Beiträge von Zimt

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    Allen ganz herzlichen Dank für die lieben, mitfühlenden Worte.


    Mir wird erst jetzt bewußt (wenn man mittendrin ist, reflektiert man nicht, sondern agiert), wie grausam die Demenz ist. Ja, es stimmt, sie hat mir meine Mutter, wie sie einmal war, schon vor Jahren geraubt. Ein Trost für mich ist das Buch, das sie über ihr Leben für mich gemacht hat. Das ist meine wahre Mutter, und es ist schön, dass ich somit immer noch mit ihr in Kontakt treten kann. Sie war, obwohl klein und zart, körperlich so stark; wäre diese blöde Demenz nicht gewesen, sie hätte noch sehr lange und sehr gut leben können.


    Die Demenz hat meinem Mann und mir unsere Mütter genommen, und ich wünsche mir so sehr, dass die Medizin eines Tages den Schrecken dieses Leidens mindern kann.


    Ich bedanke mich auch für den aufbauenden, konstruktiven Austausch in diesem Forum. Es hat mir immer gut getan, hier Rat und Hilfe zu finden.


    Auf diesem Wege Euch allen alles Liebe und Gute, Kraft, aber vor allem auch Lebensfreude.


    LG Zimt

    Meine Mutter ist heute Nachmittag verstorben.

    Sie war die letzten drei Tage nicht mehr ansprechbar, lag in einer Art Agonie mit offenen Augen. Ein Palliativteam hat ihr den letzten Weg erleichtert. Ich war noch bei ihr, und als ich mich verabschiedet habe, hat sie nur noch ganz schwach geatmet. Kurz nachdem ich weg war, bekam ich dann die Nachricht. Ich war fast bis zur letzten Minute bei ihr (die allerletzte Minute hätte ich auch nicht gewollt); vielleicht wollte sie ja sogar erst endgültig gehen, als ich weg war. Es war alles sehr friedlich, das Heim hat auch dazu beigetragen, dass es würdig abgelaufen ist. Mit Duftdiffusor, sie war immer frisch angezogen, ich war verblüfft, wie glatt und pfirsichartig ihre Haut am Ende noch war.

    Ich bin traurig und wehmütig, aber es ist gut so, wie es ist. Man muss es akzeptieren, wenn der Weg zu Ende ist.

    Leider hat die Ärztin sich trotz meiner Bitte um Rückruf nicht bei mir gemeldet, und die Praxis ließ sich später telefonisch gar nicht erreichen.


    Lt. Aussage der Pflegedienstleitung sieht sie meine Mutter nicht im Sterbeprozeß, sie hat offensichtlich keine Schmerzen, die Vitalzeichen sind intakt. Daher sei sie kein akuter Fall für Palliativbehandlung. Für mich hörte sich das auch so an, dass es durch die Palliativbehandlung mit aller Art von Medikamenten bei den alten Menschen dann sehr schnell zu Ende geht. Diese Erfahrung haben wir auch bei meiner Schwiegermutter gemacht.


    Eine medikamentöse Forcierung des Endes löst bei mir wiederum auch Unbehagen aus. Ich möchte nicht vor einer Entscheidung stehen, wo quasi ich den Daumen hebe oder senke.


    Ich möchte nur, dass meine Mutter nicht leidet und Ängste und/oder Schmerzen hat.


    LG Zimt

    Heute erfahre ich von dem Pflegedienst, dass der Arzt oder Ärztin (durch den Heimwechsel kenne ich sie noch nicht persönlich) offensichtlich eine Palliativversorgung abgelehnt habe. Ich habe die Vorsorgevollmacht und erwarte, dass man bei solchen Entscheidungen Rücksprache mit mir nimmt. Angeblich will er/sie eine Patientenverfügung sehen. Erstens gibt es die nicht und zweitens wäre es mir neu, dass das eine Voraussetzung für eine Palliativversorgung wäre.


    Ich bin irritiert und "not amused". Am Montag werde ich direkt mit der Praxis Kontakt aufnehmen. Es kann ja wohl nicht sein, dass man einem Menschen in so einem Stadium keine Erleichterung gewährt.


