Beiträge von Teuteburger

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    Schwarzer Kater,


    Das Heim, indem Deine Mutter liegt, ist tatsächlich wie ein sechser im Lotto. Im Grunde gehört Dieses Heim ins Fernsehen und als Anregung zu Herrn Lauterbach, wie man vielleicht gewisse Standards einführen kann. :)


    ich lese da gerne und erstaunt mit.


    Aber auch Rose hat es anscheinend gut getroffen.


    Wenn auch vieles schwer fällt und wenn man immer wieder etwas runtergezogen wird und so manche Veränderung einem weh tut, so ist es doch ein großer Trost, wenn der Mensch, der eine Demenz hat, gut versorgt wird.


    Ich will mir für meine Mutter noch einige ansehen und hoffe, dass da auch eine Perle zu finden ist. :)

    Ich hätte mir da auch so vieles gerne anders gewünscht. Letztendlich ist es gut, wenn irgendwann eine Konstanz eintritt und wenn man mitbekommt, der Demenzkranke kann trotz allem noch seine kleinen Freuden hin und wieder finden.

    Die Anfänge sind oftmals schwer. Gut ist, dass der Vater beweglich ist und alles andere müsste dann nach und nach machbar sein.


    Da möchte ich auch ein wenig Hoffnung geben. :)

    Ich kann mich hier nur anschließen.


    Die Medikation muss gut überlegt und typgerecht sein. Ich habe das leider auch erlebt, dass Demenzkranke gerade im Heim ect. anfänglich gestürzt sind.


    Wütend hat mich vor allem immer die Hilflosigkeit gemacht. Man hat selbst nicht mehr alles in der Hand und es läuft bei anderen auch nicht immer alles glatt und vor allem, dass man nicht jedes Leid auffangen, beschönigen und besser machen kann. Ich war dann traurig, hilflos, wütend zugleich.

    Hallo Sohn,


    ich habe hier immer mitgelesen. Ich freue mich über jeden, bei dem die Heimunterbringung im Großen und Ganzen gut funktioniert hat.

    Sehr gefreut habe ich mich auch über die Beschreibung des Zimmers mit Terrasse, die Du hier beschrieben hast. Aber für einen Demenzkranken ist das nichts, wenn man die Terassentür nicht absperren kann.


    Ich kann verstehen, dass du sauer bist. So gut sich das Heim anfangs präsentiert hat, so sehr hätte man doch daran denken müssen, dass der Vater dement ist und natürlicherweise anfangs daran denkt, zu flüchten. Auch die coronabedingten Besuchseinschränkungen finde ich nicht gut, wenn es bei demenzkranken mal brennt. Ich habe einiges erledigen müssen, wozu das Personal keinen Zeit gehabt hat.


    Ich stelle mir das nie einfach vor, wenn jemand, wie Dein Vater, der manchmal noch recht munter mitagieren kann und der einen eigenen Willen hat, in einem Heim ist. Es dürfte aber trotzdem machbar sein, denke ich mir. Der Vater hat immer wieder Einbrüche, die es zunehmend schwerer machen, weiter auf Dauer das zu leisten, was Du geleistet hast.


    Ein Mittel, was anfangs hilft, vor allem abends, fände ich jetzt nicht so verkehrt, wenn es gut eingestellt wird. Ich kenne hier zum Beispiel Melperon.


    Wenn nachts die halbe Station wachgehalten wird und wenn Fluchtgefahr besteht, dann ist das Personal überfordert, verständlich.


    Ich finde es immer noch ein Versäumnis, dass wir nicht mehr Demenzdörfer haben. Vor kurzem war dazu eine Sendung auf Arte. Wir brauchen auch mehr Personal, so wie in Luxemburg. Die haben doppelt so viel, wie wir hier.


    Ich würde an Deiner Stelle noch einmal mit der Heimleitung sprechen. Ein anderes Zimmer wäre vielleicht nicht verkehrt.


    Ich würde hier genau beobachten und ich würde mich auch, so wie Schwarzer Kater es beschreibt, weiter anderweitig umschauen.


