Beiträge von Teuteburger

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    Hallo Sonnenblümchen,


    das ist nervenaufreibend und ein weiterer Einschnitt, der belastend ist.


    Da Ihre Mutter wohl nachts alleine ist und Sie die Bescherung erst dann sehen, wenn sie bereits erfolgt ist, so denke ich mir, ist Ihr Handlungsspielraum begrenzt. Wenn Sie Glück haben, ist das nur eine Phase, die sich irgendwann wieder verläuft. Es kann aber auch sein, dass es zu einem festen Ritual wird, bis Ihre Mutter auch das wieder vergisst.


    Eine Idee hätte ich aber vielleicht trotzdem. Kann man vielleicht ein großes Bettlaken an der Decke befestigen und runterhängen lassen oder etwas mit einem Landschaftsmotiv oder ähnliches. Vielleicht kann sie dann nichts damit anfangen und sie lässt es sein.
    Das wäre vielleicht ein Versuch wert und der Aufwand ist verhältnismäßig gering, wenn ihr Partner ein paar Löcher bohrt oder man eine andere Befestigungsmöglichkeit findet, ect.


    Es tut mir sehr leid, dass ich nicht mehr dazu beisteuern kann, aber vielleicht wissen die Experten hier mehr.


    Liebe Grüße an Sie

    Die Ehrlichkeit hat mir gut gefallen, Sonnenblümchen. Meine Schwiegermutter sagt von sich aus, dass wir sie entweder alle schwer vermissen sollen oder das wir sicher froh sind, wenn sie endlich nicht mehr da ist.
    Die Antwort liegt auch hier dazwischen für mich.


    Was Sie über die Rechtfertigung sagen, wenn Sie ihre Mutter noch nicht ins Heim geben, weil es irgendwie funktioniert, das erfährt man gefühlt so, wie es jetzt nicht passt, anscheinend. In den Köpfen der Menschen existieren wohl immer Gegensätze. Das merke ich bei meiner Schwiegermutter auch, und diese werden dann herausgekramt, wenn man jemandem gegenüber steht. Ich kenne einige, die gegen ein Heim sind. Wenn sie aber sehen, wie sehr man damit belastet und überlastet ist, dann wird ein Heim doch in Erwägung gezogen. Solche Antworten können auch eine Form von Mitgefühl sein, auch wenn man sich in der eigenen Entscheidung erst einmal verletzt fühlt.


    Liebe Grüße an Sie und an die Mitleser

    Hallo in die Runde,


    ich habe hier auch mit Interesse weiter mitgelesen und auch ich stolpere über das Wort "Ehre geben." Ich finde das auch denkbar schlecht ausgedrückt, denn es kommt dem inneren Bedürfnis/Gefühl nicht gerade nahe, sondern klingt, wie Herr Martinhamborg, es passend ausdrückt, nach einem gewissen Zwang, aber nicht nach gefühltem echten Verständnis.
    Es existieren so einige Bücher, um den inneren verletzten Gefühlen einen Namen geben zu können und um vielleicht eine Akzeptanz zu ihnen aufbauen zu können.
    Ich denke, sie können ein bisschen helfen, aber auf der anderen Seite können sie einen auch wieder im Stich lassen. Es lässt sich hier nichts verallgemeinern. Die umstrittene Seite von Herrn Hellinger ist mir nicht nur bei ihm, in der Friss oder Stirbfassung, begegnet.