    LG Zimt

    Hallo Herr Hamborg,


    ich kann natürlich nicht beurteilen, wie viel meine Mutter schreit, wenn ich nicht da bin, aber ich stelle fest, dass sie auch Rufe ausstößt, wenn ich da bin. Ich versuche, sie zu beruhigen, aber sie ruft dann auch immer wieder unvermittelt "Hallo" bzw. immer mehr Unartikuliertes. Bez. Palliativ-Team hat das Heim schon den behandelnden Arzt kontaktiert, es ist jetzt in Prüfung, ob sie dafür in Frage kommt. Medikamente werden immer schwieriger, da sie alles ausspuckt. Nahrung behält sie mittlerweile nur noch im Mund, ohne sie herunterzuschlucken.


    Ich sehe sie immer mehr auf das Ende des Weges zusteuern. Ich, und auch die Pflegekräfte, haben den Eindruck, dass sie leben will, aber sie hat einfach vergessen, wie man lebt. Ich wünschte mir auch, sie könne etwas bekommen, wodurch ihr die Ängste genommen werden und sie sich entspannen kann.


    Den Verfall bis zum bitteren Ende mit ansehen zu müssen, ist furchtbar, und ich habe mir so etwas nie vorstellen können.


    Gestern habe ich das Buch gefunden, das sie vor vielen Jahren für mich ausgefüllt hat ("Alles über meine Mutter"). Es hat mich sehr ergriffen, aber auch berührt, ihre Worte, die sie voller Lebenskraft geschrieben hat, zu lesen. Das Buch ist mir aber auch ein Trost, da es eine Art Vermächtnis ist und ich dadurch quasi mit ihr kommunizieren kann, was so nicht mehr möglich ist. Auf diese Weise werde ich in gewisser Form immer mit ihr verbunden bleiben.


    LG Zimt

    Danke für die lieben Worte.


    Meine Mutter ist gestern schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Nachdem man sie mit Infusionen wieder "aufgefüllt" hat, sah man keinen weiteren Handlungsbedarf mehr. Ihre Blutwerte sind trotz ihrer Auszehrung noch im Rahmen.


    Das Schlimmste ist jetzt, dass sie so furchtbar schreit. Ich habe so etwas noch nie gehört, wußte bis dato nicht einmal, dass das im Laufe der Demenz auch eintreten kann. Man hört sie im Heim in weit entfernten Zimmern. Leider haben wir ja nur ein Doppelzimmer bekommen können, und ihre Mitbewohnerin hat schon Angst vor ihr. Ihr Geschrei belastet die ganze Wohngruppe, man muss sie auch öfter separieren, weil da auch eine Bewohnerin mit Epilepsie ist, die von dem Geschrei getriggert wird. Sie kann ja nichts dafür, aber mir ist das auch unangenehm.


    Ich habe gelesen, dass man das Schreien wie bei Säuglingen interpretieren muss, auf dessen Stand der demente Mensch wieder zurückfällt, und durch "Trial and Error" Lösungsmöglichkeiten suchen muss.


    Aber das ist eine schreckliche Belastung - für alle Seiten.


    LG ZImt

    Ich weiß nicht, was ich meiner Mutter jetzt wünschen soll...


    Morgen wird ihr Appartement im Betreuten Wohnen geräumt, und wir sind heute nachmittag mit ihren persönlichen Sachen ins Seniorenheim gefahren. Als wir ankamen, stand im Hof ein Krankenwagen. Mein 7. Sinn sagte mir nichts Gutes, beim Blick in ihr Zimmer, das direkt im Erdgeschoß an den Hof grenzt, sah ich auch schon die Rettungssanitäter. Man war gerade dabei, sie ins Krankenhaus zu bringen. Ein furchtbarer Anblick, vor allem aber die schrecklichen Laute, die sie ausgestoßen hat. Ich mußte mich abwenden. Die Pflegerin hatte sie zusammengesunken im Rollstuhl vorgefunden, fast leblos. Da sie kaum noch ißt und trinkt, ist sie total ausgezehrt und ausgetrocknet. Sie läßt sich zu nichts mehr bewegen, man dringt nicht mehr zu ihr durch.


    Wie oben schon gesagt, ich weiß nicht, was ich ihr jetzt wünschen soll...