    Wenn der Vater nicht gepflegt aussah, dann kann es einerseits daran liegen, dass er die Pflege verweigert hat. Andererseits kommt es auf die Pflegekräfte und die Zeit an, die darauf verwendet werden kann. Unsere Demenzkranke hat dann vieles mitgemacht, wenn der Ton und die Zuwendung gestimmt haben.


    Ich hoffe, für Dich, dass jetzt Zwischenlösungen gefunden werden, die dem Vater helfen und dass das Heim sich auf die Situation einstellen kann.


    Ich drücke fest die Daumen.


    Liebe Grüße

    Und nicht die Ute-Methode: wenn ich noch ein bisschen warte/ lieber bin/ mehr erkläre.

    Liebe Ute,


    ich habe da auch meine Erfahrungen mit gemacht. Wenn wegen der Demenz arge Charaktereinbrüche da waren und meine Anwesenheit dem anderen nicht gut getan haben, dann habe auch ich den Raum verlassen, war spazieren, habe andere Sachen im Heim erledigt (Gespräche) oder ich war etwas einkaufen gegangen. Entweder war danach alles besser, dann bin ich geblieben und wenn nicht, dann bin ich ohne schlechtes Gewissen gegangen.


    Ich denke, man sollte hier immer individuell entscheiden. Meine Erfahrung ist auch die, dass es manchmal klar und offensichtlich gewesen ist, wenn schlimme Aussetzer da waren, und man praktisch zum schlimmsten Dieb und Mörder abgestempelt worden ist oder wenn es eher etwas diffus gewesen ist.


    Anfangs ist das tatsächlich nicht so leicht, aber es wird mit der Zeit bei einem selbst besser. Aber es gibt natürlich auch immer mal wieder Situationen, die einen überfordern können. Da war und ist dieses Forum, und seine Mitschreiber, einfach nur Gold wert.


    Beste Grüße an Dich und alle anderen, die hier mitlesen

    Das freut mich zu lesen, Sohn.


    Vor allem freut es mich für Dich, dass Dein Vater im zweiten Heim einen persönlichen Kontakt herstellen konnte. Auch die Zimmergröße liest sich gut.

    Ich habe schon so schön persönlich eingerichtete Zimmer gesehen, da hätte auch ich mich wohlgefühlt. Man kann da viel draus machen, wenn nur etwas Platz vorhanden ist und das scheint ja hier der Fall zu sein.

    Wenn es irgendwann so weit ist, dann braucht man natürlich auch Zeit für die Eingewöhnung. Und vielleicht wird der Vater hin und wieder etwas wankelmütig, was seine eigene Entscheidung angeht.

    Wir haben zum Beispiel einen Tischkühlschrank für den Demenzkranken gekauft. So waren immer Lieblingsspeisen vorhanden gewesen. Essen und Trinken helfen beim heimisch fühlen, auch wenn es nur gewohnte Kleinigkeiten sind.

    Positiv empfinde ich deshalb die Tatsache, dass Dein Vater gerne in die Tagespflege geht. Wenn das Heim eine gute Betreuung hat, dann wird es dem Vater leichter fallen, sich einzugewöhnen.


    Ich wünsche es Dir jedenfalls von Herzen, dass alles gut geht.

    Hallo Zebulon,


    schönm von Dir etwas zu hören. Ich habe mich hin und wieder gefragt, wie es Dir geht.

    Da hast du einiges erlebt und in Angriff genommen.


    Das hier klingt ja schon mal erfreulich, nachdem du da so einige Versuche unternommen hast, die behördlicherseits leider ins Leere gelaufen sind. Darf ich mal fragen, ob die Damen auch nur stundenweise, dreimal die Woche kommen?


    Seit zwei Wochen wechseln sich wg. Personalmangel zwei (deutsche*) Damen ab. Beide leben im Umkreis von ca. 15 km. Von einer Dame war mein Vater so begeistert, dass er mich gleich nach ihrem ersten Einsatz anrief und sagte, ich solle beim Pflegedienst Bescheid sagen, dass nur noch diese Dame kommen soll. Das habe ich auch getan, aber man sagte zu mir, dass sich das langfristig schon einrichten ließe, momentan eben wg. Personalmangels nicht zu 100% umzusetzen ist.

