Beiträge von Wissenssucherin

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    Hallo Silja,


    ich weiß nicht, ob es in Ihrer Situation praktikabel ist, aber ich habe damals meiner Schwiegermutter einen Krug mit Saft gerichtet (schön rosa) und habe auf den Krug ein Passfoto von ihr draufgeklebt. Dadurch wurde sie neugierig, hat irgendwie verstanden, dass es "ihres" ist und davon getrunken. So hatte ich auch einen ganz guten Überblick über die Menge, die sie sicher getrunken haben musste.
    Für ein Weilchen hat's ganz gut funktioniert, möglicherweise lohnt sich ein Versuch.


    Ich wünsche Ihnen, dass Sie bald eine zufriedenstellende Lösung finden.


    Liebe Grüße


    Wissenssucherin

    Hallo Susanne,


    auch ich kenne das Problem gerade in- und auswendig und kann sehr gut verstehen, wie unangenehm das ist und die Nerven dadurch blank liegen.


    Wie Herr Pawletko schon schrieb, wird das Problem nicht besser werden. Im Gegenteil. Es kann schon sein, dass es zwischendurch Tage/Phasen gibt, wo das Ganze mit dem Stuhl etwas besser läuft, aber meiner Erfahrung nach verschärft sich das Thema langfristig immer mehr.
    Meine Schwiegermutter verweigerte auch alles, das wir ihr anboten. Und schon gar nicht weiß durfte irgendetwas sein, nicht einmal die normalen Unterbuchsen. An dieser Stelle hat mir dann Herr Pawletko dankenswerterweise (auch wenn man hier keine Werbung machen sollte) "Pants" einer gewissen Firma mit 4 Buchstaben, die vor allem für Inkontinenzprodukte bekannt ist und mit T beginnt ;) Inkontinenzslips empfohlen, die gibt's nämlich in rosa und auch in schwarz.
    Der erste Versuch damals (in schwarz) lief gar nicht gut. Ständig zupfte sie dran rum, ständig fragte sie, was sie damit tun sollte, beim abendlichen Umziehen beförderte sie den "Slip" sofort unter's Bett, um ihn verschwinden zu lassen. Gut, dachte ich damals, die Zeit ist noch nicht reif - und wir wurstelten uns wieder so dahin. Ein paar Wochen später in rosa versucht - Gar nicht akzeptiert.
    Letzte Woche aber eskalierte das Problem wieder und ich hatte einfach genug - und zog ihr die schwarze "Unterhose" einfach an. Ohne viel Federlesens. Ich sagte gar nichts dazu außer eben, "schau, hier ist die frische Unterhose". Natürlich bemerkte meine Schwiemu, dass sie sich anders anfühlt, dem begegnete ich mit einem kurzen "gell, die hat einen etwas anderen Stoff" -und aus. Ich wollte dem ganzen keine Bühne geben. Und glücklicherweise hat das geklappt, seitdem nimmt sie sie problemlos an. Zumindest protestiert sie nicht und lässt sie oben. Ich glaube auch, dass es half, dass eine für sie etwas jüngere Frau, auf die sie große Stücke hält, und der ich das Problem anvertraute, mal "zufällig" meinte : "Oh, ich sehe, du hast auch die gleichen Slips wie ich. Die sind super, die trage ich auch immer, mit denen kann nix passieren, wenn's mal stressig ist " (natürlich frei erfunden).
    Gibt's da vielleicht irgendjemanden, den ihr ins Boot holen könnt, der solche gezielten Bermerkungen streuen könnte?
    Wir haben die Lade in ihrem Kasten, wo sonst die Unterhosen lagerten ausgeräumt und dort die Inkontiversorgung hineingelegt - so dass es auch ihrer täglichen Routine entspricht und nicht etwa erst etwas aus einer Plastikpackung genestelt werden muss. Ich denke, dass auch die schwarze Farbe viel zur Akzeptanz beiträgt, es sieht weniger wie Windeln aus.
    Momentan bin ich in Verbindung mit unserer Krankenkasse um zu erforschen, was es da gibt, das die Kasse übernimmt. Ich weiß nicht, wie das in D gehandhabt wird; bei uns können - je nach Krankenversicherungsträger - gewisse Pflegeprodukte vom Arzt verordnet und bei Bedarf paketweise nachhause geschickt werden. Und auf Dauer brauche ich etwas Dickeres, Saugstärkeres. Und eben etwas, das wir nicht selber finanzieren müssen, auf Dauer geht das nämlich ganz schön in's Geld.


    Faierweise muss ich aber eines sagen: Das Stuhlproblem an sich, nämlich, dass sie überall hinkotet, wenn gerade niemand aufpasst, das lösen die Inkoslips nicht. Bzw. Kotflecken an Toilette, Boden, Wänden der Toilette verhindern sie auch nicht. Aber sie entschärfen die Situation zumindest ein wenig. Der Verschmutzungsgrad insgesamt (der ungeputze Po durchweichte schnell alle Schichten der Kleidung und ging dann auch bis in die Polsterung der Küchenbank etc.), gewisse kleinere, vor allem "Lulu-Unfälle" werden abgefedert; das Material saugt etwas und geht nicht sofort auf die Haut (Stichwort roter Po) und vor allem erspart es das Waschen von täglich mehreren angekoteten Unterhosen. Auch wenn ich sonst kein Fan von Wegwerfdingen bin, Stichwort Müllbelastung, aber in dem Fall entlastet es das tägliche Zusammenleben.


    Alles Liebe, viel Kraft und Durchhaltevermögen!

    Hallo Sonnenblümchen,


    das tut mir sehr leid zu lesen, denn gerade aus deinen Beiträgen und aus deiner Art Dinge zu betrachten und zu schildern konnte ich mir viele Denkanstöße für mich und meine Situation mitnehmen.


    Ich wünsche dir alles Liebe und dass du deinen Sinn für Humor, dein "Kunstverständnis" ( ;) ) und deine Motivation, das Chaos zu beherrschen, behältst.

    ... weil wir hier schon mal bei einer Grundsatzdiskussion sind, verspüre ich auch das Bedürfnis, mich äußern zu dürfen.


    Wegen des Löschens von Passagen: Ja, es macht das Lesen mühsam. Hier weiß ich beispielsweise nicht, wie sich die Diskussion entwickelt hat, weil ich ein paar Tage nicht ins Forum geschaut habe. Und es fehlt bei einigen Beiträgen dann der rote Faden und sie sind unnutzbar. Da ja nur eigene Antworten, aber nicht ganze Threads gelöscht werden können, bleiben nur Fragmente übrig, die unverständlich sind.
    Aber, und dazu stehe ich offen und ehrlich, auch ich habe schon einige meiner früheren Beiträge gelöscht. Aus dem Grund, dass mit dem zeitlichen Abstand ich der Meinung war, dass ich da einige zu private Dinge preisgegeben habe, bzw. ich in meiner "heutigen Version" (also älter, vielleicht ein bisschen erfahrener) das heute so nicht mehr schreiben oder verfassen würde. Und ich finde es gut, dass dieses Recht jedem hier zusteht.