    Für mich trägt zum Beispiel jeder Mensch verschiedene Lebensanteile in sich, die er mehr oder weniger stimmig versucht, zu bedienen. Man lernt hier den Umgang in der Kindheit, über die Eltern und über Versuch und Irrtum. Zudem glaubt man erst einmal, die Eltern seien perfekt, bis dann eine Verletzung stattfindet und ein völliges Unverständnis dem Kind gegenüber auftaucht. Die meisten Eltern bräuchten selbst eine Ausbildung/Führerschein fürs Kinderbekommen. Und das meine ich ernst. Und dann ist die Frage, woran macht man eine gute Erziehung fest. Heutzutage gibt es zum Beispiel die bedürfnisorientierte Erziehung, was ein völlig anderer Ansatz ist, als die antiautoritäre Erziehung oder die Erziehung mit Bestrafen, Druck, halt eine Art Dressur, um richtig zu funktionieren in der Gesellschaft.
    Die Lebensanteile, die im Menschen angelegt sind, haben etwas mit verstehen wollen, bedienen wollen, kreativem Gestalten und Freude am Entdecken des Lebens zu tun. Aber die meisten Eltern haben das selbst nie erfahren. Auch sie haben oftmals nur funktionieren müssen, genauso wie wir Angehörige es in der Pflege auch erfahren können. Und deshalb können sie dies auch in so einigen Lebensbereichen nicht weitergeben, dafür aber Druck, übergriffige, zur Funktion antreibende Gewalt, usw. Und trotzdem hat ein jeder Elternteil auch Anteile, die er trotz der negativen Seite, mit Verständnis bedienen kann und das ihm hier etwas gelingt, was dann auch eine Bereicherung, im ansonsten mistigen Alltag angesehen werden kann. Diese Anteile würde ich nicht mit "Ehren wollen" vergleichen. Sondern mit einem Selbsterkennen. Denn auch als Kind trage ich diese Anteile in mir, die der anderen im positiven Sinne bedienen kann. Und dafür kann man vielleicht auch dankbar sein, wenn man diesen geerbt hat. Das kann zum Beispiel eine handwerkliche Tätigkeit sein oder vielleicht die Freude am Gesang, Kochen, etwas Helfendes, auch wenn es selten ist usw.


    Liebe Grüße in die Runde

    Hallo Hanne,


    ich kenne mich nur ein bisschen damit aus. In der Zeit als meine Schwiegermutter in Kurzzeitpflege war, hat sie auf einer Station gewohnt, in der normale und leicht Demenzkranke zusammen betreut worden sind.


    Ob das gut geht? Das ist sehr individuell und hängt von den Bewohnern selbst ab. Meiner Schwiegermutter hat man die Demenz über Tage nicht angemerkt. Ihr Tischnachbar war froh, endlich einmal mit einer "normalen" Person sprechen zu können. Als es dann aber ums nicht mehr wollen und unbedingt nach Hause gehen wollen, von ihrer Seite aus ging, da hat auch er gemerkt, das da etwas nicht stimmt. Nicht wegen dem absolut verständlichen Wunsch, sondern wegen der immer abenteuerlich werdenden Selbstüberschätzung und dem immer aggressiver werdenden Verhalten anderen gegenüber usw. Auch er stand dann in der Schusslinie.
    Das hat ihn nicht besonders gefreut. Und er hat sich auf der gemischten Station nicht wohl gefühlt. In dieser Einrichtung gab es aber keine klare Trennung. Die meisten waren, bis auf wenige Ausnahmen, in einem Übergangsstadion.


    Das soll nicht heißen, dass es nicht funktionieren kann. Ich denke mir, es kann dann funktionieren, wenn die Demenzkranken nicht zu stark vertreten sind und man sie leicht mittragen kann. Sind aber kaum mehr normale Unterhaltungen untereinander möglich, wegen der hohen Anzahl an Demenzkranken, dann muss man einfach sagen, ja das kann schwierig und belastend werden.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig helfen.


    Liebe Grüße an Sie

    Hallo 567,


    meine erste Frage wäre, hat ihr Vater eine Pflegestufe? Wegen der Tagesbetreuung nehme ich das einfach mal an.