    Das ist ja ein Glückgriff, wenn auf Anhieb jemand dabei ist, wo zumindest ein Elternteil mit zurecht kommt. :)


    Es ist ja nicht mal so, dass ich von einer Behörde zur nächsten rennen müsste. Alles geht inzwischen online - und trotzdem, ich krieg den Hintern bzw. die Tastatur einfach nicht hoch. Prokrastination (ugs. Aufschieberitis) schimpft sich das und ich bin Voll-Profi darin.

    Da musste ich aber lachen. Kann ich verstehen. Mein Führerschein muss demnächst auch neu beantragt werden. Danke für die Erinnerung.


    Liebe Grüße und gutes Gelingen mit den Eltern

    Hallo Sohn,


    ich schließe mich hier an.


    Bei mir gab es immer die Grenze - wenn ich nachts keine Erholung mehr finden kann, dann wird es nicht weiter funktionieren können. Mein sonstiges Leben ist anstrengend und ich muss auch nachts im Bett noch einiges gedanklich durchgehen, bis ich dann einschlafe.


    Du bist auch selbstständig und musst deinen Vater nebenbei betreuen. Jeder, der hier den Wunsch gehabt hatte, den Demenzkranken bis zum Ende zu begleiten, hat irgendwann aufgeben müssen und es hat sich meistens als gut herausgestellt, dass ein Umzug ins Heim stattgefunden hat. Bei mir war das eher zweischneidig, weil wir uns das Heim nicht mehr haben aussuchen können. Wir mussten nehmen, was da war, nach dem Krankenhausaufenthalt. Mit Erstaunen und Freude lese ich hier mit, wie gut es bei anderen doch funktionieren kann.


    Um nicht wieder in eine so zweischneidige Lage zu kommen, gehe ich mir in den kommenden Monaten auch noch einige Heime in der Umgebung ansehen. Bei uns eilt es nicht, denn meine Mutter ist noch am Anfang der Demenz. Das sie auch mal schwere Einbrüche hat, was mich anfangs noch sehr erschreckt hat, das ist jetzt so, dass sie sich immer wieder davon erholt hat. Ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so.


    Da du dir das Heim aussuchen kannst, da kann ich einige Kriterien nennen, die wichtig sein können. Der erste ist, dass ich immer auf die Jobgesuche des Heimes schaue. Diese findet man auf deren Internetseite. In den Heimen, in denen nur wenig Personal gesucht wird, da ist eine bessere Betreuung meist gegeben. Leider haben Heime oftmals nur wenige Bewertungen, aber die, die es gibt, sagen manchmal schon etwas aus, vor allem, wenn sie vom letzten Jahr sind. . .


    Zudem habe ich einige hilfreiche Tipps aus der Sendung Nachtcafé gesehen, in der ein Heimleiter sehr ehrlich über die Führung des Heimes gesprochen hat, das er in einem maroden Zustand übernommen hatte. Er hat es dann geschafft, dies in einen guten Zustand zu überführen.


    Da waren drei wesentliche Kriterien dabei: Natürlich die Pflegebesetzung des Heimes, zweitens, dass eine eigene Küche im Heim vorhanden ist und dass es eine eigene Wäscherei hat und dass sie eigenes Küchenpersonal und Reinigungspersonal haben, so dass nicht die Pfleger*innen diese Aufgabe noch zusätzlich übernehmen müssen.


    Das haut nicht immer in allen Punkten so hin. In dem letzten Heim, das ich mir angesehen habe, da gab es keine eigene Großküche mehr, dafür aber auf jeder Station eine anständige Küche mit Personal, die das Frühstück und das Abendessen selbst zubereitet haben. Nur das Mittagessen wurde angeliefert, aber in der besagten Küche dann auch warm gemacht. Das war ein guter Kompromiss, wie ich fand. Ich durfte mir auch alles ansehen, sogar die Kühlschränke hat man mir, ohne, dass ich gefragt habe, gezeigt. Das fand ich richtig gut. Leider hat dieses Heim keine eigene Wäscherei mehr. Das außerhalb waschen, so sagte mir die Heimleitung ehrlich, sei eine Katastrophe. Es verschwindet einiges, laut eigener Aussage. Hier müsse dringend nachgebessert werden. Diese Ehrlichkeit fand ich auch gut.