    Meine Vorstellung von einem hilfreichen Forum ist, dass man sich austauschen kann und auf Gleichgesinnte trifft. Und da ist es völlig natürlich, dass man in so einer Umgebung auf eher emotionale, gefühlsbetonte Menschen trifft, und dann eher auf rationale, vorwiegend auf Sachebene argumentierende bzw. lösungsorientierte. Oder eben eine Mischkulanz davon.
    Ich denke, dass Beiträge, in denen man sich einfach mal seinen Frust von der Seele schreibt genau so ihre Daseinsberechtigung haben, wie rationale Lösungssuchen.


    Was für mich, egal welche Beiträge es betrifft, NICHT okay ist, ist, wenn hier ge- und bewertet , belehrt und das Bedürfnis für Rechtfertigung geweckt, kurz, "geschmulmeistert" wird. Dann ist nämlich der sämtliche positive Effekt dieses Forums dahin.
    Wenn ich, sobald ich einen Post hier reinstelle, Angst haben muss vor der Reaktion anderer, weil ich mich möglicherweise rechtfertigen muss (oder harsche Reaktionen dieses Bedürfnis wecken), wenn ich ein ungutes Gefühl habe, dass alle meine Aussagen wiederholt zerpflückt, bewertet, und kritisiert werden, dann ist es für mich sinnlos.


    Nicht falsch verstehen: Kritik ist ein sehr nützliches Werkzeug und, in richtigen Dosen und dem richtigen Ton (auch wenn wir hier schriftlich kommunizieren)
    oft genau das, was man braucht und einen weiterbringt. Aber auf das WIE und die Dosis kommt es an.


    Ich denke, wir alle können ein wenig zwischen den Zeilen lesen, geht es dem Verfasser eines Post jetzt darum, sich seinen Frust und Kummer von der Seele zu schreiben, einfach jemanden zu finden, der einem Solidarität und das Gefühl des Verstandenwerdens vermittelt, oder werden hier tatsächlich rationale Lösungen gesucht? Oder eben eine Mischkulanz? Jeder tickt anders, jeder bezweckt etwas anderes und alle Formen davon sind okay.
    Man muss nicht auf jeden Post zwingend antworten, bzw. wenn man es tut, und man merkt, dass die Chemie mit der Person auf der anderen Seite nicht stimmt, bzw. das eben die Antwort nicht das ist, was der anderen Person mit ihren Bedürfnissen gerade hilft, dann kann man das so hinnehmen und sich nicht mehr am Thread beteiligen.


    Auch ich lese hier manchmal Posts und Antworten, die für mich absolut unverständlich sind, weil ich, aus meiner höchstpersönlichen Lage und Situation heraus, mit darin getätigten Aussagen überhaupt nicht konform gehe. Ich finde es aus durchaus okay, wenn darauf Kritik angebracht wird. Definitiv übertrieben und überzogen finde ich aber, wenn ich merke, dass die Kritik nicht ankommt, weil das Gegenüber anders
    tickt/kommuniziert/einfach damit nichts anfangen kann und einfach stur weiter die Linie gefahren, abgekanzelt, "doziert" und bewertet wird, bzw. Beiträge verfasst werden, in denen dann andere, an dem Thread gar nicht aktiv beteiligte Forumsteilnehmer als Negativbeispiel herangezogen oder deren Situation bzw. Vorgangsweise in der (trotz aller Anonymität) privaten häuslichen Situation dort bewertet werden.
    Und dabei spielt es absolut keine Rolle, ob die Verfasser und Beiträge vermeintlich "sachlich" oder "emotional" sind - es tut weh und überschreitet Grenzen.


    Innerhalb gar nicht so langer Zeit erlebe ich nun schon zum zweiten Mal hier mit, wie Forumsteilnehmer ankündigen aus dem Forum ausscheiden zu wollen, weil Meinungsverschiedenheiten so derart entgleisen, bzw. andere Mitglieder als so dominant empfunden werden, dass sich die Betroffenen persönlich angegriffen fühlen, bzw. Angst haben, weitere Beiträge zu schreiben, weil sie bewertet werden.
    Das stimmt mich sehr nachdenklich und auch traurig - weil das den ursprünglichen Sinn und den kollegialen Charakter des Forums herabwürdigt.


    Ich frage mich, was genau den Punkt definiert, an dem höfliche und hilfreiche Kritik aufhört und das Aufdrängen des eigenen Standpunkts anfängt. Denn diesen Punkt zu finden und ihn nicht zu überschreiten scheint scheinbar die benötigte Kunst hier zu sein.


    Ich wünsche euch allen einen schönen Advent und dass ihr Weihnachten - wie auch immer es bei euch abläuft - so verbringen könnt, dass ihr schöne Momente und Lichtblicke habt.

    Hallo Teuteburger,


    das hört sich an, als hätten Sie gerade gehörig zu kämpfen.
    Ich kenne die Probleme mit dem Trinken auch, allerdings in etwas anderer/bzw. abgeschwächter Form. Meine Schwiegermutter behauptete auch immer schon getrunken zu haben - bis bei der letzten Blutuntersuchung dann zufällig rauskam, das ihre Nierenwerte nicht so berauschend sind....


    Denkanstoß Nummer 1: Was trinkt sie gerne? Meine Schwiegermutter beispielsweise hasst Wasser. Das würde sie nie freiwillig trinken. Ich bin dazu übergegangen, einfach sehr süßen Saft zu machen (ich mache immer selber Sirup aus Beeren oder Kräutern und verdünne). Ist zwar nicht so ganz im Sinne des Erfinders, wenn man den so süß kredenzt - aber es schmeckt ihr, und sie trinkt lieber (funktioniert übrigens bei beiden meiner Damen). Lieber zu süß als dehydriert, sag ich mir.
    Mag Ihre Schwiegermutter Tee mit viel Honig? Oder eben auch einen bestimmten Sirup? Vielleicht können Sie da ansetzen, dass das Süße, Angenehme zum Trinken animiert?


    Außerdem bin ich dazu übergegangen, wenn ich morgens die Medikamente verabreiche, meine Schwiegermutter anzuhalten, ein ganzes Glas Saft dazu zu trinken - nicht bloß wie früher ein paar Schluck Wasser zum Runterspülen. Und zum Frühstück gibt's auch ein großes Glas. Da weiß ich zumindest mal ganz sicher, dass Sie jeden Morgen mal zumindest einen halben Liter intus hat.