    Wenn er nur Pflegestufe eins hat, dann würde ich versuchen Pflegestufe zwei zu bekommen. Demenzkranke, wie ihr Vater, haben nur wenige eigene Interessen neben der Arbeit im Beruf gehabt oder er hat für andere gut funktioniert, aber selbst keine eigenen Interessen wirklich verfolgt. Demenzen sind unterschiedlich und es existiert oftmals auch ein Eigenanteil, den man sich im Laufe des Lebens angewöhnt hat.
    Was darauf hin deutet, ist auch der Umstand, das er in der Tagesbetreuung ein anderer Mensch ist. Dann fehlt ihm anscheinend der Umgang mit anderen Menschen und das ihm jemand Vorgaben macht, was er dann bereitwillig mitmachen kann.


    Eine höhere Pflegestufe würde mehr Betreuungsmöglichkeiten eröffnen, so dass er mehrmals wöchentlich weg kann oder das Seniorenbetreuerinnen ins Haus kommen und mit ihm etwas unternehmen.


    Je nach Art der Demenz, kann man als betreuende Person diese Krankheit nicht alleine mittragen, was aber auch wieder von den eigenen Lebens- und Überlebensstrategien abhängt. Man kann nichts pauschalisieren. Wenn Ihre Mutter am Telefon weint und sie sagt, sie kann nicht mehr, dann wäre es wichtig für sie, dass sie sich in einem Demenzzentrum einmal ausgiebig beraten lässt. Unter anderem wird sie hier erfahren, dass sie für sich selbst gut sorgen muss und dass sie in dem Rahmen für ihren Mann da sein kann, der ihr noch gut tut und anderes muss dann verteilt werden.


    Liebe Grüße an Sie

    Hallo Elisabetha,


    ich habe Ihren Text aufmerksam gelesen und kann auch das gut nachempfinden.


    Ihr Vater war, so wie ich das lese, eher ein dominanter Mensch, der viel mit seinem Willen gemacht hat und dabei nicht immer die Bedürfnisse anderer berücksichtigt hat.
    Sich daraus zu befreien, braucht viel Zeit, Lebenserfahrung und Reflektion. Vor allem hat man durch Solches auch viele Ängste erlebt.


    Viele Menschen haben Probleme mit den eigenen Bedürfnissen, manche kennen sie noch nicht einmal wirklich. Da wird dann gerne mit Angst, Übergriffigkeit, Dominanz oder emotionaler Erpressung gearbeitet, um etwas zu erreichen. Solange genügend Ablenkung und einige Ressourcen vorhanden sind, geht es im Leben einigermaßen. Aber in den meisten Menschen schlummert so Einiges, was sie nicht kennen. Da entstehen dann leider Opfer- und Täterverhaltensweisen. Ganz besonders in Familien, wie Sie es für mich stimmig beschreiben.


    Was Ihre Mutter sagt, das stimmt auf der einen Seite, auf der anderen Seite, kann niemand, alles im Leben zu aller Zufriedenheit auffangen, wenn Menschen aus irgendwelchen Gründen, nicht mehr selbst etwas zum Gelingen beitragen können. Ihr Vater hat den Verstand nicht nur verloren, er hat auch einige seiner Verhaltensweisen beibehalten, seinen Willen, seine Durchsetzungskraft. Und genau an dem Punkt kann man keine wirklich befriedigende Lösung für alle mehr finden. Es muss leider eskalieren und das tut einfach nur weh, da verstehe ich Sie. Und die Telefonseelsorge hat recht, er ist hier mehr Kind, als erwachsen, ich würde vielleicht eher sagen, etwas dazwischen.
    Sie fragen, was man alles so ertragen kann. Ich weiß es manchmal auch nicht mehr. Ich sitze hier genauso zwischen so vielen Stühlen. Und was Menschen einem angetan haben, dass sind Verhaltensweisen, wo sie selbst mit ihrem Leben und ihren eigenen Bedürfnissen nicht zurechtkamen. Die einen übergriffig, die anderen ängstlich ect. Meine Vorgehensweise in diesen Punkten ist die, dass ich hier für mich selbst sorgen will und das in mir bereinige, denn ich weiß für mich inzwischen, das mir das am meisten hilft, innerlich bei mir zu bleiben und das Leben anderer bei denen zu belassen. Man hat zwar Begegnungen durch die Eltern-Kind-Beziehungen oder auf der Arbeit, aber letztendlich auch ein Eigenleben in sich, das man einfach nicht mit anderen teilen kann und wo Harmonie und Unversehrtheit als tiefes Bedürfnis eine Rolle spielen. Unsere Welt ist nicht perfekt und ich denke, wir haben noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss gefunden. Das hat keine Religion/Tradition oder die bisherige Wissenschaft geschafft. Von daher hat unser Leben Grenzen und ein jeder versucht es mit seinen Strategien zu meistern, oftmals nicht besonders glücklich, so auch Ihr Vater.