    Grüße an Dich und an alle anderen, die hier mitlesen

    Hallo Zimt,


    das, was du schreibst, das erlebe ich leider auch. Ich kann einerseits verstehen, dass man weiterhin vorsichtig im Umgang mit der Krankheit sein muss, andererseits sind die Nachteile genauso groß.

    Ich finde den Vorschlag gut, beim Gesundheitsamt hier die Lage zu schildern und nachzufragen, wie das dann gehandhabt werden kann.

    Auf der anderen Seite kann man auch die Heime verstehen. Wenn sich noch mehr Menschen anstecken sollten, dann heißt es nachher, dass man hier die Vorschriften nicht einhalten würde. Und dann noch der Personal- und Zeitmangel. Vorsichtig sein, Schutzkleidung tragen, individuelle Vorgehensweisen, brauchen einfach mehr Zeit.

    Ich wünschte wir wären was das angeht schon zwei Jahre weiter. Vielleicht ist die Krankheit dann ein normaler Bestandteil der Gesellschaft und nicht wie jetzt ein teilweises Stigma, bei der manch schlecht informierte meint, dass die Krankheit immer noch ausrottbar sei, wie Masern ect. Habe ich alles leider schon gehört.


    Schreib mal hier, was du erreicht hast.


    Liebe Grüße

    Hallo Sohn,


    ich lese auch immer noch hier mit, habe aber selbst nicht so viel zu schreiben, da ich mit meiner Mutter noch am Anfang des Weges stehe.


    Bestätigen kann ich in jedem Fall die zunehmenden Verwirrtheitszustände durch Medikamente. Bei uns war dies der Blutdrucksenker Ramipril gewesen. Normalerweise kam die Demenzkranke mit einer Tablette und einer weiteren Tablette, einem Betablocker, gut zurecht. Der Blutdruck war aber zunehmend schlechter einstellbar. Also verordnete die Ärztin zwei Ramipril am Tag. Das war ein enormer Einschnitt, so dass sich auch hier einige Fähigkeiten plötzlich stark verschlechterten. Sie bekam dann ein anderes Präparat. Das hatte dann andere Nebenwirkungen, aber es ging damit geistig besser. Auch hier musste man ein wenig an der Dosierung feilen, es letztendlich halbieren usw.


    Allgemein hört sich das, was du jetzt unternimmst, für mich aber etwas positiver an, da es hier doch Möglichkeiten gibt, die Dich entlasten könnten. Eine Tagespflege am Wochenende und die Hilfe bei der Körperpflege wären eine Erleichterung. Und ich würde mir für Dich wünschen, dass es dem Vater auch gut tut und du wieder etwas Zeit für Dich haben könntest. Ich drücke fest die Daumen, dass es funktioniert.


    Liebe Grüße an Dich und an alle anderen

    Hallo in die Runde


    Ich lese hier auch noch mit, kam aber nicht mehr wirklich zum Schreiben. Ich habe zur Zeit mit selbst genug zu tun zahnartmäßig und auch beruflich.


    Ansonsten kann ich sagen, mit meiner Mutter geht es mal besser mal schlechter. Ein klarer Kurs ist nicht festzustellen, außer der Tatsache, dass sie immer weniger Lust hat Irgendwo hinzugehen. Sie verwächst mit ihrer Wohnung. Um zwei Hosen zu kaufen, haben wir Wochen Anlaufzeit gebraucht. Wir müssen noch einiges im Baumarkt erledigen, als auch sonst steht einiges an. Sie schiebt alles vor sich her.


    Letztendlich ist das aber alles "noch" machbar.


    Ich habe öfters an die hier Schreibenden gedacht. Keiner hat es hier leicht.