    Zusätzlich hab ich eine Plastikkanne ohne Deckel installiert und ein Foto von ihr draufgeklebt, damit sie von weitem sieht, dass das ihre Kanne ist. Diese fülle ich auch jeden Tag, in der Hoffnung, dass sie öfters davon trinkt, wenn sie vorbei geht. Funktioniert mal ganz gut, mal überhaupt nicht. Aber zumindest hab ich damit eine ungefähre Übersicht, wieviel sie tatsächlich getrunken hat und kann dann nötigenfalls eingreifen.


    Vielleicht ist ja eine brauchbare Anregung für Sie dabei. Ich wünsche Ihnen in Ihrer schwierigen und belastenden Situation viel Kraft, Durchhaltevermögen, Ideen und hoffentlich bald Lichtblicke.


    Liebe Grüße

    Liebes Sonnenblümchen,


    weg mit dem schlechten Gewissen und den Unkenrufen von Außenstehenden! Das Gegenteil von gut ist "gut gemeint"!


    Die wohlmeinenden Kommentare kannst du getrost an dir abprallen lassen (auch wenn ich weiß, dass das oft gar nicht so leicht ist, wenn man schon gereizt oder einfach an seinen momentanen Grenzen ist). Die haben einfach keine Ahnung von deiner konkreten Situation, weil vorstellen kann sich das nur der, der es erlebt hat, wie es tatsächlich ist. By the way - gibt es irgendwo ein Gesetz oder eine Menschenrechtskonvention, nachdem täglich warmes Essen serviert werden MUSS? ;)


    Meine Schwiemu hatte vor 2,5 Jahren eine Phase, in der sie sich gut ein dreiviertel Jahr ausschließlich von Wurstbrot und Obstgarten (den "Joghurt"Zuckerbomben aus dem Kühlregal) und fallweise einem Apfel ernährte. Alles andere wurde abgelehnt. Bzw. nach einem Bissen skandiert, dass man das "nicht fressen" könne und der Katze oder dem Hund rausgekippt.
    Nebst eigenem schlechten Gewissen kamen auch jede Menge "gut gemeinter" Ratschläge von außen.
    Aber was sollte ich denn tun? Irgendwann beschloss ich sie einfach zu lassen - und letztlich akzeptierte sie von einem Tag auf den anderen wieder gekochtes Essen - phasenweise. Wie Hanne schon schrieb, des Menschen Wille ist sein Himmelreich... ;) Streich ich ihr beispielsweise ein Brot mit Butter isst sie es mit größtem Appetit - aber wehe die Pflegerin wagt es, wo Butter drauf zu geben.... ;) - und so nach dem Muster setzt sich der tägliche Wahnsinn fort.


    Übrigens hatte ich mitten in der Wurstbrotphase mal eine Ärztin da (die kam zwecks Begutachtung Pflegegeld) und angesprochen auf das Thema meinte sie völlig gelassen: Verhungern tut sie offensichtlich nicht. Fit ist sie auch. Akut gesundheitsgefährdend ist die Lage definitiv nicht. Also können sie sie getrost lassen ;)


    Zum Thema "schnösern" - isst sie da alleine? Ich will keine Sachen an die Wand malen, die nicht da sind, aber es lohnt sich unter Umständen, ein bisschen ein Auge auf die Vorräte zu haben.
    Meiner Schwiemu muss ich nämlich mittlerweile beinahe alles rationieren. Sie isst sonst einfach bis zum Erbrechen. Beispielsweise eine halbe Torte in 20 Minuten. Oder 2 kg Bananen in 2 Stunden. Bzw. leerte sie vorgestern innerhalb einer halben Stunde einen Liter Wein, den sie geschenkt bekommen hat (Mann, das gab Action danach... ). Sie vergisst schlichtweg, dass sie schon gegessen hat, weil sie steht dann da und klagt, dass sie schon tagelang keine Banane mehr gekriegt hat... Hat eine Weile gedauert, bis ich das tatsächliche Ausmaß behirnt habe. Außerdem hat sie - frag mich nicht warum, die ältere meiner Damen hatte das früher auch, das hatte aber nix mit Demenz zu tung) den unstillbaren Drang, Geschenktes sofort verzehren zu müssen. Darum eben das Kippen der Flasche Wein.
    Dazwischen hatte sie dann eine Phase, wo sie mir immer schilderte, was sie denn alles heute schon gegessen habe - bis ich dann eben anhand der Vorräte feststellte, dass sie faktisch so gut wie gar nix gegessen haben konnte.


    Also: Lass sie getrost essen was sie will, aber hab vielleicht einfach ein bisschen ein Auge drauf, was die Vorräte angeht. ;)

    Hallo Sonnenblümchen,


    Erfahrung hab ich mit einem einzelnen Askept der Frage, nämlich der Qualität. Und da würd ich sagen, kommt es ganz darauf an, wo das in eurem konkreten Fall zubereitet wird.
    Ich selbst habe mal einen Sommer lang im Seniorenheim der nächsten Stadt in der Großküche gearbeitet, wo nebst Heimverpflegung auch für Essen auf Rädern gekocht wurde. Da wurden täglich insgesamt an die 350 Portionen gekocht, angerichtet haben wir tatsächlich am Fließband - aber das tat der Qualität keinen Abbruch. Ich selbst hab ja damals mitgekocht und auch das gleiche Essen gegessen - das war wirklich absolut lecker.


    An meinem jetzigen Wohnort (in der Peripherie) weiß ich, dass das Essen auf Räder von einer ansässigen Wirtin zubereitet wird - die kocht wirklich gut.
    Ich habe aber auch schon an anderen Orten von dem vielzitierten Fr... gehört.
    Was diesen Aspekt angeht, lohnt höchstwahrscheinlich Nachfragen, wo und wie konkret das Essen zubereitet wird.
    Und wahrscheinlich bleibt abzuwarten, wie das Essen tatsächlich aufgenommen wird- die beste Haute Cuisine kann eklig schmecken, wenn man davon überzeugt ist, das Essen aus Prinzip eklig finden zu wollen... Da hilft wohl nur Trial and Error! ;)


    Alles Liebe

    Sehr geehrter Herr Pawletko,


    vielen Dank für den Tipp und die Ermutigung. Ich hab einfach ein bisschen Scheu und Bammel, weil das Thema für meine Schwiegermutter mit soviel Tabu und Scham behaftet ist und ich ihr nichts aufzwingen will - aber irgendwie hab ich für mich jetzt eine Schmerzgrenze überschritten, die Situation ist so nicht mehr tragbar. Ich werde mal schleunigst versuchen, besagte Höschen zu besorgen und rauszutesten, ob sie diese "aktzeptieren" kann.