    Ihre Mutter wird es alleine mit Willenskraft nicht gelingen ihren Mann noch zu retten. Man kann ihm aber das Leben erleichtern nach der Eskalation, wenn gar nichts mehr vor und zurück geht. Ich denke, Sie wollen diesen Zeitpunkt noch abwarten, bis Sie die Betreuungsunterlagen wegschicken, was ich verstehe. Vielleicht warten Sie auch auf das OK Ihrer Mutter. Das hat auch nichts mit Ausgrenzung oder sonst etwas zu tun, wie ihre Mutter meint, sondern weil es einfach in dem jetzigen Rahmen, keinen anderen Ausweg mehr gibt. Und das ist hart für alle Beteiligten. Zudem sage ich mir, dass das nicht das wahre Leben ist, so wie es vielleicht einmal gedacht gewesen ist. So ähnlich wie sie denken, indem sie besser mit allem Zurechtkommen, wenn ihr Vater nicht mehr lebt. Und nein mich entsetzt diese Aussage nicht. Denn was man loswerden will, das sind die psychischen niederschmetternden Zustände, die eben nichts mit Harmonie und Unversehrtheit zu tun haben. Die Wahl zwischen Pest und Cholera, sage ich dazu.


    Ich glaube auch nicht, dass Sie die Unterlagen deshalb abgeben wollen, um sich zu wehren, sondern um für sich selbst sorgen zu können, damit Sie nicht untergehen. Aber ich glaube, sie haben da automatisch einen Zwiespalt, weil Ihnen das Verzeihen ect. noch nicht gelingen will. Das kann man auch nicht erzwingen, aber vielleicht gelingt es irgendwann (Zeitfaktor), wenn man mehr über sich selbst weiß. Oftmals aber nicht in den unmittelbaren und direkt auf einen einwirkenden Situationen. Ich wünsche Ihnen hier viel Kraft.


    Liebe Grüße an Sie

    Hallo Elisabetha,


    ich kann sehr gut nachempfinden, wie es Ihnen geht. Deshalb seien Sie herzlich gedrückt.
    Das Sie die Unterlagen nicht weiterreichen können, auch das verstehe ich. Ich selbst fürchte mich auch vor den Auseinandersetzungen, die irgendwann kommen werden. Ich habe aber beschlossen, meine Grenzen einzuhalten, damit ich einfach überleben kann. Meine Schwiegermutter ist der festen Überzeugung, dass es ihr gut gehen würde, wäre noch ihr Mann am Leben oder einer ihrer Söhne zu Hause. Das stimmt einerseits, andererseits aber auch wieder nicht. Das sieht man bei denjenigen, die Trotz Partner oder Kinder, weiter in die Demenz rutschen und am Leben anderer nicht mehr teilhaben können oder wollen.


    Meine größte Sorge gilt im Moment sowieso meinem Vater und meiner Mutter. Meine Schwiegermutter ist aber diejenige, für die ich am meisten Zeit aufwende, was wohl nicht mehr lange so bleiben wird, wenn das mit meinen Eltern so weitergeht.
    Es ist halt alles wage und ich muss zusehen, dass ich selbst irgendwie stabil bleibe.