    Liebe Grüße in die Runde

    Ein Hallo in die Runde,


    bei mir ist privat so Vieles, was es zu verdauen gibt, so dass die beginnende Demenz meiner Mama noch eine kleinere Rolle spielt.


    sohn,


    es ist immer schwer, wenn man erfährt, dass das Leben und die Menschen anders sind, als die Vorstellungen, die man davon hat.


    Eine eigene Familie kann nur dann eine Entlastung sein, wenn alle einigermaßen gesund und belastbar durchs Leben kommen, mit den üblichen Einbrüchen, die in ein paar Tagen, Wochen vorbei sein können oder die, wenn sie von Dauer sind, einen nicht ganz vereinnahmen ect. Sobald aber ein/zwei Personen selbst körperlich und psychisch so stark betroffen sind, dass sie auch viel Zuwendung, Hilfe bedürfen und das über einen langen Zeitraum, dann sieht die Sache ganz anders aus.


    Ich komme aus einer Großfamilie. Die meisten kommen durchs Leben, aber die eigenen Belastungen sind hoch, so dass jede zusätzliche Aufgabe kaum machbar ist, bis auf gegenseitiges kurzfristiges Helfen und da sein in Notsituationen usw.


    Ich habe das Buch: Die magische Welt der Alzheimer gelesen. Da hat die Demenzkranke zwölf Kinder gehabt. Jeden Tag hat jemand anderes von ihnen bei ihr geschlafen. Ein/zwei hat sie aber wegen der Gestohlenenfantasie nicht mehr akzeptiert.

    Das ist natürlich ein Idealfall und trotz allem war es schwer, den Verfall der Mutter mitzuerleben, der recht klassisch verlaufen ist.


    Und wenn ich ehrlich bin, was Deine Schwester über ihre Kinder gesagt hat, dass kann zum Teil nachvollziehen, auch aus meiner damaligen kindlichen Sicht, die aber deshalb damals so gewesen ist, weil die Demenz damals in ihrem Charakter nicht erklärbar gewesen ist.


    Auch ich habe mich rückblickend manchmal unwohl mit meiner Oma gefühlt. Sie hat, ohne es zu wollen und ohne, dass wir es verstanden haben, vieles schlecht gemacht und uns als Absicht gegen sie unterstellt. Mir hat das oft weh getan, gerade weil niemand uns da etwas hat zu sagen können und meine Mutter eine still Leidende gewesen ist, die aber Halt in ihrem sehr verständnisvollen Partner gefunden hat. Sie hat aus allem versucht das Beste zu machen. Es ist ihr auch gelungen. Und ich bewundere sie, dass sie es trotz allem hinbekommen hat. Aber sie hat auch ihren Preis dafür bezahlt. Noch heute ist sie innerlich spürbar auf der Flucht, vor Umständen, die sie nur schwer ertragen kann, auch wenn sie sie dann doch anpackt. Es ist schwer zu beschreiben.


    Ich habe mir damals auch eher Menschen ausgesucht, von denen ich etwas lernen konnte, die mir was Schönes vom Leben haben mitgeben können. Mich haben solche geistigen Krankheiten, gefühlt vom eigenen Leben abgeschnitten. Ich konnte aber meiner Oma mit Taten hin und wieder helfen wie beim Strümpfe ausziehen, Essen bringen und wenn sie mal gefallen war, da war ich handlungsfähig gewesen. Das hat mir nichts ausgemacht, aber die geistige Ebene war mir fremd.


    Die Sache mit den Achtsamkeitsübungen kenne ich auch. Hat mir mal gut geholfen, bei leichteren Problemen ect. Aber in ganz schweren Situationen, da habe ich jetzt andere Methoden, die mir besser helfen. Aber das führt hier zu weit, darüber zu schreiben. Es ist auch oftmals eine Glaubensfrage, was man da so akzeptieren kann oder auch nicht akzeptieren kann. Ich habe da einige Bücher drüber gelesen, halte die östlichen Philosophien, auf denen die Achtsamkeitsübungen aufbauen, für unvollständig. Man kann aber ihre Hilfestellungen wie eine Art Pille benutzen und es hilft nachgewiesenermaßen vielen Menschen Ruhe zu finden. Aber nicht immer hilft die Pille, wenn die Symptome sich verändern. Mir haben dann eher uralte Serien die gewünschte Ablenkung gebracht.