    Danke!

    Sehr geehrter Herr Pawletko,


    vielen Dank für den Tipp und die Ermutigung. Ich hab einfach ein bisschen Scheu und Bammel, weil das Thema für meine Schwiegermutter mit soviel Tabu und Scham behaftet ist und ich ihr nichts aufzwingen will - aber irgendwie hab ich für mich jetzt eine Schmerzgrenze überschritten, die Situation ist so nicht mehr tragbar. Ich werde mal schleunigst versuchen, besagte Höschen zu besorgen und rauszutesten, ob sie diese "aktzeptieren" kann.


    Danke!

    Hallo, liebes Sonnenblümchen,


    danke für die liebe Antwort. Ich freue mich auch immer, von Ihnen zu lesen!


    Es tut schon mal irrsinnig gut, wenn man sich das, was akut drückt, von der Seele schreiben kann - und ernstgenommen wird. Danke dafür.


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich so ganz klar ausgedrückt hab, ich glaube, wir haben (regionsbedingt) ein paar unterschiedliche Verwendung für die gleichen Wörter.
    Eine "Unterhose" ist in unserem Fall eine ganz normaler Unterbuxe, Slip, wie immer man das auch nennen mag. Nur das halt meine Schwiemu was diese betrifft äuuuuuuuuuuußerst wählerisch ist, die dürfen ja nicht weiß sein, und eventuelle Muster/Blümchen müssen auch vor ihrem kritischen Augen bestehen - es gibt da eine Person, die meine Schwiemu ablehnt, die trug früher immer weiße oder geblümte oder... Deswegen ein absolutes NoGo.


    Mit "Pants" meinte ich entweder so in der Drogerie erhältliche "Höschen" für Inkontinenzprobleme (die gibt's auch in der bevorzugten Farbe schwarz), die man einfach wie einen Slip anzieht und dann entsorgt bzw. gibt's dann auch die "Windelvariante", also extra saugfähige von den Pants. Das Problem ist aber, dass die abgelehnte Person letztere trägt, was meine Schwiemu sehr wohl weiß und eben für sie eine Katastrophe darstellt. Deswegen glaub ich das unglaubliche Ausmaß an Ablehnung beim Testlauf mit den Inkontipants.


    Heute Früh beim Anziehen hatte ich wieder eine zwar nicht "gebremste" oder irgendwie nasse Hose, aber dem stechenden Geruch nach zu urteilen, wurde sie in der Nacht wieder angepieselt... Aber es passiert eben nicht jeden Tag und immer in unterschiedlichem Ausmaß - das macht mir das Handeln so schwer.
    Meine Überlegungen gehen dahingehend, ob "Inkontipants" das ganze vielleicht ein wenig aufsaugen (Stichwort roter Po) und den Geruch dämpfen könnten? Und vor allem ist es auch für meine Pflegerinnen, die ja den Haushalt meiner beiden "großen Mädls" wuppen, sicher nicht lustig, jeden Tag angekotete, bzw. äußerst stechend duftende Höschen waschen zu müssen - die Inkontipants würden ja dann einfach entsorgt.


    Eigentlich ist das Ganze - verglichen mit anderen Themen hier - ein furchtbar banales, aber trotzdem macht es mir meinen Alltag grad etwas schwer.


    Ich bin weiterhin dankbar für jeden Erfahrungsbericht, bzw. Denkanstoß. Habt alle einen möglichst schönen Advent.

    Hallo, ihr Lieben,


    ich bin auf der Suche nach ein paar Ideen und Denkanstößen.


    Folgendes Problem: Meine Schwiegermutter, die mit (so formuliert's die Neurologin) einer "deutlich ausgeprägten mittelschweren Demenz" lebt, hat über den Sommer doch deutlich abgebaut.
    Sie wohnt in unserem Haus, im eigenen Haushalt. In selbigem wohnen auch noch ihre hochbetagte (altersdemente) Schwiegermutter und deren 24h Pflege. Ingsesamt wurstelt sie sich noch halbwegs selber durch den Tag, ihre Pflege und Betreuung teilen die 24h Pflege (die ohnehin unten kocht und putzt, da ja ihre Klientin dort wohnt) und ich. Im Prinzip helfe ich ihr morgens beim Aufstehen, Medikation, bereite ihr Frühstück zu, die anderen Mahlzeiten deckt die Pflegerin ab und abends bringe ich sie wieder ins Bett.
    Bis jetzt war es so, dass sie noch halbwegs selbstständig "rumwurstelte" und ich halt die kleineren oder größeren Hoppalas, die so passierten einfach ohne viel Federlesens beseitigt habe. Innerhalb von ein paar Wochen hat sich ihr gesamter Aktionsradius aber auf Fernsehen, bzw. die Pflegerin oder mich auf Schritt und Tritt verfolgen beschränkt. Nicht mal raus geht sie mehr - was sie sonst bis zu 28x pro Tag getan und sich damit die Zeit vertrieben hat. Ich vermute, dass das daran liegen könnte, dass ihre Orientierungskompetenz massivst abgenommen hat und sie sich deshalb davon zurückzieht, weil sie spürt, dass sie es nicht schafft. Quasi nach dem Motto "lieber gleich bleiben lassen, bevor jemand merkt, dass ich das nicht kann".
    Gleichzeitig mit dieser, sich innerhalb weniger Wochen vollziehenden Veränderung bemerke ich zunehmende Probleme mit dem großen Toilettengang.
    Bis jetzt funktionierte das Klogehen halbwegs, ab und zu eine "Bremsspur", benutztes Klopapier an allen möglichen und unmöglichen Orten, aber sonst nichts Weltbewegendes.
    Mittlerweile aber hat sie offensichtlich keine Ahnung mehr, wie sie Klopapier benutzen soll, reißt es ab, wirft es (wenn überhaupt) ins Klo oder steckt es in ihre Hose oder... Kurz, sie treibt alles Mögliche damit, außer dem, wozu das Papier eigentlich gedacht wäre. Oder benutzt die Hose/Unterhose zum Abputzen.
    Manchmal bemerkt sie das dann auch selber, es ist ihr offensichtlich peinlich, denn sie versucht das dann irgendwie "zu beheben" - zieht eine zweite Unterhose darüber an, versteckt die "bremspurgezeichnete" Hose irgendwo (heute fand ich wieder eine bei unserer Haustür auf dem Garderobenhaken, gestern eine unter ihrem Kopfkissen), manchmal registriert sie es gar nicht - bis ich dann vom Geruch darauf aufmerksam werde. Da sie, wenn sie verwirrt/aufgeregt/beschämt ist dann am Klo alles Mögliche und Umögliche treibt (inklusive sich nackt ausziehen), bekommt die Hose darunter auch meistens was ab.
    Mal davon abgesehen, dass es fürchterlich durftet, befürchte ich, dass sie einen wunden Po bekommen könnte.
    Da ich das Problem schon länger kommen sehen hab (auch die Fälle, wo sie die Unterhose für den kleinen Gang gar nicht erst weg gibt treten zwar selten, aber doch auf), hab ich mal so schwarze "Inkontinenz Pants" aus der Drogerie besorgt. Ich weiß nämlich, dass sie weiße sowieso nie akzeptieren würde (lange Geschichte, ist einfach so). Letztens, als ich sie dabei ertappte, wie sie eine verschmutzte Unterhose in der Toilette runterspülte, holte ich einfach mal so ein Ding, und versuchte es ganz vorsichtig: "Gell, das geht manchmal so schnell, da kommt man nicht mit, wie man das machen soll..." usw. und verkaufte ihr die Pants als "Unterhose, die sowas aufsaugt und man es nicht riechen kann, falls doch einmal trotz Aufpassen etwas nicht so ganz funktioniert". Sie sträubte sich zwar sichtlich, strich ständig mit den Fingern darüber, zog das Ding aber trotzdem - mit einem Gesichtsausdruck, der Bände sprach - an.
    Fragte wieder nach, was das sollte. Auf mein "ich hab in letzter Zeit bemerkt, dass es hie und da gar nicht so leicht ist..." reagierte sie (völlig normal) äußerst ungehalten, das sei ihr heute das erste Mal passiert, etc. Sie kam den restlichen Tag ständig zu mir gelaufen und fragte ständig, was sie denn mit dieser Unterhose tun solle ? Ich sagte ihr nichts, die wechseln wir morgen einfach ganz normal in der Früh.
    Am nächsten Tag, beim routinemäßigen Unterhosenwechsel, bei der sie die benutzte normalerweise einfach am Boden liegen lässt (weil sie weiß, das sich mich drum kümmere) stieß sie die ganze Zeit mit dem Fuß daran, kickte sie ständig weiter, unterbrach ständig das Anziehen dafür, bis sie schließlich unter dem Bett landete. Das ganze war eine so offensichtliche Qual für sie, dass ich es nicht übers Herz brachte und seitdem wieder die normalen Hosen verwendete. Ein paar Tage ging es halbwegs gut aber jetzt haben wir das Problem wieder jeden Tag.