    Liebe Grüße an alle

    Hallo KiSi,


    An Ihrer Stelle würde ich ihre Mutter auf ihre Bedürfnisse ansprechen. Was macht ihr soviel Freude am Kaufen? Ich würde vielleicht auch einmal eine Sendung mit anschauen. Vielleicht erfahren Sie dann mehr. Vielleicht gibt es auch eine Alternative dazu. Was macht Ihre Mutter denn sonst noch gerne? Denn meist machen Menschen das aus Langeweile und weil es ihnen den Kick gibt, hier handeln zu können und etwas Nützliches besitzen zu können.
    Wo deponiert sie denn all die Sachen?


    Wir haben etwas Ähnliches erlebt, mit ständig überzogenem Konto ect. Das hat erst aufgehört, als sie nicht mehr alleine in die Stadt hat fahren können und als mein Partner die Bankvollmacht bekommen hat. Das hat sie erstaunlicherweise direkt gemacht, damit er ihre Überweisungen über Onlinebanking tätigen kann.


    Wenn Sie sagen, dass ihre Mutter rapide abgenommen hat, dann fehlen wahrscheinlich auch Vitamine und Mineralstoffe. Gerade B12 und Vitamin D Mangel fördern eine Demenz. Können Sie mit ihr zum Arzt gehen?


    Haben Sie eine Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung ect. bereits gemacht. Eine Bankvollmacht gehört auch oftmals dazu.


    Liebe Grüße

    Hallo Elisabetha,


    den Tipp kann ich nur unterstützen. Ich nehme auch einen B-Komplex, esse ein/zwei Esslöffel Kokosflocken am Tag für ausreichend Selen (Immunabwehr) und nehme Vitamin D ect. Habe alles vorher beim Arzt untersuchen lassen.


    Es ist zumindest eine Hilfe, um nicht durch einen Nährstoffmangel noch schneller schlapp zu machen. Denn Nährstoffmängel können äußeren Stress noch stärker werden lassen, weil der Körper unter Stress mehr verbraucht, als in ausgeglichenen Lebenslagen.


    Liebe Grüße an Sie

    Hallo Andydreas,


    da Sie schon einige gute Antworten erhalten haben, für den weiteren Verlauf mit ihrer Mutter, möchte ich Ihnen in Sachen Rollator etwas weiterhelfen.


    Meiner Schwiegermutter lehnt auch alles erst einmal ab, immer und grundsätzlich. So ist auch sie schon gestürzt und sie kam ins Krankenhaus und in Kurzzeitpflege immer mit dern Tendenz sofort nach Hause zu wollen. In der Zeit hat sie mich massiv mit Vorwürfen Tag für Tag belastet und alle die sie besuchen kamen auch. Sie ist nur geblieben, weil wir ihr versprochen haben, sie an einem bestimmten Tag nach Hause zu holen., was sie dann auch auf eigene Verantwortung getan hat.
    Es stand massiv auf der Kippe, ob sie bis dahin wieder laufen kann. Es ging dann einigermaßen, aber nur mit Rollator. Diesen hat mein Mann ihr einfach gekauft als sie in der Kurzzeitpflege war und hingestellt. Die Krankengymnastin hat diesen hoch gelobt und meine Schwiegermutter hat ihn akzeptiert, nachdem sie gesehen und gemerkt hat, dass er ihr das Gehen erleichtert und sie sich auch mal hinsetzen kann.


    Das gleiche haben wir mit dem Toilettensitz und dem Pflegebett durch. Alles ist abgelehnt worden und auch als das Pflegebett da war, nur Geschimpfe, aber sie schläft jeden Abend darinnen, weil es viel bequemer ist.


    Deshalb rate ich Ihnen einfach dazu, den Rollator zu kaufen, sich aber vorher genau einzulesen, über die Breite der Räder und die Fallsicherheit beim Gehen.