    Meine demente Mutter hat jahrelang im betreuten Wohnen gelebt und ist seit gestern nach einem Oberschenkelhalsbruch in stationärer Pflege. Ich habe ihr zugesagt, dass ich immer für sie da sein werde und mich kümmere, nicht mehr und nicht weniger. Ich organisiere alles für sie, aber mir war immer klar, dass ich keine Pflege leisten kann und werde. Das überlasse ich lieber Profis. Meine Aufgabe ist, darauf zu achten, dass sie gut versorgt ist. Alles andere lege ich in die Hände von Menschen, die dazu ausgebildet sind.


    Ich habe sie bis dato auch jeden Tag besucht (das Gewissen...), weil sie in Fußnähe wohnte, aber da das Heim nun in einem ganz anderen Stadtteil ist, werde ich das nicht mehr so halten. Alle zwei Tage ja, aber nicht mehr jeden Tag. Und ich werde kein schlechtes Gewissen mehr haben, weil sie ja nicht mehr allein ist wie vorher im betreuten Wohnen.


    Ich habe auch meinen Mann gebeten, mich ins Heim zu bringen, falls es nötig würde. Ich würde keinem zumuten wollen, mich zu pflegen, zumal er dann ja auch nicht mehr der Jüngste wäre.


    Bitte martere Dich nicht, Du tust, was Du kannst. Und in gewissem Sinne müssen wir alle auch etwas loslassen können.


    LG Zimt

    Meine Mutter ist heute in das neue Pflegeheim gezogen. Es macht alles einen guten Eindruck, das Personal bemüht sich sehr liebevoll um sie.


    Ich hoffe, dass sie es schafft, sich einzuleben, und wieder in ein ruhigeres Fahrwasser kommt. Ich bin froh, sie jetzt gut untergebracht zu wissen. Das nimmt doch ein bißchen Druck von einem.


    Ich werde sie nicht mehr täglich besuchen , wie sie das vorher von mir gewohnt war, dazu ist es mir dann doch etwas viel Fahrerei. Ich weiß aber auch gar nicht, ob sie das überhaupt registriert. Wenn ich da bin, ist es gut; wenn ich gehe, jammert sie zwar, aber ich glaube, sie hat meinen Besuch in dem Moment schon vergessen, in dem ich aus der Tür bin. Heute hat sie der Pfleger direkt abgelenkt...


    Übernächste Woche räumen wir dann ihr Appartement.


    LG Zimt

    Der Platz in dem Pflegeheim ist jetzt fix. Ich habe die Pflegedienstleistung und den Sozialen Dienst zusammengeschaltet, und das Heim ist bereit, meine Mutter aufzunehmen. Wenn nichts dazwischen kommt, kann sie kommenden Dienstag aus dem Krankenhaus in das Heim umziehen.


    Der Umzug wird in ihrem Kopf sicher wieder viel Chaos anrichten. Da sie viel "herumkrakeelt", hat man sie im Krankenhaus nun in ein Einzelzimmer gelegt. Für die Mitpatientinnen war das zu viel. In dem Heim wird sie ja auch in ein Doppelzimmer kommen; wir müssen sehen, ob das funktioniert. Sie ist mittlerweile fast komplett immobil geworden und will nur noch im Bett liegen. Ich habe heute veranlasst, dass sie einmal in den Rollstuhl gesetzt wird, um wieder etwas aktiviert zu werden. Aber nach ein paar Minuten murrte sie schon und wollte wieder ins Bett.


    Ich bin jetzt erst einmal froh, dass sie nun hoffentlich dauerhaft untergebracht ist. Alles Weitere muss man eben sehen.


    LG Zimt

    Meine Mutter hat top Blutwerte und keine Mangelerscheinungen, obwohl sie mehr als 2 Monate kaum ißt und trinkt. Sie scheint ein Phänomen zu sein. Offensichtlich braucht der Mensch weniger, als man denkt... Sie bekommt jetzt aber Infusionen, um die Flüssigkeit wieder aufzufüllen.


    Die Sozialstation hat mich heute kontaktiert und ich schalte sie nun mit dem Heim zusammen, das einen Platz für sie hätte. Ich will da transparent sein.


    Ansonsten war meine Mutter bei meinem Besuch erst ziemlich agitiert und "turnte" an dem Galgen über dem Bett, dann hat sie geschlafen. Sie ist aber nach wie vor bei Reizen von außen sehr aufmerksam. Als jemand klopfte, rief sie wie aus der Pistole geschossen "Herein".