    Übertreibe ich? Es sind (bis auf seltene Ausnahmen) keine große Mengen Kot - aber wie gesagt, erstens riecht es fürchterlich, zweitens befürchte ich, sie könnte einen wunden Po bekommen. Außerdem wird das Problem nicht weniger werden in nächster Zeit, im Gegenteil wird es sich realistischerweise eher bald verschärfen. Jedesmal aufpassen, wann sie aufs Klo geht ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit, das ich (selbst mithilfe von Urliomas Pflegerin) realistisch gesehen weder zu stemmen in der Lage bin noch will. Auch ich habe ein (ohnehin bis oben hin) gefülltes Leben und ein Recht auf selbiges.
    Ich denke es ist einfach gerade eine "Zwischenphase", zu früh für "Windeln" aber zu spät für "Augen zu drücken". Soll ich einfach Pants besorgen und ihr - trotz ihrer Ablehnung - anziehen in Hinblick auf ihr mangelndes Urteilsvermögen und mein eigenes Leben? Oder hat jemand ganz andere Ideen?


    So, das ist jetzt - wie von mir gewohnt - ziemlich lange geworden, aber das musste einfach mal runter. Und ich glaube nämlich, dass ich einfach grad das Ganze nicht mit Abstand betrachten kann. Für Ideen, Anregungen, Erfahrungsberichte, wär ich euch sehr dankbar!


    Schönen Sonntag wünsch ich euch

    Hallo Sonnenblümchen,


    ich schließe mich an: Juppi!!! :) Ich freue mich wirklich sehr mit dir, dass du eine so zufriedenstellende Lösung gefunden hast.


    Alles Gute weiterhin und fröhliches Baden!

    Hallo Sonnenblümchen,


    ich glaub nicht, dass du übertreibst, du machst dir einfach Gedanken, und das ist gut so. Der Demenzdschungel sieht einfach für jeden anders aus, und vielleicht ist das für euch der richtige Weg hindurch.


    Du überlegst ja hin und her, welche Option die richtige Lösung (Wanne/Dusche, etc... ) sein kann. Da ich in meiner Familie leider schon viel Erfahrung mit pflegebedürftigen Menschen (nicht nur zwecks Demenz und leider auch nicht nur ältere Semester) gesammelt habe, gehe ich eigentlich mit Herrn Pawletko konform, dass über kurz oder lang eine begeh/fahrbare barierrefreie Dusche ohne Tasse (rutschfeste Fliesen, o.Ä. wahrscheinlich die absolut vernünftigste Variante im Falle eines Umbaues wäre. Ich denke da an ein Familienmitglied, dessen Bedürfnisse sich innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne ständig veränderten, wo dies schließlich für beide (und vor allem für die Pflegeperson am leichtesten körperlich zu stemmende) die schonendste und praktiabelste Lösung war.
    Allerdings erlebe ich eben zur Zeit meine Dame, die sich mit Händen und Füßen gegen alles wehr was sie nicht kennt - sprich andere Wanne, bzw. Dusche. Abe rimmerhin mobilisiert sie für diesen wöchentlichen Wannengang alle ihre Kräfte - und genießt ihn dann auch nach Strich und Faden.


    Wer weiß, vielleicht kannst du tatsächlich mal einen Lift - in welcher Variante auch immer - testen? Wenn die Möglichkeit bestünde könntest du mal in aller Ruhe ausloten - und bei Bedarf immer noch umbauen.


    Ich hoffe, du findest etwas, dass dir und deiner Mama das Badeleben erleichtert.


    Liebe Grüße

    Hallo Sonnenblümchen,


    was meinst du mit "den durch das Haus schiebt" in Bezug auf den Badelifter? Da weiß ich nicht ganz was du meinst? Welche Art von Lift hast du da im Kopf?


    Ich kann berichten, dass wir auch eine Art Badelift für die ältere meiner Damen im Einsatz haben. Das ist vom Prinzip her eine Sitzfläche (mit Saugnäpfen darunter) mit Rückenlehne, die im Ruhemodus auch umgeklappt auf der Fläche liegt und einer Fernbedienung.
    Das ganze Ding lässt sich von einer Person gut heben und liegt bei Nichtgebrauch auf einem Hocker neben der Badewanne.