    Liebe Grüße an Sie

    Hallo Eva,


    hinter jeder Aggression liegen meist unbefriedigte Bedürfnisse. Es können aber auch chemische Ungleichgewichte im Gehirn auftreten, durch Mängel an B12 und Vit. D ect.,. Dafür müsste aber eine Untersuchung möglich sein.


    So, wie Sie die Lage beschreiben, ist eine Fremdgefährdung vorhanden und Sie müssen erst einmal außer Haus wohnen. Offensichtlich hat ihr Vater Zugang zu Alkohol, einer Waffe und zu Salzsäure und er versucht die Dinge zu lösen, indem er sich abschottet und vielleicht auch das vernichtet, worauf er seine unerfüllten Bedürfnisse projiziert.


    Wenn ihr Vater vor der Demenz auch recht dominant, manchmal auch cholerisch gewesen ist und er in negativen Situationen, auch schon mal Mordgedanken entwickelt hat, ohne sie in die Wirklichkeit umsetzen zu wollen, dann kann in der jetzigen geistigen Schieflage, verstärkt auftreten. Aber das können nur Sie selbst beurteilen.


    Ich habe vor einigen Jahren einmal von einem Fall in den Nachrichten gehört, indem ein Demenzkranker seine Frau umgebracht hat. Das ist eher die absolute Ausnahme, aber ich hätte auch keine ruhige Minute unter diesen Umständen.


    Das Dumme ist, dass für die Polizei erst etwas passieren muss, bis diese tätig werden kann. Ich würde in keinem Fall dort noch einmal einziehen, sondern nur mit Begleitung hingehen.


    Andererseits verstehe ich aber auch den Vater, der sich im Notfall selbst erschießen will. Das Wegnehmen der Waffe ect., wird für ihn ein Einschnitt in die eigene Selbstständigkeit bedeuten.


    Die Wahl zwischen Pest und Cholera wird in ihrem Fall wieder mehr als deutlich.


    Ich denke mir einfach, dass Dritte hier handeln müssen und dass Sie ausziehen sollten, bis sich die Lage irgendwie verändert hat und der Arzt hier entsprechende Untersuchungen machen kann. ect.


    Liebe Grüße an Sie

    Was sie im Kühlschrank hat, klingt oberflächlich mal nicht verkehrt, bis auf die Unmengen an Schokolade und Marmelade. Was sie davon aber tatsächlich ist, das kann das schon abenteuerlich sein.


    Die Sache mit der Schilddrüse, kann durchaus eine Möglichkeit sein, wenn ein Jod und ein Selenmangel besteht. Hat sie einmal einen Endokrinologen aufgesucht? Nicht selten werden nur wenige Werte getestet und auch nicht immer richtig interpretiert.


    Die Allergien können auch da sein. Es ist die Frage, wie diese entstanden sind. Das jemand auf Parfüme ect. mehr oder weniger reagiert, ist nicht so selten. Nickel wird ein Arzt leicht feststellen können. Kälteallergie sagt mir jetzt nicht so viel.


    Ich würde zusätzlich aber auch an einen zu hohen Altershirndruck denken. Das kann auch eine Demenz/Alzheimer auslösen. Daran müsste man aber in der Klinik gedacht haben.


    Ansonsten, ist das, was sie beschreiben, tatsächlich häufig der Fall.

    Guten Tag Miss Lemon.


    Ich habe Ihren Text mit Interesse gelesen und stelle wieder einmal fest, dass die Ausgangssituationen sich doch oftmals sehr ähneln.


    All das, was sie beschreiben, kenne ich auch. Es hat einmal jemand sehr treffend beschrieben, dass bei einer Demenz immer die anderen schuld sind. Und ohne Demenz findet eine Reflektion der äußeren Umstände statt und man schaut, warum man so und so gehandelt hat.


