Alles anzeigenHallo Sunflower82,
das Dilemma, das Sie schildern, ist vielen Angehörigen von Demenzkranken bekannt.
In der Begleitung von Menschen mit Demenz kommt immer irgendwann der Punkt, an dem die Angehörigen Dinge durchsetzen müssen, die dem Erkrankten nicht gefallen.
Im besten Fall funktioniert es mit "Tricks", indem man z.B. ein "Entspannungsbad" vorschlägt oder die Hygiene mit medizinischen Notwendigkeiten verknüpft.
Das grundsätzlichere Problem besteht darin, ob Sie die Autorität sein wollen oder können, die die notwendigen Maßnahmen durchsetzt. Gerade angesichts Ihrer Schwangerschaft sollten Sie sich fragen, ob es nicht sinnvoll sein könnte, Unterstützung durch einen Betreuungsverein zu erwägen. Ein Blick von Außen kann dabei hilfreich sein.
Das muss ja nicht bedeuten, dass Sie die gesamte Verantwortung abgeben. Sie können immer aushandeln, welche Verantwortungsbereiche eine rechtliche Betreuerin übernehmen soll - und welche nicht.
Wichtig ist, dass Sie sich selbst und Ihren Vater stabilisieren, denn Sie werden für unbestimmte Zeit einer großen Belastung ausgesetzt sein.
Dabei ist es nicht nur legitim, sondern auch vernünftig, die Belastung für Sie Beide soweit als möglich zu reduzieren.
Sie sollten so einen Schritt - falls er für Sie überhaupt in Frage kommt - mit Ihrem Vater besprechen, denn Sie beide müssen die Situation ja gemeinam meistern. So lange Sie beide halbwegs stabil sind, kann die Versorgung zu Hause auch noch lange Zeit gelingen. Sie sollten sich aber auch Gedanken machen, was passiert, wenn einer von Ihnen beiden ausfällt (z.B. durch Krankheit) oder die Balastung unerträglich wird.
Keine angenehmen Themen, aber hilfreich, sie schon einmal besprochen zu haben, damit Sie nicht unvorbereitet sind, wenn der Krisenfall eintritt.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft und alles Gute!
Klaus Pawletko
Vielen Dank für Ihre Tipps!
Das mit dem baden habe ich schon öfters so mit ihr gemacht, alles kein Problem solange ICH das mache (ist jetzt aufgrund der Schwangerschaft nicht mehr möglich).
Das Problem ist das die Seniorenbetreuung in unserer Region da nicht mitspielt...sie sagen wenn sie nicht will, kann man nichts machen. Mein Vater wäre auch einverstanden es versuchen durchzudrücken...nur wenn die Hilfsorganisationen da nicht mitmachen dann sind uns die Hände gebunden. Ich bin überfordert die Autoritätsperson zu sein.