    Bei Gebrauch wird er in der Badewanne angebracht, wir lassen das Wasser einlaufen und via Fernbedienung klappt sich der Stuhl auf und "fährt nach oben". Dann, wenn die Dame sitzt, kann man ihn stufenlos nach unten lassen, bzw auch die Lehne - bei Bedarf - nach hinten geben. Oder eben auch nicht. Funktioniert erstaunlich gut. Schwierig ist allein der Einstieg in die Wanne, da diese sehr hoch ist und die Uroma Ende 90 und ziemlich klein - aber unsere Dame beharrt auf ihrer Wanne, Dusche käme sowieso nie in die Tüte. Da kämpft sie sich lieber über die Wanne. Und schaffts tatsächlich noch. ;)


    Den Lift haben wir übrigens vom örtlichen Sozialmedizinischen Betreuungsring ausgeliehen und kostet 45 Euro im Jahr. Vielleicht besteht auch bei dir die Möglichkeit, so ein Ding auszuleihen und zu probieren, bevor du das Bad umbaust?


    Liebe Grüße


    Wissenssucherin

    Hallo Sonnenblümchen,


    ich find's grade schade, dass der Raum der Wünsche - den Sie ja offensichtlich unbeabsichtigt gefunden haben - nicht so funktioniert, wie der Name suggeriert...


    Zu Ihrer Frage: Ja, ich kenne Müllprobleme ohne Ende. Von meinen beiden Damen, in sehr unterschiedlichen Ausprägungen und Varianten. Da gibt's beinahe keine Grenzen. Allerdings in anderer Form, als Sie das gerade erleben.


    Wie bereits geschildert wurde da beispielsweise Verschmimmeltes/Vergammeltes, etc.... aus der Biotonne ausgegraben und hinter der Kühltruhe versteckt - weil ja noch gut. Oder ich total überwacht, was ich denn wegschmeiße - und dem Hund weggenommen und wieder in den Kühlschrank getan, zwecks Verschwendung. "Belebte" und äußerst "dufte" Wurst kann man ja problemlos noch aufheben (aufheben! nicht essen, ist ja ekelhaft...), bloß nicht kleinlich sein. Auch der Restmüll wurde regelmäßig durchkämmt.


    Außerdem verschwand einiges aus dem Müll, um wo anders gebunkert zu werden - aus welchem Grund auch immer. Beispielsweise fand ich mal ein buntes Sammelsurium aus etlichen Thunfisch- und anderen Fischkonserven, nebst diversen Glasbehältnissen und alten Zeitungen und Kartonresten, die in einer Kartoffelkiste neben der Kreissäge und im Gästezimmer munter vor sich hingammelten - es waren nämlich auch ein paar Dinge aus dem Biomüll dabei. Interpretationen gibt es viele, sicher wissen werd ich's wohl nie.
    Und zum Thema Toilettenpapier... Es gab eine Zeit (momentan scheint sie zu Ende zu sein/zu pausieren) in dem das "braune Zeugs" (um es nett auszudrücken) überall war. Nur nicht in der Toilette. In dem Mistkübel daneben. Im Idealfall. Oder am Boden des WCs. Oder in meiner Hand - weil es mir dort reingedrückt wurde. Oder im Blumentopf. Oder im Kühlschrank. Oder... Fragte man nach, hieß es, weil "....." (also ich) ja verboten hat, dass ich es in die Kloschüssel schmeiße." Egal, wo sie aufs Klo ging, ob daheim, im Gasthaus oder bei der Tochter. Diese Begründung wurde übrigens jedermann vorgetragen. Da gab es Situationen, in denen Sie beispielsweise dem Schornsteinfeger braunes Klopapier in die Hand drückte - ... "weil .... hat gesagt ich darf es nicht ins Klo schmeißen - ich kann ja sonst nirgends hin damit". Neben mir. Als wär ich nicht da. Und als hätte ich ihr noch nie gesagt, dass sie es bitte einfach ins WC werfen solle. Insofern glaube ich, Ihre Gereiztheit und Verzweiflung zumindest ein Stückchen weit nachempfinden zu können.


    Außerdem "klaut" sie interessanterweise meine Wäsche. Sie selber ist seit mittlerweile doch geraumer Zeit, dazu bereit gewesen, die Wäsche der Pflegerin (die wir für die ältere meiner Damen, die im gleichen Stockwerk wohnt) zu überlassen. Nun nutzt diese Pflegerin mit mir gemeinsam die große Wäschespinne, die vor unserem Haus steht. Doch aus irgendeinem Grund (die Wäsche der Pflegerin hat sie meines Wissens noch nie angerührt, obwohl ja ihre eigene dabei ist) stelle ich fest, dass öfters etwas aus meinen Sachen fehlt. Ein Babybody. Die Strumpfhose unseres Zwergels. Einen meiner Panties. Ein Handtuch. Die Lieblingskindergartenhose meiner Großen. Ein Arbeitshirt meines Mannes. Meine löchrige, labbrige Malerhose. Die Sachen tauchen dann meistens irgendwo in ihrem Zimmer auf (im Nachtkästchen, im Schrank, unter der Matratze, einfach am Regal,...) Interessanterweise nimmt sie - obwohl die Sachen, gerade bei schönem Wetter ja oft zeitgleich dort hängen - nie etwas von der Wäsche ihres eigenen Haushaltes ab. Weder ihre eigene, noch die ihrer Schwiegermutter, noch die der Pflegerin. Nur unsere. Für mich total rätselhaft. Lustig finden, so wie Ihre Dame, tut sie's dann doch nicht; ich habe inzwischen aufgegeben, nachzuforschen, da sie auf Fragen immer äußerst ungehalten reagiert - natürlich hat sie keine Ahnung was ich von ihr will, sie kann sich an nichts erinnern.


    Es gab auch Zeiten, in denen die ältere der beiden noch mobil war, in dem sie das ganze (große!) Gemäuer nach Verbrennbarem absuchte, um dann drauße ein Feuerchen zu machen... Täglich. Endete damit, dass ich sämtliches Anzündzeugs konfiszierte. Und mit der interessanten Erfahrung, dass Menschen, die zwar die Klotür nicht mehr finden und denken, dass sie mit jemand ganz anderem sprechen, wenn sie mit dir reden, trotzdem erstaunlich findig darin sein können, herauszufinden, wo in einem riesigen Haus/Wirtschaftsgebäude Sachen, die sich zum Zündeln eignen, finden können...
    Und eine Zeit lang hatte ich das Problem, dass sie täglich mehrmals ganz gewöhnliche Tassen nahm, mit Kaffee füllte - und auf den E-Herd zum Erwärmen stellte. Also nicht im Topf. Oder Mikrowelle. Einfach das Haferl auf die viel zu große Platte, volle Pulle aufdrehen (das funktionierte interessanterweise noch) - und natürlich überkochen, auslaufen, furchtbar verbrennen und stinken (natürlich war jede Menge Milch und Zucker drinnen, was ein olfaktorisches Erlebnis sondergleichen ergab. Nebst mehreren verschmorten Tassen am Tag und diversen Käufen von äußerst scharfen Reinigungsmitteln um die Platten wieder sauber zu kriegen). Das erinnert mich (möglicherweise auch unberechtigt, wer weiß) ein bisschen an die Vasen - die werden mit Wasser gefüllt, weil in eine Vase gehört nun mal Wassser. Und unsere Tassen wurden auf den Herd gesetzt, weil da hat nun mal heißer Kaffee drinnen zu sein. Und ich wurde jedesmal gefragt, warum ich mich denn wegen ein bisschen übergekochter Milch so aufrege. Alles halb so schlimm... Das bisschen Putzen hab ich ja schnell erledigt...