    Ich wünsche Dir, dass du auch am Wochenende mal eine Entlastung für Dich finden kannst.


    Gerne schließe ich mich auch Herrn Hamburg an, dass man Kinder in eine Demenz mit einbeziehen sollte. Das machen doch einige Eltern in der heutigen Zeit. Da ist Gestaltung und Phantasie gefragt. Aber auch Eltern haben hier Defizite. Wenn die Schwester schon soviel erlebt und durchgemacht hat und wenn sie zusätzlich noch Kinder hat, dann haut sie kaum Zeit für sich selbst und auch kaum Zeit zu reflektieren. Das war bei meiner Mutter auch so gewesen. Vieles, was mit ihr zu tun hatte, musste sie verdrängen und ich löse heute noch so manches Traumata auf, was sie damals im Zusammenhang mit der Demenz ihrer Mutter nicht verstanden hat, weil sie es für Willkür, aber nicht als Folge der Krankheit angesehen hat.

    Ich würde der Schwester hier einerseits Verständnis entgegen bringen und ihr meine eigene Sicht trotzdem erklären. Kinder kommen, wenn man es ihnen erklärt meist mit einer Demenz zurecht. Und gerade bei Deinem Vater sehe ich doch viele Möglichkeiten mit ihm zusammen noch etwas gestalten zu können. Ich glaube, dass die Schwester hier viele (unbegründete) Ängste hat.

    Was ich aber gut verstehe ist, dass man erst einmal in ein tiefes Loch fällt, wenn man schon wieder alleine da steht. Ich habe da leider auch öfters zu hören bekommen, dass man mit dem und dem nicht umgehen kann. Ich weiß auch nicht wie manche es hinbekommen, sich dann einfach gar nicht mehr zu melden. Trotzdem habe ich dann irgendwann doch einen Dialog gesucht. Und ich hoffe für Dich, dass da noch etwas machbar ist.



    Liebe Grüße an alle Mitlesenden in der Runde

    Ich will mich gerne hier anschließen,


    Jedes Eurer Worte ist auch für mich wahr und ich empfinde es genauso.

    Ich kann zwar mit vielem umgehen, schätze auch gewisse Highlights, die auch mit einer Demenz manchmal noch möglich sind, aber es tut mir trotzdem weh, Menschen in dieser Verfassung zu sehen.


    Bei meiner Mama bemerke ich, neben den seltenen kompletten Gedächtnisstörungen eine zunehmend fortschreitende Demenz. Auch ihre Bewegungsfreiheit ist, wegen Oberschenkelschmerzen eingeschränkt. Da haben wir einen Termin zum Röntgen demnächst.


    Gestern habe ich zum ersten Mal festgestellt, dass ich fürsorgliche Gefühle und Gedanken für sie habe, die mich an eine Mutter-Kindbeziehung erinnern, nur dass ich in die Mutterrolle schlüpfe. Wir stehen so ziemlich am Anfang der fortschreitenden Demenz und ich weiß nicht, wohin es gehen wird.


    So viele Sorgen, die mich zusätzlich drücken, sowohl privat meine Arbeiten, dann der Fachkräftemangel in der Pflege. Wieder muss ich versuchen, etwas Passendes zu finden. Meine Mama möchte so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben. Und ich hoffe, es gelingt ohne Pflegeheim, bis zum Schluss. Bei manchen funktioniert das mit einer Seniorenbetreuerin bis zum Tode. Das wäre ein großer Wunsch von mir. Trotzdem werde ich mich im kommenden Jahr umschauen, um eine Perle unter den Pflegeheimen zu finden, so wie Schwarzer Kater das beschreibt.


    Und dann der Krieg, die Wirtschaft. Alles wird immer unberechenbarer, genauso wie in der Demenz.


    Liebe Grüße an alle

    manchmal denke ich direkt: gut..wenn die alten, Kranken sterben...dann ist ja wieder Platz in den Heimen..und dann entstehen ja auch weniger Kosten für die Krankenkassen etc...also eine ganz einfache Rechnung...ich traue mich..das jetzt einfach mal so zu sagen...