    Ich erlebe die Demenzen in meinem Umfeld als totale Ich-Projektionen. Man lebt von und über andere, ist quasi ein passiver oder dominanter Mitläufer im Leben, aber ein eigenes Lebensinteresse fehlt gänzlich, auch lange vor der Demenz. Das wäre die eine Seite und eine mögliche Ursache für die Erkrankung, wenn man dem Buch von Dr. Hüther und der Nonnenstudie etwas abgewinnen kann.


    Daneben gibt es auch Mangelzustände, wie B12 und Vitamin D Mangel. Beides kann Demenzen auslösen oder begünstigen. Und wenn Sie schreiben, Ihre Mutter isst so einiges nicht, aus gesundheitlichen Gründen, was ich durchaus nachvollziehen kann, dann stellt sich mir die Frage, welche Alternative hat sie sich denn erschlossen. Keine, wie ich das so rauslese. Man kann sich ohne Fleisch gut ernähren, wenn man genügend pflanzliche Proteine in der richtigen Zusammensetzung zu sich nimmt. Und zu Kuhmilch gibt auch die Alternativen wie Schaf- oder Ziegenkäse. Wenn der Proteingehalt in den Lebensmitteln zu niedrig ist, dann funktioniert der ganze Stoffwechsel immer schlechter, auch die körpereigene Verdauung und Entgiftung.


    Es stellt sich mir bei Ihrer Mutter die Frage, was zuerst da war, das Ei oder die Henne? Ist die Erinnerung schlechter, wegen einiger Mängel oder ist es umgekehrt ect.


    Ihre Mutter sollte in jedem Fall wegen der Mängel ausgiebig untersucht werden. Es können auch nicht wenige Intoleranzen wegen unzureichender Aufschlüsselung der Nahrung entstehen. Sicher hat ihre Mutter auch Eisen-, Magnesium- und Calciummangel.


    Haben Sie schon an eine Pflegestufe gedacht? Wenn man in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben will, dann ist das mit Hilfe von einem Seniorendienst ect. durchaus lange Zeit machbar. Leider fehlt hier oftmals die Einsicht.


    An Ihrer Stelle würde ich mich einmal in einem Demenzzentrum ausgiebig beraten lassen.


    Liebe Grüße an Sie

    Hallo in die Runde,


    und auch von mir einen guten Start ins Neue Jahr.


    Rosina,


    ich schließe mich hier Hanne an. Es muss nicht immer und jeden Tag ein fertig gekochtes Essen sein. Meine Schwiegermutter kocht sich manchmal etwas, meist dann, wenn sie meint, es kommt jemand zum Essen. Man kann sagen, dass sie cirka vier Mal in der Woche kocht. An anderen Tagen ist es dann eine Fertigsuppe, meist ein deftiger Eintopf mit Würstchen und dazu ein Brot. Ansonsten nascht sie halt viel zwischendurch. Und an anderen Tagen ist sind es dann mehr Butterbrote, mal mit Käse und Wurst oder Marmelade.
    Das funktioniert. Es kann auch mal sein, dass sie das Essen vergisst, aber bisher hat der Hunger sie immer dazu gebracht dann doch etwas zu Essen. Beim Trinken ist das inzwischen wesentlich schwieriger geworden. Besser wird das Ganze aber nicht, denn die Tendenz ist auch, dass ihr das zunehmend nicht mehr so wichtig ist.


    Und das Demenzkranke solche Handlungsabläufe hinbekommen, das wundert mich inzwischen nicht mehr. Denn wenn ein Bedürfnis sehr stark ist, dann springen nicht selten die alten erlernten Fähigkeiten doch noch einmal an. Das erlebe ich auch bei meiner Schwiegermutter. Ein Bedürfnis bringt auch bei jedem anderen sogenannten normalen Menschen den Verstand in Gang, ansonsten würde man gar nicht denken.