    Es ließen sich wohl noch etliche Beispiele finden. Und ich weiß nicht, ob Ihnen das mit Ihrer Fragestellung für sich in irgendeiner Form weiterhilft, oder nicht - aber auf jeden Fall wäre mir mit einem Verschwindezauber auch sehr oft geholfen. Möglicherweise sollten wir Frau Rowling fragen, ob sie welchen auf Lager hat... ;)

    Hallo Sonnennblümchen,


    nein, ich weise Sie garantiert NICHT darauf hin, dass Gesagtes nicht mehr bei Ihrer Mutter ankommt und dass Aufregen nichts bringt ;) - ich gehe nämlich davon aus, dass Sie das wissen - jeder, der eine demente Person länger begleitet hat, weiß das. Und zu dem "Erwarten" dass der Müll mal drinnen bleibt, maße ich ich mir auch nicht an, etwas zu sagen, denn jede demente Person ist so individuell, dass das, was bei der einen undenkbar wäre, für die nächste problemlos funktioniert.


    Aber ich sage, dass Sie völlig recht haben, immer Friede, Freude, Eierkuchen bringt Ihnen nichts. Man muss auch mal einfach ehrlich drüber reden dürfen. Weil auch, wenn wir alle hier wissen, dass unsere Lieben nichts "dafür können", ändert das nichts daran, dass man sich im Alltag oft frustriert fühlt und vor lauter "gegen die Wand rennen" (oder in Ihrem Fall zu Blumenvasen sprechen ;) ) einfach laut heulen und brüllen könnte, vor lauter Genervt- und Gereiztheit. Und dass - bei aller Liebe und allem Verständnis - benutztes Toilettenpapier, das immer wieder da auftaucht, wo es definitiv nicht hinsoll (ich kenne diese Thematik leider auch nur zu gut) einfach nur grauslig und ekelerregend ist, ist auch eine nicht leugenbare Tatsache. Da gibt's nix zu beschönigen. Und genau, wie sie schreiben, wer nicht tatsächlich selber eine demente Person pflegt (wirklich pflegt und Verwantwortung übernimmt; nicht nur fallweise), hat absolut keine Ahnung, wie sich das im Alltag anfühlt. Ich glaub, drum geht's ja hier im Forum irgendwie, um das "Dampf ablassen" und spüren, dass es da Menschen gibt, die tatsächlich auch wissen, wie sich das anfühlt - meist gibt's nämlich in der unmittelbaren Umgebung kaum welche, die wirklich Ahnung davon haben, wie das tatsächlich ist.


    Ich jedenfalls bewundere Sie (und viele andere hier) sehr dafür, was Sie da alles meistern und schaffen. Hoffentlich finden Sie bei Hermines Handtasche bald mal einen Boden! ;)

    Hallo Sonnenblümchen,


    ich möchte mich hier mal kurz einklinken, da ich diverse Müllprobleme auch sehr gut kenne... Ich weiß nicht, ob es in deiner Situation praktikabel ist, und inwiefern deine Mutter in deine derzeitigen "Aufräumaktionen" involviert ist und inwieweit sie noch Geschehenes und Gesehenes nachvollziehen und konkret darauf reagieren kann - aber wie wäre es, wenn du den Müll nicht im Mülleimer per se bunkerst? Offensichtlich scheint sie ja den Mülleimer als solches identifizieren können und eben daraus etwas zu "retten" - Wäre es eine Möglichkeit, diesen einfach zu "tarnen" und aus der erwarteten Umgebung rauszumanövrieren? Beispielsweise einen Sack oder Kiste oder was auch immer, wie immer euer Müllsystem ist, umzufunktioneren und ganz wo anders bunkern, in einer Truhe/Kasten,... in einem anderen Raum, einer anderen Umgebung? Den quasi aus dem von ihr erwarteten Umfeld in ein anderes verpflanzen? Möglicherweise geht sie da - aufgrund der Veränderung und der unerwarteten Optik - nicht dran?


    Da mir das Universum die ungewöhnliche Kombination von 2 dementen Damen äußerst unterschiedlichen Alters, Naturells und Form der Demenz beschert hat; hab ich auch schon alles mögliche erlebt; von "geretteten Lebensmitteln" (völlig vergammelt, verschimmelt und ungenießbar, die ich eigentlich zuvor extra tief in den Biomüll gegraben hatte) über verschwundenen "wertvollen" Müll, der an völlig unerwarteten Plätzen im Haus frisch fröhlich vor sich hin gammelnd und stinkend gehortet wurde bis hin zur totalen Überwachung, was ich entsorgte - in Form einer dementen Dame, die immer an der Treppe auf der Lauer war und aufpasste, welchen Biomüll ich heruntertrug, ob ich ja nicht die beispielsweise von ihr in stundenlanger, mühsamer Suche erbeuteten Pilze, die sie mir gegeben hatte (und die in Wirklichkeit wurmzerfressen, von Rehen angekaut und absolut NICHT mehr frisch waren) entsorgen wollte oder die absolut ungustiös und bedenklich riechende Wurst dem Hund geben könnte...