    Das kann ich gut nachvollziehen. Irgendwie hat man sich auch mehr erhofft nach den ganzen Einschränkungen und der Impfung.


    Aber ich glaube, die Realität sieht anders aus. Ich gehe ohnehin davon aus, dass im Herbst wieder neue Varianten auftauchen. Das kann man laut Virologen nicht verhindern. Es gibt bald Impfungen, gegen die Omikronvariante. Zudem rechnet man damit, dass, je öfter sich jeder Einzelne ansteckt, dass dann der Virus wie eine normale Erkältung sein wird. Wir befinden uns wohl jetzt in der Mitte der Pandemie, mit der Tendenz zur Endemie.


    Es kann im Alter auch sein, das keine Impfung mehr wirklich hilft. Auch vor Corona sind doch viele an Lungentzündung ect. gestorben.


    Die Vorsicht in Heimen ist nur möglich bei kompletter Abschottung. Das hast du leider so stark mitbekommen, am Anfang der Pandemie, dass es schon eine Art Körperverletzung deinen Eltern gegenüber ist.


    Und jetzt, wo man wieder Besuche zulässt, da bleibt das Restrisiko leider bestehen, auch völlig schuldlos. Ich gebe auch die Wunschvorstellung auf, dass das Virus vollkommen beherrschbar ist oder das weitere Lösungen mehr bringen können, als es bisher gebracht hat.


    Liebe Grüße

    Hallo, Hanne,


    das ist totaler Mist. Ich erlebe auch in meinem Umfeld, dass das Virus keinen Halt vor den Geimpften macht. Diejenigen, die ich kenne, testen sich regelmäßig. Aber bei Omikron zeigt der Test erst dann ein positives Ergebnis, wenn bereits Symptome vorhanden sind, vorher immer negativ.


    Wenn man Kinder hat, dann ist da tatsächlich ein Durchlauf zu verzeichnen. Das Personal kann sich hier anstecken, mit Impfung und ohne Impfung. Eine Bekannte von mir, die im Gesundheitswesen arbeitet, hat nach dem Booster jetzt schon zum zweiten Mal Corona gehabt. Auch hier das Problem mit den Tests.


    Die Impfung hilft bei Omikron meist vor schweren Verläufen, aber die Ansteckungsrate ist leider hoch in ganz Deutschland. Überall, wo viele Menschen zusammenkommen, wie in Schulen, Krankenhäusern, Heimen usw. da hat man tatsächlich kaum eine Chance, die Ansteckungen ganz zu verhindern.

    Ich erlebe es auch, dass manche es etwas lockerer nehmen mit den eigenen Hygienemaßnahmen. Das sollte im Heim zwar nicht der Fall sein, aber die Hektik kann hier schon mal einen Strich durch gute Vorsätze machen.


    Leider habe ich auch keinen Gescheiten Trost, liebe Hanne


    Ich hoffe, dass Deine Eltern es trotzdem gut überstehen


    Liebe Grüße an Dich

    Hallo Rose,


    mir geht es ähnlich. Ich komme mir vor, als bewege ich mich auf lauter Pulverfässern. Teilweise privat und wenn ich in die Welt hineinschaue, da denke ich mir, die werden nie schlauer.


    Ich habe soeben die Biographie von Jane Hawking, der Frau von Stephan Hawking gelesen. Sie hat auch viele Herausforderungen stemmen müssen, die wir auch kennen.


    Ich weiß auch nicht mehr, wie ich hoffnungsvoll in die Zukunft schauen soll, wenn ich an Putins Atomwaffen denke und wenn jetzt so viel Geld für Rüstung ausgegeben wird, was ich für einen Fehler halte in der heutigen Zeit.


    Ich will mich dazu auch nicht weiter äußern.


    Man kann sich einerseits entspannende Nischen suchen, wie Herr Hamborg es richtig und gut beschrieben hat. - optimistisch gesehen.


    Ich hoffe bloß, dass man den Ernst der Lage in der Pflege nicht aus den Augen verliert. Aber genau das befürchte ich.


    Liebe Grüße an alle