    Ich würde den Dienst für samstags und sonntags abbestellen und selbst zu händelnde Alternativen aufzeigen. Es kann ja auch ein Gericht aus der Tiefkühltruhe sein. Das muss ja nichts Schlechtes sein. Da gibt es auch einigermaßen passable Qualitäten. Ich denke mir, dass die Eltern einfach die Qualität des Essens bemängeln und das sie samstags und sonntags etwas anderes wollen. Es stimmt in der Regel leider, das die Qualität des Essens auf Rädern nicht so besonders ist.


    Liebe Grüße an alle

    Ich empfinde auch beide als Bereicherung, sowohl Sonnenblümchen als auch Angehöriger.
    Und ich würde mich freuen, von beiden wieder etwas zu hören. Ich weiß das, die Wege, die weiter rechts oder weiter links von der Mitte liegen, öfters mal kollidieren können. Es wäre schade, wenn man deshalb nicht mehr schreiben würde.


    Rosina,


    das mit dem verkorksten Weihnachten ist nicht schön. Umso wertvoller, dass Sie zu neuen Entschlüssen gekommen sind. Es ist tatsächlich so, dass irgendwann so manches Übel nicht mehr ausgleichbar oder aufhebbar ist. Meine Grenzen kenne ich hier inzwischen gut und doch habe ich hier nicht alles selbst in der Hand und dann müssen auch mal fünf gerade sein, so auch mein Entschluss. Als leicht empfinde ich das aber noch nicht wirklich.


    Liebe Grüße an alle

    Dies hier sehe ich genauso:


    Sie haben recht: die Angehörigen müssten auf ihrem Weg viel mehr gestärkt und unterstützt werden, damit sie nicht selbst zu grunde gehen....Derzeit muß ich insoweit meinen für mich passenden Weg ja relativ allein gehen.....


    Aber letztendlich haben wir hier in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern doch schon einiges an Hilfe. Aber ich verschließe trotzdem nicht die Augen davor, dass es für einen selbst kritisch werden kann, je weiter die Krankheit voranschreitet und der Demenzkranke nicht mehr bedürfnisorientiert mitdenken kann oder will.
    Dann steht autoamtisch irgendwann ein Leben gegen das andere. Und das verletzt einfach nur zutiefst. Das will keiner. Stirbt der Demenzkranke nicht vorher, dann ist psychische Belastung einfach da, denn man kann eben nicht 24 Stunden pro Tag um ihn herum sein, um seinen Wünschen gerecht zu werden, die aber durch die fehlende verstandliche Zuordnung immer lebensferner werden, bis auf wenige Ausnahmen.


    Liebe Grüße

    Hallo Angehöriger,


    mir geht das nicht auf die Nerven. Auf die Nerven gehen mir Sachen, die ich gedanklich/emotional nicht nachempfinden kann.
    Ich kann die Menschen hier verstehen, aber genauso verstehe ich Sie.


    Die Demenz ist ein zweischneidiges Schwert und man kann durchaus in seinen Entscheidungen mal weiter rechts oder weiter links, von der Mitte aus gesehen, liegen. Und je weiter man sich rechts oder links bewegt, desto mehr wird man die gegenüberliegende Seite triggern. Ich glaube zudem, dass die tiefsten Verletzungen in der Hilflosigkeit liegen, die die Krankheit automatisch mit sich bringt und egal welche Seite man bedient, es wird nichts davon optimal sein.
    Mir haben Ihre Antworten, neben den anderen, auch gut geholfen.

    Ich finde es auch schade, Sonnenblümchen.


    Meine Erfahrung ist die, dass man Menschen dann am besten verstehen kann, wenn man die Bedürfnisse hinter der Handlung nachvollziehen kann.


    Meist gelingt es mir beide Seiten zu verstehen. Worte können leider verletzen, wenn nur das eigene Bedürfnis gesehen wird.


    Ich wünsche Ihnen jedenfalls alles Gute und vielleicht begegnen wir uns doch noch einmal wieder.