    Zumindest bin ich beruhigt, dass man dort Sorge zu tragen scheint, dass sie einen angemessenen Pflegeplatz bekommt.


    LG Zimt

    Danke für Eure hilfreichen Antworten, die auch mir neue Perspektiven aufgezeigt haben.


    Meine Mutter ist heute ins Krankenhaus gekommen (so hatten wir es auch geplant), hat eine Infusion bekommen und wird dort erst einmal bleiben. Herz und Kreislauf sind stabil; ob Organe, wie z.B. die Nieren, durch die Austrocknung schon Schaden genommen haben, muss sich noch zeigen. Die Frage PEG wird sicher auch noch auf das Tapet kommen. Ich hoffe, ich bekomme dort im Krankenhaus Unterstützung, einen Weg zu finden, wie diese Phase für meine Mutter am "besten" gestaltet wird. Den Vertrag für das Seniorenheim sitze ich noch ein paar Tage aus, falls wir doch noch eine adäquatere Variante finden.


    Das Erstaunliche ist, dass meine Mutter trotz ihrer Schwächung immer noch genug Energie hat, um lautstark zu protestieren und sich zu wehren.


    LG Zimt

    Ich fühle mich gerade mit allen Entscheidungen bez. meiner Mutter so allein und hilflos. Ja, ich habe einen Platz im Seniorenheim gefunden, aber bei ihr haben sich jetzt eindeutige Schluckstörungen manifestiert, die sie auch davon abhalten, zu essen und zu trinken. Ich weiß, was das bei einem Dementen bedeutet. Magensonde kann da keine Lösung mehr sein, d.h., man kann nur noch abwarten und dem Schicksal seinen Lauf lassen. Ich weiß aber nicht, ob ich dem Seniorenheim meine Mutter in dem Zustand überhaupt noch "zumuten" kann und sie evtl. palliativ besser versorgt wäre.


    Ich habe Angst, dass ich bald Entscheidungen fällen muss, von denen ich immer gehofft habe, dass sie mir erspart blieben. Ich hätte gerne - außer meinem Mann, der mich sehr unterstützt, weil er dasselbe mit seiner Mutter erlebt hat - einen "Sparringspartner", einen fachlich versierten Menschen, der mit mir die Möglichkeiten auslotet, die mir jetzt noch bleiben. Aber man ist so allein, weil weder Ärzte noch Pflegepersonal so etwas können oder wollen.


    LG Zimt

    Mein aufrichtiges Beileid. Für die nächste Zeit viel Kraft, auf dass Ihr als Familie eines Tages mit weniger Schmerz, aber dafür umso größerer Dankbarkeit für die vielen gemeinsam verbrachten Jahre an den lieben Menschen zurückdenken könnt.

    Herzlichst, Zimt

    Ich habe nun selbst verschiedene Heime abtelefoniert. Überall Absagen, bis auf eines, das ich mir heute angesehen habe. Es machte auf mich einen ansprechenden Eindruck. Es liegt in zwar einem anderen Stadtteil, aber mit ÖPNV noch in annehmbarer Zeit zu erreichen. Meine Mutter könnte dort einen Doppelzimmerplatz bekommen. Leider haben sie nächste Woche schon zwei Neuaufnahmen, eine dritte bekommen sie nicht hin. Meine Mutter könnte am 02.05. einziehen.

    Ich versuche nun, dass meine Mutter die 6 Tage noch in der Kurzzeitpflege bleiben kann und wir somit um das Krankenhaus herumkommen. Ich glaube nämlich nicht, dass die Interessenten ihnen dort für das Bett die Bude einrennen (das zweite Bett steht seit Montag leer), und wenn sie den Platz hätten, fände ich es nur menschlich und fair, wenn meine Mutter bis zum 02.05. bleiben dürfte.


    LG Zimt

    Ich habe jetzt alle Hebel in Bewegung gesetzt. Die Hausärztin hat sich zum Glück bereit erklärt, meine Mutter in einer Woche, vor Ablauf der Kurzzeitpflege, ins Krankenhaus einweisen zu lassen, wenn sich bis dahin nicht noch eine Alternative bietet. Ich habe auch ihre Neurologin angeschrieben, evtl. hat die auch noch eine Idee.


