein Vater so einen unsicheren langsam Gang hat es wurde ein MRT gemacht


    Seitensymmetriche deutl. Erweiterung der inneren Liquorräume mit einer ausgedehnten, peri und paraventrikulären Leukenzephalopathie, ähnliches Bild wie bei Normaldruck-Hydrocephalus.
    Deutliche Atrophie parahippocampal und Hippokampalregion beidseits.
    Bild eines Akustikusneurinoms im linken Kleinhirnbrückenwinkel mit einer Ausdehung von 23x16 mm.
    Multiple lakunäre Läsionen beidseits basalganglionär und in beiden Thalami , ein 12x4 mm großes Infarktareal im Pons zentrl mit Ausläufern in beiden mittleren Kleinhirnstielen.
    Keine intracraniellen Sekundärblastome nachweisbar.


    Bis jetzt wurden keine weiteren Untersuchungen unternommen, er weigert sich zum Arzt zu gehen, lediglich vom praktischen Arzt gibt es eine Tablette Gladem tgl.


    Aufgefallen ist es mir erst im KH nach der OP, als er mich in der Nacht anrief, er stehe im Keller im KH und findet nicht mehr auf die Station, ich gleich ins KH was natürlich nicht stimmte, er lag in seinem Bett, die Ärztin meinte das kommt schon vor bei älteren Patienten im KH, sollte sich zu Hause wieder bessern.
    Auffällig ist auch noch in den letzten Monaten:


    Er wurde von einer Minute auf die andere aggressiv fing zu stupsen und dann zu weinen an (das habe ich dem praktischen Arzt mitgeteilt deshalb gibt es Gladem)wast ist dabei wenn man jemanden stupst seine Aussage (für meine Mutter aber schlimm).
    Schlüssel wurden verlegt.
    Der Gang ist schleifend und schleppend, wenn er länger sitzt tut er sich sehr schwer beim Aufstehen.
    Er fragt nach der 2. Katze ob sie draussen ist. (wir hatten früher mal 2 Katzen)
    Gestern wieder so eine Situation, die mir Angst macht, er meint: irgendwas stimmt da nicht aber er kommt uns noch drauf.... kurze Zeit später er möchte nach Hause, wir haben ihn dann beruhigt das er doch daheim sei dann haben wir gefragt wer da gegenüber wohnt - er weiss es nicht, 5 Min später sagt er den Namen des Nachbarn das er gerade Rasen mäht.
    Manchmal sitzt er nur da und schaut und lässt den Kopf hängen, es interessiert ihm dann kein Fernsehen, gar nichts, Hobbys gibt es nicht wirklich.


    Dann ist er wieder klar man kann mit ihm reden.


    Essen, Trinken, Waschen, anziehen (des Gewand muss vorlegt werden) Personen erkennen kann er noch.


    Mein Vater leider seit Jahren an Diabetes II was mit Tabletten eingestellt wird und an arterielle Hypertonie (hier wurde nichts verordnet).


    Ist es eine vaskuläre Demenz, was können wir für ihn machen, er will zu keinen Neurologen zu keinen Arzt !! Es war so viel für ihn das letzte Jahr. Bringt es was wenn ich mir einen Termin beim Neurologen ausmache, das erzähle und man verschreibt was ?
    Ist es eine vaskuläre Demenz ??

  • Hallo,


    ich bin kein Mediziner, aber ich habe einen pragmatischen Vorschlag.
    Senden Sie die Diagnose doch mal an http://www.was-hab-ich.de - die übersetzen Ihnen das Fachchinesisch in ein verständliches Deutsch.


    Meine Mama hat seit heute die Diagnose vaskuläre Demenz. Die wurde im Zuge eines KKH-Aufenthaltes (wegen Hyperkalzämie) von einem hinzugezogenen Neurologen anhand eines CTs gestellt. Zum Psychiater hätte ich sie nie bekommen...


    Hoffe, das hilft weiter.
    Alles Gute!