    Konkrete Abhilfe schuf hier, dass ich den Biomüllbehälter "tarnte" - ich suchte mir ein verschließbares Behältnis (ebenfalls möglichst geruchsdicht), bemalte es mithilfe mehrerer Eddings hübsch mit Blumen, damit es möglichst dekorativ und nicht so nach gewohnter "Tonne" aussah und quartierte es in einem Schrank in der Waschküche ein. Ihre gewohnte Tonne ließ ich stehen und kippte weiter Kaffeesatz, etc rein - kritische Dinge hingegen lagerte ich in dem neuen Behältnis. Das war für sie so sowohl optisch als auch umgebungstechnisch so ungewohnt, dass sie nie dran gingen.
    Und zu dem Überwachungsproblem, wenn immer genau und voller Empörung beobachtet wurde, wenn ich etwas aus meinem Bereich über die Treppe hinunter trug, um entsorgt zu werden - mein allegemeines Behältnis dafür war bekannt. Ich suchte mir einfach ein anderes und warf immer ein hübsches (extra dafür umfunktioniertes) Tuch darüber - so kam die Idee, dass da "illegaler Biomüll" transportiert wurde gar nicht auf, da es nicht mein übliches Eimerchen war.
    Und dem Restmüll, aus dem vom Staubsaugerbeutel bis zum löchrigen, labbrigen Schlüpfer alles ausgegraben wurde verpasste ich ebenso ein anderes Aussehen und bunkerte ihn an einem anderen Platz - natürlich ließ ich auch den gewohnten dafür vorgesehen Sack in seinem Ständer und gab dort "ungefährdete" Dinge hinein.


    Eigentlich völlig verrückt und aufwändig - aber egal, in unserem konkreten Fall hat's funktioniert. ;)


    Ich wünsch dir viel Erfolg und kreative Einfälle und dass du - so wie ich - vor lauter Verrücktheit hin und wieder sogar drüber lachen kannst.

    Hallo Bine27,


    da gibt es auf jedenfall standardisierte Tests, den ein Arzt bei Verdacht auf Demenz durchführen kann um sich einen schnellen Überblick über die Lage zu verschaffen. Wir wurden damals konkret vom Arzt zu einer Psychiaterin in der Gegend weiterverwiesen. Die führte sowohl den MMSE (Mini-Mental-Status-Test) als auch den Uhrentest durch. Die beiden sind meines Wissens Standardtests, um abzuklären, ob ein Verdacht auf Demenz bestehen könnte und ich denke, dass diese in eurem konkreten Fall wohl auch zur Anwendung kommen würden.


    Bezüglich wie es weitereht: Der erste Schritt ist schon mal gemacht, Sie überlegen, Ihre Mutter zu einem Arzt zu schicken. Eine Abklärung ist der erste Schritt. Ich würde mal mit dem Hausarzt sprechen, der kann dann gegebenfalls weiterverweisen. Haben Sie ein gutes Verhältnis zum Hausarzt, können Sie vielleicht vorab mit ihm sprechen und Ihre Situaton mitteilen? Gegebenenfalls kann man - je nach der aktuellen Situation ihrer Mutter - vielleicht das Ganze unter dem Deckmantel einer "Vorsorge-" oder Gesundenuntersuchung schmackhaft machen?


    Ich wünsche euch alles Gute!

    Hallo Cheerio,


    wie geht es dir?
    Heute ist Montag, da sollten Anlaufstellen wieder erreichbar sein. Hast du irgendetwas Hilfreiches in Erfahrung bringen können?


    Viel Durchhaltevermögen wünsch ich dir! Halt die Ohren steif

    Hallo Cheerie,


    zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass ich sehr gut nachvollziehen kann, wie es dir geht, wie hilflos und ausgeliefert du dich im Moment wohl fühlen musst. Und dass du unbedingt jemanden brauchst, dem du dich anvertrauen kannst, ich hoffe du hast so jemanden.


    Helfen kann ich dir konkret wohl leider nicht, da ich nicht aus Deutschland komme, die Regelungen sind wohl unterschiedlich. Ich kann dir nur berichten, wie es bei uns war; ich habe Ähnliches mit meinem Vater erlebt. Da war zwar keine klassische Demenz im Spiel aber auch stark an Demenz erinnernde Persönlichkeitsveränderungen infolge einer langbestehenden Auto-Immun-Erkrankung.


    Bei uns war der gleiche Kreislauf, seit ich denken kann kam immer wieder "Ich bring mich um" und "besser wär's es gibt mich nimma", jahrelang. Als zum Schluss, in einer manischen Phase, in der er mal wieder sämtliche Medikamente verweigerte und auch dem Alkohol für seine Verhältnisse ausgiebig zusprach, dann alles eskalierte war die Situation aber die, dass er seine Frau ständig bedrängte, auch tätlich wurde; Teller, Schlapfen, alles flog hinter ihr her. Des nächtens hämmerte er stundenlang an ihre verschlossene Schlafzimmertür und verlangte lautstarkest eingelassen zu werden. Einmal packte er sie so stark am Arm (sie konnte sich losreißen), dass sie blitzblaue Male von seinem Griff davon behielt.


    Damals telefonierte ich lange mit der zuständigen Klinik und die teilten mir lapidar mit, dass solange er sich nicht selbst gefährde oder jemanden anderen, nähmen sie ihn nicht auf. Als ich schilderte, dass er seine Ehefrau bedrohe meinten sie genauso lapidar, dass sie zuerst die Polizei rufen müsse und der Hausarzt könne ihn dann einweisen lassen - auf gut Deutsch hieß dass, das seiner Frau oder ihm selbst zuerst etwas zustoßen müsse. Na danke.


    Das Blatt wendete sich dann in unserem konkreten Fall, als er sich hinsetze und einen "Brief" verfasste, den er "dem Pfarrer geben" wollte, wo er neben allen Verfehlungen, die seine Frau in seinen Augen so beging, auch niederschrieb, er würde sich deswegen umbringen. Da war sie schriftlich, die Eigengefährdung. Und das reichte dann letztendlich; eine Freundin konnte ihn überreden, mit ihr ins Spital zu einer Untersuchung zu fahren - und der Brief reichte dann, um ihn tatsächlich dort zu behalten. Insofern bin ich ziemlich erstaunt, dass er sich, nach seinem Balkonversuch, so einfach selber entlassen dürfte, bei seiner medizinischen Akte?


    Wie gesagt, ich kann dir leider kein Stück handfest weiterhelfen, aber du bist nicht allein, ich weiß, wie sehr dein Hut brennt und sich das Karussell dreht, ohne dass du anhalten kannst.


    Ja, es ist Sonntag und es ist schwierig, jemanden zu erreichen. Gibt es vielleicht irgendein "Sorgentelefon", dass auch Sonntags erreichbar ist, vielleicht können die dich irgendwie weiterleiten? Oder, ich weiß ja nicht, wie und wo du wohnst, bei uns gibt es eine Hotline, die 24/7 erreichbar ist, wenn man irgendwelche gesundheitlichen Wehwechen oder Probleme hat. Je nach dem, was es ist, leiten die einen an, wie man sich verpflastern sollte, schicken zum Hausarzt, informieren die Rettung - oder verbinden zu zuständigen Ärzten. Wäre so was eine Möglichkeit?


    Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft und hoffe, dass du bald aus dem Albtraumkarussell aussteigen kannst! Alles Liebe