    Wenn meine Mutter wieder im Krankenhaus wäre, würde ja erneut die Sozialstation in Aktion treten. Beim letzten Mal hat die nichts gebracht, da habe ich mich selber gekümmert, aber jetzt ist es ja noch akuter.


    Wir haben der Chefin des Seniorenhauses auch noch einmal die Meinung gegeigt. Das Ganze ist stil- und herzlos abgelaufen. Auf einmal behauptet sie, das sei ohnehin nur ein Kurzzeitpflegeplatz gewesen. Das ist unwahr. Wenn ich das Appartement meiner Mutter dort aufgelöst habe, ist das Haus für uns erledigt.


    LG Zimt

    Und nun ist es passiert: man hat mir gerade mit einer dürren Mail mitgeteilt, dass sie sich nicht behalten wollen und diesen alten, hinfälligen Menschen mit Ende der Kurzzeitpflege quasi auf die Straße setzen. Ich bin komplett außer mir und so enttäuscht. Ja, sie ist nicht einfach, aber die Pfleger haben mir immer gesagt, dass sie nicht die Erste und Einzige ist, die am Anfang so gewesen ist. Ich finde das menschlich so schäbig, die Leitung hat nicht einmal den Kontakt zu mir gesucht, sondern nur eine feige Mail geschickt.

    Als ob man sich einen Heimplatz mal so schnell aus dem Kreuz leiern könnte. Ich versuche nun, die Ärztin dazu zu bewegen, sie ins Krankenhaus einzuweisen (sie ist mittlerweile, da sie kaum ißt und trinkt, offensichtlich mangelernährt), so daß man die Heimsuche von dort aus über den sozialen Dienst wieder starten kann. Ich hoffe, das funktioniert so.


    Und ich Idiotin habe mich, eigentlich zum Besten meiner Mutter, weil das Zimmer so armselig ist, auf die Kurzzeitpflege eingelassen (mit Option auf Dauerpflege), und sogar einen anderen Platz abgelehnt.

    Ja, Zähne sind in Ordnung. Sie war immer regelmäßig beim Zahnarzt und hat auch Prophylaxe gemacht. Auf ihrem Nachttisch stehen Saft (wird regelmäßig ausgewechselt) und Mineralwasser. Ein Glas ist immer gefüllt, aber sie rührt es kaum an. Man bietet außerhalb der Mahlzeiten Kuchen, Kekse, Obst an, aber was man auch vor sie hinstellt, sie schiebt es reflexartig von sich weg. Auch wenn man ihr das Glas/Becher reicht, nimmt sie nur einen Schluck.


    Sie soll auch schon Tabletten durch die Gegend geworfen und die Einnahme verweigert haben. Da man nicht zwingen darf, kann es somit dazu kommen, dass sie dann eigentlich notwendige Medikamente nicht bekommt.


    Man kann sich nicht vorstellen, wie sehr mich das alles umtreibt.


    Diese Woche wird es sich entscheiden, ob sie in der Pflegeabteilung bleiben kann. Da sie eine sehr herausfordernde Bewohnerin ist, habe ich Sorge, dass man sie ablehnt. In dem Falle kann ich nur darauf dringen, dass sie wieder ins Krankenhaus kommt.


    LG Zimt

    Dass meine Mutter so vehement Essen und Trinken verweigert, lässt mich immer ratloser zurück. Sie hat früher Sahnetorten geliebt, jetzt ruft sie schon nach einem Bissen, dass alles viel zu süß ist. Es ist schon ein Erfolg, wenn sie einen zweiten nimmt, dann verweigert sie und ruft alle paar Minuten, wie eklig süß doch alles sei. Ein Versuch mit salzigen Speisen scheitert ebenso. Es ist nicht so, dass sie nicht mehr will, denn wenn man sie fragt, sagt sie, dass sie leben möchte. Sie scheint einfach nicht mehr zu begreifen, dass jedes Wesen zum Überleben Nahrung und Flüssigkeit braucht.


    Seitens der Ärzte gibt es keine Unterstützung. Die Hausärztin interpretiert ihre Weigerung, nicht essen zu wollen, als mangelnden Lebenswillen und sieht deshalb keinen Handlungsbedarf mehr. So sehr es mir widerstrebt, ich bin bald so weit, dass ich aufgebe und den Dingen ihren Lauf lasse.


    LG Zimt