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte Fragenstellerin, sehr geehrter Fragensteller!


    Nach der Durchsicht des ausführlichen MRT-Befundes Ihres Vaters bin ich der Ansicht, dass Sie unbedingt den Kontakt zu einem Neurologen suchen sollten. Auffällig ist neben den angegebenen gefäßbedingten Veränderungen (wie bei einer vaskulären Demenz) und der Gehirnatrophie - auch in gedächtnisassoziierten Gebieten - die Festtellung eines möglichen Akustikusneurinoms. Hierbei handelt es sich um einen gutartigen, verdrängend wachsenden Tumor, der im weiteren Verlauf durch Kompression des Gehörnervs zu Hörminderungen oder auch Gleichgewichtsstörungen führen kann. Weiterhin sollte der Aspekt eines möglichen Normaldruckhydrocephalus abgeklärt werden, da hier eine echte Behandlungsoption bestehen könnte. Durch "Ablassen" von Nervenwasser im Rahmen einer sogenannten Lumbalpunktion lassen sich häufig wieder normale Druckverhältnisse herstellen; viele Patienten zeigen daraufhin kognitive u. Verhaltensverbesserungen Leider liegen bei Ihrem Vater in einigen Bereichen des Gehirns bereits Gefäßschädigungen vor, die aller Erfahrung nach nicht reversibel sind. Wahrscheinlich hängt dies mit dem erhöhten Risiko Ihres Vaters für Gefäßveränderungen aufgrund von Diabetes mellitus und Bluthochdruck zusammen. Hier kann zumindest das Risiko weiterer Gefäßschädigungen reduziert werden, indem eine optimale Zucker- u. Blutdruckeinstellung durch einen Internisten erfolgt. Falls Ihr Vater weiterhin keine Behandlung wünscht, jedoch eine Eigengefährdung durch fehlenden Realitätsbezug gegeben sein sollte, kann auch eine amtsärztliche Vorstellung Ihres Vaters erwogen werden. Ein Amtsarzt wäre dann berechtigt, im Falle einer drohenden gesundheitlichen Gefährdung Ihres Vaters weitere diagnostische / therapeutische Behandlungen einzuleiten.


    Ich wünsche Ihrem Vater und Ihnen alles Gute in dieser schwierigen Situation.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Dr. E. Kaiser

  • Guten Tag !
    Vielen Dank für Ihre Antwort.


    Ich war jetzt beim Neurologen, jedoch ohne meinen Vater da er ausser seinen praktischen Arzt niemand ran lässt.


    Ist halt schwierig wenn der Neurologe meinen Vater nicht kennt, trotzdem hat er sich die Befunde angesehen.


    zu Gladem 50 mgl 1 Tabl. tgl noch 1 Tabl. Risperidon, da mein Vater auch nicht ins KH möchte ist eine Lumbalpunktion auch nicht mgl.


    Das Akustikusneurinom bleibt lt. HNO Arzt im KH unbehandelt.


    Ich glaube wir können nicht mehr tun, der Diabetes ist eigentlich gut eingestellt Hämaglobin A1cIFCC liegt in der Referenz sowie Hämaglobin A1 c .


    Der Blutdruck liegt bei 110/50 also denke ich hier kann man auch keine Blutrucksenker geben ?


    Danke


    Liebe Grüße
    Sarah

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte Fragenstellerin,


    anhand Ihrer aktuellen Informationen werden hier leider die Grenzen der Therapieoptionen bei Ihrem Vater deutlich. Allerdings kann eine Einzelmessung des Blutdrucks von 110/50 mmHg noch keine verläßliche Auskunft über den Blutdruck im gesamten Tagesverlauf geben. Dazu wären mehrere Einzelmessungen bzw. eine 24 Stunden-Blutdruckmessung erforderlich. Die anderen von Ihnen berichteten Beurteilungen und Angaben klingen plausibel.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Dr. E. Kaiser

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